Planetenraum - Fr, 21.05.

Hogwarts, das Schloss und seine Ländereien
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Rachel
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Re: Planetenraum - Fr, 21.05.

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Rachel Wreeland [G/7]
Ort: Planetenraum
Datum: Fr, 21. Mai
Zeit: 18.17 Uhr

Alessandro schien ein wenig belustigt, dann im nächsten Moment wieder nachdenklich, und Rachel fragte sich, was wohl in seinem Kopf vorging. Aber sie vertraute darauf, dass er es ihr schon erzählen würde, wenn er sich danach fühlte, und so genoss sie einfach den Moment und bei ihm zu sein, einfach den Alltag hinter sich lassen zu können.
"Ich mag eigentlich fast alles", sagte Rachel mit einem Lachen und fügte hinzu: "Meerestiere gehören auch dazu, und ich glaube, es gibt da noch so einiges in der italienischen Küche, das ich probieren muss."
Rachels Gedanken schweiften ab, ein paar Monate in die Zukunft, und sie stellte sich ein kleines, aber urgemütliches italienisches Restaurant irgendwo direkt an der Küste an schroffen Felsen über dem Meer vor, und es war Abend und das einzige Licht kam von ein paar Fackeln, fast so wie auf Pantelleria. Und dann wanderten sie zu Ausflügen am Nachmittag durch die Innenstadt von Florenz oder vielleicht auch Rom, auf Vespas oder zu Fuß vor den großen eindrucksvollen Bauwerken der Renaissance.
Doch so schön die Vorstellung auch war, in ein paar Monaten mit Alessandro in Italien zu sein, so schwer fiel ihr die Vorstellung daran, da sie untrennbar verbunden war mit dem Gedanken, dass dies vielleicht gar nicht so möglich sein würde. Rachel konnte nicht sagen, was nach der Schule auf Alessandro wartete und ob er überhaupt Zeit für solche Dinge haben würde. Überhaupt war das alles recht ungewiss.
Rachel aß etwas nachdenklich die Meeresfrüchte, die wirklich ausgezeichnet schmeckten, was sie Alessandro auch mitteilte, und Fisch mochte sie ja ohnehin gern.
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vojka
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Re: Planetenraum - Fr, 21.05.

Beitrag von vojka »

Alessandro Medici [S/7]
Ort: Planetenraum
Datum: Freitag, 21. Mai
Zeit: 18:51 Uhr

Es freute Alessandro, dass Rachel die Suppe schmeckte. Es war eine Spezialität, die ganz aus der Nähe von Florenz kam.
Sie schwiegen den Großteil des Essen, genossen einfach nur die Anwesenheit des anderen und die leckere Cacciucco und anschließend die Tiramisu, die er noch mitgebracht hatte, da er wusste, wie gern Rachel diese aß.
Erst als alles aufgegessen war und sie nur noch hin und wieder an ihrem Wein nippten fasste er den Mut, das zu sagen, was er beschlossen hatte.
„Was würdest du machen, wenn ich nichts hätte. Kein Geld, keine gesicherte Zukunft, keine Familie die mir Rückhalt gibt. Würdest du auch dann bei mir bleiben?“, wollte er wissen und sah sie leicht angespannt an, gespannt, wie sie nun reagieren würde.
Glück ist das einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben.
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Rachel
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Re: Planetenraum - Fr, 21.05.

Beitrag von Rachel »

