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Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Fr 2. Dez 2011, 00:31
von Siria
In einer Scheune
13. März 768, später Abend

Lýsir war sichtlich erleichtert.
"Habt vielen Dank. Wenn wir uns erkenntlich zeigen können, so lasst es mich wissen, ich gehe ihnen gerne zur Hand.", brachte Lýsir ein. Der Mann nickte kaum merklich und schloss wieder die Türe.
Zusammen mit Inga ging er zu der Scheune. Viel Heu und Stoh war nicht mehr vorhanden, obwohl der Frühling noch auf sich warten ließ.
In einer Ecke fand er ein paar alte Decken. "Die sollten wir ebenfalls nutzen, die Nacht könnte sehr kalt werden." Er zog Inga an sich heran, er konnte ihr im Augenblick nicht wiederstehen und gab ihr einen sanften Kuß.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Fr 2. Dez 2011, 00:35
von Tjeika
In einer Scheune
13. März 768, später Abend

Inga schloss für einen kurzen Augenblick die Augen und genoss die Umarmung Lýsirs. Für diesen kurzen Augenblick waren all ihre Sorgen vergessen. Nur eine Sekunde lang musste sie nicht daran denken, dass sie mittellos, heimatlos und irgendwie auch obdachlos waren. Früher einmal hatte sie in guten Verhältnissen gelebt. Was der Traum von Miklagard doch alles kostete... die Hoffnung? Inga seufzte und öffnete die Augen wieder.
"Wir sollten so schnell es geht weiterziehen. Dieser Ort tut uns beiden nicht gut", meinte sie, als sie sich unter die Decken kuschelte und eine hochhielt, so dass auch Lýsir sich dazulegen konnte.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 2. Okt 2012, 21:45
von Siria
In einer Scheune
14. März 768, früher Morgen

Lange hatte Lýsir nicht schlafen können. Irgendwann hörte er jemanden Holzhacken. Vorsichtig löste er sich aus der Umarmung von Inga, die noch schlief. Er schlich zum Tor und öffnete es. Der alte Mann, der sie in der Scheune hat schlafen lassen, war am Holzhacken.
Er ging zu ihm: "Darf ich ihnen diese Arbeit abnehmen, als Dank für die Unterkunft?", fragte er vorsichtig. Der Mann war schon etwas älter und er schien nicht böse zu sein, dass er diese Arbeit nicht verrichten mußte.
So nahm Lýsir dankbar die Axt, um das Holz zu spalten. So hatte er wenigstens ein wenig das Gefühl, etwas sinnvolles zu tun.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 2. Okt 2012, 21:49
von Tjeika
In einer Scheune
14. März 768, früher Morgen

Inga fühlte ein plötzliches Unwohlsein, es war ihr mit einem Mal, dass etwas fehlte. Seufzend tastete sie mit geschlossenen Augen nach Lýsir. Doch da war - nichts. Irritiert öffnete sie erst das eine, als sie ihn nicht entdecken konnte, besorgt auch das andere Auge. Selten hatte sie sich so schnell aufgesetzt. Dass er einen guten Grund hatte, sie hier alleine zu lassen - vielleicht auch sie einfach noch ein wenig schlafen zu lassen - kam ihr im Halbschlaf irgendwie so ganz und gar nicht in den Sinn. Schnell war sie auf den Beinen, die Decken zu ordnen, nahm sie sich für später vor. Zunächst einmal galt es, Lýsir zu finden. Erleichtert atmete sie auf, als sie ihn draußen vor der Scheune, in der sie genächtigt hatten, Holzhacken sah. Schnell hielt sie sich die Hand vor den Mund, als sie mit einem Mal gähnen musste.
"Guten Morgen", meinte sie dann letztlich ein wenig verschlafen.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 2. Okt 2012, 21:54
von Siria
In einer Scheune
14. März 768, früher Morgen

"Hey, sagte er sanft und zog Inga an sich heran. "Dir auch einen guten Morgen. Ich wollte dich nicht wecken, aber ich dachte, ich kann so etwas gut machen.", dabei zeigte er mit seinem Kopf auf die Axt. "Ruh dich ruhig noch ein wenig aus.", er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 2. Okt 2012, 21:59
von Tjeika
In einer Scheune
14. März 768, früher Morgen

"Mir geht es gut", meinte Inga und ignorierte die Schmerzen.
Es waren ja eh nur blaue Flecken und einige Kratzer. Nichts Ernstes. Das würde vergehen. Und der gestrige Tag war vorüber.
"Mach dir keine Sorgen", damit stahl sie Lýsir einen weiteren Kuss.
Ihr Lächeln war offen und ehrlich und zeugten davon, dass sie die Wahrheit sprach. Solange sie beide in Sicherheit waren - womit zumindest in Ingas Gedanken mehr Lýsir denn sie selbst gemeint war - war sie zufrieden. Mehr brauchte sie nicht zu wissen.
"Kann ich dir zur Hand gehen?", fragte sie leise, sie wollte nicht völlig unnütz einfach nur im Weg rumstehen.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 2. Okt 2012, 22:20
von Siria
In einer Scheune
14. März 768, früher Morgen

Lýsir lächelte, er wußte, dass er Inga nicht überreden konnte, sich ein wenig auszuruhen. Er gab ihr einen sanften Kuß und zog sie erneut an sich heran. Er war so unbeschreiblich froh, sie halbwegs unversehrt in seinen Armen halten zu können.
"Wenn du unbedingt helfen willst, könntest du das Holz aufstapeln.", flüsterte er ihr ins Ohr, ohne sie loszulassen.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 2. Okt 2012, 22:22
von Tjeika
In einer Scheune
14. März 768, früher Morgen

"Einverstanden", wisperte Inga nun ihrerseits, machte jedoch keinerlei Anstalten, sich irgendwie von Lýsir zu lösen.
Stattdessen legte sie für einen Augenblick ihren Kopf an seine Schulter, genoss den kurzen, friedlichen Augenblick.
"Dann werde ich mal das Holz aufstapeln", murmelte sie leise, bewegte sich aber immernoch kein Stück.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 2. Okt 2012, 22:32
von Siria
In einer Scheune
14. März 768, früher Morgen

Lýsir grinste: "Ich seh schon, wie du mir zur Hand gehst.", flüsterte er. "Ich werd mich wieder ans Holzhacken machen.", sprach er leise weiter, tat aber ebenfalls nicht der Gleichen.
Plötzlich wurde die Tür des Hauses aufgerissen, so dass sich Lýsir von Inga löste. "In einer halben Stunde gibt es Frühstück.", sprach der alte Mann und die Tür ging wieder zu.
Lýsir blickte Inga ahnungslos an. "Ich sollte das Holz hier schnell fertig bekommen... er ist merkwürdig.", sagte er leise und nahm die Axt wieder in die Hand.

Re: Miklagard - Ein warägisches Abenteuer

Verfasst: Di 2. Okt 2012, 22:35
von Tjeika
In einer Scheune
14. März 768, früher Morgen

Inga blickte seufzend in die Richtung, in der der alte Mann verschwunden war. Ihre Stirn legte sich in Falten.
"Ich stimme deiner Einschätzung zu", murmelte sie und schüttelte den Kopf.
Dann sah sie zu, dass sie das Holz so schnell es ihr möglich war, stapelte. Immerhin war eine halbe Stunde auch keine sonderlich lange Zeitspanne. Besonders nicht, wenn man nicht gedachte, viel länger als bis nach dem Frühstück hier zu verweilen.