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Al'Anfa, im Haus der Großeltern
30. Peraine 1012 nach Bosparans Fall
Morgen
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Lächelnd winkte Ayrina ab.
"Ärger dich nicht darüber", sagte sie und drehte sich nun zu Ayanah um.
"Das tu ich auch schon lange nciht mehr. Es ist verschwendete Energie."
Dann sah sie wieder die Straße hinab.
"Also, wann kommt Großmutter?"
Es überraschte sie selbst, dass sie sich freute, die alte Frau zu sehen. Sie war die wenigen Male, die sie sich gesehen hatten, immer nett zu Ayrina gewesen und was noch viel wichtiger war, sie behandelte Ayanah gut. Ein Grund mehr, sich auf ein Wiedersehen mit ihr zu freuen.

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"Du bist auch abgehärtet, vielleicht liegt es daran. Oder daran, dass du dich daran gewöhnt hast", vermutete Ayanah und blickte sich ebenfalls ein wenig um.
Ihre Großmutter musste jeden Augenblick hier auftauchen.
"Sie müsste bald hier sein", antwortete sie Ayrina.

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Ayrina lehnte sich wieder an die Hauswand.
"Warum ist Großvater denn nicht mitgekommen?", fragte sie dann und hielt weiter nach ihrer Großmutter Ausschau.
"Ich hätte ihn gern einmal wieder gesehen."

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Ayanah seufzte. Der Gedanke an ihren Großvater ließ sie in letzter Zeit immer aufseufzen. Denn sie sorgte sich sehr um den alten Mann.
"Ich bin ja eigentlich nicht hergekommen, um schlechte Nachrichten zu überbringen", sprach sie leise und wandt dann ihren Blick Ayrina zu.
"Er ist krank, sehr krank. Aber ich soll dich ganz lieb grüßen."

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Erschrocken fuhr Ayrina zu Ayanah herum und sah sie betroffen an.
"Was?", entfuhr es ihr und ihre blauen Augen waren dunkel vor Sorge.
"Was... was hat er denn? Er wird doch wieder gesund, oder?", fragte sie und konnte ein leichtes Zittern ihrer Stimme nicht ganz unterdrücken.

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"Großmutter sagt, dass Großvater eine Lungenentzündung hat, woher auch immer er die hat", sprach Ayanah in genauso besorgtem Tonfall, wie Ayrina zuvor.
"Er wird wieder gesund, ganz bestimmt. Er muss wieder gesund werden!"

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"Ja", flüsterte Ayrina nur mäßig überzeigt.
"Das muss er."
Sie sah auf den staubigen Boden zu ihren Füßen und hatte die dunklen Brauen zusammengezogen. Eine Lungenentzündung war ernst. Ausgesprochen ernst. Nur sehr wenige überlebten sie und Ayrina betete zu den Zwölfen, dass ihr und Ayanahs Großvater dazugehörte.

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"Rahja zum Gruße, ihr zwei Beiden", erklang die Ayanah sehr wohl bekannte Stimme ihrer Großmutter.
Und sie war froh sie zu hören, hatten Ayrina und Ayanah doch die letzten Minuten damit verbracht, schweigend zu Boden zu sehen. Ihnen beiden missfiel der Gedanke, dass ihr gemeinsamer Großvater tatsächlich sterben könnte, das wusste Ayanah.
"Großmutter", rief Ayanah erfreut und rannte auf die alte Dame zu.
"Ich bin so froh, dich zu sehen", sprach sie ehrlich.
Immerhin war dies ihre Großmutter, die sie beide immer gut und gerecht behandelt hatte, im Gegensatz zu jener, bei der ihre Schwester leben musste.

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Mit einem ehrlichen, offenen Lächeln wandte sich Ayrina zu ihrer Großmutter um und strahlte sie an. Sie freute sich wirklich von ganzem Herzen, sie zu sehen. Sie hatte die alte Frau immer sehr gemocht und bei ihr fühlte sie sich nie unzulänglich.
"Du hast dich kein bißchen verändert, Großmutter", sagte Ayrina lächend und trat zu ihr.
"Es tut gut, dich wiederzusehen."

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Ayanah hatte die alte Frau stürmisch umarmt, so sehr freute sie sich, ihre Großmutter wiederzusehene. Nach einigen Sekunden ließ sie sie los, damit auch Ayrina sie begrüßen konnte.
"Also, was machen wir heute?", fragte sie die alte Dame.
"Zunächst gehen wir einkaufen", sprach ihre Großmutter und blickte zu Ayrina.
"Und ich weiß auch schon ganz genau wohin. Dass sie dich tatsächlich in diesen Kleidern rumlaufen lassen, ist unglaublich", fügte sie zwinkernd hinzu.
Nicht alles, was die Frau sagte, war vollkommen ernstzunehmen, das wusste Ayanah. Ihre Großmutter lachte eben gerne.