Rachel Wreeland [G/7]
Ort: Planetenraum
Datum: Fr, 21. Mai
Zeit: 18.52 Uhr

Das Essen war köstlich und Rachel genoss die ganze Atmosphäre. Es war fantastisch, dass sie Zeit für so etwas hatten, dass Alessandro sich diese gerade jetzt mit ihr nahm, wo sie eigentlich lernen sollten. Er schaffte es einfach immer wieder, ob nun mit großen Überraschungen wie dieser oder einer ganz natürlichen kleinen Aufmerksamkeit wie einem Kuss, sie aus ihrem Alltag zu reißen und ihren Tag zu etwas besonderem zu machen.
Dann waren sie fertig mit dem Essen und sahen sich über den Tisch hinweg an, Alessandros Blick wurde ernster. Schließlich überrumpelte er sie mit einer Frage, die Rachel so schwer einzuordnen fand, dass sie tatsächlich ein paar Sekunden brauchte, um zu begreifen, was er meinte.
"Alessandro ... wärst du ein anderer Mensch, wenn du das alles nicht hättest? Würde das Fehlen dieser Dinge dich in deinem Charakter so sehr verändern? Vielleicht ... vielleicht wärst du ein wenig anders, weil du anders aufgewachsen bist, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich etwas an den Dingen ändern sollte, die der Grund dafür sind, dass ich dich liebe." Rachel sah ihn mit großen Augen an, völlig aufrichtig, aber auch völlig verblüfft. Sie schüttelte leicht den Kopf, um zu begreifen, fragte sich, ob hinter seiner Frage das steckte, was sie dahinter zu vermuten begann, und sie versuchte zu verstehen, wie er darauf kam, solche Gedanken zu verfolgen, ob es jemals ein Thema zwischen ihnen gewesen wäre.
"Für mich spielen solche Dinge keine Rolle, Alessandro. Wenn du von heute auf morgen all das verlieren würdest, dann wärst du doch in dem, was dich ausmacht, immer noch du selbst, oder?" Es war beinahe eine Bitte, wie sie es aussprach, denn sie spürte, dass sie Angst davor hatte, dass Alessandro sich verändern könnte. Nicht in kleinen Dingen, alle Menschen veränderten sich im Laufe ihres Lebens, aber in dem, was sie an ihm liebte, weshalb sie sich nicht mehr vorstellen konnte, mit jemand anderem zusammen zu sein. "Ich bin nie in dem Glauben aufgewachsen, das eines dieser Dinge wichtig ist. Sicher ist eine Familie, die dich unterstützt, etwas Wundervolles, aber nichts im Leben ist sicher, und kein Geld der Welt kann dich vor Dingen bewahren, die du nicht ändern kannst.
Ich wüsste nicht, wie der Verlust dieser Dinge mich je dazu bewegen sollte, dich zu verlassen.", sagte Rachel und sah in die Kerzenflamme vor sich. "Ist es dir denn so wichtig?"
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vojka
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Re: Planetenraum - Fr, 21.05.

Beitrag von vojka »

Alessandro Medici [S/7]
Ort: Planetenraum
Datum: Freitag, 21. Mai
Zeit: 18:51 Uhr

