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Liara / Milima
15. August 713
Tagesanbruch
Ardakan, Palastruinen
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"Damit haben wir zwei entkommene Wächter", stellte Milima deutlich unzufrieden fest. "Hoffen wir, dass es uns bei Eth gründlicher gelingt!" Da durfte ihnen ein solcher Fehler auf keinen Fall unterlaufen.
Sie nahm einen weiteren Schluck Wasser. "Es sollen einige lose verstreute Fen von Eth weit weg seiner Bannstätte sein... mich wundert, dass es überhaupt noch jemanden gibt, der ihm treu ergeben ist", sagte sie mit deutlichem Unverständnis. "Wenn dieser Bidjan sich bereits vor der Bannung von seinem Gott los sagte, zeigt es nur, wie sehr er Eth gleicht. Dass er das überlebt hat ist ein Wunder - auch wenn es an Verrat nicht zu überbieten ist." Was ihre Meinung von Eth und dessen Dienern nur verfestigte.
Sie sah Arkaan wieder an. "Ich kann mir vorstellen, dass Ihr Liara nicht leichtfertig bei Euch aufgenommen habt nach ihrer Tätigkeit als Hüterin?", fragte sie etwas vorsichtig.

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Arkaan
15. August 713
Morgen
Aradakan, Palastruinen
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Arkaan trank ebenfalls einen Schluck des Wassers. Ja das mit den beiden noch lebenden Wächtern ist wirklich sehr ärgerlich und ihr habt vollkommen recht, der Wächter Eths muss sterben. Ob durch unsere Klingen oder durch die der Diener Eths ist egal", stimmte Arkaan Millima zu, bevor er auf ihre Frage bezüglich Liara einging.
"Nein ich habe Liara keinenfalls leichtfertig wieder in unsere Reihen aufgenommen. Wobei ich auch sehr erstaunt war, dass Lorn sie zu einer Schwertträgerin gemacht hat. Aber er hat ihr auch eine Strafe auferlegt und mir steht es nicht zu die Entscheidung Lorns anzuzweifeln." Arkaan hielt kurz inne und blickte zu Millima.
"Wir haben es Liara zu verdanken, dass die Schwerter wieder in unseren Besitz gelangt sind. Außerdem war es ihr Verdienst, dass wir sehr viel über den Palast und das Höhlensystem der Bannstätte wussten. Des Weitern konnten wir dank Liara herausfinden wer die zweite geheime Wächterin ist. Eine Tatsache, die es uns ermöglichte sie gezielt zu töten bevor wir unseren Angriff gestartet haben. Liara hat uns viel Schaden zugefügt, aber sie hat uns auch viel Nutzen gebracht. Außerdem vertraut Lorn ihr. Ich habe mit ihm sogar als er noch gebannt war mit ihm über sie gesprochen. Und da ich Lorn ergeben bin und ihm vertraue, gilt mein Vertrauen auch Liara."

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Liara / Milima
15. August 713
Morgen
Ardakan, Palastruinen
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Milima nickte. "Selbstverständlich liegt es mir fern, an Liaras Anwesenheit oder Position Kritik zu üben", sagte sie und schüttelte leicht den Kopf. "Lorn ist der Gott der Vergebung und er wird seine Gründe haben. Wie Ihr sagt, ohne Liara wäre vieles dessen, was sie ermöglicht hat, nicht passiert. Vertrauen wir der Entscheidung Lorns und Liara. Was sie getan hat muss sie allein vor ihm verantworten, nicht vor mir."
Sie würde sich sicherlich nicht erlauben, über Liara zu urteilen, wenn Lorn es nicht tat.
"Wie erging es Euch? Ich kenne Euch nur als General und kann mir kaum vorstellen, dass Ihr je etwas anderes wart, selbst, als die Menschen Euch Eures Gottes beraubten."

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Arkaan
15. August 713
Morgen
Aradakan, Palastruinen
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Arkaan schmunzelte bei den Worten Millimas etwas. "Nun in der ersten Zeit nachdem Lorn gebannt wurde, musste ich untertauchen wie alle verbliebenen Fen, denn die Menschen haben unerbitterlich jagt auf uns gemacht. Aber das wird euch sicher nach der Bannung Althars ähnlich ergangen sein." Arkaan hielt inner und rief der Erinnerungen an die alten Zeiten zurück.
"Irgendwann war nur noch Chairo übrig und Ardakan stand unter der Herrschaft von Chairos Leuten. Etwas das ihr sicher ebenfalls wisst. Da ich es als meine Pflicht sah Lorn in seinem Gefängnis vor Schaden zu bewahren, habe ich die Menschen unterstützt im Kampf gegen Chairo. Wobei ich sehr vorsichtig sein musste, dass niemand erfährt, dass ich ein Fen bin, denn das hätte meine Tod bedeutet. Es war eine Maßnahme nach dem Motto. Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Nun mit der Bannung Chairos konnte ich endlich wieder meine eigenen Wege gehen. Ich habe damit begonnen die verbliebenen Fen um mich zu sammeln und ich habe mit der Suche nach den verlorengegangenen Schwerter begonnen. Irgendwann war es mir schließlich gelungen, dass ich für die Bevölkerung soetwas wie der oberste Priester im Lorn-Tempel hier in Ardakan wurde. Eine Stellung die es mir ermöglicht hat gut im Verborgenen aggieren zu können", erzählte Arkaan in Kurzfassung, was die Jahre der Bannung für ihn bedeutet haben.
"Wie ist es Euch in den Jahren der Bannung Althars ergangen?"

