Seite 11 von 24

Re: Es beginnt...

Verfasst: Sa 10. Sep 2011, 14:20
von Judasziege
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Aerona Pallanén
Lager der Dalish
9:30 Zeitalter des Drachen; Erntezeit; früher Abend
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Wortlos blieb Aerona zurück. Duncan wollte also mit Zathrian über sie reden? Was sollte das? Wieso hatte dieser Shemlen hier etwas zu sagen? Wie ein kleines Kind behandelten die beiden sie. Das konnte sie nicht im Geringsten leiden.
Mit knirschenden Zähnen machte sich die Jägerin auf den Weg zu Muf'Asa, um sie um Hilfe zu bitten.
"Pass auf die Shemlen auf, Finn", befahl sie noch im Vorbeigehen ihrem Mabari, woraufhin dieser sich an Aionha wandte und sie mit wachen Augen ansah, bereit, ihr überall hin zu folgen und aufzupassen, dass sie und ihr Begleiter nichts Falsches taten.

Re: Es beginnt...

Verfasst: Mo 12. Sep 2011, 12:43
von Rachel
~~~~~~~~~~~
Aionha Selwyn
Brecilianwald
9:30, Erntezeit, früher Abend
~~~~~~~~~~~

Nur zu gut konnte Aionha verstehen, dass Tristan so aufgebracht war, denn Duncan schien es nicht sonderlich zu stören, dass alle außer ihm verwirrt und unsicher waren. Selbst Aerona, die mehr zu wissen schien als der Rest der Gruppe, wurde zurückgelassen, als Duncan mit Zathrian in dessen Aravel verschwand. Jedoch hatte sie - anders als Aionha und Tristan - die Möglichkeit, im Lager frei umherzustreifen, während Magierin und Krieger sich von einem frechen Mabari bewacht sahen und ohne eine Aufgabe herumstanden.
"Na wunderbar", seufzte Aionha leise, um nicht die Aufmerksamkeit der misstrauischen Dalish um sich herum zu erregen, "genau so habe ich mir das vorgestellt." Sie sah sich prüfend um und wandte sich dann an Tristan. Möglichst unauffällig musterte sie ihn; war eine Veränderung an ihm erkennbar? Eigentlich sah er so aus wie vorher, obwohl sie das natürlich nicht wirklich beurteilen konnte, da sie ihn nur in vergiftetem Zustand gesehen hatte. Aber da auch an Duncan nichts außer seinem Wappen an sich trug, das ihn eindeutig als Wächter auszeichnete, nahm sie an, dass Duncan sie ebenso gut angelogen haben konnte, auch wenn sie keine Veranlassung dazu sah. Oder wollte er nur Tristan für eine Weile an sie binden?
"Also, bleiben wir hier stehen wie bestellt und nicht abgeholt oder suchen wir nach einem Elfenhändler?", sagte Aionha zu Tristan. Als sie die Hand an ihren Beutel legte, klimperte es leise, was sie beruhigte. Zur Not würde sie eine Weile allein zurechtkommen.

Re: Es beginnt...

Verfasst: Mo 12. Sep 2011, 15:01
von Tristan
~~~~~~~~~~~
Tristan Cousland
Lager der Dalish
9:30, Erntezeit, früher Abend
~~~~~~~~~~~

Tristan hatte eigentlich großen Respekt vor den Wächtern. Eigentlich. Trotzdem konnte er nicht anders, als dem Mann, der ihn immernoch gekonnt ignorierte, seinen vorwurfsvoll-missbilligenden Blick in den Rücken zu bohren. Der Wächter würdigte ihn während des Weges zum Dalish-Lager kaum eines Blickes, und verschwand schließlich mit der Häuptlings-Elfe (oder wie auch immer man das nannte) in einem zeltähnlichen Gebilde. Auch die aggressive Elfe verschwand, ihren Hund als Aufpasser bei der Magierin und ihm lassend.
Der Adelige kochte innerlich vor Wut; wenn es etwas gab, was er absolut nicht leiden und dulden konnte, dann wenn man ihn ignorierte und überging. Dennoch bemühte er sich um Fassung, damit man es ihm nicht ansah, starrte allerdings weiter die Stelle an, wo der Wächter verschwunden war.
Erst die Stimme Aionhas riss ihn wieder aus seinen düsteren Gedanken, die sich um den neuerlichen Umsturz in seinem Leben drehten. Erst wird mein Clan ausgelöscht, ich treibe mich herum wie ein Straßenköter und jetzt füllt mich irgendein dahergelaufener Wächter mit verdorbenem Blut ab. Ich frag mich, was als nächstes kommt!