Alessandro war erleichtert, als er Rachels Worte hörte und gleichzeitig machten sie ihn nachdenklich. Wäre er ein anderer, würde es ihn verändern, wenn er all das nicht mehr zur Verfügung hätte, was ihm jetzt zur Verfügung stand?
„Ich muss gestehen, ich weiß nicht, ob ich noch so wäre wie jetzt, ich denke schon. Zumindest in groben Zügen. Mein Charakter an sich würde sich sicherlich nicht wirklich ändern, aber doch wäre ich jemand anderes“, sprach er schließlich seine verwirrten Gedanken aus und hoffte, Rachel konnte das entwirren, was er gerade nicht konnte.
„Ob es mir wichtig ist, dass du dann noch bei mir bist? Ja, ich möchte nicht auf dich in meinem Leben verzichten, denn auch ich liebe dich. Deshalb stellte ich dir diese Frage. Du weißt, es kann passieren, wenn ich dich als meine zukünftige Frau meinem Vater vorstelle, dass er mich verstößt. Mir alle Rechte und Pflichten der Medicis aberkennt, mich aus der Familie ausschließt. Und auch wenn ich weiß, dass Fabiano immer zu mir stehen wird, egal, was die Zukunft bringen mag, so würde ich zumindest Francessca und meine Mutter für eine lange Zeit nicht sehen und das wäre sehr schmerzhaft für mich“, führte er schließlich weiter aus, ehe er einen Schluck von seinem Wein trank.
„Ob mir Geld und Ansehen wichtig sind? Das kann ich dir nicht wirklich beantworten. Ich denke in gewisser Weise schon. Es ist entspannend beides zu haben, auch wenn beides eine große Verpflichtung ist. Ich bin mit dem Wissen aufgewachsen, dass ich einmal der Patron der Familie werde. Dass ich, wenn mein Vater verstirbt einmal über allen stehen werde, selbst über meinen Geschwistern. Wenn mein Vater jetzt sterben würde, könnte ich Fabiano verbieten Valeria zu heiraten oder ihn in ein Kloster schicken. Eine unverstellbare Macht, aber eine noch viel größere Verantwortung und Bürde. Verstehe mich nicht falsch, ich würde mit Fabiano weder das eine noch das andere tun, aber er müsste sich fügen oder die Familie verlassen. Unsere Traditionen sind streng, sehr streng“, sprach er weiter und nahm einen weiteren Schluck als sein Mund begann trocken zu werden. „So streng, dass es bereits öfter in der Familie vorkam, dass Geschwister einander umbrachten. Das beste Beispiel dafür sind Francesco I, Isabella und Ferdinando I. Isabella war der Liebling ihres Vaters und er hat ihr so ziemlich alles verziehen. Hat sie nach dem Tod seiner Frau zu seiner engsten Vertrauten gemacht und damit Francesco seinem Erstgeborenen und Nachfolger fast alle Rechte entzogen. Als Cosimo starb, brachten sie Isabella um. Ferdinando war zu dieser Zeit Kardinal, aber er war eifersüchtig auf seinen Bruder und schließlich nach dem Tod von Francesscos Frau, brachte Ferdinando sowohl seinen Bruder als auch dessen zweite Frau, die schon vorher seine Metress gewesen war um und wurde selbst zum Großherzog von Florenz“, erzählte er auch wenn er nicht genau wusste, warum er diese Geschichte überhaupt erzählte. Aber irgendwie lenkte es ihn etwas von seiner Angst ab. Seiner Angst, dass Rachel vielleicht doch noch einen Rückzieher machen würde. Dass sie nicht mit zu seinem Vater kommen wollte. Dass sie nicht die zukünftige Misses Alessandro Medici werden wollte, denn das würde er, auch wenn sie erst in ferner Zukunft heiraten würden oder sich vielleicht auch irgendwann trennten, seinem Vater morgen so erzählen. Einfach um ihm deutlich zu machen, wie ernst es ihm mit Rachel war.
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Rachel
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Re: Planetenraum - Fr, 21.05.

Beitrag von Rachel »

