foren-rollenspiele.net

======================
Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
======================

Brihá hatte tatsächlich ein Einsehen. Sie gab Semra nicht einmal mehr die Zeit zu schreien. Den Mund zu einem stummen Schrei geöffnet war ihr Körper im nächsten Moment bereits völlig im Wasser versunken. Es war ein grausames Schauspiel der Zersetzung zuzusehen, die zugleich erstaunlich schnell ging. Bald lag das Wasser wieder scheinbar unberührt da als habe es nicht soeben einen Menschen verschlungen.
Torjan sah dem scheinbar ungerührt zu ohne den Blick von Ezas Thron zu nehmen. Aceio befürchtete schon er würde sie mit Magie angreifen, doch alles was er tat war, auf den Boden zu spucken, sie verächtlich anzusehen und höchst eigenständig in die Wanne zu steigen als sei es tatsächlich nur Wasser.

======================
Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
======================

Eza hob nicht einmal eine Braue. Sie sah dem Schauspiel mit der nötigen Fassung zu - die sie innerlich keineswegs empfand.
"Geht und dankt dem Totengott für die Gnade des schnellen Todes", rief sie dem Volk zu, "er hat sein Urteil gesprochen!"
Selbiges würde sie auch tun, wenngleich sie sich bei Brihá bedanken würde. Ausführlich.
Unwillkürlich glitt ihre Hand an ihren Bauch. Ihr war tatsächlich ein wenig schlecht geworden ob des Anblickes. Einzig diese knappe Geste, die sie schnell bemerkte und unterband, verriet, was sie fühlte.
"Nun, da wir dies erledigt haben, sollten wir den Amtsgeschäften nachgehen", wandte sie sich an Aceio, Tenya und Haykim gleichermaßen.

======================
Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
======================

Aceio erlaubte sich ein leises, aber erleichtertes Aufatmen als auch Torjan vollends in der Säure verschwunden war.
Es war keine gute Idee gewesen, gestand er sich ein. Der Strick hätte es ebenso getan und wäre weniger alptraumhaft gewesen.
Auch Tenya und Haykim wirkten etwas blass, doch niemand widersprach als Eza den nahtlosen Übergang zu den Amtsgeschäften ankündigte.
"Gewiss, Majestät", antwortete Tenya, die ihre Fassung rasch wieder gefunden hatte.
Aceio indes war sich nicht ganz sicher ob er das schaffte. Er hatte zwei Menschenleben ausgelöscht - wortwörtlich - und fragte sich wieso er keine Reue empfand. Was war nur los mit ihm?

======================
Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
======================

"Treffen wir uns in meinen Gemächern. Ich denke, wir alle brauchen einen Moment, um dies zu verdauen", erlaubte sie sich einen kurzen Moment der Schwäche.
Doch Eza brauchte einen Moment für sich. Und etwas kühles Wasser. Ihr war tatsächlich recht flau in der Magengegend.
"Ich denke, bei einem guten Schluck Wein herrscht es sich doch am Besten", versuchte sie die Stimmung gerade gegenüber der doch recht blassen Tenya und dem nicht minder bleichen Haykim gegenüber ein wenig aufzulockern.
Damit wandte sie sich an Aceio, dem sie einen undeutbaren Blick zuwarf, als sie sich bei ihm unterhakte, nachdem sie sich erhoben hatte. Sie war tatsächlich etwas wacklig auf den Beinen und war froh, dass man ihr sofort die Reichsinsignien wieder abgenommen hatte, noch bevor sie sich hatte unterhaken konnte.

======================
Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
======================

Als Eza sich bei Aceio unterhakte, merkte er, wie unsicher sie wirklich auf den Beinen war. Unauffällig gab er seinem Griff mehr Stabilität, wusste ihren Blick aber nicht recht zu deuten.
Er war nur froh, dass sie dem Geschehen den Rücken zukehrten und die Palasttüren sich hinter ihnen schlossen. Es schien unnatürlich still in diesen Mauern zu sein.

======================
Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
======================

Erst als die Palasttüren sich hinter ihnen schlossen und niemand weiter auf dem Gang war, erlaubte Eza sich ein tiefes Durchatmen.
"Warum nicht der Galgen?", fragte sie leise und endlich ließ sie die Fassade fallen.
Denn sie hatte schon sehr um Fassung ringen müssen.
Sie wollte Aceio keinen Vorwurf machen, aber sie fragte sich tatsächlich.

======================
Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
======================

Aceio musste sich tatsächlich erst etwas sammeln ehe er antworten konnte.
"Ich dachte es wäre gerecht, ihnen den Tod zukommen zu lassen, den sie uns zugedachten", gab er leise zu. "Ich... lag falsch. Es war furchtbar", gab er unumwunden zu. Trotzdem sagte ihm eine kleine Stimme noch immer, dass es das Richtige gewesen war.
"So eine Wahl will ich nie wieder treffen", bat er schließlich. Er wollte nicht abermals die falsche treffen.

======================
Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
======================

Eza seufzte und lehnte sich im Gehen an Aceios Schulter.
"Es war schrecklich", stimmte sie ihm flüsternd zu.
Sie setzten den Weg zu ihren Gemächern fort.
"Ich hoffe, wir beide werden es nie wieder tun müssen."
Doch schon wie sie die Worte aussprach, machte deutlich, dass sie es besser wusste. Das brachte ihrer beider Position so mit sich.
"Hoffen wir wenigstens, dass sich Thojira hat beeindrucken lassen."
Es sollte wenigstens etwas Gutes gehabt haben.

======================
Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
======================

Aceio nickte leicht.
"Wenigstens das", stimmte er Eza zu und hoffte vielmehr, dass es keine zu schreckliche Wirkung auf das Volk gehabt hatte. Eza war nicht Nalahr, sie wollte keine Schreckensherrschaft. Er hoffte sehr, diesen hoffnungsvollen Start nicht direkt zerstört zu haben mit diesem Rachewunsch.
"Ich glaube, ich könnte... einen Tee gebrauchen", gestand er leise. Etwas zur Beruhigung war nun sicher angebracht.

======================
Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
======================

Eza seufzte leise und merkte, dass sie noch immer recht bleich um ihre ohnehin schon natürlich blasse Nase war.
"Ich denke, ich könnte ein Feuerwasser gebrauchen", gab sie trocken zurück und meinte, was sie sagte.
Das hatte sie ganz schön beeindruckt. Und das mitnichten auf eine positive Art.