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Nhia Tsuajb
Iava, Thazaar
Ruinen, Außenbezirk der Stadt
23.04.2043
Abend
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Tatsächlich erzählte Nhia Ernst das ein oder andere Bonmot über die Ecken der Stadt, durch die ihr Weg sie führte. Ein paar witzige Geschichten, die zu seiner Profession passten, waren auch dabei. Doch im Großen und Ganzen waren es ernste Anekdoten und Erzählungen, meist über gefallene Helden ihrer Sache oder kleiner Leute.
"Wenn ich mitmache, ist das Essen gleich viel genießbarer", zog Nhia ihren Vater auf, nachdem sie endlich wieder in ihr Hauptquartier zurückgekehrt waren.
Sie lachte kurz und gesellte sich direkt neben ihren Vater, um ihn dezent, aber deutlich abzudrängen und das Kochen zu übernehmen.
Sie meinte, was sie sagte - so sehr es auch im Scherz gesagt worden war.

Ernst Albert Herum
Iava, Thazaar
Ruinen, Außenbezirk der Stadt
23.04.2043
Abend

Ernst nahm das ihm gereichte Messer.
"Wenn ich Gemüse schneide, ist das für euch viel gesünder, als wenn ich koche. Schließlich könnte ich bestimmt sogar Wasser anbrennen lassen."
Damit fing er an, an dem Gemüse herumzuschnippeln, konnte es aber nicht lassen, seinem Namen alle Ehre zu machen.

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Senai Demsa / Joye
Iava, Thazaar
Ruinen, Außenbezirk der Stadt
23.04.2043
Abend
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"He!", beschwerte sich Senai jedoch nur halbherzig und überließ seiner Tochter den Platz ab Herd. Wo sie Recht hatte...
Er räusperte sich leise.
"Die Eier kamen von der Frau von Noye Watama. Er ist in drei Tagen in der Stadt und will uns treffen. Ich informierte sie über seinen Namen auf dem Brief des Generalstabs an den Markgrafen, sie sagte, es sei dennoch wichtig. Womöglich weiß er mehr zu Asta oder den Plänen des Friedenskorridors."

Joye lachte und griff zu einer neuen Kartoffel.
"Wir müssen hier für alles selbst sorgen", sagte sie zu Ernst, "es irgendwie von Feldern oder dem Markt... eh, mitbringen. Was gab es denn am Hof des Markgrafen zu Speisen? Adlige mögen es ja gerne extravagant, während das sie versorgende Volk kaum etwas behalten darf."

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Nhia Tsuajb
Iava, Thazaar
Ruinen, Außenbezirk der Stadt
23.04.2043
Abend
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Nhia würzte die von ihrem Vater bereits angesetzte Brühe. Jedoch ließ sie die Hälfte der von ihm ausgewählten Zutaten stehen.
"Genießbar", zwinkerte sie ihm nur amüsiert zu, wusste er doch selbst, dass er einfach kein Händchen dafür hatte.
Sie hatte es. Von ihrer Mutter und so wurde sie auch wieder ernster als es wieder um diejenigen ging, die in dem Brief erwähnt wurden, den Ernst ihnen gebracht hatte.
"Wenn Noye dennoch herkommt, muss es wichtig sein. Ich könnte mir vorstellen, dass es mit dem Brief zusammenhängt. Irgendwie müssen sie ja ins Visier des Generalstabs geraten sein. Womöglich erfahren wir den Grund."

Ernst Albert Herum
Iava, Thazaar
Ruinen, Außenbezirk der Stadt
23.04.2043
Abend

"Wenn du denkst, dass wir dasselbe bekommen haben, wie der Markgraf, hast du dich geirrt. Versteh mich nicht falsch: Wir wurden bei Hofe gut versorgt, aber wir gehörten trotzdem zur Dienerschaft und nicht zum Adel. Wir hatten oft genug nur von den Beilagen bekommen. Denn davon konnte gut etwas mehr gemacht werden. Dabei war nur wenig Fleisch reingeschnippelt drin. Es sei denn, die adlige Gesellschaft war am Vortag jagen und hat etwas mehr geschossen. Dann hatten auch wir ordentlich Fleischzulage. Ich bin nicht ohne Grund so schlank geblieben."

