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Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Auch Marek hielt an und warf das Gepäck ab. Er nahm einen Schluck Wasser und reichte seinen Wasserschlauch herum.
"Gerade noch so", bemerkte er bei seinem Blick zurück. Das war wirklich knapp gewesen. Doch in diesem Tempo würden sie ihr zuhause an diesem Tag nicht mehr erreichen.
"Ich wünschte,die Zugvögel wären schon hier", seufzte er. Die riesigen Vögel, von denen sie pro Saison ein bis zwei Vögel einfingen und zähmten, um auf ihnen zu fliegen. Sie konnten ein bis zwei Mann tragen, doch ließen sich nie lange an einen Ort binden. Der letzte Vogel war zu schnell fortgeflogen und im Jahr danach waren keine Vögel gekommen. "Sie wären die einzige Möglichkeit, die uns bleibt, diese Spalte zu überwinden."

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Jaeden brauchte noch ein paar Minuten, bevor er sich überhaupt in der Lage sah, wieder zu sprechen.
Doch schließlich setzte er sich auf, wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und nahm einen Schluck vom Wasser.
"Erst müssen wir zurück zu den Höhlen", sagte er. "Und wenn wir wissen, dass die anderen in Sicherheit sind, können wir uns noch immer Gedanken darum machen, wir wir auf die andere Seite der Schlucht kommen." Er sah sich ein wenig um, dann wies er auf einen Hügel.
"Wir werden heute Nacht dort rasten, ein wenig höher gelegen. Für den Fall, dass die Lava bis hierher strömt." Er glaubte es nicht, doch sicher sein konnten sie auch nicht.
"Geht es euch gut?", fragte er dann und blickte zurück zu Jeron und Marek. "Was macht der Fuß? Denkst du, du könntest morgen mit einem Stützverband selber laufen?"

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Jeron blickte Jaeden bestürzt an, nickte dann aber.
"Gewiss doch, Junge. Du musst mich nicht tragen, ich kann mich bei euch beiden abstützen. Vielleicht geht es dann für alle leichter. Ich komme schon auf zwei Beinen nach Hause, keine Sorge!"

Marek nickte ebenfalls. "Ja, alles gut. Dort oben zu übernachten ist eine gute Idee. Wir sollten unsere Kräfte gut einteilen. Suchen wir uns gleich ein neues Lager und ruhen uns aus. Wir brauchen unsere Kraft für morgen für den letzten Rückweg."

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Jaeden lächelte leicht.
"Das wollte ich hören", sagte er und klopfte Jeron kurz auf die Schulter. "Sobald wir unser Lager aufgeschlagen haben, sehe ich mir den Fuß noch einmal an. Und die Salbe schadet ebenfalls nicht", überlegte er und blickte von Jeron zu Marek.
"Gut, lasst uns sehen, was der Hügel uns an schützenden Felsen zu bieten hat", sagte er, nachdem er einmal tief ein und wieder aus geatmet hatte und erhob sich müde. Es war erst Nachmittag, doch er fühlte sich, als habe er die ganze letzte Nacht nicht geschlafen.
Er schulterte seinen Rucksack und half dann Jeron auf.

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Der Felsen bot tatsächlich einige gute Schlupflöcher und sie einigten sich auf eine etwas höher gelegene Nische zur Nordseite. Es war einige Mühe notwendig, alles Transportgut dorthin zu bringen, doch schließlich war es geschafft. Ein kleines Feuer hatten sie sogar auch entzünden können, das sie wärmte. Die Nische erweiterte sich zu einer Art Höhle, die sie schützte und einen kleinen Schutzraum bot. Hier ließ es sich in der Nacht auf jeden Fall aushalten. So waren sie auch ein wenig abgeschirmt von den scharfen Ostwinden, die über die Ebene fegten.
"Ich mach uns etwas zu Essen", erklärte Marek und stellte aus dem Proviant etwas zusammen, während er aus etwas Wasser eine stärkende Brühe aufsetzte.

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Jaeden lehnte an der Felswand und hatte die Augen für einen Moment geschlossen. Hier in der Nische schien die Erde sehr viel ruhiger zu sein - zumindest im Vergleich zu draußen - sodass er es beinahe wieder genoss, über die Steine zu streichen.
Schließlich aber öffnete er die Augen wieder und sah in die flackernden Flammen.
"Zeig mir noch einmal deinen Fuß", bat er Jeron und hob sich diesen schließlich auf den Schoß, sodass er erst das Leder und dann die Verbände abnehmen konnte. "Die Schwellung ist zurück gegangen", stellte er erfreut fest und betastete die Stelle vorsichtig.

Jeron
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Jeron betrachtete Jaeden nachdenklich, während dieser sich um seinen Fuß kümmerte.
"Was sagen dir die Steine, Junge?", fragte er schließlich, ehe er leicht aufhisste, als Jaeden auf sein Außenband am Fuß kam. Das tat ziemlich weh.

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Vorsichtig verteilte Jaeden die Salbe auf dem Fuß und zuckte selbst zusammen, als Jeron aufhisste.
"Entschuldige, ist gleich vorbei", versprach er und machte sich schließlich daran, den Fuß wieder zu verbinden, damit er auch beim Schlaf ordentlich gestützt werden würde. Das brachte ihn zugleich auch um eine sofortige Antwort herum.
"Hier drinnen sind sie ziemlich ruhig", erklärte er schließlich und sah zu Jeron auf. "Als wären sie von all dem, das draußen und innerhalb des Planeten lauert, nicht betroffen. Aber die tieferen Steine, sie... ich weiß nicht, es ist, als würden sie sich fürchten. Aber das ist doch Unsinn." Er sah den Mann aufmerksam an. "Jeron, was genau weißt du darüber?"

Jeron
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Jeron sah geduldig zu, wie Jaeden seinen Fuß verband und dabei wirklich behutsam vorging. Doch seine Worte ließen ihn aufhorchen.
"Dein Vater konnte mit den Steinen sprechen", sagte Jeron schließlich. "Mit allem, was am, auf oder unter dem Boden war. Steinen, Pflanzen, Sand... er brauchte sie nur zu berühren und wusste, was los was. Was passieren würde. Was geschehen war. Alles, was mit der Erde zu tun hatte, brachte er in Erfahrung. Er rettete uns zwei Mal vor schweren Erdbeben, ehe sie eintraten, sagte einen Vulkanausbruch voraus und sprach immer davon, dass etwas Schlimmes mit dem Planeten vor sich ginge."

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Abend

Jaeden sah überrascht auf.
"Er... er konnte Erdbeben vorhersagen?", fragte er vorsichtshalber nach, vielleicht hatte er sich das auch bloß eingebildet. "Das... hat er mir niemals erzählt", flüsterte er. "Dann habe ich diese, nun, Affinität oder wie auch immer ich es nennen soll, von ihm?" Als seine Eltern noch da gewesen waren, hatten sie ihm viele Dinge aus der Welt erzählt. Aber niemals über etwas Vergleichbares.
"Woher weißt du das?", fragte er Jeron.