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Rachel
Hogwartsexpress
01.09.

Rachel hörte gespannt zu, was Freyja von dem Jungen namens Lars erzählte, denn sie dachte, da er in der zweiten Klasse war, würde er ihr bestimmt schon einiges erzählt haben, doch wenn Freyja sagte, dass er schon seine Clique hatte, dann interessierte er sich bestimmt nicht für jüngere Mädchen. Das war schade, denn er hätte ihnen vielleicht Hogwarts zeigen können. Andererseits war es bestimmt ebenso aufregend, das alles selbst zu erkunden.
"Ja, ich habe wirklich Hunger", sagte Rachel lächelnd. Sie hatte nicht gefrühstückt, denn sie war zu aufgeregt gewesen. Nun knurrte ihr Magen. Sie hatte gehört, dass es im Hogwartsexpress einen Servierwagen gab, doch da konnte man bestimmt nur Süßes kaufen. Also nahm sie Freyjas Einladung gern an. Sie selbst konnte auch ein bisschen was beisteuern, das Gina ihr eingepackt hatte.
Sie breiteten das Essen auf den freien Sitzen aus. Vor dem Abteilfenster liefen immer wieder Schüler auf und ab, und Rachel überlegte, dass es bestimmt lustig wäre, später im Zug etwas auf und ab zu gehen, um andere Erstklässler zu treffen.
"Was für Unterrichtsfächer machen dir denn Spaß?", fragte Rachel, obwohl ihr klar war, dass die Schule immer ein etwas blödes Thema war, aber es interessierte sie wirklich.

Freyja
Hogwartsexpress
1.09.

Freyja packte ihre Sachen aus. "Das ist färingisches Essen, wahrscheinlich für nicht Färinger teilweise etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich liebe es." Sie legte es mit zu Rachels Essen und aß ein paar Happen.
"Mhh, also ich finde Verwandlung absolut interessant und Alte Runen. Ich glaube, dass werden meine Lieblingsfächer.", sagte sie mit noch vollem Mund. "Und Kräuterkunde finde ich auch interessant.", sprach sie weiter, nachdem sie ausgekaut hatte. "Und wie ist das bei dir?", stellte sie ihre Frage Rachel.

Rachel
Hogwartsexpress
01.09.

"Sprachen mag ich auch am liebsten.", sagte Rachel und beäugte das färingische Essen. "Und ich freue mich richtig auf Zauberkunst und Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Ich kann es gar nicht erwarten zu zaubern." Sie lächelte, dann deutete sie auf etwas, das nach Brot aussah. "Darf ich das mal probieren?"
Freyja nickte und Rachel probierte vorsichtig. Es schmeckte tatsächlich sehr anders und sie runzelte vorerst die Stirn. Doch nach ein paar Bissen gewöhnte sie sich an den Geschmack und traute sich auch an die anderen Sachen heran. "Das schmeckt gar nicht so schlecht.", meinte sie.
Plötzlich ging die Abteiltür auf und ein fremdes Mädchen blickte in ihr Abteil. "Hallo, habt ihr einen Jungen mit braunen kurzen Haaren gesehen?" Sie sah irgendwie verzweifelt aus. "Er hat meine Tasche geklaut und ist weggelaufen."
Fragend sah Rachel Freyja an. "Nein, ich habe ihn nicht gesehen. Und du?"

Freyja
Hogwartsexpress
1.09.


Freyja war überrascht. Mit so etwas hätte sie in Hogwarts irgendwie nicht gerechnet.
Sie schüttelte mit dem Kopf: "Nein, ich habe auch niemanden gesehen, aber ehrlich gesagt, auch nicht darauf geachtet. Sollen wir dir beim Suchen helfen?", fragte sie das Mädchen und blickte danach zu Rachel.

Rachel
Hogwartsexpress
01.09.

