Nachts im Institut St. Petersburg- Freitag, 24. September

[Katastropholy]

Alexander Kirov
Ort: Institut St. Petersburg
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 00:28 Uhr

"Hey, hey. Ganz ruhig, hier unten gibt es nichts, wovor Du Angst haben müsstest." redete Alexander beruhigend auf Maire ein, nachdem er sich von dem plötzlichen Zusammenprall gefangen hatte. Er zog das Lederband an seinem Hals hervor, dessen Stein am Ende sofort ein schwaches, warmes Licht ausstrahlte, während er seine Arme von hinten über ihre Schultern legte.
"Ich sagte doch, dass hier nach einer Weile die Schatten zu leben beginnen. Das mit der Folterkammer war ja auch nicht so ernst gemeint, es ist mehr ein spezieller Trainingsraum. Das Gitter da hinten führt in einem einturzgefährdeten Bereich, wo wir besser nicht reingehen sollten."
Er zog sie etwas näher an sich. "Hier gibt es nur ein paar Nager, Flaschen, Konservendosen und einen verliebten Tolpatsch mit einer seltsamen Form von Humor. Womit ich dann hier das furchterregenste Wesen wäre." lachte er leise.

[Cassiopeia]

Maire Castellar
Ort: Institut St. Petersburg
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 00:30 Uhr

Maire lehnte sich etwas gegen Alex und schloss kurz die Augen, ehe sie sich in seinen Armen umdrehte, dabei aber auf die Fackel aufpasste.
"Vielleicht mag der verliebte und überaus gefährliche Tollpatsch der erschrockenen Freundin ja einen Beruhigungskuss geben? Dann geht es ihr bestimmt viel besser", meinte sie grinsend und kraulte etwas über seinen Bauch, immer höher wandernd, bis sie in seinem Nacken angekommen war und ihn einfach zu sich zog um ihn zu küssen. Sie hatte sich wirklich erschrocken, was ihr fast ein wenig peinlich war, war sie nicht eine Schattenjägerin?
"Naja, ich traue diesem Gebäude eine richtige Folterkammer durchaus zu", murmelte sie etwas verlegen, als sie den Kuss schließlich lösten. "Aber was ist das denn für ein spezieller Trainingsraum, kann man den ansehen?", wollte sie dann doch wieder neugierig wissen.

[Katastropholy]

Alexander Kirov
Ort: Institut St. Petersburg
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 00:32 Uhr

"Einen Beruhigungskuss?" kicherte Alex leise, als Maire ihn am Bauch kitzelte. "Ich weiss nicht, eigentlich haben meine Küs..." Weiter kam er nicht, da ihre Lippen aufeinandertrafen. "Naja, die richtige Folterkammer haben wir hier ja auch. Bei den Mundies nennt man das Küche, vor allem, wenn ich drinstehe." lächelte er sie an und verlor sich wieder einmal in ihren Augen.
"Ähm, ich bin zwar ewig nicht mehr von dieser Seite reingegangen, aber es müsste die Tür hier rechts sein." löste er vorsichtig einen Arm von ihr, um in seiner Tasche nach dem Schlüssel zu greifen. Die andere Hand rutschte langsam ihren Arm herunter, bis er ihre Hand hielt, während er mit dem Schlüsselbund im Mund die Spinnweben an der Klinke entfernte. Wenig später löste sich mit einem knirschenden Klick der Sperriegel und die Tür liess sich quietschend öffnen. Blind suchte er die Wand hinter der Tür ab, bis er den Lichtschalter fand und an der Decke eine Reihe von Neonröhren klirrend ansprangen.
Nachdem sich die Augen der beiden langsam wieder an das helle Licht gewöhnt hatten, sahen sie einen zirka 5 meter breiten und 15 meter langen Raum vor sich, von dessen Decke eine große Anzahl Sandsäcke bis zum Boden herunterhingen, die oben mit Ketten zu irgeneinem System zusammengebunden waren. An der rechten Seite des Korridors sah man eine große Schalttafel mit Hebeln, auf der genüberliegensen Seite konnte man zwischen dem Sandsackwald gerade noch so eine Stahlwendeltreppe erkennen, die ein Stockwerk höher führte.
"Ja, das ist sie. Unsere Folterkammer. Siehst Du die gelb- schwarz abgeklebte Linie auf dem Boden? Wenn ich Dir zeigen soll, wie das ganze funktioniert, bleib auf jeden Fall dahinter, ok? Das hier ist gefährlich, daher darf hier auch niemand allein trainieren. Offiziell."

