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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Aceio nickte zustimmend und der Wachmann trat ihnen eiligst aus dem Weg, ein wenig blass um die Nase. Er fürchtete vermutlich, dass er falsch gehandelt hatte. Sehr wahrscheinlich zurecht, doch das würde sich erst zeigen.
"Verließe am Morgen...", seufzte Aceio leise, als sie sich statt dem erhofften Speisesaal dem Gang zu den Verließen zuwandten.
"Kannst du dir darauf einen Reim machen, wer er sein könnte?", fragte er, als die Türen hinter ihnen zugefallen waren und keiner ihnen mehr lauschen konnte.

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Eza lachte und fasste mit der freien Hand an Aceios Arm, unter den sie sich gehakt hatte.
"Es wird zur Tradition", zwinkerte sie durchaus amüsiert.
So schön, wie der Tag gestartet war - und so schön, wie der gestrige geendet hatte - da ließ sich ihre Laune so schnell nicht von einem kleinen, möglichen Mordversuch verschlechtern.
"Ich habe nicht die geringste Idee", erklärte sie wahrheitsgemäß und zuckte entsprechend mit den Schultern, als sie die Treppe erreicht hatten, die hinab in die Verließe führte.

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Eza hatte Recht, was Aceio nicht sonderlich gefiel - er hatte wahrhaft besseres zu tun als am frühen Morgen die Treppen zum Verließ hinab zu steigen.
"Wann sie sich wohl wundern, dass wir diese Besuche persönlich abstatten?", fragte er halb amüsiert. Doch er traute den hiesigen Kerkermeistern nicht. Nicht ehe er nicht selbst mit dem Beschuldigten gesprochen hatte.
Aceio blinzelte als sie die letzte Tür erreichten. Hier unten war es dunkel und die Luft zum schneiden dick. Er stieß die Tür auf und sie erreichten die Verließe.
Obwohl er gerade erst gestern hier gewesen war, kostete es wieder beinahe Überwindung, den nächsten Schritt zu setzen.
Aceio sah bedeutsam in jede Zelle - doch niemand war zu finden.
Er runzelte die Stirn.
"Entweder, er verbirgt sich vor uns, oder wir sind umsonst her gekommen", murmelte er.

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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"Sieh zu, dass niemand diese Zelle verlässt", bat sie Aceio, selbst noch in der Tür stehend, um genau dies sicherzustellen.
"Es handelt sich um einen Schattenmagier, er ist hier. Wir sollten darauf achten, dass es auch so bleibt", erklärte sie Aceio, sich dessen sehr bewusst, dass der Schattenmagier sie hören konnte.
"Zeig dich, oder ich hole meinen Freund, der zeigt dich dann", drohte sie an, ohne zu offenbaren, dass ihr Freund dämonischer Natur war.

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Es dauerte eine Weile, dann war zuerst der blonde Haarschopf zu sehen, ehe auch der Rest des jungen Mannes aus den Schatten trat. Er war eher noch Jugendlich, ein junger Mann, drahtig und vielleicht noch ein wenig schlacksig in seinen Bewegungen. Seine Augen waren erstaunlich hell und offen, als er Eza ansah.
"Ich bin hier", sagte er der junge Mann ohne Angst in der Stimme, "und ich gehe schon nirgendwo hin. Ich kann in die Schatten gehen, nicht durch Wände."

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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"Setz dich", forderte sie den jungen Magier auf und wechselte einen Blick mit Aceio.
Dann trat sie in die Zelle, schloss zuvor jedoch die Tür zu jener. Sie mochte nicht abgeschlossen sein, aber durch die Schatten hier rausspazieren würde der Magier so einfach jetzt nicht mehr. Zumindest nicht unbemerkt.
"Und was führt dich hierher?"
Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah den Mann streng an.

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Der junge Mann besaß einen festen Blick, der wenig Angst, dafür erstaunlichen Respekt aufwies.
"Meine Schwester", antwortete er auf Ezas Frage, "Ihr habt sie gerettet. Sie ist auf dem Boot... sie ist Telepathin, so erfuhr ich davon. Ich ersuche Euch nur um Hilfe, mit ihr gehen zu dürfen. Es... gibt mehr von uns als Ihr ahnt. Wir verstecken uns in Küstenhöhlen, wo sie uns nicht sofort finden..."
Etwas beschämt sah er auf seine Füße.

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Eza staunte nicht schlecht. Das kam jetzt überraschend.
"Wie viele seid ihr?", fragte sie sehr direkt weiter und blickte zu Aceio.
Seine Meinung war ihr wichtig. Dass sie helfen würde, stand für sie vollkommen außer Frage. Die Frage war nur nach dem Wie.

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Der Junge überlegte etwas.
"Drei Mal beide Hände", versuchte er ihre Anzahl zu erklären. "Wir entkamen den Verfolgern, die uns töteten oder verschifften oder versklavten... dafür hörten wir auf zu existieren. Wenn Ihr einen Weg findet, der diesem Kreislauf ein Ende setzen kann, bin ich für jeden Preis bereit, den Ihr fordert."

Aceio schluckte. Dreißig Kinder und Jugendliche! Die allein irgendwo in Höhlen überlebten... bei Brihá! Sie mussten ihnen helfen... doch sie konnten nicht so viele auf einmal retten. Was sie tun konnten, war eines der Handelskapitäne dazu zu überreden, sein Schiff für das Leben der Kinder einzusetzen. Für Brihá.

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Morgen
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Eza konnte sich eines Schmunzelns nicht erwehren, als der junge Mann am Rechnen scheiterte.
"Dreißig Magier also", sagte Eza nachdenklich und legte ihre Hand an ihr Kinn.
Aceio wirkte beunruhigt. Eza hingegen hatte einen brillianten Einfall. Zumindest hielt sie diesen für einen solchen.
"Du bleibst vorerst hier unten. Ich glaube dir und wir werden euch allen helfen. Doch für's Erste bist du hier am Sichersten. Ich lasse dir Verpflegung bringen."
Damit deutete sie Aceio an ihr nach draußen zu folgen. Das Folgende wollte sie unter vier Augen bereden.