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Erntezeit, 9:30 Zeitalter des Drachen
Kurz vor Lothering
Morgendämmerung
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Duncan musste lachen, denn er merkte, das die junge Frau ein wenig nervös war.
"Hab keine Angst vor mir. Mein Name ist Duncan, ich bin der Kommandant der Grauen Wächter aus Ferelden. Das sollte deine Fragen klären." Seine Lippen kräuselten sich zu einem Grinsen.
"Südlich von hier in Ostagar hat sich die königliche Armee versammelt, aber ich denke, davon wirst du Wind bekommen haben.
"Und ich bin auf der Suche nach neuen Rekruten für die Wächter..." Er musterte das Mädchen...

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Aerona Pallanén
9:30 Drachenzeitalter
am südlichen Rand der Südhügel
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"Was hörst du, Finn?", wollte Aerona verschlafen von ihrem Begleiter wissen, der mitten in der Nacht von ihrer Seite aufgeschreckt war und nun starr, die Ohren so weit aufgerichtet wie ihm mit seinem Hängeohren möglich, und beobachtet aufmerksam den Wald vom Schlafplatz des Dreiergespanns unter einem Felsvorsprung aus.
"Ist schon gut, Finn", redete sie beruhigend auf ihn ein und streichelte über seinen Kopf, "Niemand hier wird es wagen, eine Dalish-Elfe anzugreifen, die sich in Begleitung eines Marabi und eines Halla befindet. Mach dir keinen Kopf, Finn."
Und mit einem tiefen Brummen seitens des Hundes war die Angelegenheit auch schon erledigt und man konnte weiterschlafen.

Am nächsten Tag wurde Aerona wie jeden Tag von einigen aufgeregten Schlabbereinheiten geweckten.
Kurze Zeit später setzten alle drei ihren Weg gen Lothering fort.

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Aionha Selwyn
Erntezeit, 9:30 Zeitalter der Drachen
Kaiserlicher Hochweg, Nähe Lothering
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Aionha entspannte sich, als Duncan sich als Kommandant der Grauen Wächter vorstellte, was aber keineswegs ihr Interesse minderte. Das klärte in der Tat einiges - auch wenn Aionha nicht glaubte, wirklich viel über die Grauen Wächter zu wissen, es war doch bei weitem genug, um großen Respekt vor diesem Mann zu haben.
Sie erwiderte das Lächeln und stellte sich ebenfalls vor. "Mein Name ist Aionha Selwyn. Ich habe die Magierausbildung im Zirkel der Magi abgeschlossen, habe den Turm aber danach verlassen. Ich bin allein unterwegs, obwohl ich nun schon für eine geraume Zeit hier bin."
Sie ließ den Blick gen Lothering wandern, von wo Rauch aus den Schornsteinen aufstieg. Es war bereits Nachmitag.
"Natürlich habe ich von der Bedrohung gehört. Eigentlich gilt es nur als Gerücht, aber man braucht nicht viel Erfahrung, um die Verderbtheit zu spüren, die sich ausbreitet." Ihre Stimme war zum Ende leiser geworden. Sie wusste nicht, wo sie hingehen würde, wenn die Vermutung sich bewahrheitete und eine Verderbnis ausbrach ...
"Ich schätze diejenigen, die an vorderster Front kämpfen. In Denerim versammelt sich wohl nun alles, nicht wahr?"

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Aerona Pallanén
9:30 Drachenzeitalter
am südlichen Rand der Südhügel
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Der Halla war diese ausgiebige Auslastung nicht mehr gewöhnt, das konnte man schnell sehen. Gerade im Gebirge mussten Aerona und Finn deshalb oft rasten, um dem weißen Hirsch die Möglichkeit zu geben, sich mithilfe vom klaren Bergwasser erholen zu können. Finn schlugen die vielen Unterbrechnungen mit der Zeit auf sein Gemüt und hin und wieder knurrte er Brawd'Yfinn aus diesem Grund missmutig und halbherzig an, woraufhin er immer einen strengen Blick seines Frauchens erntete.
"Auf was habe ich mich da eingelassen, Andruil? Hatte Muf'Asa vielleicht doch Recht und es geht uns alles nichts an?"
Inzwischen hatte sie sich zur Sicherheit den Köcher und den Bogen über dem Umhang um ihre Schulter gelegt. Mit dem einen ihrer Waffe schrieb sie nachdenklich Symbole in den erdigen, teils steinigen Boden.
"...und lasst eure Beute nicht leiden", rezitierte sie halblaut aus Andruils Vir Tanadahl und ließ sich die Worte lange durch den Kopf gehen.
"Die dunkle Brut schafft großes Leiden unter ihren Opfern, ihrer Beute..." Finn sah sie besorgt an und Aerona wusste nichts außer ihm ebenso zu antworten. "Bin ich dann nicht verpflichtet, sie aufzuhalten?"
Finn legte den Kopf schief. Er stimmte also nicht mit ihr überein.
"Du hast Recht, das ist an den Haaren herbeigezogen. Aber ob nun Andruil, oder Mythal, oder all die anderen, die nicht mehr mit uns sprechen. Keiner von ihnen kann es doch ernsthaft gut heißen, nicht wahr?"
Dass Brawd'Yfinn sie in diesem Moment sanft an die Schulter stubbste, ließ den Faden ihrer Gedanken und dem Halla halb dankbar über seinen weißen Kopf streicheln.
"Gut, dann geht es wohl nun weiter."

