foren-rollenspiele.net

Mrs Murphy

"Hinten gibt es einen Balkon und eine Terrasse. Aber ich habe keine Ahnung, ob wir auf den Balkon kommen können. Und wir wissen halt auch nicht, ob nicht doch jemand zu Hause ist", meinte Mrs Murphy und putzte sich weiter, "Laetitia will sich so verstecken, dass sie die Garage und die Haustür im Blick hat. Aufs Dach guckt wohl wirklich niemand... lass uns mal rum gehen und schauen, was dir so einfällt, wie man darauf kommen könnte. Und vor allem wieder runter..."

Laetitia

Laetitia machte es sich bequem. Sie konnte auch hören, was Mrs. Murphy und Paulchen sagten, womit sie sehr zufrieden war. Das war das Gute, dass sie nicht alleine war. Dadurch konnten sie gleichzeitig verschiedene Aufgaben erledigen.

Paulchen

"Ja, ok", überlegte Paulchen, während sie sich auf den Weg nach hinten machten, "da hast du Recht - wer weiß, ob nicht jemand zu Hause ist. Habt ihr schon in die normalen Fenster reingeschaut?" Er blickte aufs Haus. Im Erdgeschoss wäre es kein Problem, auf jedes einzelne Fensterbrett zu hüpfen und mal reinzuschauen, aber das Obergeschoss (oder gar das Dachgeschoss) würden sie so nicht abdecken können, und außerdem wäre es ja auch gefährlich, so nah an die Fenster ranzugehen, falls doch jemand daheim war und gerade rausschaute, denn das würde ja auffallen.

Mrs Murphy

"Nein, haben wir nicht", gab Mrs Murphy zu, "zu nah an die Fenster heranzugehen ist vielleicht auch nicht so gut, wenn wir dann gesehen werden. Und bisher habe ich noch nichts entdeckt, was in der richtigen Höhe mit genug Abstand wäre, um unauffällig da rein zu schauen. Aber vielleicht finden wir zusammen was?"
Sie kamen vor dem Haus an und Mrs Murphy meinte: "Solche Scheibengardinen hängen meist in Küchen, so mit Kaffee-Motiv und so... vielleicht da als erstes reinschauen?"

Paulchen

"Ja, warum nicht?", meinte der Kater und zögerte kurz, als er nach einer Möglichkeit suchte, irgendwie unauffällig in die Küche zu gucken, aber es gab keine. Zwischen der Hauswand und dem Gartenzaun, auf dem man nicht sitzen konnte, lagen höchstens 3m Rasen und, entlang des Zaunes, vielleicht noch ein halber Meter Zierhecken und ähnliches Gebüsch. Dort drunter konnte man sich vielleicht verstecken, aber oben drauf ging es da nirgends. "Ach was solls", murrte er, hielt nochmal kurz inne, um zu lauschen, und als er aus der Küche nichts hörte, sprang er aufs Fensterbrett hoch und kauerte sich dort ganz flach hin und schaute hinein.

Mrs. Murphy hatte Recht behalten - das war das Küchenfenster. Und Paulchens Ohren hatten Recht und er selber Glück gehabt - es war niemand drin. Was der Kater durch die Scheibe sah, war eine ganz normale, etwas kleine Küche im 1990er-Jahre-Stil. Sie sah so aus, also ob sie immer sehr gründlich geputzt oder ganz selten benutzt wurde, zumindest was den Kochbereich anging. Es standen keine Töpfe mit Küchenkräutern herum und es gab keinen japanischen Messerblock. Stattdessen lag eine Plastikdecke über dem Küchentisch und ein recht großes Schneidbrett an einem Sitzplatz. Der Raum hatte eine einzige Tür, die offen stand, aber man konnte nicht viel erkennen von dem Zimmer dahinter, vielleicht war es auch ein Flur.

Paulchen

"Keine da, aber du hast Recht, das ist die Küche!", gab Paulchen vom Fensterbrett aus Mrs. Murphy Bescheid.

Mrs Murphy

"Okay... kannst du noch etwas erkennen? Vielleicht in ein anderes Zimmer schauen?", fragte Mrs Murphy hoffnungsvoll.
Se sah sich um und seufzte. Für die anderen Fenster sah es ähnlich schlecht aus, um hinein zu schauen, zumindest, soweit Mrs Murphy es sah.
"Hinten ist noch ein Balkon..."

Paulchen

"Bloß ein Stück weiße Wand, das kann alles sein", meinte der Kater, nachdem er nochmal nachgeschaut hatte. Dann sprang er wieder vom Fensterbrett herunter. "Ok, pass auf, ich schlage Folgendes vor: Wir gehen jetzt nach hinten und schauen dabei in jedes Fenster, ob jemand drin ist, aber nur kurz - selbst wenn jemand daheim ist, ist die Chance, dass er grad in diesem einen Moment zum Fenster raus schaut, sehr gering. Also wir wechseln uns ab, damit es schneller geht, denn wenn einer daheim ist, soll er ja nicht aufmerksam werden und dann beim nächsten Fenster schon auf uns warten, also ich nehm das nächste Fenster und du gleichzeitig das übernächste, und wir schauen nur kurz und springen dann wieder runter und rennen gleich zum nächsten, so lange, bis wir hinten unter dem Balkon stehen. Wenn einer was sieht, schreit er nicht rum, denn das würde ein Mensch im Haus ja hören, sondern geht einfach zum anderen und sagt es ihm leise. Und wenn keiner einen Menschen sieht, dann können wir uns auch hinten unterm Balkon noch erzählen, wie die Zimmer aussehen. Und wir bleiben hier direkt an der Hauswand - wenn ein Mensch aus dem Fenster schaut, sieht er uns dann nicht, da müsste er sich schon rauslehnen, und das würden wir ja merken."

Mrs Murphy

Mrs Murphy hörte still zu und nickte dann. Während Martina sich etwas verwundert, aber nicht im negativen Sinne über den Enthusiasmus des Katers zeigte, war die Main Coon eher etwas genervt und fragte sich, ob der Mensch Michael sich sonst auch jeden einzelnen Zwischenschritt so erklärte.
In der Folge der widerstreitenden Charaktere in der Katze kam nur ein neutrales "Okay" als Antwort heraus.
Sie ging vor und blieb unter dem ersten Fenster stehen.
"Möchtest du oder soll ich?", fragte Mrs Murphy.
In ihrem Innern tobte ein mittelschwerer Kampf um die Oberherrschaft des Körpers: die Main Coon regte sich nämlich gerade darüber auf, dass Paulchen meinte, man solle jetzt nicht rumschreien... welche Katze bölkte denn bitte bei einer Jagd oder Erkundung herum?
Martina verdrehte innerlich die Augen. Kein Wunder, dass Laetitia dem Kater gerade lieber aus dem Weg ging, das war sicher besser so. Sonst hätte es gleich wieder geknallt gehabt...