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Tristan Cousland
Lager der Dalish
9:30, Erntezeit, früher Abend
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Tristan schnaubte gereizt, den Elfenhändler mit noch immer vorwurfsvoller Miene fixierend. Dass es im Prinzip nur um ein bisschen zuviel Geld ging, hatte er bereits vergessen - für einen Adeligen waren erst dreistellige Sovereignbeträge nennenswerte Ausgabe - und es ging ihm jetzt nur noch um das ungebührliche Betragen. Okay, er benahm sich auch inkorrekt, aber er hatte immerhin einen nicht in der fernen Vergangenheit liegenden Grund.
"Ihr habt Recht, für einen Gast benehme ich mich dreist, ungebührlich und äußerst aggressiv.", erwiderte er auf die Aussage des Händlers hin, "Allerdings ist mir bisher nicht aufgefallen, dass ich auch als Gast hierhergekommen oder gar als solcher behandelt worden bin. Für mich sieht es eher so aus, als betrachte man mich als Eindringling, der nur darauf wartet hier erschossen zu werden für nichts und wieder nichts, und dafür - finde ich - bin ich noch verdammt freundlich!!"
Tristan hielt seinen wütenden Blick noch einige Sekunden aufrecht, dann gab er sich zufrieden. Seinem Unmut war genügend Ausdruck verliehen, und schließlich wollte er der stumm neben ihm stehenden Aionha keinen zusätzlichen Ärger machen, indem er es wirklich auf einen Kampf anlegte. Wobei, eh zu spät.
Der Adelige gab seine herausfordernde Haltung auf und nahm die Hand vom Tresen, womit er dann sein eigenes Geld für den Händler freigab. Er war eigentlich viel zu erschöpft für solche Konfrontationen.
"Bekomme ich nun etwas zu essen?", fragte er weit aufgeschlossener, "Oder wäre es für einen Gast geziemt, mitten im Lager vor Hunger zusammenzubrechen?"

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Aionha Selwyn
Brecilianwald
9:30, Erntezeit, früher Abend
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Die Spannung unter den Anwesenden war fast als elektrische Entladungen in der Luft wahrzunehmen. Tristan und der Händler lieferten sich wirklich einen ausgereiften Durchhaltevermögenswettkampf, der zwar auf den ersten Blick lächerlich wirkte, da niemand, der unbewaffnet und halbwegs bei Verstand war, sich mit einem bestens ausgerüsteten und kampferprobten Adeligen angelegt hätte, doch auf den zweiten Blick musste man die über viele Jahre hinweg geschulten Dalish-Jäger deutlich zur Seite des Händlers zählen und demnach war das Gefecht, das sich bisher zum Glück nur über Worte austrug, doch recht ausgeglichen.
Aionha war mehr als erleichtert, als Tristan seine feindselige Haltung aufgab und seine Hand wegzog. Eine Weile schwiegen beide und die Hand des Händlers schwebte über dem Geld wie ein Damoklesschwert, doch schließlich brummte er etwas Unverständliches und nahm an.
Aionha atmete etwas geräuschvoller aus als beabsichtigt, doch zum Glück achtete niemand auf sie. Sie wartete noch, bis Tristan seine Geschäfte erledigt hatte, währenddessen sich die Dalish im Umkreis wieder ihren eigenen Belangen zuwandten, und entfernte sich dann schnellstmöglich von Ort und Stelle.
Tristan folgte ihr und sie verzichtete vorerst darauf, ihn auf die knapp umschiffte gefährliche Situation anzusprechen. Da sie immoment keine Lust hatte, sich Vorwürfe seitens Aerona anzuhören, hielt sie bloß nach Duncan Ausschau, doch der schien sich noch immer nicht mit Zathrian ausgemehrt zu haben.
Kurz entschlossen ging Aionha an den Rand des Lagers, in die Nähe des Geheges der Halla, und ließ sich dort zu Boden sinken. Dass Tristan in ihrer Nähe blieb, registrierte sie kaum, aber es beruhigte sie ein wenig, wenigstens einen ihrer merkwürdigen Gefährten auf ihrer Seite zu wissen.
Sie war erschöpft, einerseits von dem langen Tag und den Kämpfen in der Höhle, andererseits durch die aufwühlende bisherige Reise. So viel Abenteuer war sie nicht gewohnt. Durch Lothering war sie zwar an Leid gewöhnt, aber sie fragte sich, was jetzt erst auf sie zukommen würde. Zum ersten Mal seit Duncans Angebot zweifelte sie an ihrer Entscheidung. Er hatte Tristan einfach so zu einem Wächter gemacht ... warum?

