foren-rollenspiele.net

===============================
Toyan Kerim
14. April 143. Jahr des Lichtes, Abend
An Bord der Meria
================================

Kein Wunder, dass der Jäger sehr laut denkt, er war bis gestern alles, was mich ausmachte, dachte Toyan bitter und sah vorsichtig zu Shaya. Sie hatte ihn beim Vornamen genannt, das erste Mal, seit sie zusammen gekommen waren. Die damit verbundene Anerkennung der Magierin rührte ihn, hatte ihre anfängliche Feindseligkeit doch auch ihm gegolten.
Er seufzte leise. "Ich... kann mir wohl kaum vorstellen, wie es sein muss, solche Gedanken zu... empfangen. Wo wir doch gerade das Eis gebrchen hatten..." Er lächelte verlegen, er entschuldigte sich bei einer Magierin für seine Gedanken! Wenn das jemand erfuhr, kostete ihn das den Kopf... allerdings kostete diese ganze Mission ihn den Kopf, doch dieses Risiko war er ohne zu zögern eingegangen, auch wenn die Unterhaltung mit Shaya ziemlich an seinen Grundfesten gerüttelt hatte.

===============================
Shaya Zarin
14. April 143. Jahr des Lichtes, Abend
An Bord der Meria
================================

Ein Lächeln huschte über Shayas Lippen. Irgendwie fand sie es sehr nett, dass Toyan sich solche Mühe gab. Das konnte man nun wahrlich nicht von allen Jägern der Bruderschaft behaupten. Eigentlich von keinem, soweit Shaya wusste.
"Ich nehme Eure Entschuldigung an", sprach sie immer noch mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
"Es muss ja keiner erfahren", fügte sie zwinkernd hinzu.
"Vielleicht, eines Tages, wenn das alles vorbei ist, wenn endlich Frieden herrscht, wird die Welt anders aussehen. Sine und Magier wohnen nebeneinander, borgen sich die Butter, wenn sie ausgeht... und solche Sachen halt", sagte sie nachdenklich und so voller Hoffnung, dass es sie selbst überraschte.
"Das wäre eine schöne Welt."

===============================
Toyan Kerim
14. April 143. Jahr des Lichtes, Abend
An Bord der Meria
================================

Shaya sah ihn nun offen an und lächelte, da konnte Toyan nicht anders, als es zu erwidern.
"Ohja, das ist wahrlich ein schöner Gedanke. Hoffen wir, dass Ihr Recht habt.. zumindest träumen darf man ja schonmal", lachte er und war erleichtert, dass Shaya seine Entschuldigung annahm. Auch, wenn die Situation an sich ihn immer noch irritierte, dass sich hier im Grunde zwei Feinde gegenüber standen, begann er mehr und mehr, eben diese Tatsache außer Acht zu lassen. Es war angenehm, mit ihr zu sprechen und er fühlte sich in ihrer Gesellschaft auf seltsame Art und Weise wohl. Er lächelte und beschloss, einfach abzuwarten, wie sich das ganze entwickelte.
"Ich denke, es wird bald Essen geben", sagte er, "wir sollten vielleicht unter Deck zurück kehren."

===============================
Shaya Zarin
14. April 143. Jahr des Lichtes, Abend
An Bord der Meria
================================

Shaya nickte lächelnd.
"Ich denke, dass der Tag dann auch bald seinen Tribut fordert. Wisst Ihr, wo sich die Kajüten befinden?", fragte sie neugierig.
"Nach dem Essen werde ich sicher bald vor Erschöpfung tot umfallen", fügte sie lachend hinzu.
Und ja, der Tag zehrte nun schon an ihren Nerven. Sie merkte, wie die Müdigkeit sie langsam und allmählich überkam. Und auch, wenn der Tag seine guten Seiten hatte - und das überraschend positive Gespräch mit Toyan zählte definitiv dazu - so würde er sicherlich nicht als der beste Tag in Shayas Leben in die Annalen eingehen. Alleine schon die Angelegenheit mit Iyad, die ihr noch immer Sorgen bereitete, hatte sehr an ihren Kräften gezehrt.

===============================
Toyan Kerim
14. April 143. Jahr des Lichtes, Abend
An Bord der Meria
================================

Toyan lächelte, er mochte Shayas Lachen, stellte er fest. Doch laut sagte er: "Mir wurde zugesichert, dass jeder einen Schlafplatz bekommt, der mehr als ein Sack Stroh ist, jedoch kann ich nicht mit Gewissheit von vier Kajüten ausgehen. Möglicherweise ist es eine, vielleicht aber auch zwei, aber wir werden sicherlich gleich auf den Kapitän treffen, der wird es uns mit Sicherheit verraten", grinste er und ließ ihr den Vortritt auf der Treppe nach unten.
"Ich sehe, Ihr habt Euch kaum vonder Stelle gerührt", sagte er zu Narea und Iyad, als sie den Gemeinschaftsraum betraten. Doch kurz ehe jemand antworten konnte, wurde bereits das Essen herein getragen und der Kapitän, dessen Namen noch immer niemand wusste, bat sie, sich zu setzen.