Rachel Wreeland [G/7]
Ort: Planetenraum
Datum: Fr, 21. Mai
Zeit: 18.57 Uhr

Rachel war froh darüber, dass Alessandro wieder sprach, denn so brauchte sie ihm bloß zuhören und verstehen, nicht hin und her überlegen, was er gemeint haben könnte, was er von ihr hören wollte.
Als er ihr erklärte, weshalb er sie überhaupt danach gefragt hatte, löste sich Rachels innere Anspannung. Sie hatte gedacht, Alessandro wollte vielleicht andeuten, dass es ihm schwer fiel, bei ihr zu bleiben, weil sie nicht aus einer reichen und einflussreichen Zaubererfamilie stammte. Und dann hatte sie überlegt, ob er nicht vielleicht deshalb fragte, weil er irgendwie erwartete, dass sie nur wegen seines Geldes und Namens mit ihm zusammen war, ein Gedanke, der Rachel so fern war, dass sie nur ungläubig darauf hätte reagieren können.
Doch als er sagte, er wolle sie seinem Vater vorstellen, noch dazu als seine zukünftige Frau, wusste sie, dass seine Frage wohlüberlegt und nicht unterstellend war. Er hatte wirklich lange darüber nachgedacht, das merkte sie ihm an, und sie schätzte ihn dafür, dass er so handelte, dass er hinter seinen Worten und Taten stand und seine Entscheidungen nicht auf die leichte Schulter nahm.
Gleichzeitig ging ihr die Geschichte über die Familientraditionen der Medici sehr nah. Sie konnte erahnen, was sie für Alessandro bedeuteten, und ein Kloß bildete sich in ihrem Hals bei der Vorstellung, dass sie der Grund dafür sein könnte, dass Alessandro von seiner Familie verstoßen wurde. Es war nicht völlig neu für sie, aber sie war lange vor dem Gedanken geflohen, hatte ihn nicht zugelassen, weil sie sich davor fürchtete.
Während Alessandro die Geschichte erzählte, war sie ganz still, sah ihn nur an. Auf die eine oder andere Weise würde alles, was nun kam, kompliziert werden. Entweder Alessandros Familie war nicht mit Rachel einverstanden und verstieß ihn, was Rachel, wie sie wusste, sehr belasten würde. Nie wollte sie zwischen ihm und seinen Eltern stehen, und doch lief sie Gefahr, genau das zu tun, indem sie einfach nur so egoistisch war, ihn zu lieben und zuzulassen, dass sie zusammen waren. Oder Rachel wurde akzeptiert, wurde irgendwann vielleicht Teil der Familie, und stünde an der Seite des Familienoberhauptes. Das würde sehr viel Verpflichtung und, wie Alessandro gesagt hatte, Bürde mit sich bringen, und Rachel hatte Angst, diese vielleicht nicht erfüllen zu können, weil sie nie darauf vorbereitet worden war. Und doch fiel ihr die Vorstellung, Alessandro zu verlassen, noch schwerer. Sie wusste, dass sie für ihn diese Dinge akzeptieren würde. Aber sie war sich nicht sicher, ob es auch andersherum funktionierte.
"Ich habe nie erlebt, wie es ist, so aufzuwachsen, aber ich glaube langsam zu wissen, was es bedeutet, Teil deiner Familie zu sein. Viele Dinge erscheinen mir ungewohnt und manchmal schwer nachvollziehbar, und doch habe ich großen Respekt vor euren Traditionen. Sollte ich mit ihnen in Berührung kommen, so bin ich unsicher, ob ich den Erwartungen standhalten kann. Ich hoffe du weißt, dass ich dennoch immer bemüht sein werde, euch gerecht zu werden, so unerfahren ich auch sein mag. Ich tue es für dich und für das, was deine Familie ausmacht, und es wird für mich zwar eine Herausforderung, aber bestimmt keine Last sein, denn ich tue es gern.
Ich habe mich lange nicht getraut, darüber nachzudenken, wie es sein wird, wenn deine Familie nicht mit mir einverstanden ist. Aber ich weiß, dass wir diese Möglichkeit in Betracht ziehen müssen, und ich verstehe, weshalb du mich danach fragst. Du kannst dir sicher sein, dass dies niemals ein Grund für mich wäre, dich zu verlassen. Es ist mir egal, ob du vorausschauend eine gute Partie bist.
Aber ..." Rachel hielt einen Moment inne, dachte über ihre Worte nach. "... denkst du, dass du es mir je verzeihen könntest? Ich bin nicht mal sicher, ob ich mir selbst verzeihen könnte, der Grund dafür zu sein, dass deine Familie dich verstößt. Dass du von Francesca getrennt wirst. Würdest du wirklich nur meinetwegen all das riskieren? Ich habe Angst, dass ... es uns vielleicht nie loslassen würde. Dass wir irgendwann daran scheitern."
Rachel schlug betroffen die Augen nieder. Sie wusste nicht, wie sie ausdrücken sollte, was sie fühlte. Ihm sagen sollte, wie sehr sie ihn schon jetzt liebte und was sie für ihn tun würde, ohne ihn unter Druck zu setzen. Wie unsicher sie gleichzeitig war, ob sie ihm das antun konnte, sollten seine Eltern wirklich gegen ihre Beziehung sein - niemals wegen seiner Stellung, aber wegen seiner Bindung zu seiner Familie, seiner kleinen Schwester.
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vojka
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Re: Planetenraum - Fr, 21.05.

