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Shaya, Eskya & Noyan
Port Soles
20. Oktober im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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"Ich ruh mich ein wenig aus", kündigte Noyan an, der Brianna, Tarik und Maleko zunickte, um sich dann dankbar für ein paar Augenblicke Ruhe in das kleine Zimmer zurückzog, dass Maleko ihm zur Verfügung gestellt hatte.

Eskya runzelte die Stirn und trat etwas von Ana, wie sie vermutlich gar nicht hieß, zurück.
"Dafür, dass Ihr mich nicht kennt, wisst Ihr erstaunlich viele Dinge", flüsterte sie erstaunt und ein wenig verängstigt zugleich.
"Ich habe etwas wiedergutzumachen."

"Achja?", fragte Shaya, die sich lächelnd bei Toyan untergehakt hatte.
"Was denn?", wollte sie neugierig wissen.
Auch sie war froh, dass sie etwas Zeit für sich hatten. Sie hatten nicht wirklich so etwas wie Flitterwochen gehabt auf dem Schiff ihres Vaters.

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Toyan / Maleko / Ana (Tazanna)
Port Soles
20. Oktober im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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Maleko lachte gutmütig.
"Aber nein, ich habe nichts dagegen. Aber seid vorsichtig und meidet die Außenbezirke der Stadt. Dort treibt sich allerlei Gesindel herum, das keine Moral und Skrupel kennt."
Er sah von Brianna zu Tarik. "Nun, der Hafen ist weitgehend zerstört, wie Ihr bei Eurer Ankunft sicher gesehen habt. Der angrenzende Stadtteil besteht weitgehend aus Gerippen einstiger Gebäude und Schutt. Weiter im Kernbereich der Stadt werdet Ihr kundiger. Der Große Tempel, eine Doppel-Tempelanlage für den Gott von Licht und Dunkelheit, blieb durch ein Wunder weitgehend unversehrt. Die Gärten im Osten sind leider verwelkt und wurden zum größten teil nieder getrampelt, aber versucht Euer Glück. Hier und da gibt es Märkte, erste Versuche der Bevölkerung, Stoffe und Lebensmittel zu teilen, Handwerkszeug. Und viele Menschen, die aufbauen und aufräumen. Besucht den Marktplatz und die angrenzenden Gassen. Die Blaue Gasse, eine kleine Färbergasse, hat sehr schmucke Häuser. Diesen Rat kann ich Euch geben", sagte Maleko und neigte bescheiden den Kopf.
"Vor dem Krieg war Port Soles das Zentrum der Macht der Bruderschaft. Hoheitsvoll, wohlhabend, über allem stehend. Bauten, die diese Pracht ausstrahlen, verlieren auch durch teilweise Zerstörung nichts an ihrer Wirkung. Ihr werdet es sehen." Ja, die Hauptstadt war wirklich imposant und beeindruckend, vor allem für einen Mann wie ihn aus dem kargen, armen Thyn. Dagegen war selbst ein zerstörtes Port Soles eine Wunderstadt.

Tazanna sah Eskya an, die mit einem Mal fast ein wenig verängstigt wirkte. Dann veränderte sich ihr Blick und aus der jungen Frau, die verängstigt vor der Begegnung mit alten Freunden gewesen war, wurde die Seherin Ana, die im fernen Osten durch die grausame Lehre der Wüstenstämme gegangen war.
"Vielleicht habt Ihr das. Ihr seid gezeichnet, Ehrwürdige. Ihr habt einen weiten Weg hinter Euch und einen langen noch vor Euch. Ihr seid nicht allein. Euer Leben entscheidet über das Leben vieler anderer. Segen und Fluch liegen über Euch. Ihr müsst nur die Wahrheit erkennen."

Toyan grinste nur und zog Shaya in ein südlicher gelegenes Viertel, das sanft zu einem Hügel heran wuchs.
"Ein erster Schauplatz liegt dort oben. Dort oben stand einst eine weiße Säule, die die Erhabenheit Valos demonstrieren sollte. Von dort hat man einen weiten Blick über die Stadt bis zum Hafen. Ein besonderes Erlebnis bei Sonnenaufgang."

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Shaya, Eskya & Noyan
Port Soles
20. Oktober im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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Eskya blinzelte einigermaßen irritiert. Das ergab für sie keinen Sinn. Es klang nachgerade wie eine Weissagung.
"Ihr sprecht wirr", mutmaßte sie.
Schnell schüttelte sie den Kopf.
"Geht zu Euren Freunden. Sie brauchen Euch."

Shaya war sehr gespannt auf die Aussicht und folgte Toyan gerne.
"Es geht hier ganz schön geschäftig zu. Wenn ich mir das so ansehen und mit wem ich verheiratet bin", kommentierte Shaya und ihre Mundwinkel zuckten verräterisch.
"Ihr geht hier so schnell nicht auf, habe ich recht?"

