Hier der Chatlog, in dem wir das Gespräch zu Ende geschrieben haben.
Vivi spricht Leevke Mut zu und bringt sie zu der Erkenntnis, dass sie Lene wirklich noch immer liebt. Doch sie wird Lene Zeit geben und wie diese sich auch entscheiden wird, sie wird es akzeptieren. Leevkes Angst ist noch immer groß, ihre Freunde in Gefahr zu bringen und sie wird sich erst sicher fühlen, wenn die Ministeriumsanzeige gegen sie geklärt ist. Doch sie wird versuchen, langsam wieder anfangen zu leben - und vielleicht, eines Tages, sich selbst zu verzeihen... Vivi versichert Leevke, dass alle ihre Freunde hinter ihr stehen und sie zu jeder Tag und Nachtzeit an ihrer Tür klopfen kann.
Vivi sagt:
Vivi seufzte. Leevke tat ihr leid und gerne hätte sie ihrer Freundin geholfen, doch wusste sie nicht wirklich, wie. Wie sollte sie ihr Mut machen, wenn sie Lene nicht einschätzen konnte? Langsam stand sie auf und ging zu ihrer Freundin hinüber und setzte sich neben sie, legte einen Arm um ihre Schultern und versuchte ihr etwas Halt zu geben. "Verliere nicht den Mut, glaube an sie, an eure Liebe und wenn sie so stark ist, wie es damals aussah, dann werdet ihr auch wieder zusammen finden."
Leevke sagt:
Leevke lehnte etwas unsicher den Kopf an Vivis Schulter. Es schien ihr alles so verquer... "Kann ich daran glauben, wenn ich es war, die sie kaputt gemacht hat? Ich komme mir vor wie eine Heuchlerin!", sagte sie und löste sich leicht von Vivi, irgendwie erschien ihr selbst das ungerecht. "Vielleicht hätte ich... sie einfach in Ruhe lassen sollen und nicht alles wieder aufwühlen..."
Vivi sagt:
Vivi sah Leevke seufzend an. "Und sie ewig mit ihren Zweifeln und Fragen leben lassen? Das wäre nicht fair gewesen. Ja, Lene ist jetzt aufgewühlt, aber nur weil sie dachte, dass sie mit dir abgeschlossen hätte, aber dass sie so aufgefühlt ist, beweist nur, dass du ihr noch etwas bedeutest, auch wenn sie es sich jetzt vielleicht gerade nicht selbst eingestehen kann. Gib ihr Zeit, sie muss erst all ihre Gedanken und Gefühle ordnen. Und es ist ja nicht so, dass du aus Boshaftigkeit dich nicht mehr gemeldet hast", sagte sie energisch und sah Leevke dabei ernst an. "Oder weil du sie nicht mehr liebst", fügte sie lächelnd hinzu. Sie wusste, Lene würde es früher oder später verstehen, wie sie selbst es verstanden hatte, auch wenn es bei ihr nicht um Liebe, sondern nur um Freundschaft ging. Aber war es nicht so, dass man in der Liebe leichter verzieh als in allen anderen Gebieten?
Leevke sagt:
"Tue ich das?", fragte Leevke flüsternd eher sich selbst als Vivi. Sie hatte sich mit Lene treffen wollen, um ihr endlich zu erklären, weshalb sie so lange fort gewesen war, sie nicht länger in Unwissenheit zurück zu lassen. Aber weiter hatte sie nicht gedacht, schon gar nicht darüber, ob sie Lene liebte... "Ich... ich wollte sie schützen... euch alle... und ich... ich hoffe, dass ich ihr das irgendwie erklären konnte. Wie es weiter geht, steht auf einem ganz anderen Blatt, ich wollte es nur nicht… für immer ungeklärt lassen, weißt du?" Etwas verlegen sah sie auf, spürte noch immer das warme Kribbeln im Bauch von Vivis Worten, dass sie Lene noch immer liebte. Aber vielleicht war es auch nur Wunschdenken...