[Cassiopeia]

Maire Castellar
Ort: Institut St. Petersburg
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 00:35 Uhr

Maire blinzelte, als die Neonröhren den Raum plötzlich erhellten, ihre Fackel in der Hand schien irgendwie nutzlos zu sein. So ging sie kurzerhand nach draußen und fand nach kurzem Umsehen auch das, was sie suchte: eine Art Fackelhalter. Ob er auch dafür gemacht war, wusste sie zwar nicht, aber seinen Zweck erfüllte er. Mit freien Händen trat sie nun zurück und betrachtete die Wucht an Sandsäcken und schließlich die Linie, auf die Alex sie hingewiesen hatte.
"Ah. Offizielle Verbote kümmern dich wenig, schätze ich mal, mh?", meinte sie und sah ihn fast ein wenig neugierig an.
"Und ob ich das sehen will! Obwohl es auch reichen würde, wenn du es mir erklärst, anstatt mit deinem Anzug da durch zu hechten oder was auch immer du vorhast", sagte sie dann etwas unsicher, er sollte sich doch nicht wegen ihr in Gefahr geben in einem Trainingsraum...

[Katastropholy]

Alexander Kirov
Ort: Institut St. Petersburg
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 00:37 Uhr

"Kommt drauf an, von wem sie kommen, diese Verbote. Aber da dieses Verbot von Oleg kommt, bringe ich dem doch ein wenig Respekt entgegen. Erklären kann ich es, aber es selbst sehen erklärt es viel besser. Keine Sorge, ich will mein erstes Date mit Dir nicht mit gebrochenen Knochen beenden. Nur anschalten, ausschalten und weiter. Kein Superheld, der sich heute Nacht verbeulen lässt." Alex ging zu der grossen Schalttafel und zog ein paar Hebel, was hinter der Wand mit einem Zischen und einem Rattern quittiert wurde.
"So, jetzt gibts im Gästetrakt erstmal kein heisses Wasser mehr. Der Sinn des Spiels ist eigentlich nur, in einem Stück auf die andere Seite zu kommen. Diese Sandsäcke wiegen um die einhundert Kilos, wenn dich davon einer erwischt, hast du ein Problem, wenn es da mittendrin ist, sogar ein sehr grosses. Daher, nie allein hier rein." Er zog den großen Hebel nach unten und über ihnen begann ein rasseln und knirschen, als sich die Säcke langsam, aber unaufhaltsam in Bewegung setzten. Nach einer Minute waren sie in voller Bewegung, in völlig unvorhersehbaren Bahnen, wer sich dort hineintraute, musste lebensmüde sein. Alex sah sich das Schauspiel ein wenig an und schob dann die Hebel wieder zurück in ihre alte Position, was wieder mit einem Zischen und Fauchen quittiert wurde.
"Das ist unsere Folterkammer." trat er wieder zu ihr. "Fünf Absolventen, mehr nicht."

[Cassiopeia]

Maire Castellar
Ort: Institut St. Petersburg
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 00:40 Uhr

Maires Augen wurden groß, als die Sandsäcke sich nach und nach in Bewegung setzten und danach ein völliges Durcheiander bildeten, wenn sie sich auch nie berührten. Aber allein die Vorstellung unter oder zwischen einen solchen Koloss zu geraten, ließ sie lieber einen halben Schritt zurück treten.
"Wieso nur habe ich das Gefühl, dass Oleg einer dieser Absolventen ist?", murmelte sie, ihr wurde allein schwindelig beim Zusehen. "Warst du da... ähm, schon einmal drin?", fragte sie leicht unsicher und ihr Blick flog von Alex zu den sich bewegenden, stummen Sandsäcken, die irgendwie ziemlich bedrohlich wirkten, und wieder zurück.