Beitrag von vojka »

Alessandro Medici [S/7]
Ort: Planetenraum
Datum: Freitag, 21. Mai
Zeit: 19:03 Uhr

„Ich kann auf alles verzichten nur nicht auf die Liebe. Wenn ich meinem Vater nachgebe und mich von dir trenne, wird er innerhalb von zwei Monaten eine in seinen Augen passende Frau finden und dann werde ich ebenso schnell diese heiraten müssen. Ich würde ein viel traurigeres Leben führen, da ich weiß, wie es sich anfühlt zu lieben und geliebt zu werden“, meinte er und griff über den Tisch erneut nach ihrer Hand um ihr schon wie vor dem Essen sanft über den Handrücken zu streichen.
„Ich werde Francessca vielleicht für ein paar Jahre nicht sehen. Aber weiß, sobald sie erwachsen ist, wird sie wieder eine Rolle in meinem Leben haben. Solange kann er über sie bestimmen und sie wird sich fügen. Danach können wir uns wieder sehen, das weiß ich“, meinte er und seufzte leise. Er wusste, es würde schwer werden, sollte das schlimmste eintreffen, aber er wusste für Rachel würde er diesen Schritt tun, einfach weil er wusste, dass er an ihrer Seite auch ohne Geld, Ansehen und eine gewisse Sicherheit leben konnte. Einfach weil er sie liebte und sie ihn.
„Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, dass dies nie zwischen uns stehen würde. Ich weiß nicht was in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren ist. Ich weiß nur, dass ich es mir selbst nie verzeihen könnte solch eine wundervolle Frau wie dich ziehen zu lassen.“
Er schenkte ihr ein liebevolles Lächelnd und sah sie einfach nur an. Sie war so wunderschön, selbst jetzt, wo sie so ernst und nachdenklich war und sich eine kleine steile Falte auf ihrer Stirn bildete.
„Ich habe mit Fabiano gesprochen. Er sagte er würde mir, würde uns bei diesem Gespräch beistehen. Wir dachten wir könnten vielleicht morgen für einige Stunden aus der Schule verschwinden und nach Florenz apparieren und mit meinen Eltern sprechen. Wenn du dazu bereit wärst.“
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Rachel
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Re: Planetenraum - Fr, 21.05.

Beitrag von Rachel »

Rachel Wreeland [G/7]
Ort: Planetenraum
Datum: Fr, 21. Mai
Zeit: 19.06 Uhr

Es war ein wundervolles Gefühl, diese Worte von Alessandro zu hören, und sie machten alle Sorgen wett, jede Unsicherheit und jeden Zweifel, die Rachel spürte. Als er wieder ihre Hand nahm, verschränkte sie ihre Finger mit seinen und legte all ihre Gefühle in ihren Blick.
Es brach ihr noch immer fast das Herz, sich vorzustellen, wie der Ausgang eines Gespräches mit Alessandros Vater aussehen konnte, besonders die mögliche Trennung Francescas von Alessandro, doch sie fühlte genauso wie er es ihr darlegte und daher wusste sie, warum ihnen eigentlich keine Wahl blieb als es zu versuchen und das Beste zu hoffen. Es stimmte, dass sie nicht sagen konnten, wie sie in ein paar Jahren darüber denken würden. Aber Rachel hätte ihre Meinung deshalb nie geändert, für sie zählte nur, was sie jetzt fühlte, und alles andere lag ohnehin nicht in ihrer Hand.
"Selbstverständlich bin ich das", versicherte sie. "Es ist sehr nett von Fabiano, dass er dem zugestimmt hat. Ich hoffe, ich mache keine allzu schlechte Figur", sagte sie mit einem Seufzen. "Ich wünschte, ich wäre mit eurer Etikette mehr vertraut. Aber ich nehme an, mich zurückhalten und nur sprechen, wenn ich etwas gefragt werde, ist ganz gut, oder? Und soll ich vielleicht knicksen?" Rachel sah Alessandro fragend an, sie wusste nicht, wie formell man in diesen Kreisen tatsächlich miteinander umging, aber sie war bereit, das alles möglichst schnell zu lernen.
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vojka
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Re: Planetenraum - Fr, 21.05.