Rachel erwiderte Freyjas Blick unschlüssig. Einerseits wollte sie dem fremden Mädchen gern helfen, aber sie waren ja noch nicht einmal auf Hogwarts angekommen und Rachel wollte vermeiden, sich jetzt schon Ärger einzuhandeln.
Dennoch siegte Rachels hilfsbereite Ader. "In Ordnung, wir helfen dir.", sagte sie und das Mädchen lächelte leicht.
"Kommt mit, er ist nach hinten gelaufen", bemerkte sie und ging vor den Gang hinunter. Freyja und Rachel standen auf und folgten ihr, sie hatten beide ihre Zauberstäbe dabei, obwohl Rachel ihn nicht einsetzen wollte - wie wäre das, der Schule verwiesen zu werden, ehe man überhaupt dort war?
Das blonde Mädchen schritt zügig voran, Rachel glaubte, dass sie auch erst dieses Jahr an die Schule kommen sollte. "Wie heißt du denn?", rief Rachel nach vorn zu ihr. Es war nicht so leicht, in ihrer Nähe zu bleiben, da die Gänge voll mit Schülern waren, die im Weg standen und sich unterhielten.
"Christie", sagte sie, ohne sich nach ihnen umzudrehen. Rachel sah Freyja etwas verwirrt über die Schulter an. Sie hatten nun schon das dritte Abteil durchquert.

Freyja
Hogwartsexpress
1.09.

Erst jetzt wurde Freyja bewußt, wie lang der Hogwartsexpress war. Er schien endlos zu sein.
"Das ist Rachel und ich heiße Freyja." stellte Freyja sich und ihre neue Freundin vor. "Kannst du uns genauer berschreiben, wie der Junge aussah? Hier gibt es so viele Abteile, da verfehlen wir ihn vielleicht. Kanntest du ihn denn?", sprudelte es aus Freyja heraus.
Christie sah ein wenig verzweifelt aus. "Da, da ist er", rief sie plötzlich. Alle um sie herumstehenden drehten sich um. Der Junge grinste nur frech. "Was willst du schnepfe denn?", fragte er leicht herablassend. Freyja umfasste ihren Zauberstab fester.

Rachel
Hogwartsexpress
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Rachel klappte der Mund auf, so überrascht war sie von der gemeinen Bemerkung des fremden Jungen. Die umstehenden Schüler starrten erst den Jungen, dann Christie an, und ein paar lachten.
"Gib mir meinen Rucksack wieder, Michael!", rief Christie mit eindeutiger Verzweiflung in der Stimme. "Sofort!"
"Uh-huh", machte der Junge namens Michael abfällig. "Und wieso sollte ich das tun?" Er warf sich Christies Tasche lässig über die Schulter.
Rachel fühlte sich ziemlich unsicher. Der Typ war doch mindestens in der zweiten Klasse, außerdem sah er nicht so aus, als würde er sich von Mädchen einschüchtern lassen. Aber Rachel fand es ganz und gar nicht okay, dass er so mit Christie sprach, und sie tat einen Schritt nach vorn.
"Lass sie in Ruhe! Was hat sie dir denn getan?", sagte Rachel wütend und verschränkte die Arme.
"Ach, und wer bist du?", wollte Michael wissen und verengte die Augen. "Noch so eine aufmüpfige Erstlässlerin! Soll ich dir deinen Zauberstab auch noch abnehmen?"
Christie ließ ein frustriertes Schluchzen hören und Rachel sah Freyja hilflos an. Was sollten sie denn nur machen?

Freyja
Hogwartsexpress
1.09.

Was ist denn das für einer? Freyja blickte auf das Zeichen am Umhang des Schülers. Eindeutig Slytherin. Freyja kniff etwas ihre Augen zusammen. Ihr Gerechtigkeitssinn war ausgebrochen.
"Wenn du dich mit uns anlegen willst, dann mußt du uns schon etwas anders kommen!", sprach Freyja deutlich ihre Wut heraus und verschränkte wie Rachel ihre Arme. "Macht sich bestimmt gut, wenn du uns angreifst. Wir armen, kleinen, hilflosen Erstklässler. Na los, greif uns schon an. Wir haben schon soooooooo eine Angst vor dir!" sprach sie mit energischer Stimme weiter. Grimmig blickte sie ihn an und wartete was passierte. Hier waren zu viele Schüler, als das er sie wohl wirklich angreifen würde, hoffte sie zumindest...
Michael schien im ersten Moment etwas verunsichert.
"Was gibts hier?", hörte man eine Stimme hinter den Mädchen fragen.