Tristan wandte sich der Magierin zu und versuchte, seine Wut nicht an ihr auszulassen und möglichst freundlich zu bleiben. Immerhin war sie die einzige aller Anwesenden, die ihn weder bedroht noch ignoriert noch sonstwas hatte. Ein eindeutiger Pluspunkt.
"Natürlich, wie Ihr möchtet.", sagte er und setzte sich in Bewegung ohne überhaupt zu wissen, wo es langgehen sollte, "Ich benötige selber Vorräte. Und auch wenn ich mir weit schönere Orte vorstellen könnte, um dort Zeit mit Euch zu verbringen, ist es doch für den Anfang nicht mal übel."
Zugegeben, diesmal lenkte er sich durch die Schmeicheleien nur von seiner eigenen Nervosität ab, obwohl es natürlich der Wahrheit entsprach. Überall sah er angriffslustige Elfen, und wenn nicht der zu den Dalish gehörende Mabari neben den beiden Menschen gestanden hätte, wäre Tristan auf dem Absatz umgekehrt und hätte augenblicklich das Weite gesucht.

Re: Es beginnt...

Verfasst: Mo 12. Sep 2011, 20:27
von Judasziege
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Aerona Pallanén
Lager der Dalish
9:30 Zeitalter des Drachen; Erntezeit; früher Abend
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Danke...", brachte Aerona, die wie ein Häufchen Elend auf einem kleinen Holzstuhl Platz genommen hatte, nur heraus und hob den Blick kurz, um in das alte Antlitz Muf'Asas zu sehen ehe sie den Kopf wieder gen Boden senkte.
Die ältere Frau würde das Organisatorische der Beisetzung übernehmen. Die Jägerin selbst sah sich dazu momentan nicht in der Lage. Zu viel war auf ihren Verstand in den letzten paar Tagen eingeprasselt, das erst verarbeitet werden musste. Sie musste sich eingestehen, dass sie sich an das einfache Leben der Dalish gewohnt hatte - dagegen gab es ja auch nicht viel einzuwenden. Aber dunkle Brut, graue Wächter, der Tod der gesamten Familie... das waren Dinge, die man nicht einfach mit Auf-der-Lauer-hocken, Pfeil und Bogen, Jagdinstinkten und einem Mabari meistern konnte.
Schon oft stand Aerona vor schwierigen Aufgaben, aber nie hatten diese sie überfordert; wie jetzt.

Re: Es beginnt...

Verfasst: Di 13. Sep 2011, 18:33
von Rachel
~~~~~~~~~~~
Aionha Selwyn
Brecilianwald
9:30, Erntezeit, früher Abend
~~~~~~~~~~~