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Senai Demsa / Joye
Iava, Thazaar
Ruinen, Außenbezirk der Stadt
23.04.2043
Abend
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Senai nickte, während er das Kochen blind seiner Tochter überließ. Sie wusste, was sie tat, genau wie Asta. Für Senai war das Zusammenspiel von Zutaten weiterhin ein komplettes Rätsel.
"Das hoffe ich, denn es würde mich brennend interessieren, wie der Palast Wind davon bekommen hat. Und, wen er als Maulwurf benennen kann. Wir sollten die Wachen verdoppeln zu seinem Schutz. Er wird nicht herkommen, sondern uns einen Treffpunkt mitteilen. Es ist zu riskant für ihn, durch die Stadt zu kommen, also denke ich, wird er sich in einem der Außenbezirke einschleichen."

Joye verzog das Gesicht. "Für diese Selbstgefälligkeit und Ungerechtigkeit werden sie hängen", sprach sie unverblümt aus. "Bald."

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Nhia Tsuajb
Iava, Thazaar
Ruinen, Außenbezirk der Stadt
23.04.2043
Abend
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"Wir brauchen dringend Antworten", fand Nhia nickend und hackte düster auf die Kräuter ein, die für diesen Umstand gar nichts konnten.
Und doch waren sie es, die am Ende feiner gehackt waren, als es zwingend notwendig gewesen wäre.
"Wir werden sicherlich rechtzeitig erfahren, wo wir ihn treffen können."
Nhia hoffte nur, bald.

Ernst Albert Herum
Iava, Thazaar
Ruinen, Außenbezirk der Stadt
23.04.2043
Abend

Ernst blieb still und arbeitete vor sich hin.

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Senai Demsa / Joye
Iava, Thazaar
Ruinen, Außenbezirk der Stadt
23.04.2043
Abend
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Es dauerte eine ganze Weile, doch schließlich stand dampfend warmes Essen vor ihnen auf dem Tisch. Die Tonschalen waren teils am Rand abgeplatzt oder leicht gebrochen, doch es waren die einzigen Essensutensilien, die sie hatten. Senai war froh, dass sie nicht mit den Händen aus einem einzigen Topf essen mussten, wie es manch anderen erging in diesen Vierteln. Die Ruinen bedeuteten überleben in bitterster Armut.
Senai schickte in Gedanken ein Gebet an die Göttin und bat sie, über Asta zu wachen, ehe er seinen Löffel in den Eintopf tauchte.
"Unsere erste Aufgabe heute Nacht ist Hitenga. Es liegt allein in deiner Einschätzung, Ernst. Er wird dadrinnen festgekettet sein, vermutlich hinter Gitter. Und die einzige Tür nach außen ist auch verschlossen, vermutlich auch von innen. Das wird eine Menge Arbeit und wir können nur die Vorarbeit leisten."

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Nhia Tsuajb
Iava, Thazaar
Ruinen, Außenbezirk der Stadt
23.04.2043
Abend
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Auch Nhia schloss für einen kurzen Augenblick die Augen und dachte an ihre Mutter, um deren Schutz sie die Göttin bat. Dann begann auch sie mit ihrem Mahl, das ihr trotz der widrigen Umstände recht gut gelungen war.
"Nach allem, was du von der Stadt und dem Turm bislang gesehen hast, Ernst, fühlst du dich dieser Aufgabe gerecht?", fragte Nhia gerade heraus und ohne irgendwelche Animositäten.
Sie mussten wissen, ob sie sich auf Ernst verlassen konnten. Das war nichts Persönliches. Über einen weiteren Bissen des Eintopfs sah sie Ernst eindringlich an.