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Milima
15. August 713
Morgen
Ardakan, Palastruinen
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Milima hörte aufmerksam zu und nickte schließlich. "Ihr habt Recht, auch an uns ging die Herrschaft Chairos nicht vorbei. Viele Teile des Waldes haben bis heute Spuren seiner Feuer davon getragen", sagte sie etwas bedrückt. "Es waren furchtbare Jahre. Viele von uns flohen an die kargen Küsten oder die Stadt Neath im Norden. Dort lebte auch ich einige Jahrzehnte. Wie Ihr vielleicht wisst, kennen wir keine Tempel, wir verehren die Natur, wo wir sie finden. Einer Priesterschaft wie Ihr konnte ich daher nicht beitreten. Ich wurde Händlerin - Holzhändlerin um genau zu sein. So behielt ich Kontakt zu den Wälder und konnte unbemerkt für jeden gefällten Baum einen neuen pflanzen mit dem Nebeneffekt, dass der Holzhandel sehr lukrativ wurde." Sie lächelte leicht.
"Von dem langsam entstandenen Vermögen kaufte ich mir nach und nach eigene Waldgrundstücke zusammen rund um den Trokewald, in sicherer Entfernung zu dem Heiligen Baum Althars, um nicht direkt die Aufmerksamkeit der Wächter und Hüter auf mich zu ziehen. Ich traf auf einige ehemalige Fen und gemeinsam bauten wir nach und nach Handelsrouten auf - offiziell für Holz und Waldwaren, inoffiziell für Waffen und Informationen. Es gelang uns nach langen Jahren, das letzte Schwert in unseren Besitz zu bekommen. Wir waren inzwischen angewachsen auf eine ausreichende Zahl und hatten alle Waffen, die wir brauchten inklusive der Schwerter. Also griffen wir an... und der Heilige Baum erblühte wieder, als wir den Bann zerschlugen."

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Arkaan
15. August 713
Morgen
Aradakan, Palastruinen
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Arkaan wusste, dass es bei Althar keinen Tempel wie bei Lorn gab. Aufmerksam folgte er den Ausführungen von Millima und nickte schließlich ebenfalls.
Arkaan trank den letzten Schluck Wasser aus seinem Becher.
"Die beiden sehr jungen Fen in euren Reihen, Aisha und Zawadi. Wie ich herausgehört habe sind sie Geschwister oder stimmt das nicht. Ich hatte nämlich erst vermutet sie wären gar ein Liebespaar." Arkaan schüttelte leicht den Kopf. Denn die Götter duldeten soetwas normalerweise nicht. "Wie dem auch sei, Zawadi trägt eine sehr besondere Magie, die es soweit ich weiß noch nie in euren Reihen gegeben hat und mir ist auch nicht bekannt, dass einer der anderen Götter jemals einen Fen mit solcher Magie in seinen Reihen gehabt hätte. Da ich sie beide bis jetzt nicht kannte, gehe ich davon aus, dass sie erst nach der Bannung Lorns geboren wurden und schließlich zu Fen wurden. Könnt ihr mir etwas zu den beiden und insbesondere Zawadi erzählen?", fragte Arkaan nach.
"Das würde mich ebenfalls interessieren", brachte Dschafar, der bis jetzt nur still zugehört hatte, sich in die Unterhaltung ein. "Die Magie von Zawadi haben die Götter normalerweise immer gut verborgen gehalten, so dass es nie Magier oder gar Fen mit dieser Magie gibt. Aber alle Götter tragen diese Magie in sich, aber sie setzten sie normalerweise nur zum Töten anderer Götter ein. Und das war das letzt Mal bei Luxor der Fall. Daher kann ich Arkaan nur beipflichten. Dieser Zawadi ist etwas besonderes und es wäre sehr interessant mehr über ihn zu erfahren."
Arkaan blickte zu Dschafar. Das was der Fen-Älteste eben berichtet hatte, war eine sehr interessante Information, die selbst ihm bis jetzt so nicht bekannt gewesen war. Arkaan ließ seinen Blick wieder zu Millima wandern. Er hoffte sie konnte ihm etwas über die beiden jungen Fen erzählen.