Rachel
Hogwartsexpress
01.09.

Erleichtert wandte Rachel sich um. Die Stimme hatte eindeutig wie die eines Erwachsenen geklungen, und in dessen Anwesenheit würde Michael bestimmt nicht mehr so aufmüpfig sein. Als Rachel den Lehrer jedoch sah, war sie etwas überrascht, weil er so komisch aussah. Er war vollkommen in schwarz gekleidet, mit einem bodenlangen Umhang, und hatte fast schulterlange Haare. Außerdem sah er ziemlich grimmig aus. Sahen alle Zauberer so aus?
"Er hat meine Tasche geklaut, Sir!", sagte Christie und deutete anklagend auf Michael.
"Geklaut? Ich?", sagte Michael gespielt überrascht, und es war so schlecht geschauspielert, dass Rachel prustete. "Nein, Professor! Ich habe diese Tasche hier auf dem Flur gefunden und sie an mich genommen, damit niemand etwas daraus stiehlt, bis der Besitzer zurückkommt." Michael machte dabei ein so weinerliches Gesicht, dass es nichts anderes als lächerlich war.
Protestgemurmel kam auf, aber der fremde Mann gebot dem mit einer Geste seiner Hand Einhalt. Alle verstummten sofort, was Rachel etwas merkwürdig fand. Sein Blick glitt einmal kurz zum Umhang des Jungen. Musterte er das grüne Abzeichen?
"Sind Sie sicher, dass Ihre Tasche geklaut wurde?", fragte der Lehrer schließlich an Christie gewandt, und dabei sprach er ganz ruhig.
"Ja! Er hat sie mir richtig weggerissen! Ich hab sie nicht verloren!", erwiderte Christie empört.
"Sie sagt die Wahrheit, der Junge hat sie eben noch beleidigt", gab Rachel ihren Senf dazu, weil sie nicht länger den Mund halten konnte.
Der Professor sah sie kalt an. "Erstklässler, nehme ich an?"
Rachel nickte langsam.
"Sie sollten vorsichtig sein, dass Sie nicht bereits vor Ihrer Ankunft in Hogwarts auffällig werden. Dies ist offenbar eine Sache zwischen diesen beiden. Und ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor." Wieder protestieren einige Schüler, und diesmal rief der Mann laut: "Ruhe!" Und wieder wurde es still. "Es besteht kein Grund zur Aufregung. Sie, Miss, erhalten Ihre Tasche zurück, und bevor Sie das nächste Mal wilde Anschuldigungen um sich werfen, sollten Sie lieber auf Ihren Besitz acht geben."
Der Professor wartete nur noch, bis Michael Christie die Tasche zugeworfen hatte, dann rauschte er mit wehendem Umhang davon.
Rachel starrte ihm ungläubig nach.

Freyja
Hogwartsexpress
1.09.

Eines war klar, mit diesem Professor sollte man sich besser nicht anlegen.
"Wer war das?", fragte Freyja flüsternd, als der Professer wieder verschwunden war und auch die meisten Schüler wieder ihres Weges gingen.
"Prof. Snape.", sagte einer der älteren Schüler. "Und ihr legt euch besser nicht mit ihm an. Er ist nicht zum Scherzen aufgelegt."
Freyja blickte zu Rachel und zuckte kurz mit den Schultern. "Naja, dann weiß er wenigstens, wer wir sind." und ihre ernste Miene wurde zu einem Grinsen. "Gehen wir wieder zurück ins Abteil? Magst du dich mit zu uns setzen?", fragte sie Christie, welche erleichtert nickte.
"Ich bin sehr gespannt, wie die anderen Lehrer so sind. Ich hoffe, sie sind nicht alle so, wie Prof. Snape. Aber Lars hat davon eigentlich nichts gesagt... mhh, na wir werden es bald sehen. Wenn wir doch nur schon da wären..."
Sie hatten ihr Abteil wieder erreicht und setzten sich hin. Die Fahrt verging dann doch recht schnell und plötzlich wurde es auf dem Gang wieder belebter.
"Sind wir etwa schon da?", fragte Freyja und sprang von ihrem Sitz auf, um besser aus dem Fenster blicken zu können.