Seufzend strich Aionha sich eine lose Haarsträhne hinter ihr Ohr und zog ihren Stab in seiner Halterung fester. Sie spürte die abwertenden Blicke der Dalish um sich herum nur zu deutlich, aber sie ignorierte sie geflissentlich. Solange niemand von ihnen wieder seinen Bogen gegen sie erhob, ließ sie sich nicht einschüchtern.
Dennoch nahm sie das Lager sehr interessiert in Augenschein. Wie gern hätte sie mal so ein Aravel von innen gesehen ... Aber vermutlich wäre das für die Dalish der Gipfel der Impertinenz. Zwischen den Bäumen konnte sie ein Gehege ausmachen und in dem Gehege sah sie die weißen Halla. Wunderschöne Tiere ...
Aionha erwiderte auf Tristans Kommentar nichts, allerdings warf sie ihm einen fast empörten Blick zu. Was auch immer er sich für 'schönere Orte' vorstellen konnte, sie wollte es vorerst nicht wissen. "Da drüben scheint ein Händler zu sein. Lasst uns hinübergehen.", schlug sie vor und ging zu dem Wagen hinüber, vor welchem ein Mann seine Waren aufgestellt hatte.
Finn folgte ihnen natürlich sofort auf dem Fuße. Ganz nach seiner üblichen Manier sprang er Aionha vor den Füßen herum, als ginge sie ihm zu langsam, und sie strafte ihn dafür mit bösen Blicken.
"Dieser Hund ist verdammt anstrengend", sagte Aionha zu Tristan, wofür sie sich ein böses Knurren einfing. "Verzeihung. Ich wollte sagen, dieser stolze Mabari enträt jeder Zurückhaltung."
Finn bellte nur einmal kurz, aber es war nicht zu deuten, was er meinte.
"Guten Tag. Wir würden gern Eure Waren sehen, um unsere Vorräte aufzufüllen. Könntet Ihr uns behilflich sein?", fragte Aionha den Händler und bot alle Freundlichkeit auf, die sie jemandem gegenüber haben konnte, der sie finster anstarrte.

Re: Es beginnt...

Verfasst: Di 13. Sep 2011, 20:44
von Tristan
~~~~~~~~~~~
Tristan Cousland
Lager der Dalish
9:30, Erntezeit, früher Abend
~~~~~~~~~~~

So gleichgültig er konnte schlenderte Tristan hinter Aionha, die schon mal im Lager gewesen zu sein schien, hinterher und kam sich ein wenig vor wie ein zweiter Mabari. Nur dass die Dalish einen Hund weit weniger feindselig angestarrt hätten.
Schon traurig, dass es Landstriche gab, wo der Hochadel nicht respektiert wurde. Wobei ein fähiger Krieger sich vor niemandem beugen sollte. Solche und ähnliche Gedanken gingen Tristan durch den Kopf, während er Aionhas Missbilligung über den herumtollenden Mabari lächelnd quittierte. Wahrscheinlich wollte der Hund einfach nur spielen, den ganzen Tag Shems bewachen war sicher langweilig.
Als sie den Händler erreichte, stellte Tristan sich so hinter die Magierin, dass ein böser Blick des Händlers in ihre gleichzeitig ein böser Blick in seine Richtung wäre. Er sah momentan bestimmt nicht eindrucksvoll, aber dennoch gefährlicher aus als sie.
"Auch ich bräuchte etwas Nahrung und vor allem Wasser, wenn es keine Mühe macht.", sagte Tristan so ruhig wie möglich, "Ich kann sowohl zahlen als auch Tauschwaren anbieten."
Na, wenigstens eine Gelegenheit, bei der die Diplomatie-Stunden bei seinem Vater nicht nutzlos erschienen. Wobei er nie gedacht hätte, mal mit angriffslustigen Elfen zu verhandeln. Während der Händler sich noch mit Aionha auseinandersetzte, kniete Tristan sich hin und pfiff leise, um die Aufmerksamkeit des Mabaris auf sich zu lenken.
"Hey, wenn du spielen möchtest, musst du nur einen Ton sagen.", sagte er zu dem Hund, mit dem er nun auf Augenhöhe war, "Schach kennst du bestimmt noch nicht, aber wie wäre es mit was anderem?"
Der Adelige mochte Hunde, treue und freundliche Tiere, bis man ihnen das Gegenteil beibrachte. Vielleicht konnte er ja wenigstens mit dem Hund von Dalish-Elfen Freundschaft schließen.

Re: Es beginnt...