Vivi sagt:
"Ach Leev. Hab ein bisschen mehr Vertrauen, vor allem in dich selbst", sagte sie und lächelte ihre Freundin liebevoll an, strich ihr sanft über die Wange. "Ich weiß, dass du ihr eigentlich nur alles erklären wolltest, aber war das nicht nur das eine was du wolltest? Höre tief in dich rein, dein Herz kennt die Antwort sehr genau." Sie war davon überzeugt, dass Leevke Lene ebenso noch liebte, wie die Schwedin die Holländerin liebte. Nur mussten beide dies erst wieder erkennen und das würde Zeit brauchen, bei dem einen etwas mehr, bei dem anderen etwas weniger.
Leevke sagt:
Leevke malte mit ihrem Zeigefinger Muster auf ihren Oberschenkel und ließ ihren Kopf schüchtern wieder an Vivis Schulter sinken. Sie wusste, dass diese Recht hatte, dass da noch mehr war. Noch immer etwas war, was sie Lene jeden Tag schmerzhaft vermissen ließ. Aber hatte sie ein Recht, das zu tun, wenn sie so gesehen doch diejenige war, die sie verlassen hatte? Ohne aufzusehen stellte sie die Frage laut, schaffte es nicht, Vivi dabei anzusehen, während ihr Herz laut klopfte.
Vivi sagt:
Vivi lächelte leicht. Wusste sie doch, dass Leevke diejenige sein würde, die es früher erkennen würde. "Ja, du hast jedes Recht dazu. Nur, weil du damals einen Fehler gemacht hast, heißt es nicht, dass du sie nun nicht mehr lieben und darauf hoffen darfst, dass sie dich ebenso noch liebt und dir verzeiht. Und wenn sie dich wirklich liebt, wovon ich ausgehe, wird sie dir verzeihen, allerdings weiß ich nicht, wie lange dies dauern wird", sagte sie und strich ihrer Freundin sanft über den Rücken. "Du kannst nur das tun, worum sie dich gebeten hat, ihr Zeit geben, versuche solange dein Leben ganz auf die Reihe zu bekommen, mach das Praktikum, gehe wieder aufrecht durchs Leben, fange wieder an zu leben", sagte sie leise und unterdrückte ein Seufzen. Gerne würde sie jetzt direkt zu Lene gehen und dieser ins Gewissen reden, aber dafür kannte sie die Schwedin nicht gut genug, als das diese auf sie hören würde. Zwar hatten sie Zeit miteinander verbracht, aber wirklich viel geredet hatten sie dabei selten. Vivi wusste nicht, warum dies so war, aber dem war so gewesen und ändern konnte man dies jetzt auch nur, wenn Lene einsah, dass sie Leevke noch liebte und dieser verzieh, sonst würde es wohl auch immer so bleiben, wie es bisher gewesen war. "Gib nicht auf Süße und wenn du einmal reden willst, meine Tür steht dir zu jeder Tages und Nachtzeit offen, du musst nur klopfen."
Leevke sagt:
Unbewusst nickte Leevke an Vivis Schulter, war ihr sehr dankbar für das Angebot. Ein wenig traurig lächelte sie schließlich. "Ich werde ihr Zeit geben, so viel sie braucht. Ich meine... sie hat damals so lange auf mich gewartet, bis ich es endlich auf die Reihe bekommen habe und sie nach Sneek entführt habe... da ist das Mindeste, was ich tun kann, ihr Zeit geben. Wie sie sich auch entscheiden wird, ich werde es akzeptieren", sagte sie leise und versuchte, die irrwitzige Hoffnung abzuschütteln, dass Lene sich für sie entscheiden würde. Nach zwei Jahren der Ungewissheit... für einen Moment war Leevke mit dem Gedanken, ihr Leben wieder aufzubauen, komplett überfordert. Wie sollte sie das anstellen, wenn sie nicht wusste, ob Lene an ihrer Seite sein würde? Doch dann schluckte sie und nickte wieder, ohne es zu merken. Wenn da nur diese Ministeriumssache nicht wäre... sie seufzte leise, ehe sie Vivi leicht unsicher ansah. "Das mit dem Leben ist gar nicht so einfach... sie holen mich ein, Vivi und wenn ich... wenn jetzt alle wegen mir in Gefahr geraten..." Leise Verzweiflung mischte sich in ihre Stimme, sie war irgendwie überfordert mit der Situation.
