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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Mittag
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"Dann lasst mich Euch zur Hochzeit gratulieren!", befand der erste Maat, ein Mann namens Marzak, "und Euch, Herrin Eza, um so mehr auf dem Schiff willkommen heißen. Unser Schiff ist Euer Schiff!"
Und nach hinten rief er: "Richtet dem Kapitän seine Kajüte her! Und macht euch gefälligst nützlich anstatt zu gaffen!"
Aceio schmunzelte, Marzak hatte die Mannschaft wirklich sehr gut im Griff.
"Es gibt da etwas, was wir unter sechs Augen besprechen sollten", deutete er vage an. "Sobald die Kajüte fertig ist."

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Mittag
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"Vielen Dank", sagte sie erfreut ob der Gratulation.
Eza lächelte, nachgerade erleichtert. Das Schlimmste, was sie befürchtet hatte, war schon einmal nicht eingetreten. Im Gegenteil schien man hier recht entspannt zu sein. Und, wenn sie es rational betrachtete, dann hatte es eigentlich kaum anders kommen können. Die eigene Nervosität hatte ihr da einen mächtigen Streich gespielt!
Auf den Befehl Marzaks hin lachte sie sogar leise und legte ihre Hand auf Aceios Arm, unter den sie sich mit dem anderen Arm gehakt hatte, während die Mannschaft sich eiligst an die Arbeit machte.
"Das kann leider nicht warten", unterstrich sie Aceios Bitte nach einem Gespräch unter sechs Augen.

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Mittag
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"Nun, wenn das so ist", sagte Marzak etwas ausweichend, "biete ich gerne meine Kajüte an, wenn Euch der fehlende Komfort nichts ausmacht. Es ist klein und etwas stickig, aber uns überhört dort so schnell niemand." Die Bitte nach sechs Augen war nun schließlich recht deutlich gewesen, dass es niemand anderes mitbekommen sollte.
Aceio nickte.
"Macht Euch keine Gedanken, Eure Kabine ist genau die Richtige", befand Aceio - er wollte zudem vermeiden, zu lange offen an Deck herum zu stehen. Es musste nicht direkt bekannt werden, dass Eza sich hier nahezu ungeschützt am Hafen befand. Natürlich unter seinem Schutz und dem der Mannschaft... dazu auf dem Wasser, was nunmal sein Element war und Aceio glaubte, dass sie nirgends so sicher war wie hier auf dem Schiff. Dennoch mussten sie das nicht mitten auf dem deck herausfordern.
"Gehen wir", sagte er und nickte Marzak zu, voran zu gehen.

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Eza
Bélan-Inseln
Anfang Februar
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Mittag
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Eza sah kurz über ihre Schulter zurück an Land. Auch sie war sich der Gefahr bewusst. Der hauptsächliche Grund für ihre Bitte nach etwas Eile. Und so war sie erleichtert, als sie endlich den Weg unter Deck antraten.
"Macht Euch um Komfort keine Sorgen", stimmte sie Aceios dahingehende Worten zu und nickte leicht.
Das Holz war fest und feucht und Eza musste leise und für sich zugeben, dass sie diesen einzigartigen Geruch nach See und Weite tatsächlich ein wenig vermisst hatte. Ein seliges Lächeln lag auf ihren Lippen, während sie nach unten stiegen, die schmalen Stufen hinab, auf denen man, wenn man unachtsam war, gut und gerne ausrutschen konnte. Jedoch wurde sie schnell wieder ernster, nachdem die Tür zu Marzaks Kajüte hinter ihnen allen geschlossen hatte und an eben jener stehenblieb.
"Es geht um... Asyl, das wir hier auf dem Schiff gewähren müssen", begann sie nach einem rückversichernden Blick zu Aceio.

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
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Marzak blinzelte etwas überrascht.
"Asyl? Doch nicht etwa Euch, Herrin?", fragte er besorgt.
Aceio schüttelte den Kopf.
"Nein, um uns geht es nicht. Es geht um ein Duzend Kinder, die Magie in sich tragen. Dafür wurden sie beinahe versklavt. Wir konnten sie retten und geben ihnen ein neues Zuhause, in dem sie sicher aufwachsen können. Doch dafür brauchen wir dieses Schiff."
Marzak sah Eza, dann Aceio etwas sprachlos an.
"Kinder? Wir sollen Kinder hier aufnehmen? Kapitän, das ist... ungewöhnlich", rettete er sich und schien sich nicht sicher zu sein, ob es eine Bitte oder ein Befehl sein sollte.
"Wo sind die Kinder jetzt?

