Re: 3. Bélan-Inseln
Verfasst: So 12. Jul 2020, 12:43
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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
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Aceio folgte Eza schweigend und zuckte dennoch zusammen als sie ihm die Tür vor der Nase zuknallte. Oh, sie war sauer. Und verletzt. Weil es ihm nicht gefallen hatte, dass sie Brihá Blut opferte.
Er starrte noch eine Weile die Tür an, dann ging er zu seinen eigenen Gemächern. Musste dieser ereignisreise Tag in solch einer Verstimmung enden?
Unsicher sah er sich im Zimmer um. Was war nur alles passiert, seit er mit Eza und der Mannschaft dieses Schiff bestiegen hatte und hier angelegt hatte! Es war als wäre er in einem Zeitzauber, in dem alles drei Mal so schnell passierte.
Dabei hatte er fast vergessen wie schnell die Dinge passieren konnten. Er hatte Jahre voraus geplant, sich im Verborgenen gehalten und anderen der Vortritt gelassen, wie einst Toyan und Shaya. Sie hatten die Welt verändert, waren kompromisslos für das Vereinte Choma eingetreten, gegen die Nekromantie und ihre Liebe hatte anderen Hoffnung gegeben.
Nun war er hier, am Ursprungsort der vertriebenen Nekromanten, im Mittelpunkt der Macht und liebte eine Blutmagierin und ehemalige Geliebte Nalahrs. All dies war binnen eines Wimpernschlags geschehen und nichts davon war so vorhergeplant gewesen.
Er war ein vorsichtiger, vorausplanender Mann geworden, der die Handlungsstränge gern selbst in die Hand nahm, entschied, welche er zusammen verknüpfte und wieder trennte und sie geordnet vor sich sah. Dann war Eza in sein Leben getreten und es erschien ihm plötzlich alles wie ein wirres Knäuel.
Er liebte Eza. Diesen Faden hatte er nicht vorhergesehen, doch er schien zu leuchten und andere Fäden begann bereits untrennbar sich um diesen neuen Hauptfaden zu winden.
Die Blutmagie war ihm vollkommen fremd und absolut inakzeptabel nach den gesellschaftlichen Normen des Festlandes. Einen Pakt mit Dämonen über das Blut einzugehen - wer das tat, diente nicht länger Brihá, sondern dunkleren Göttern. Es war beinahe gleichzusetzen mit Nekromantie.
So hatte er gedacht, bis Eza diese Sicht ausgeräumt hatte. In ihrer Magie lag eine Eleganz und Macht, die Aceio anzog und faszinierte. Bis es zu diesem Moment am Strand gekommen war. Er verstand so viel, dass die Blutmagie über Blutopfer funktionierte. Je mehr Blut, desto mächtiger der Zauber. War es da verwunderlich, dass Eza ein wenig eigenes Blut opferte um Brihá für die Gabe zu danken? So, wie er ins Meer ging, ein Feuermagier in die Flammen trat, gab Eza ihr Blut. Warum hatte ihn der Gedanke so erschreckt?
Wo er darüber nach dachte merkte er, dass es seinen Schrecken verlor. Er sah auf - wann er sich auf den dunklen Korbstuhl gesetzt hatte und den Kopf in die Hände gestützt hatte, vermochte er nicht zu sagen - und erblickte den vorsichtigen Spalt in der Verbindungstür, durch den Eza ihn ansah.
Eine Weile sah er sie einfach nur an. Während er hier gegrübelt hatte, hatte sie einen kleinen Weg der Verbindung gesucht, den Schritt wieder auf ihn zugemacht. Er hatte es nicht einmal bemerkt. Er war so ein Narr.
"Magst du rein kommen?", fragte er leise und stand fast vorsichtig auf, als könne er sie mit einer zu schnellen Bewegung abermals von sich stoßen.
Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Nacht
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Aceio folgte Eza schweigend und zuckte dennoch zusammen als sie ihm die Tür vor der Nase zuknallte. Oh, sie war sauer. Und verletzt. Weil es ihm nicht gefallen hatte, dass sie Brihá Blut opferte.
Er starrte noch eine Weile die Tür an, dann ging er zu seinen eigenen Gemächern. Musste dieser ereignisreise Tag in solch einer Verstimmung enden?
Unsicher sah er sich im Zimmer um. Was war nur alles passiert, seit er mit Eza und der Mannschaft dieses Schiff bestiegen hatte und hier angelegt hatte! Es war als wäre er in einem Zeitzauber, in dem alles drei Mal so schnell passierte.
Dabei hatte er fast vergessen wie schnell die Dinge passieren konnten. Er hatte Jahre voraus geplant, sich im Verborgenen gehalten und anderen der Vortritt gelassen, wie einst Toyan und Shaya. Sie hatten die Welt verändert, waren kompromisslos für das Vereinte Choma eingetreten, gegen die Nekromantie und ihre Liebe hatte anderen Hoffnung gegeben.
Nun war er hier, am Ursprungsort der vertriebenen Nekromanten, im Mittelpunkt der Macht und liebte eine Blutmagierin und ehemalige Geliebte Nalahrs. All dies war binnen eines Wimpernschlags geschehen und nichts davon war so vorhergeplant gewesen.
Er war ein vorsichtiger, vorausplanender Mann geworden, der die Handlungsstränge gern selbst in die Hand nahm, entschied, welche er zusammen verknüpfte und wieder trennte und sie geordnet vor sich sah. Dann war Eza in sein Leben getreten und es erschien ihm plötzlich alles wie ein wirres Knäuel.
Er liebte Eza. Diesen Faden hatte er nicht vorhergesehen, doch er schien zu leuchten und andere Fäden begann bereits untrennbar sich um diesen neuen Hauptfaden zu winden.
Die Blutmagie war ihm vollkommen fremd und absolut inakzeptabel nach den gesellschaftlichen Normen des Festlandes. Einen Pakt mit Dämonen über das Blut einzugehen - wer das tat, diente nicht länger Brihá, sondern dunkleren Göttern. Es war beinahe gleichzusetzen mit Nekromantie.
So hatte er gedacht, bis Eza diese Sicht ausgeräumt hatte. In ihrer Magie lag eine Eleganz und Macht, die Aceio anzog und faszinierte. Bis es zu diesem Moment am Strand gekommen war. Er verstand so viel, dass die Blutmagie über Blutopfer funktionierte. Je mehr Blut, desto mächtiger der Zauber. War es da verwunderlich, dass Eza ein wenig eigenes Blut opferte um Brihá für die Gabe zu danken? So, wie er ins Meer ging, ein Feuermagier in die Flammen trat, gab Eza ihr Blut. Warum hatte ihn der Gedanke so erschreckt?
Wo er darüber nach dachte merkte er, dass es seinen Schrecken verlor. Er sah auf - wann er sich auf den dunklen Korbstuhl gesetzt hatte und den Kopf in die Hände gestützt hatte, vermochte er nicht zu sagen - und erblickte den vorsichtigen Spalt in der Verbindungstür, durch den Eza ihn ansah.
Eine Weile sah er sie einfach nur an. Während er hier gegrübelt hatte, hatte sie einen kleinen Weg der Verbindung gesucht, den Schritt wieder auf ihn zugemacht. Er hatte es nicht einmal bemerkt. Er war so ein Narr.
"Magst du rein kommen?", fragte er leise und stand fast vorsichtig auf, als könne er sie mit einer zu schnellen Bewegung abermals von sich stoßen.