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Tristan Cousland
Lager der Dalish
9:30, Erntezeit, früher Abend
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Tristan war gelinde gesagt stolz auf sich. Dafür das Vater meinte, ich hätte das diplomatische Geschick eines Streithammers in der Hand einer wandelnden Leiche, lief das doch ganz gut. Er war aber auch froh, dass der Elf eingewilligt hatte und ihm nun einen doch recht ansehnlichen Beutel mit Nahrung reichte. Der Adelige bedankte sich, wenn auch verhalten, mit einem Nicken, dann bemerkte er, dass Aionha sich abgewandt und in Bewegung gesetzt hatte.
Er packte das Bündel weg und beeilte sich, ihr zu folgen. Erstens wollte er nicht allein bei lauter blutrünstigen Elfen mitten im Lager stehenbleiben, und zweitens war weibliche Gesellschaft immer ein Beweggrund. Sie steuerte die am Rande des Lagers aufgebauten Gehege an, für diese seltsamen Tiere, deren Namen er nicht kannte, und setzte sich offenkundig erschöpft auf den Boden.
Tristan wartete kurz, ließ sich dann aber doch einen halben Meter entfernt ebenfalls nieder. Er kaute bereits an einem Stück Brot, das er aus dem Beutel gefischt hatte, und war deswegen eine ganze Weile still. Es wurde allmählich dunkel und die großen Bäume des umliegenden Waldes bekamen einen mystischen Schein.
"Hey...ist alles in Ordnung mit Euch?", fragte er Aionha dann so unverfänglich er konnte, was mit Brotkrümeln zwischen den Zähnen sogar ganz gut gelang, "Ihr wirkt ein wenig müde."
Gut, er selbst war auch nicht gerade in allerbester Verfassung, aber ein Krieger des Hochadels war nun mal keine zarte Magierin. Sie wirkte nachdenklich und etwas verwirrt (wobei er letzteres auch gut mit seiner eigenen Präsenz erklären konnte).
In Tristans Nähe stand eine große Traufe, aus der wohl sonst diese komischen Tiere tranken, und ein wenig Stroh lag herum. Tristan nutzte die Gelegenheit, um mit angefeuchtetem Stroh wieder mit der Säuberung seiner Rüstung zu beginnen. Als er seine Schulterpanzer abnahm, funktionierte das mit einigem Kraftaufwand sogar. Er konnte es nicht leiden, wenn man nicht sah, dass sie perfekt gearbeitet war oder er sich nicht mal darin spiegeln konnte.

Aerona Pallanén
Lager der Dalish
9:30 Zeitalter des Drachen; Erntezeit; früher Abend

"Sie mögen Gesellschaft; ruhige wohl gemerkt", bemerkte Aerona, die sich etwas entfernt von Aionha und Tristan zu den Halla gestellt hatte und diese, abgestützt auf
einem Querbalken, gedankenversunken betrachtete.
Nüchtern betrachtet saßen sie doch alle im selben Boot, angeführt von einem nebulösen Sonderling, der alles andere als vertrauenswürdig schien. Abwarten war ihnen geblieben. Abwarten bis Zathrian Licht ins Dunkle brächte - hoffentlich. Und in dieser Zeit profitierte keiner von ihnen von gegenseitigen Feindseligkeiten.
Noch bei diesen Überlegungen, haftete ihr Blick auf Finn und Brawd'Yfinn, die sich beschnupperten, um die letzten Informationen auszutauschen.

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Aionha Selwyn
Brecilianwald
9:30, Erntezeit, Abend
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Tristans Stimme riss Aionha aus ihren Gedanken und sie drehte den Kopf in seine Richtung. Seine Frage hatte höflich geklungen, nahezu unverfänglich, aber dennoch interessiert, und da sie es schätzte, dass er sich ernsthaft nach ihrem Wohlergehen erkundete, lächelte sie leicht. "Ich bin müde. Sehr müde. Aber abgesehen davon geht es mir gut, denke ich. Ich denke bloß über vieles nach ..."
Ihre Stimme verlor sich, doch Tristan war aufgestanden und hatte begonnen, etwas feuchtes Stroh zu sammeln und fing dann, seine Rüstung zu säubern. Aionha befürchtete, dass ihm dies einen weiteren Disput mit den Dalish einbringen konnte, da er das Futter der für die Dalish beinahe heiligen Halla missbrauchte, aber immoment war es ihr egal. So beobachtete sie ihn nur still.
Kurz darauf vernahm sie vom Waldboden gedämpfte Schritte hinter sich und wurde sich Aeronas Anwesenheit bewusst.
"Die Halla sind wunderschön", erwiderte Aionha. "In ihrer Nähe kann man doch kaum anders, als ruhig zu werden." Aionha erhob sich langsam und ging zu Aerona hinüber. Die Elfe schien ebenfalls melancholische Gedanken zu haben, jedenfalls waren ihre Züge nicht ganz so hart wie sonst.
"Bist du wirklich gewillt, deinen Clan zu verlassen?", fragte Aionha die Elfe.