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Eza
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Anfang Februar
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Mittag
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"In Sicherheit", antwortete Eza, die bei der Skepsis, die Marzak ausstrahlte, erst einmal nicht zuviel verraten wollte.
Mehr musste er im Grunde auch nicht wissen. Und vielleicht war es fürs Erste auch besser so, dass so wenige wie möglich über den Aufenthaltsort der Kinder bescheid wussten.
"Wir bringen sie um Mitternacht her. Sie müssen bis zu unserer Abreise", dabei sah sie Aceio an, da sie nicht wusste, inwiefern der erste Maat darüber eingeweiht war, "hierbleiben. Und niemand darf sie finden. Ich mag die Erste Herrin sein, doch Wunder zu bewirken vermag ich nicht. Noch ist Bélan nicht bereit dafür."
Himmel, sie wusste ja nicht einmal, ob Marzak über den nebenbei fallengelassenen Fakt, dass sie die Königin war, bescheid wusste.

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Aceio
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146. Jahr des Lichts
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Marzak sah Eza mit großen Augen an.
"Herrin!", entfuhr es ihm und er sank sogar auf ein Knie vor ihr.
"Marzak, steht auf", sagte Aceio, der tatsächlich bisher absichtlich unerwähnt gelassen hatte, dass Eza die Krone angenommen hatte. Angesprochener kam dem nur sehr zögerlich nach.
"A-aber das macht Euch zu-"
"Niemand anderem als wir sonst sind", sagte Aceio ruhig, sah aber zu Eza. Hier auf dem Schiff waren sie Aceio und Eza - ein wunderbarer Gedanke.
"Die Kinder, Marzak. Mitternacht. Werdet Ihr bereit sein?"
"Aye", erwiderte dieser etwas durch den Wind und nickte schließlich. "Bei uns werden sie sicher sein, Herrin. Wann wollt Ihr ablegen?"

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Eza
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Eza kam um ein Schmunzeln nicht herum, als Marzak nun doch sehr untertänig wurde. Doch sie nickte auf Aceios Aufforderung hin.
"Es hat sich nichts geändert. Nicht hier", unterstrich sie die Aussage von Aceio nach einem kurzen Seitenblick zu jenem.
Selbst stumm waren sie sich einig. Das war eine äußerst faszinierende Erkenntnis, die sie Aceio einen Augenblick zu lange ansehen ließ.
Dann, nachdem sie sich gesammelt und daran erinnert hatte, keine frisch verliebte Fünfzehnjährige mehr zu sein, schenkte sie Marzak ein kleines Lächeln.
"Gut, kümmert Euch gut um sie. Sie sind an all dem nicht schuld. Sie sind Kinder und das sollen sie auch sein dürfen", bat sie den ersten Maat nach seiner Zusage, bereit zu sein.
Die Frage Marzaks hingegen ließ sie nachdenklich werden und neuerlich zu Aceio sehen.
"Was meinst du, wann sind wir soweit, die Reise zu beginnen?"

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Aceio
Bélan-Inseln
Anfang Februar
146. Jahr des Lichts
Mittag
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Aceio fing ihren Blick auf und ein warmes Lächeln stand in seinen Augen, das Marzan ziemlich verlegen machte.
Er räusperte sich leise bei Ezas letzter Frage und überlegte etwas.
"Es werden einige Tage werden", sagte Aceio ein wenig ungenau, "die Entwicklungen schreiten zwar viel schneller voran als gedacht, aber es tun sich viele neue Sichtweisen auf, die wir vorher nicht bedenken konnten."
Eine dieser Sichtweisen war die aktuelle Entwicklung um Thojira, Tenya und Haykim.
"Hältst du an dem Plan fest, dich den Menschen in der Stadt persönlich zu zeigen? Auch in anderen Orten? Das sollte geschafft sein - ohne Hast, auch wenn die Zeit etwas drängt, zugegeben. Lass uns in fünf Tagen konkret über die Abfahrt reden", schlug er dann vor. Bis dahin hatten sie im Palast einiges zu regeln.

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Eza
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146. Jahr des Lichts
Mittag
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Eza nickte sehr überzeugt von ihrem Vorhaben.
"Das ist unabdingbar. Sie müssen wissen, wer die Frau ist, die die Veränderungen über die Bélan-Inseln bringt", bekräftigte Eza.
Dann sah sie zu Marzak.
"Wie lange wird es noch dauern, bis des Kapitäns Kajüte vorbereitet ist?"
Es gab Dinge, die wollte sie lieber mit Aceio unter vier Augen besprechen.