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Oftar
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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"Ich habe kein Problem damit. Ich werde auch reiten", sagte Oftar. "Zumindest bis kurz bevor wr ankommen. Dann fliege ich als kleiner Vogel über das Blätterdach und korrigiere die Richtung."

Dabei wurden Oftars Beine länger und dünner und sein Unterkörper streckte sich. Er schien einen größeren Po zu bekommen, aber als sich die Beine verdoppelten wurde klar: Oftar verwandelte sich in einen Zentauren.

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Haakan / Sheon
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Haakan betrachtete den am Boden liegenden Jäger zunächst gar nicht. Da Monra im Anschluss die Gedanken des Mannes lesen würde, war jede Geste und jedes Wort wichtig.
Er hatte dies eigentlich nach dem Dienst der Telepathin tun wollen, doch das war nicht minder riskant. So würde es jetzt sein.
Monra wusste schließlich, dass er ein Hexer war. Als solcher sammelte er alles, was ihm Macht geben konnte. Sie hatte gesehen, wie er einen Drachen mit einem Kristall gebändigt hatte. Diese Prozedur sollte sie nicht über Gebühr beunruhigen.
"Dämon hast du mich genannt", erinnerte er sich an den Ausruf des Mannes, zu dem er sich jetzt zuwandte. Dieser versuchte auf dem Boden zurück zu kriechen, kam aber nicht weit.
"Ich muss dich enttäuschen. Ich bin nur ein Mann, der die Kunst der Magie gelernt hat. Sicher ist dir Magie bekannt."
Der Jäger sah Haakan mit panisch geweiteten Augen an.
"Ma-Magie g-gibt es nicht! Ihr lügt!"
Für diese Beleidigung würde er leiden. Dafür würde Alakti sorgen während Haakan sich umwandte, er brauchte ein sauberes Fläschchen für das Blut.

Sheon nickte leicht.
"Er sollte inzwischen zurück sein, ich sage ihm Bescheid. Er wird dich begleiten", stimmte er zu. "Viel Erfolg", wünschte er ihnen ehrlich und war zugleich beinahe froh, von diesem Auftrag entbunden zu sein. Abermals musste er diesen Antritt beim Fürsten nicht mitmachen.
Damit wandte er sich ab ohne erkennbare Verabschiedung - selbst in der Abwesenheit von Fürst Haakan oder der Kommandantin erschien ihm dies nun zu gefährlich.

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Alakti ("Yeoh")
Im Feldlager
Sommer 3340
Morgengrauen
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"Unterstelle dem Fürsten nie wieder Lügen, oder du wirst es mehr noch bereuen als dieses erste Mal!", spie Alakti angewidert aus und trat dem Mann so gekonnt zwischen die Rippen, dass eine davon brach und er sich vor Schmerzen am Boden wand.
"Wiederhole, was er dir an Wahrheit bringt, Niederer!", verlangte sie dann, nachdem sie sein Winden und Wimmern für einige Sekunden wahrlich sehr genossen hatte, sich ja wahrlich darin gesuhlt hatte.

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Monra
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Monra atmete tief durch, als Oftar dich in einen Zentauer verwandelte. "Ein Spatz erscheint mir recht diskret zu sein", sagte sie und verkniff sich hinzuzufügen, das seine derzeitige Gestalt dem nun ganz und gar nicht entsprach.
Sheon nickte sie nur beiläufig zu und ließ ihr Pferd kommen. Der Kommandantin und dem Fürsten sah sie scheinbar ungerührt zu, wie sie zum Verhör davon gingen. Sie stieg auf und kurz zuckte ihr linker Mundwinkel abfällig. War sie zu weit gegangen, als sie Haakan angeboten hatte, ihm das Wissen direkt zu übermitteln?
"Dann reite voraus, ich folge dir", sagte sie zu Oftar und hielt Ausschau nach dem jungen Werwolf.

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Haakan / Sheon
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Der Mann schrie auf als Alakti ihn trat und ging wimmernd und keuchend vor Schmerz noch mehr zu Boden als ohnehin schon.
"W-wer seid Ihr? Warum tut ihr das? Welcher Fürst?" Diesen Rang gab es in den Vier Reichen nicht. Es gab Könige, Herzöge, Grafen, aber keine Fürsten. "Dieses... dieses schreckliche Wesen, der Wolf, er - er gehört zu Euch!", erkannte er da voller Entsetzen, "aus welchen Höllenkreisen der Unnennbaren kommt Ihr?"
Das war der Moment, in dem Haakan die gerade ergriffene saubere Phiole lauter abstellte als notwendig und sich drohend langsam zu dem Mann am Boden umdrehte.
"Wer hat dir erlaubt, frei zu sprechen?!", fuhr Haakan ihn an und schlug ihm mit der Handrückseite ins Gesicht. "Du sprichst, wenn du gefragt wirst - und Kommandantin Yeoh stellte dir eine Frage. Antworte!"
Der Mann atmete hektisch, sein Blick wanderte panisch hin und her als versuchte sich an die Worte zu erinnern, die an ihn gerichtet gewesen waren.
"Wahr...Wahrheit? Welche Wahrheit? Ich verstehe nicht", wimmerte er und sah fragend zwischen Haakan und Alakti hin und her.

Der junge Wolf fand alsbald zu Monra und Oftar am Lagerausgang.
"Sheon schickt mich", informierte er sie, Bescheid zu wissen. "Kennt Ihr den Weg?"

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Oftar
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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"Ich weiß die Richtung", antwortete Oftar. "Hoffentlich könnt ihr folgen."
Damit ritt er los und fiel dann auch gleich in einen tüchtigen Galopp. Dabei hielt Oftar nach Möglichkeit die Richtung zu diesen Häusern.