[Katastropholy]

Alexander Kirov
Ort: Institut St. Petersburg
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 00:43 Uhr

"Oleg? Hm, nein. Zumindest nicht, dass ich wüsste, aber er hat dieses Monstrum für uns gebaut. Unsere Trainigsmethoden sind nunmal etwas... ungewöhnlich? Ich denke, Du könntest da wohl einen besseren Begriff einsetzen." ging Alex wieder zu Maire und strich ihr durchs Haar.
"Nicht dass Du das falsch verstehst, niemand muss hier trainieren, die Folterkammer ist rein freiwillig, Du hast gerade gesehen, warum. Nehmen wir die Abkürzung nach oben?" fragte er, nahm ihre Hand, deutete auf die Stahltreppe und ging mit ihr um die immer noch bedrohlich schwingenden Säcke herum. An der Treppe angekommen liess er sie vorgehen, fasste sie nach zwei Stufen an der Hüfte und drehte sie zu sich herum, um sich selbst diesmal einen Kuss zu stehlen.
"Misha und ich sind zwei der fünf, die es geschafft haben." Alex schüttelte seufzend den Kopf. "Dass der Kerl mir auch alles nachmachen muss, das wird ihn eines Tages umbrigen. Das, oder sein Stachelschwein an der Kette. Ja ich hab hier auch schon trainiert, das erste mal mit vierzehn. Danach konnte ich mich zwei Tage nicht mehr bewegen."

[Cassiopeia]

Maire Castellar
Ort: Institut St. Petersburg
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 00:46 Uhr

Maire stand nun eine Stufe höher als Alex und hatte die Arme bequemerweise einfach um seine Schultern gelegt, wo ihre Finger den kleinen Wirbel am Haaransatz wieder fanden, den sie so faszinierend fand.
"Das erklärt, warum ihr kämpfen könnt wie zwei Wirbelstürme", murmelte sie mit leicht gerunzelter Stirn, auch wenn sie es kaum schaffte, den Ausdruck lange bei zu behalten. So sah sie Alex lieber an, strich mit der freien Hand über seine Schläfe und blickte in seine dunklen Augen, in denen sie sich nun ohne dass er sich bücken musste oder sie nach oben sehen, verlieren konnte. Wunderbar.
Wie in Zeitlupe näherte ihr Gesicht sich seinem, ohne den Blickkontakt zu lösen, stoppte kurz vorher, bis sie mit einem Lächeln doch die Augen schloss, den Kopf leicht neigte und die letzten Zentimeter überwand.

[Katastropholy]

Alexander Kirov
Ort: Institut St. Petersburg
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 00:48 Uhr

Genießend schloss er die Augen und genoss einfach den Moment. Konnte das wirklich möglich sein? Kannte er diese wundervolle Frau wirklich erst seit elf kurzen Tagen? Und sie war wirklich hier? Bei ihm? Womit hatte er das bloß verdient…
Als sie ihren Kuss lösten, öffnete er seine Augen einen Spalt, fuhr mit der Hand ihren Wangenknochen nach oben, umspielte einmal kreisend ihr Ohr und strich durch ihr Haar. „Weißt Du eigentlich wie sehr ich Dich liebe, Maire Castellar?“

[Cassiopeia]

Maire Castellar
Ort: Institut St. Petersburg
Datum: Freitag, 24. September
Zeit: 00:51 Uhr

Maire konnte nicht anders als zu lächeln, als sie Alex wieder ansah, während ihre Finger noch immer mit seinem kurzen Haar spielte, ohne, dass es ihr wirklich bewusst war.
Weißt Du eigentlich wie sehr ich Dich liebe, Maire Castellar?
Für eine Sekunde nur hielt sie den Atem an, als die Welt stehen zu bleiben schien, ja selbst die Zeit aufgehört hatte. Etwas in ihr schien zu platzen, vielleicht vor Glück, sie wusste es nicht einmal. Suchte Halt in Alexanders Augen, musste wissen, ob es wahr war und erkannte eben jene Liebe darin, von der er zuvor gesprochen hatte.
Sie wollte etwas sagen, brachte aber keinen Ton heraus und in Ermangelung an Worten küsste sie ihn einfach.
"Ich liebe dich auch", flüsterte sie leise, aber glücklich.