Beitrag von vojka »

Alessandro Medici [S/7]
Ort: Planetenraum
Datum: Freitag, 21. Mai
Zeit: 19:09 Uhr

Fabiano und ich sind Zwillinge.Wir haben eine andere Bindung als 'normale' Geschwister. Oft spüren wir wenn es dem anderen nicht gut geht, wissen, wann er in Gefahr ist“, meinte Alessandro lächelnd.
„Ich weiß noch, ich muss so fünf gewesen sein, da bin ich auf einen Baum in unserem Garten geklettert. Fabiano war krank und lag im Bett und so spielte ich alleine. Ich verlor den Halt und rutschte ab, konnte mich gerade noch an einem Ast festhalten. Niemand konnte mein Rufen hören. Auf einmal kam Fabiano herausgelaufen, eine Hauselfe hinter sich her ziehend. Er wusste, dass ich ihn in diesem Moment brauchte und tat was ihm als erstes einfiel“, erzählte er und lächelte bei dem Gedanken an damals. Es hatte noch öfter solche ähnlichen Momente gegeben, aber das war für den Moment egal.
Schließlich sah er wieder auf, er hatte gar nicht gemerkt, dass er während des Erzählens diesen gesenkt hatte.
„Sprechen darfst du immer, nur nicht, wenn jemand anderes, besonders nicht, wenn mein Vater oder meine Mutter sprechen. Wir sollten uns nicht unbedingt im Haus meiner Eltern küssen und auch sonstiger körperlicher Kontakt sollte vermieden werden, egal, wie schwer es mir fällt. Ein ehrbares Mädchen tut so etwas nämlich nicht. Auch wenn ich es Schwachsinnig finde, das die Männer vor der Ehe Erfahrungen sammeln dürfen, es sogar sollen und die Mädchen bitte sittsam bleiben sollen“, meinte er und aber gleichzeitig wünschte er sich, dass Rachel genau das war, sittsam und noch unberührt. Es war irgendwie eine schöne Vorstellung.
„Sei selbstbewusst, aber nicht provozierend. Antworte wohlüberlegt und zeige, dass du mich nicht willst wegen des Geldes und des Ansehens. Sondern einfach mich Alessandro und nicht den zukünftigen Patron der Medicis. Zeige, dass du eine Vorstellung deiner Zukunft hast, dass du aber auch bereit bist auf meine Familie und ihre Traditionen zu zu gehen. Zeige, dass du die zukünftige Frau eines Patron sein kannst, stark, selbstbewusst und für die Familie kämpfend. Das ist alles was ich dir raten kann. Ich meine, du kannst dich doch benehmen. Du wirst zwar sicherlich noch eine Menge lernen müssen, aber auch ich bin bei weitem nicht perfekt. Sei einfach höfflich, freundlich und ehrlich, wenn er etwas wissen will. Und bitte nimm es weder ihm noch mir übel, was morgen vielleicht gesagt wird. Es wird dir, so fürchte ich nicht alles gefallen und wundere dich nicht, wenn Fabiano und ich morgen ein anderes Gesicht zeigen. Ich bin gerne so wie jetzt, so bin ich wirklich. Aber mein Vater duldet dies nur bedingt“, meinte er und dachte mit schaudern daran, dass seine Zeichensachen mit dem Ende der Schule auf den Dachboden wandern würden. Es würde ihm fehlen, das wusste er. Aber er wusste genauso, dass sein Vater diese Spielerei wie er es nannte dann nicht weiter dulden würde.
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Rachel
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Re: Planetenraum - Fr, 21.05.