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Erntezeit, 9:30 Zeitalter des Drachen
Kurz vor Lothering
Morgendämmerung
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Inzwischen war der Tag voran voran geschritten und die Straßen von Lothering füllten sich wieder.
Lothering war überfüllt. Vollkommen. Und die Templer und die Mütter der Kirche hatten kaum genug Möglichkeiten alle unterzubringen.
Duncan sah zur Magierin.
"Die Streitmacht aus Denerim ist bereits hier. Dazu sollen Truppen aus dem Bannorn und aus Redcliffe kommen. Sogar Orlais soll seine Unterstützung zugesagt haben. Auch wenn General Loghain dies gar nicht schätzt." Duncan schritt die Treppe runter, Richtung Dorf.
"Führst du mich rum?"

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Aerona Pallanén
9:30 Drachenzeitalter
Südhügel
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Fast zwei Jahrzehnte Erfahrung als Jägerin. Ihre dadurch unterstützte Intuition. Brawd'Yfinn, der von Zeit zu Zeit seinen weißen Kopf und das weiß-graue Geweih unruhig hin und her warf. Und nicht zuletzt Finn, der das sicherste Anzeichen war.
Die drei wurden beobachtet. Oder gar verfolgt. Oder sonst irgendetwas in dieser Art. Denn die Bedrohung war allgegenwärtig. Aber Aerona konnte sie nicht genau ausmachen. Sie lag außerhalb ihrer Erfahrungen; was ihr mehrmals eine Gänsehaut über den gesamten Rücken jagte. Auf ihrem Bogen hatte sie schon einen Pfeil und nun wartete sie.
In diesem Moment erstarrte Finn zu einer Statue und seine Ohren zuckten aufgeregt. Im nächsten Moment blieb der Halla stehen und Aerona sprang ab, um in eine Verteidigungsposition zu wechseln.
Der Augenblicke wenige verstrichen und schon konnte man ekelhaftes Gröhlen aus der näheren Umgebung vernehmen, was sogleich darin gipfelte, dass der Südgipfel wohl einige Hurlocks beherbergte, die nun auf die Reisenden zustürmten und dabei ihre riesigen Äxte und Schwerter schwangen. Finn genoss es sichtlich, endlich etwas zu tun zu bekommen und stürzte sich mutig auf den ihm am nächsten stehenden. Aerona musste sich stattdessen auf die Pfeile und deren Durchschlagskraft verlassen. Der Halla brachte sich in Sicherheit - eine weise Entscheidung.
Zwei Pfeile konnte sie abfeuern und damit einem der Gegner das dunkle Lebenslicht aushauchen, doch für einen weiteren Schuss hatte sie keine Zeit mehr, denn schon schwang einer der Hurlocks sein mächtiges Schwert, um ihr den Arm abzuschlagen, mit dem sie gerade einen seiner Kameraden getötet hatte. Schnell wich sie aus und verpasste dem Nacken des Verdorbenen mit ihrem geschliffenen Bogen eine tiefe Fleischwunde, die ihn zu Boden warf.
Die Außenkanten waren geschliffen wie bei einem Schwert. Eigentlich war diese Maßnahme gegen Werwölfe gedacht, doch nun war die Jägerin zusätzlich glücklich darüber.
Als sie sich aufrichtete konnte sie nur noch sehen, wie Finn den vierten Hurlock, der gerade zum finalen Axtschlag ausholen und sie somit ihrem Leben berauben wollte, von den Beinen riss und kampfunfähig machte. Sie zog ihren Dolch, schloss für einige Zeilen ihre Augen und erlöste den Feind, dessen Nacken sie schwer verwundet hatte.
Es war so rasch vorbei wie es angefangen hatte.
Sie hoffte auf keine weiteren Verzögerungen.