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Milima
15. August 713
Morgen
Ardakan, Palastruinen
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Milima führte sich die beiden jüngsten Fen in ihren Reihen vor Augen. Dass sie das Interesse der Vertreter Lorns auf sich zogen, war verständlich.
"Sie sind in der Tat Geschwister", erwiderte sie, "auch wenn Ihr nicht die ersten seid, die eine Liebschaft vermuten. Sie teilten sich den Bauch ihrer Mutter und sind seit ihrer Geburt unzertrennlich. Sie denken oft dasselbe oder sprechen aus, was der andere denkt. Ihre Magie zeigte sich sehr früh und während Aisha das Hören von Gedanken anderer noch für vollkommen normal hielt, war bei Zewadi schnell klar, dass er eine einzigartige Gabe besitzt. Sie waren noch Kinder, als sie in den Kreis Althars aufgenommen wurden. Ihre Ausbilder leisteten eine enorme Arbeit - das Resultat ist zum Teil ihre enorm frühe Erhebung zum Fen. Dies beruhte andererseits auch auf der begrenzten Zeit, die Althar noch blieb. Lorn war bereits besiegt und Althar spürte, dass auch seine Zeit bald kommen würde. So traf er in seiner Weisheit Vorbereitungen, deren Folgen wir heute erleben dürfen. Und so haben wir nun zwei Kinder als Generäle, die jedem per Gedanken das Leben zu nehmen oder einem Sterben wieder zu geben. Sie sind enorm mächtig in ihrer Kombination - aber im Herzen sind sie noch Kinder, auch über die Jahrhunderte hinweg. Sie beiden müssen wir am meisten schützen von allen."

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Arkaan
15. August 713
Morgen
Aradakan, Palastruinen
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Arkaan nickte. "Die beiden sind also Zwillinge", sprach er das offensichtliche aus. Das erklärte zumindest, warum sei so miteinander verbunden waren und mehr wie ein Liebespaar wirkten.
"Ihr habt recht, die beiden müssen wir beschützen. Nicht nur zu ihrem Wohl, sondenr auch zum Wohl von uns allen und dem Wohl der Götter." Arkaan hielt inne.
"Wie ihr wisst, gibt es Magier, die die Magie eines anderen durch Berührung übernehmen können. Ich habe selbst einen Fen mit dieser Fähigkeit als Untergebenen in meiner Legion. Chairo, Keltor und Eth sowie ihre Fen dürfen nichts von der Magie Zawadis erfahren. Sie könnten ebfalls Magier haben, die in der Lage sind seine Magie zu übernehmen. Damit wären unsere Truppen in sehr großer Gefahr."
"Nicht nur unsere Truppen, sondern auch Lorn und Alther selbst, denn diese Magie kann Götter töten", mischte sich Dschafar abermals ein.
Arkaan konnte Dschafar nur Recht geben. Sie mussten die Zwillinge beschützen, aber sie würden ihnen auch die Möglichekit zum eigenen Handeln lassen müssen. So groß der Nutzen Zawadis Magie war, so groß war auch die Gefahr, wenn die Magie in falsche Hände gelangte.

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Milima
15. August 713
Morgen
Ardakan, Palastruinen
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"Das sagtet Ihr zuvor bereits", bemerkte Milima und sah nun Dschafar aufmerksam an. "Es fällt mir schwer, mir dies vorzustellen. Bräuchte es davon nicht weit mehr als einen einzigen Fen mit dieser Macht, dass es einen Gott töten kann? Ein Gott ist schließlich kein einfaches Lebewesen wir unsereiner", wandte sie ein. Doch wenn es so war, dann waren Zawadi und Aisha zusammen vielleicht ihr Schlüssel zu der Vernichtung von Eth, an die bisher niemand gedacht hatte.
"Aisha ist gut ausgebildet als Telepathin, doch in der engen Verbindung steckt auch eine große Gefahr. Es gibt weitaus erfahrenere Telepathen als Aisha. Sollte einer der erfahrenen Telepathen Chairos oder Keltors diese Magie erfahren, schweben wir alle in Gefahr. Und nun, da wir es wissen, reicht ein Gedanke im falschen Augenblick..."
Was nicht viel hieß - im Grunde war jeder ihrer Gedanken gefährlich, deshalb war das mentale Training so unerlässlich wichtig, um die Informationen aus den Gedanken nicht in falsche Hände gelangen zu lassen.

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Arkaan
15. August 713
Morgen
Aradakan, Palastruinen
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"Ich bin mir nicht hunderprozentig sicher. Ich weiß nur, dass die Magie Zawadis, die selbe ist, die die Götter zum Töten ihres Gleichen verwenden und wir Fen tragen einen kleine Teil Göttlichkeit in uns. Wobei nicht zu veressen ist, dass Lorn Luxor garnicht vollständig getötet hat", sagte Dschafar.
Arkaan indes dachte über die Worte Millimas nach. Sie hatte gerade noch einen anderen Aspekt der Gefahr angesprochen. Er hatte nur an die Magier gedacht, die die Magie übernehmen können, aber Telepathen Chairos und Keltors waren eine vielleicht noch viel größere Gefahr.
"Wer alles weiß über die Magie der beiden Bescheid außer uns Generälen?", fragte Arkaan nachdenklich.