Verfasst: Fr 16. Sep 2011, 16:52
von Rachel
~~~~~~~~~~~
Aionha Selwyn
Brecilianwald
9:30, Erntezeit, früher Abend
~~~~~~~~~~~

Es schien, als würde Tristans Anwesenheit sich früher als erwartet auszahlen, denn die Miene des Händlers, den sie angesprochen hatte, verbarg kein bisschen sein Missfallen. Nun schien er gezwungen, zumindest höflich zu sein, und Aionha konnte mit ihm handeln. Während sie die Waren durchsah, bemerkte sie aus dem Augenwinkel, wie Tristan sich vor Finn kniete und mit ihm sprach, und sie sah die Anspannung in den Muskeln des Mabari. Hoffentlich war das Tier gut erzogen, sonst hatte Tristan gleich zumindest eine dicke Schleimspur im Gesicht, was zugegebenermaßen schade gewesen wäre, und es hätte seine natürliche Autorität auch etwas untergraben.
"Ich bräuchte einige von ihren Heil- und Lyriumtränken", sagte Aionha und wühlte in ihrem Beutel nach Goldmünzen. "Ein paar Salben wären auch nicht verkehrt. Wie viel macht das?"
Der Händler sah sie einen Moment lang prüfend an und brummte dann "Acht Sovereigns", was Aionha für einen ziemlich hohen Preis für ihren Einkauf hielt, aber sie wollte sich nicht mit ihm anlegen und schob ihm die Münzen über den Tisch.
"Was braucht Ihr?", fragte Aionha an Tristan gewandt. Sie war so weit fertig, zumindest würde sie bis Ostagar auf jeden Fall allein durchkommen.

Re: Es beginnt...

Verfasst: Fr 16. Sep 2011, 21:51
von Tristan
~~~~~~~~~~~
Tristan Cousland
Lager der Dalish
9:30, Erntezeit, früher Abend
~~~~~~~~~~~

Hunde waren schon faszinierend. Besonders die klugen Mabari, fand Tristan. Egal ob sie zum Tötungsinstrument gedrillt worden waren oder nicht, wenn sich ihnen die Gelegenheit bot, waren sie alle gleich. Kaum hatte der junge Adelige sich als gleichwertiger Spielkamerad angeboten, sprang der Hund ihn auch schon fröhlich bellend an. Während Aionha mit dem (zu seinem Glück) doch noch höflicher gewordenen Händler unterhielt, balgte Tristan sich mit dem Mabari, maß seine immerhin beinahe wiederhergestellte Kraft mit ihm und machte sich einen Spaß daraus, seinen spielerischen Anstürmen auszuweichen (und zu verhindern, von oben bis unten abgeleckt zu werden). Dann jedoch fiel sein Blick wieder auf die junge Magierin, die ihren Einkauf beinahe beendet zu haben schien, und bremste den herumhüpfenden Mabari, indem er ihn sanft an den Ohren packte und diese kurz massierte. Seine Hunde hatten das geliebt, mal sehen wie ein Dalish-Hund das fand.
"Wir spielen später weiter.", sagte er zu dem Hund und wies dann auf die Magierin, "Aber die Pflicht ruft, verstehst du?"