Vivi sagt:
Vivi schüttelte den Kopf. "Keine Angst, das Haus ist gut gesichert, wahrscheinlich besser als die Kronjuwelen der Queen. Hier kommt keiner rein, der nicht rein soll. Außerdem können wir alle gut auf uns aufpassen, wir haben zwei Auroren, die hier wohnen, die werden schon dafür sorgen. Mach dir darüber keinen Kopf Leevke", sagte sie und wünschte sich in diesem Moment nur eines, das der ganze Spuk für ihre Freundin schnellst möglich vorbei sein würde.
Leevke sagt:
Leevke holte tief Luft und schluckte schließlich. "Ich hoffe es...", sagte sie leise, die Verunsicherung war einfach zu groß, als dass sie sie ignorieren konnte. Da konnten ihr alle noch so sehr versichern, dass sie hier geschützt waren. Sie würde erst aufatmen, wenn man die Hintermänner der Anzeige gefunden hatte.
Vivi sagt:
"Denke immer daran, alle in diesem Haus stehen hinter dir, sind für dich da, helfen dir. Auch haben wir alle immer ein offenes Ohr für dich, wenn du reden möchtest, komme einfach zu uns", sagte sie und drückte ihre Freundin etwas an sich.
Leevke sagt:
Leevke konnte nicht anders, als nun doch zu lächeln. "Es tut so verdammt gut, das zu hören und zu spüren, zu wissen, dass... man nicht allein ist", sagte sie leise und erwiderte kurz die Umarmung, wenn auch nach wie vor schüchtern. Das würde wohl noch eine Weile brauchen. "Ich danke dir, Vivi, das hat... gut getan. Aber ich fürchte, langsam sollte ich mich in meine Kissen kuscheln. Vielen Dank für das Zuhören, das... bedeutet mir viel", sagte sie leise und wurde leicht rot.
Vivi sagt:
"Hey, du bist eine meiner besten Freundinnen, natürlich höre ich dir zu, dafür sind schließlich Freunde da", sagte sie und lächelte Leevke liebevoll an. "Und wie gesagt, zu jeder Tages und Nachtzeit, du brauchst da keine Hemmungen haben."
Leevke sagt:
Leevke schluckte kurz, nickte dann aber. Es widerstrebte ihr zwar, es wirklich zu tun, aber allein das Wissen, dass sie es theoretisch zu jeder Zeit konnte, war ungeheuer beruhigend. "Ich danke dir", sagte sie ehrlich und irgendwie sehr gerührt. Dass sie wirklich noch immer Freunde hatte, die so hinter ihr und zu ihr standen, war... nicht selbst verständlich in ihren Augen. Doch scheinbar hatten ihre Freunde ihr verziehen... vielleicht sollte sie anfangen, sich selbst zu verzeihen? Doch ob sie das konnte, wusste sie nicht. Aber sie würde daran arbeiten... irgendwann. Noch einmal lächelte sie und stand dann auf. "Schlaf gut, Vivi", sagte sie und sah sie dankbar an.
Vivi sagt:
"Schlaf du auch gut Leevke", sagte sie und drückte ihre Freundin noch einmal kurz, wollte ihr einfach noch einmal zeigen, dass sie wirklich nicht alleine war.
Leevke sagt:
Ein wenig unbeholfen erwiderte Leevke die Umarmung, ehe sie sich endgültig löste und sich zur Tür wandte. "Bis Morgen... oder bald", sagte sie leise, lächelte noch einmal und schloss dann die Tür leise hinter sich, ging Gedanken versunken in ihr eigenes Zimmer.
Vivi sagt:
Vivi sah noch einen Moment auf die nun geschlossene Tür und seufzte kurz. Hoffentlich schaffte Leevke es wieder zu sich selbst zu finden. Schließlich löste sie aber den Blick und ging durch das Badezimmer in Kjells Zimmer um ebenfalls schlafen zu gehen.
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