ZWEI - Esca

[Ayrina]

Aasiya
Nahe Esca
2. Quartal des Jahres 2457
Mittag

"Genau wie meinem Arm!", sagte Aasiya irritiert lachend.
"Vielleicht ist dieser Ort doch magisch"; sagte sie nur halb im Schwerz. Irgendetwas hatte dieser Ort definitiv an sich. Langsam zog sie sich wieder an.

[Cassiopeia]

Essar
Nahe Esca
2. Quartal des Jahres 2457
Mittag

Ein naheliegender Gedanke, wie Essar zugeben musste.
"Dann hoffe ich, dass er uns weiterhin wohl gesonnen ist. Er gab uns Essen und heilte die Wunden. Normal ist das definitiv nicht... aber wir müssen wirklich weiter, da hast du Recht."
Er hielt inne, als ihm etwas auffiel. "Siya, hör mal... die Vögel singen nicht mehr...", sagte er plötzlich deutlich leiser.

[Ayrina]

Aasiya
Nahe Esca
2. Quartal des Jahres 2457
Mittag

Auch Aasiya hielt inne und lauschte. Nichts. Es herrschte absolute Stimme.
"Denkst du, das hat etwas zu bedeuten?"; fragte sie leise.

[Cassiopeia]

Essar
Nahe Esca
2. Quartal des Jahres 2457
Mittag

Essar zog ratlos die Schultern hoch.
"Ich habe keine Ahnung. Besser, wir machen uns hier aus dem Staub." Er zog sich schnell an und drehte sich dann im Kreis.
"Aus welcher Richtung sind wir gekommen? Das sieht plötzlich alles so gleich aus!"

[Ayrina]

Aasiya
Nahe Esca
2. Quartal des Jahres 2457
Mittag

Aasiya sah sich kurz um.
"Von da... glaube ich."
Ganz sicher war sie sich nun auch nicht mehr.
"Komm."

[Cassiopeia]

Essar
Nahe Esca
2. Quartal des Jahres 2457
Mittag

Die Richtung war nur vage und ihnen blieb keine Wahl als sie einzuschlagen. Loszugehen war immerhin besser als stehen zu bleiben.
Es war ihnen, als nehme der Wind zu, bis er zu einem regelrechten Pfeifen wurde. Erst nach einiger Zeit bemerkte Essar, dass sich kein Blatt im Wind regte. Doch das Heulen war deutlich zu hören.
"Was geht hier vor?", fragte er und hielt sich die Hände auf die Ohren. Er und Aasiya mussten sich gegen einen nicht vorhandenen Wind stemmen um voran zu kommen, doch um sie herum war es vollkommen windstill.

[Ayrina]

Aasiya
Nahe Esca
2. Quartal des Jahres 2457
Mittag

Aasiyas herz raste in aufkommender Panik. Es gab keine logische Erklärung dafür. Bis jetzt schien dieser Ort nur gut für sie gewesen zu sein. Sollte sich das plötzlich geändert haben? Sie blieb stehen und griff nach Essars hand.
"Lass uns die andere Richtung probieren"; schrie sie gegen das Heulen an.

[Cassiopeia]

Essar
Nahe Esca
2. Quartal des Jahres 2457
Mittag

Als sie sich umdrehten, hörte der Wind schagartig auf. Vorsichtig setzten sie einen Schritt voran und tatsächlich, es blieb still. Erleichtert tat Essar noch einen Schritt.
"Gehen wir langsam in die Richtung weiter", sagte er und ließ Aasiyas Hand nicht los. "Vielleicht war es ein Wegweiser. Vielleicht war es die falsche Richtung."

[Ayrina]

Aasiya
Nahe Esca
2. Quartal des Jahres 2457
Mittag

Aasiya hatte innerlich schon gejubelte, als sie ohne Probleme vorwärts kamen und sich alles zum Guten zu wenden schien. Doch kaum hatten sie ein paar Meter zurückgelegt, kehrte der heftige gegenwind zurück und brachte sie zur Umkehr. Egal welche Richtung sie einschlugen. Sie kamen nie sonderlich weit. Panisch sah Aasiya Essar an.
"Wir sitzen in der Falle!", keuchte sie.

[Cassiopeia]

Essar
Nahe Esca
2. Quartal des Jahres 2457
Mittag

"Das kann nicht sein!", erwiderte Essar außer Atem. "Was ist das für ein Wald?!" Das war alles andere als ein Paradies, wie sie zuvor noch angenommen hatten. Das drohte sich zu einem wahren Alptraum auszuwachsen. Sie mussten hier irgendwie raus kommen!
Doch je weiter sie es versuchten, desto heftiger wurde der Wind, der sie aufhielt.
"Er will nicht, dass wir gehen!", erkannte Essar mit Schrecken. "Er will uns hier behalten!"
Da drehte Essar sich um und wäre beinahe nach hinten gefallen, als der Gegenwind abrupt aufgehoben wurde.
"Was willst du von uns?", rief er in den Wald hinein. Es war einige Sekunden still, dann schien sich Nebel vor ihren Augen zu bilden, der sich verdichtete und zu einer Gestalt zu werden schien. Sie leuchtete von innen heraus.
"Höre meine Worte, Ehrwürdige Flamme", sprach eine wabernde Stimme.
"Errichtet für die Ewigkeit, Statthalter der Weißen Zeit
Teilen sich die Macht zu Zweit, bis entflammt der große Streit.
Zerbricht die Eintracht, die da war, zerfällt mit ihr die Menschenschar.
Ist die Lüge aber wahr, verdammt ist sie für Immerdar.
Erhebt sich Altes aus der Ferne, längst veregssen ihre Sterne,
Längst erkaltet ihre Wärme, flohen sie vor Spott und Häme.
Die Rückkehr unausweichlich, wiedererstarkt nehmen sie sich
was seit Anbeginn des Lichts ihre Gabe, ihre Pflicht."

Der Nebel verblasste, der Wind verschwand und um sie herum löste der Wald sich nach und nach um, bis sie in nichts weiter als den üblichen Industrieruinen standen.