Beitrag von Rachel »

Rachel Wreeland [G/7]
Ort: Planetenraum
Datum: Fr, 21. Mai
Zeit: 19.12 Uhr

Ein Lächeln stahl sich auf Rachels Gesicht, während Alessandro erzählte, wie eng er und Fabiano verbunden waren. Sie hatte schon gehört, dass Zwillinge ein besonderes Gespür füreinander hatten, aber bei den beiden war es wirklich auch für Außenstehende bemerkbar. Es musste ein schönes Gefühl sein, einem Menschen auf diese Weise nah zu sein und auf seine Unterstützung immer zählen zu können. Wenigstens Fabiano würde wohl nichts gegen Rachel einwenden, wofür sie ihm sehr dankbar war.
Alessandros Instruktionen für den kommenden Tag waren nicht so einschüchternd wie Rachel vermutet hatte. Es wäre ihr ohnehin nie in den Sinn gekommen, seine Eltern zu unterbrechen oder in irgendeiner Weise unhöflich aufzutreten, das tat sie schließlich auch sonst nicht. Sie war ja auch gut erzogen. Das mit dem Körperkontakt sollte einen Tag lang zu schaffen sein, und zumindest im Moment konnte Rachel es nachvollziehen, dass sie sich vor seiner Familie zurückhielten, immerhin begegnete Rachel ihnen zum ersten Mal.
"Das klingt so, als würde ich das schaffen", meinte Rachel, nun entspannter. "Es wird mir nicht schwer fallen, ehrlich zu zeigen, weshalb ich bei dir bleiben will, und meinen Respekt vor eurer Familie muss ich nicht spielen. Für mich ist es selbstverständlich, als Frau hinter dem Mann zu stehen, und dennoch auch allein gut zurechtzukommen. Wenn es wirklich das ist, was dein Vater von mir erwartet, dann hoffe ich, dass er dies auch so sieht."
Über die Dinge, die ihr morgen eventuell nicht so gut gefallen würden, dachte sie jetzt noch nicht nach. Sie würde schon damit klarkommen, und eigentlich war sie eher gespannt darauf, wie Alessandros Eltern sein würden. Daher lächelte sie bestätigend und sagte: "Wir schaffen das. Immerhin bist du dabei. Danke, dass du mir das alles erzählt hast. Und mach dir meinetwegen keine Sorgen, du wirst wissen, wie du es morgen am besten erklärst, und ich vertraue dir da voll und ganz."
Nach einer kleinen Pause fügte sie mit einem herausfordernden Lächeln dann noch hinzu: "Wenn wir dort leben, darf ich dich im Medici-Anwesen aber schon küssen, ja?"
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vojka
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Re: Planetenraum - Fr, 21.05.

Beitrag von vojka »

Alessandro Medici [S/7]
Ort: Planetenraum
Datum: Freitag, 21. Mai
Zeit: 19:15 Uhr

Alessandro nickte lächelnd. „Ich weiß, dass du dich gut schlagen wirst. Du bist eine fantastische junge, starke, selbstbewusste und äußerst attraktive junge Frau. Wenn mein Vater bei klarem Verstand und guten Augen ist, kann er dich eigentlich nur akzeptieren“, meinte er und hoffte, dass es wirklich so kommen würde, es musste einfach klappen.
„Was das Küssen anbelangt, wenn wir offiziell verlobt sind, dürfen wir dies auch im Medici-Anwesen tun. Solange dürften wir, wenn du deinen Ruf waren willst eigentlich nicht einmal alleine in meinem Zimmer sein. Oh, mir fällt gerade noch etwas ein. Du solltest morgen möglichst viel Haut verdecken, aber trotzdem weiblich auftreten und dein Dekolleté darf man zwar erahnen, aber mehr auch nicht. Immerhin bist du eine ehrbare junge Frau“, meinte er grinsend und fühlte sich nun schon etwas zuversichtlicher was den kommenden Tag anbetraf.
Glück ist das einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben.
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