Tristan ließ von dem Tier ab und erreichte Aionha gerade in dem Moment, als sie eine - für seinen Geschmack viel zu hohe - Summe auf den Tisch legte und dafür ihre Einkäufe entgegennahm. Sein Gesichtsaudruck verfinsterte sich ein winziges Bisschen, und noch während sie ihn fragte, ob er auch etwas wollte, streckte er den Arm an ihr vorbei und legte seine behandschuhten Finger auf die Münzen, die sie auf den Tisch gelegt hatte, bevor der Elf sie entgegennehmen konnte.
"Danke, ich brauche nur Vorräte. Aber erstens werde ich die Rechnung als Gegenleistung für das Essen, dass Ihr mir gegeben habt, übernehmen, und zweitens...", jetzt hob der Adelige den eindeutig unerfreuten Blick in Richtung des Händlers, "...ist dieser Preis eine unbegründete Zumutung für überlebensnotwendige Dinge."
Im Prinzip konnte es ihm egal sein, er hatte noch genug Geld um sich das ganze Dorf zu kaufen, doch die Unverschämtheit des Händlers der jungen Frau gegenüber ließ ihn alle Vorsicht vergessen. Er gab der Magierin ihr Geld zurück und knallte stattdessen fünfeinhalb Sovereigns aus seinen eigenen Beständen auf den Tresen.
"So viel und keinen Silberling mehr.", sagte Tristan deutlich mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete, "Und ich warte immernoch auf die Vorräte. Was kriege ich für fünfzig Silberlinge zusätzlich?"
Ja, verdammt, er bestätigte gerade jede Geschichte der Dalish über die Grausamkeit und das Überlegenheitsdenken der Menschen, doch wenn sie selbst eine junge Frau, die ihnen absolut nichts getan hatte, ebenso behandelten wie sie es für rachetechnisch angemessen hielten, dann waren sie keinen Deut besser. Tristan musste sich beherrschen, um nicht seine eigentlich für den Kampf gedachte Drohhaltung einzunehmen, doch wenn es um diese Form der Ungerechtigkeit ging, brannten ihm die Sicherungen durch. Er hätte immerhin auch nicht anders reagiert, wenn Aionha eine Elfe, er selbst ein Zwerg und der Händler der König Fereldens gewesen wäre.

Re: Es beginnt...

Verfasst: Sa 17. Sep 2011, 12:29
von Judasziege
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Aerona Pallanén
Lager der Dalish
9:30 Zeitalter des Drachen; Erntezeit; früher Abend
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ein aufbauendes kleines zwischendurch-Essen der Meisterköchin später befand sich Aerona wieder auf dem Weg zurück ins Lager. Und schon fand sie die beiden Shemlen bei einem Händler wieder, Finn weiterhin bei ihnen.
Mit einem hellen Pfiff rief sie ihren Mabari zu sich und schaute sich die Szene kraulend von Weitem an - offenbar hatten die Zwei einen Disput mit dem Händler.

Re: Es beginnt...

Verfasst: Sa 17. Sep 2011, 19:42
von Rachel
~~~~~~~~~~~
Aionha Selwyn
Brecilianwald
9:30, Erntezeit, früher Abend
~~~~~~~~~~~

Überrascht wandte Aionha sich zu Tristan um, als dieser seine Hand auf die Münzen legte. Seine Miene war bestimmt und einschüchternd, aber es richtete sich gegen den Händler. Sie hingegen fühlte sich in diesem Moment von Tristan beschützt, vor allem weil er sich halb vor sie gestellt hatte, dabei glaubte sie eigentlich nicht, dass das nötig gewesen wäre. Acht Sovereigns waren wirklich viel, aber sie hatte noch genug Geld bei sich und wollte nichts provozieren, solange sie sich unter Dalish befand, die sie für den Feind hielten. Tristan hingegen schien sich nicht beirren zu lassen. Einerseits war sie ihm dankbar, andererseits war sie der Ansicht, dass gewisse Konflikte besser umgangen werden sollten.
Das Geld von Tristan nahm sie nur deshalb an, weil es ihr in diesem Moment zu kompliziert erschienen wäre, noch eine Diskussion über faire Preise zu eröffnen. Insgeheim fand sie, dass auch fünfeinhalb Sovereigns bei weitem zu viel für ein bisschen Fleisch waren, das sie eigentlich nicht mehr benötigt hatte. Doch das würde sie auch später mit ihm klären können, denn nun galt es erstmal, einen Streit zu verhindern.
Der Händler funkelte Tristan äußerst missmutig an. "Ihr seid sehr unverschämt für einen Gast in unserem Lager." Seine Stimme ließ seinen unterdrückten Zorn vernehmen.
Aionha sah sich vorsichtig um. Ein paar Dalish beobachteten die Szene, unter anderem auch Aerona. Fast bittend suchte Aionha ihren Blick. Zur Not war sie vermutlich die Einzige, die den Händler umstimmen konnte, aber bisher war es noch zu keiner Eskalation gekommen. Tristan schien sich nicht beeinflussen zu lassen und die Miene des Händlers zuckte kaum merklich. Sein Widerstand bröckelte offenbar.