Aerona Pallanén
Lager der Dalish, Brecilianwald
9:30 Zeitalter des Drachen; Erntezeit; Abend

"Sollte die Brut die Shemlen überwältigt haben, wird sie kaum vor einem...Wald Halt machen." Es generierte zwar ein unangenehmes Gefühl in Aeronas Magengegend, den heiligen Wald nur als 'Wald' zu bezeichnen, aber genau so sah der Brecilianwald sicher aus der Perspektive der Verderbnis aus.
"Ich würde alles tun, um das zu verhindern", gab die Elfe schließlich wesentlich energischer zu vernehmen, stieß sich leicht vom Querbalken ab und sah zu den beiden anderen
"Dieser Duncan mag zwar ein nicht sehr gesprächiger Mann sein, aber er scheint die Situation zu beherrschen und zu verstehen. Das wäre von Vorteil."
Und damit hätte er mir einiges voraus..., fügte sie Zähne knirschend in Gedanken hinzu.

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Tristan Cousland
Lager der Dalish
9:30, Erntezeit, früher Abend
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Tristan lächelte verstehend, als Aionha ihm antwortete. Es war ja auch nur zu verständlich, dass sie erschöpft war, er selbst spürte lähmende Müdigkeit.
Die aggressive Elfin und ihr Hund näherten sich, was Tristan als Anlass nahm, still zu sein, immerhin wollte er nicht mit ihr streiten. Wer wusste schon, was er in ihren Augen alles falsch machte, besser er ließ sie in Ruhe.
Während er weiter seine Rüstung schrubbte und auch gut vorankam, begannen die Frauen ein Gespräch, und der Adelige unterbrach seine Arbeit, um die beiden gründlich zu mustern und nebenbei die Umgebung im Blick zu behalten. Das Gehege stand am Waldrand, und wer wusste schon, was alles darin hauste.
Nach wenigen Minuten legte sich schon bleierne Müdigkeit auf seine Lider, und ohne dass er es hätte verhindern können fiel Tristans Kopf vor und er schlief noch im Sitzen ein.

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Aionha Selwyn
Brecilianwald
9:30, Erntezeit, Abend
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Aionha nickte nachdenklich. "Das verstehe ich gut.", erwiderte sie auf Aeronas Erklärung. "Natürlich wäre es mir möglich gewesen, einfach Ferelden zu verlassen, vielleicht in die Freien Marschen zu fliehen oder ähnliches. Aber ich bin hier zuhause, und ich fühle mich dem verpflichtet. Zwar gibt es einen guten Grund dafür, weshalb ich den Zirkel verlassen habe, doch ich werde ihn nicht einfach der Dunklen Brut überlassen, ebenso wenig wie Lothering oder eine andere Stadt ohne Gegenwehr. Duncan sagte mir, dass ich in der Lage sei, ihm und somit den Grauen Wächtern zu helfen, und da andere das nicht sind, werde ich es tun."
Ein sanfter Abendwind strich ihr übers Gesicht und sie spürte, wie sie immer ruhiger wurde, zwar immer noch erschöpft, aber nicht mehr so aufgewühlt.
"Ich hoffe, dass Duncan wirklich weiß, was er tut", sagte Aionha etwas leiser und warf einen unauffälligen Blick zu Tristan hinüber, der aufgehört hatte, seine Rüstung zu schrubben. "Aber für's Erste werden wir ihm wohl vertrauen müssen."

Aerona Pallanén
Lager der Dalish, Brecilianwald
9:30 Zeitalter des Drachen; Erntezeit; Abend

Lautlos nickend stimmte Aerona ihr zu. Ihr Blick war inzwischen von ihren beiden tierischen Gefährten ins Leere abgeschweift.
"Du bist also tatsächlich eine Magierin?", wollte sie schließlich noch wissen. Nicht, dass die kleine Vorführung im ersten Kampf, in der die Jägerin Aionha gesehen hatte, schon gereicht hätte. Aber was es mit diesem Zirkel auf sich hatte, wusste sie nicht.

Duncan
Lager der Dalish, Brecilianwald
9:30 Zeitalter des Drachen; Erntezeit; Abend


Es waren fast 3 Stunden vergangen, seit Duncan und die anderen drei aus der Höhle zurückgekommen waren.
Und fast 3 Stunden, seitdem Duncan mit Zathrian in dessen Wagen gegangen war und mit dem Hüter gesprochen hatte.
Nun stand er in Mitten des Lagers und sah sich nach seinen Schützlingen um. Einer der Elfen deutete ihm in eine Richtung und er folgte dem Wink.
Er entdeckte die drei - in ungewöhnlicher Eintracht - bei den Hallas. Gut, der junge Krieger schlief, und die beiden Damen unterhielten sich.
"Da seid ihr ja", sagte Duncan als er direkt hinter den dreien stand und träufelte ein wenig Wasser aus seiner Feldflasche auf das Gesicht des Kriegers.