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Aionha Selwyn
9:30 Zeitalter der Drachen
Lothering, Morgendämmerung
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Aionha spürte die Blicke der Fremden um sich herum auf sich, als sie an Duncans Seite durch das Dorf ging. Sie wusste nicht, ob einige von ihnen ihn wirklich als Grauen Wächter erkannten, aber sie hatten definitiv Interesse an ihm und viele schienen sich zu fragen, was eine Abtrünnige wie sie mit ihm zu schaffen hatte.
Auf seine Frage hin lächelte sie. "Gern, aber viel gibt es hier nicht zu sehen. Wir befinden uns im Zentrum, das durch die Kirche markiert wird. Richtung Norden liegen die Felder, von denen aus ich gestern zu euch gestoßen bin", erklärte sie und deutete in die Richtung des Kaiserlichen Hochwegs. "Diese Straße hier führt zu den einfachen Flüchtlingsunterkünften. Die meisten sind völlig überfüllt und dort bringe ich für gewöhnlich die meiste Zeit des Tages zu. Ich versorge die Kranken so weit es in meiner Macht steht, verteile Versorgungspakete, weise Neuankömmlinge ein und ähnliches. Es sind einfache Arbeiten, aber es gibt dennoch zu wenig Helfer und zu viele Flüchtlinge."
Aionhas Züge verhärteten sich, als sie eine Gruppe von Händlern sah, die am Straßenrand ihre Ware anbot. Die Preise waren horrend und entsprachen nicht im Geringsten denen, die die Ware wert war, aber die Menschen hier waren verzweifelt. Sie mussten das kaufen, was sie kriegen konnten. "Was mich am meisten beunruhigt ist die Frage, was geschehen wird, wenn die Dunkle Brut hier ankommt. Ich weiß nicht, ob ich hier viel ausrichten konnte, denn wenn erstmal Panik ausbricht, dann wird es schwer sein zu kämpfen. Ich lebe in den Tag hinein ... ich kann nicht sagen, was morgen geschehen wird."
Sie waren an der Taverne des Dorfes angelant. "Das ist Danes Zuflucht. Die Zimmer sind seit Wochen durchgehend belegt, aber man bekommt immer noch einen guten Schluck, wenn man einen braucht." Sie lächelte amüsiert.

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Aerona Pallanén
9:30 Drachenzeitalter
Südhügel
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Sie mussten sich nun am höchsten Punkt der Südhügel befinden. Die Luft war merklich dünner geworden und so beschloss Aerona eine weitere Pause.
Lothering liegt zentral... das heißt, sie müssten schon eine Weile kämpfen. Aber warum erfuhren wir erst jetzt davon?
Nein, die Verhältnisse mussten anders liegen. Aber alles zu seiner Zeit. Finn musste von fleischloser Nahrung überzeugt werden, denn hier oben gab es vermutlich keinerlei Tiere, die man erlegen konnte. Brawd'Yfinn war das zum Glück egal. Er schlief. Ein schlafender Halla. Ghilan'nain hätte kaum etwas wundervolleres schaffen können.
Aerona setzte sich zu Finn, der sie bittend ansah und so verbrachte sie noch eine Weile damit, beschwichtigend auf ihn einzureden...

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Erntezeit, 9:30 Zeitalter des Drachen
Kurz vor Lothering
Morgendämmerung
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"Ich sehe gar keine Soldaten des Teryns hier, sind die alle in Ostagar?" Die Magierin nickte.
"Die wurden allesamt abgezogen... die Leute hier haben Angst, dazu kommt die Überfüllung von Flüchtlingen..."
Duncan sah sich um... die Kirche war jetzt bereits abgesperrt worden und wurde von Zwei Templern bewacht.
Auf dem Platz der Kirche versammelten sich eine Menge Flüchtlinge. Elfen sowie Menschen. Sie kamen, wie Duncan vermutete von den Höfen die zwischen der Korcari Wildnis und Lothering lagen und bereits von Versprengten Truppen der Dunklen Brut überrannt wurden.
Als sie an der Taverne ankamen lächelte Duncan.
"Aber dich hält hier nichts oder? Und die Heilmagie ist auch nicht wirklich dein Part, richtig?"

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Aionha Selwyn
9:30 Zeitalter der Drachen
Lothering, "Danes Zuflucht"
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Aionha lächelte matt. "Sieht man mir das an? Ich habe mir Mühe gegeben, es zu verbergen, und hier braucht man eben jede Hilfe, die man kriegen kann." Sie seufzte leise. "Aber Ihr habt recht, das Heilen liegt mir nicht wirklich. Wenn ich ein Ziel hätte, eines, das wirklich einen Sinn beinhaltet, dann würde ich Lothering verlassen, aber ich habe keine andere Aufgabe als diese hier, und ich fühle mich den Menschen irgendwie verpflichtet, die sich nicht selbst helfen können."
Aionha stieß die Tür zur Taverne auf und ging mit Duncan hinein. "Trinkt etwas mit mir. Es gibt ein alkoholfreies Gebräu, das in Minuten für warme Glieder sorgt. Perfekt nach langen Abenden." Sie ging mit ihm zu einem der Tische, die etwas weiter hinten in der Taverne lagen und setzte sich.
"Wäre ich geschickter mit meiner Magie, dann könnte ich vielleicht mehr ausrichten. Aber ich habe mich entschieden, den Zirkel zu verlassen, und so bleibt mir das meiste Wissen verschlossen, mit dem ich mich weiterbilden könnte."