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Alakti ("Yeoh")
Im Feldlager
Sommer 3340
Morgengrauen
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Jetzt war es an Alakti zu dem Mann zu treten, ihn am Schlafittchen zu packen und an der Zeltwand hinauf zu ziehen.
"Die Wahrheit, die ich dir verraten habe. Wiederhole sie, damit wir sicherstellen können, dass du sie auch verinnerlich hast."
Sie betrachtete den Jäger, dessen letztes Stündlein zwar noch nicht geschlagen, jedoch bereits angeklopft hatte für einen winzigen Moment.
"Aber das hast du nicht, wie du gerade bewiesen hast. Also, ein allerletztes Mal, da du die Gepflogenheiten noch nicht kennst, bekommst du eine weitere Chance."
Eine kurze Pause folgte, dann sprach sie erneut aus, was eigentlich hätte offensichtlich sein müssen: "Haakan ist dein Fürst. Du wirst ihm dein Leben verschreiben, denn es gibt Magie, eine Lektion, die er dich schon noch fürchten lehren wird! Wiederhole es!"

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Monra
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Monra sah dem Oftar-Zentauer nach und kurz zuckte es in ihrem linken Unterlid. Dann wendete sie sich dem Werwolf zu. "Ich kenne den Weg ebenfalls", antwortete sie und trieb ihr Pferd allmählich an, "nenn mir deinen Namen, damit ich dich ansprechen kann. Und dann solltest du dich wieder verwandeln, damit wir... nun, damit wir den Gestaltwandler einholen können."
Und damit dieser mit seinen extravaganten Auftritten nicht zu viel Unruhe in den Menschen hervor rief. Aufgeregte Menschen wehrten sich instinktiv gegen mentale Angriffe, ohne es mitzubekommen. Die Telepathin würde gern auf solchen Widerstand verzichten, zumal sie das gesamte Wissen der Dörfler aufnehmen und an die Kommandantin weitergeben sollte.
Als der Wolf verwandelt war, gab sie ihrem Pferd den Befehl, loszugalloppieren lehnte sich vor, an den Hals des Tieres, spürte dessen Freude und Kraft, so über den Boden zu donnern.
Bis hin zu den wenigen Häusern der Südmenschen.

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Haakan / Sheon
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Der Mann hatte immerhin aufgehört zu wimmern wie ein getretener Hund, auch wenn Haakan befürchtete, er würde sich jeden Moment beschmutzen. Dieser Mann war erbärmlich und so jemand war auf dieser Seite der Berge ein Jäger, der so alt geworden war, dass sein Haar bereits leicht ergraut war. Er mochte in den vierzigern sein, Monra hatte immerhin von seiner Erfahrung gesprochen. Doch offenbar besaß der Mann keinerlei Erfahrung im Gehorchen von einfachen Anweisungen, dass sogar ein Hund sie verstehen würde.
Mit angestrengten Atemzügen versuchte der Mann sich zu sammeln.
"Es - es gab in Ascalon seit Jahrhunderten keine Fürsten mehr", stammelte er nachdenklich, als sich die Gedanken in seinem Kopf förmlich sichtbar zusammen setzten. "Sie... sie verschwanden mit... mit den Magiern..."
Nun sah er doch auf zu Alakti und Haakan mit einer winzigen Spur Neugier.
"Dann weißt du, dass es wahr ist. Die Kommandantin wiederholt sich kein drittes Mal. Nutze deine Zunge zum Sprechen, solange du sie noch hast."
Die brauchte er schließlich nicht wenn Monra seine Gedanken lesen würde.
Er sank tatsächlich auf die Knie, vielleicht auch, weil seine Beine ihn nicht länger tragen wollten.
"Vergebt mir, mein Fürst", dieser Titel klang fremd in der Aussprache des Südens, "dass ich Eure Magie verkannte. Mein Leben gehört Euch."
Er hatte nicht nur aus Angst gesprochen, so schien es. Interessant.
Vielleicht war der Mann, den Haakan nicht nach seinem Namen fragte, denn er war es in seinen Augen nicht einmal wert, mit diesem angesprochen zu werden, doch nicht ganz so hoffnungslos.
"Kommandantin, bereitet ihn zum Aderlass vor." Blut war eine wertvolle Ressource und es war so ziemlich der einzige Grund weshalb der Mann nun hier war. In der Festung hätte es so viel mehr Möglichkeiten gegeben, was Haakan tatsächlich ein wenig bedauerte.

"Mein Name ist Brean", nannte der junge Werwolf noch seinen Namen, ehe er sich verwandelte und neben dem Pferd, auf dem die Telepathin saß, und dem Zentauren in einem schnellen Lauf den fremden Wald durchquerte. Er roch die Menschen, die ihre Spuren hier in der Nähe verteilten. Sie rochen anders als nördlich der Bergkette, alles roch hier anders. Doch davon ließ Brean sich nicht ablenken. Sheon hatte sein Vertrauen in ihn gesetzt und dessen würde er sich würdig erweisen.

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Oftar
Unterwegs
Sommer 3340
Mittag
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Oftar genoss es, so schnell dahin zu jagen, und sah, dass es dem Pferd ebenso ging.
"Mach dich bereit, dass ich auf deiner Schulter lande", meinte Oftar zu Monra.
Als Oftar fand, dass sie bald da sein mussten, breitete Oftar die Arme aus, die zu Flügeln wurden. Ohne anzuhalten zogen sich Oftars Beine in den Körper zurück und Oftar nahm die Gestalt eines Vogels an, der nach und nach kleiner wurde, bis er die Größe einer Krähe hatte.
Oftar flog über das Blätterdach und spähte nach den Häusern. Sie waren schnell zu finden und Oftar sank wieder nach unten und landete direkt auf Monras Schulter.
"Eine Idee nach links", krächzte Oftar.