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Toyan / Maleko / Ana (Tazanna)
Port Soles
20. Oktober im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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Der Blick Anas verblasste etwas und sie senkte ihn hastig, wobei sie sich an einer Hauswand abstützte. Ihr war mit einem Mal erschreckend schwindelig.
"Zu... gegebener Zeit", murmelte sie und schloss einen Moment die Lider, um sich wieder zu sammeln.
"Port Soles wird neue Weichen für uns alle stellen. für Euch, für mich, für die Helden der Schlacht. Zögert nicht zu lange mit dem, weshalb Ihr gekommen seid. Es könnte zu spät sein."

Toyan sah Shaya amüsiert an.
"Das Wort aufgeben gehört nun nicht gerade zu meinem vertrauten Vokabular", lachte er. "Die Menschen in Port Soles haben vieles erlebt. Die größte und mächtigste Stadt aller Länder Chomas wird man nicht durch Stillstand. Das haben die Menschen hier sehr verinnerlicht."

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Shaya, Eskya & Noyan
Port Soles
20. Oktober im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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Eskya presste die Lippen aufeinander.
"Es ist niemals zu spät", sagte sie und meinte nicht nur das von Ana gesagte.
Da steckte mehr dahinter. Beispielsweise, dass es für sie nicht zu spät gewesen war, ihre Fehler einzusehen...

"Ja, das sehe ich", lachte Shaya, die sich bei Toyan unterhakte.
"Was ist das hier für ein Gebäude?"
Es war ziemlich angegriffen und musste sicher restauriert werden, doch man spürte noch immer die eindrucksvolle Ausstrahlung, wenn man das Giebelhaus betrachtete.

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Brianna
Port Soles
20. Oktober im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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"Das klingt, als wäre es wirklich einen Besuch wert", sagte Brianna lächelnd.
"Danke."
Sie sah zu Tarik.
"Wolltest du gleich los oder erst später?"

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Tarik
Port Soles
20. Oktober im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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"Vielen Dank. Ich denke da werden wir etwas finden", sagte Tarik mit einem dankbaren Nicken zu Maleko, dann ließ er seinen Blick zu Brianna wandern.
"Also würde gerne direkt losgehen, wenn das für dich ok ist", sagte er mit einem Lächeln zu Brianna.
Es gab momentan für ihn keine Veranlassung hier rumzusitzen. Außerdem war die Zeit, die sie beide noch haben würden begrenzt.

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Toyan / Ana (Tazanna)
Port Soles
20. Oktober im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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Toyan sah zu dem Gebäude und lächelte leicht.
"Eine der Stadtwaagen, drei davon gab es vormals hier. Sie entscheiden über Maße und Preise und damit über den verdienst der Händler. Sehr wichtige Institutionen also, ich hoffe, sie wird bald wieder aufgebaut. Es sei denn, es entwickelt sich eine neue Art der Marktwirtschaft. Ich bin kein Händler, das ist nicht ganz mein Gebiet, wie ich zugeben muss. Vor Kriegszeiten waren hier edel betuchte Männer und Frauen unterwegs, zwischen beladenen Karren und Ochsen... eine tragende Säule der Stadt. Dort vorn siehst du noch den Rest der Messinganschläge, die die Gewichte und Maße vorschrieben. Je nach Jahreszeit gelten andere Werte für die Waren, je nach dem, wie verfügbar sie gerade sind."

Tazanna sah die fremde Frau an und nickte schließlich leicht.
"Wir sehen uns sicher bald wieder", sprach sie dann und neigte leicht den Kopf, ehe sie sich entfernte. Sie war noch nicht bereit für eine Begegnung mit ihren alten Freunden. Zu viel war geschehen. Morgen, vielleicht.

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Brianna
Port Soles
20. Oktober im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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"Absolut"; stimmte sie ihm lächelnd zu und nickte den anderen noch einmal zu, ehe sie sich abwandte.
"Wollen wir bei der blauen Gasse anfangen?"
Was Maleko darüber gesagt hatte, klang wirklich sehenswert.

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Tarik
Port Soles
20. Oktober im 145. Jahr des Lichtes
Mittag
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"Die blaue Gasse klingt gut", stimmte Tarik mit einem Lächeln dem Vorschlag von Brianna zu.
"Wenn es für dich in Ordnung ist, würde ich jedoch gerne einen kleinen Umweg über den Hafen nehmen."
Irgendwie hatte ihn das Gefühl überkommen, dass er sehen wollte, wie es an der Stelle aussah an der er mit letzer Kraft ein Gebäude zerstört hatte, um so ein Flucht aus der Stadt zu ermöglichen.