===============================
Shaya Zarin
14. April 143. Jahr des Lichtes, Abend
An Bord der Meria
================================

Shaya setzte sich lächelnd. Sie ignorierte Iyad, soweit es möglich war. Es war schwer, aber es ging. Das Essen roch, wie Essen auf dem Schiff nun einmal roch. Sie kannte das schon und sie war froh, dass sie es gewohnt war. Sicherlich würde es den anderen hier anders ergehen. Vielleicht hatten einige von ihnen noch niemals zuvor Fisch gesehen. Zumindest bei Narea konnte Shaya sich das gut vorstellen.
Der Kapitän, der sich ihnen noch immer nicht vorgestellt hatte, setzte sich ans Kopfende des Tisches. Ein kurzes Lächeln geh Toyan und sie wandt sich dem Essen zu.

===============================
Narea
14. April 143. Jahr des Lichtes, Abend
An Bord der Meria
================================

Fisch. Narea glaubte sich daran zu erinnern, wie sie als kleines Kind einmal Fisch gegessen hatte. Doch es war eine sehr verschwommene Vorstellung. Verstohlen schielte sie zu Shaya, die keinerlei Schwierigkeiten mit dem mit Gräten durchsetzten Tier zu haben schien. Ein wenig hilflos stocherte sie in ihrem Essen herum, beschloss dann aber, sich auf das Brot zu konzentrieren. Ihrem unruhigen Magen würde das sicher auch besser tun.
Als ihr Blick auf den Kapitän fiel, runzelte sie ein wenig die Stirn. Der Mann schien alles andere, als froh zu sein, sie hier zu haben und seine Abneigung richtete sich besonders gegen die Magier an dem Tisch.
"Ihr solltet dann bald schlafen gehen. Die Nacht wird unruhig", sagte er mürrisch mit seinem schweren Akzent. Narea seufzte leise. Schlaf wäre sicher gut, doch sie glaubte nicht, dass sie zur Ruhe kommen würde, solange das Schiff so schaukelte.

===============================
Toyan Kerim
14. April 143. Jahr des Lichtes, Abend
An Bord der Meria
================================

Toyan bemerkte beinahe überrascht Shayas Lächeln und konnte nicht anders, als es zu erwidern. Dann wandte auch er sich dem zu, was vor ihnen auf dem Tisch stand, Fisch, etwas klägliches Gemüse, vermutlich vom Markt in Port Soles, und Brot. Dazu Wein, der mit Wasser verdünnt wurde.
Toyan nahm von allem etwas, es erstaunte ihn, dass der Kapitän mit ihnen speiste, tat er dies doch mit offensichtlichem Widerwillen. Doch für das, was er sich diese Überfahrt ins Dogan-Reich kosten ließ, schien er es zumindest für angemessen zu halten, mit seinen Gästen zu Abend zu essen, auch wenn er die drei Magier in ihrer Runde nur finster musterte.
"Wo Ihr das Schlafen ansprecht", hakte Toyan ein, "wo und wie werden wir schlafen?"
Der Kapitän sah ihn an, als hätte er eine vollkommen überflüssige Frage gestellt und brummte dann: "Zwei Kajüten, vier Betten. Im Unterdeck. Frauen und Männer getrennt." Das schien in seinen Augen Antwort genug zu sein, denn er aß weiter und schien alles geklärt zu haben.
Toyan hingegen blickte zu Iyad, wenn sie sich eine Kajüte teilen sollten, würde das eine angespannte Nacht werden.

===============================
Shaya Zarin
14. April 143. Jahr des Lichtes, Abend
An Bord der Meria
================================

"Schmeckt, wie zu Hause", sprach Shaya halb kauend und warf dem Kapitän ein leichtes Lächeln zu.
Dass er ihnen nun nicht gerade sonderlich wohlgesonnen war - dabei war mit ihnen die magische Delegation gemeint - das war schwer zu überhören. Doch was sollte man tun, man musste sich ja für die Zeit der Überfahrt ein wenig arrangieren. Also konnte man auch höflich sein. Zumindest war das Shayas Ansicht.
"Könnte auch mein Papa gekocht haben", fügte sie also schmunzelnd hinzu und fischte sich eine Gräte aus dem Mund.
Sie mochte das Essen, was daran liegen konnte, dass sie ihr zuhause mochte. Und dieses Essen schmeckte in der Tat genauso widerlich, wie das, was ihr Vater ihr immer vorsetzte. Shayas Geschmacksnerven waren glücklicherweise aufgrund jahrelangen Konsums dieses reinsten Giftes, längst abgestorben - zumindest nahm die Telepathin das an.

==================================
Iyad al Aban
14. April 143. Jahr des Lichtes, Abend
An Bord der Meria
==================================

Der Geschmack des Essens wurde irgendwie durch die Worte des Kapitäns getrübt. Er sollte die Nacht also mit diesem Jäger verbringen? Das konnte doch nur nach hinten losgehen, vor allem weil er einen ungestörten Platz brauchte für das was er vorhatte. Dennoch, irgendwie war er in der Lage den Geschmack des Fisches zu schätzen nachdem er sich erstmal an die Konsistenz gewöhnt hatte.

Schweigend saß er am Tisch und beobachtete die anderen. Im Moment hatten sie sich nichts zu sagen, wer wusste schon welche Ohren in der Nähe waren und wem sie am Ende berichteten. Diese Reise versprach immer mehr Nerven zu kosten.