Trainingsraum - Freitag, 17. September

[vojka]

Nikolaj „Kolja“ Pallchild
Ort: großer Trainingsraum
Datum: Freitag, 17. September
Zeit: 9:17 Uhr

Kolja grinste, klemmte sich den Stab unter den Arm und gab Alex die eine Augenbinde und wartete bis er diese angelegt hatte, trat zwei Schritte zur Seite und legte seine eigene Augenbinde an.
Kaum war sie angelegt, war der Stab wieder in seinen Händen und schlug auf Rippenhöhe zu. Er spürte einen Widerstand und hörte ein kurzes Aufkeuchen.
„Ach, meine Leiden werden verlängert?“, fragte er und schlug von oben zu, traf auch etwas, und schlich ein paar Schritte zurück, warte darauf, dass Alex sich wieder erhob und selbst einen Angriff startete.

[Katastropholy]

Alexander Kirov
Ort: großer Trainingsraum
Datum: Freitag, 17. September
Zeit: 9:18 Uhr

Kaum hatte er die Binde angelegt traf ihn auch schon der erste Schlag in die Rippengegend. Soviel zu Ich kämpfe immer fair dachte er, während er sich schmerzerfüllt auf den Boden abrollte. Er erwischte er ihn noch einmal, aber diesmal zu seinem Glück an der Armschiene. Trotz der Schmerzen blieb er ruhig liegen, versuchte durch den Mund zu atmen und zu lauschen. Nichts. Keine Chance, dass er noch am Ort seines Angriffes stand. Die Zeit zwischen Treffer und lauschen betrug kaum mehr als zwei Sekunden, also zwei Schritte in eine beliebige Richtung...
Wie kann man den Kerl sichtbar machen? Ein zwei harte Treffer müssten ihn so hart atmen lassen, dass er leicht auszumachen wäre. Aber wie kam man jetzt an ihn ran? Aufspringen, hinrennen und ein Rundumschlag wäre zu risikoreich, zuviel Zeit sich zu verraten und in einen Konter zu laufen. Also musste er zu ihm kommen. Er spreizte sein Bein und rammte die Sohle seines Schuhs in den Hallenboden, was ein kurzes Quietschen zur Folge hatte. Und jetzt komm...

[vojka]

Nikolaj „Kolja“ Pallchild
Ort: großer Trainingsraum
Datum: Freitag, 17. September
Zeit: 9:21 Uhr

Kolja musste innerlich lachen und schüttete den Kopf, glaubte Alex wirklich, dass er darauf hereinfiel. Da hast du dich geschnitten Alex, so nicht, dachte er und überlegte, was er nun tun konnte.
Er wusste wo Alex stand, der Russe aber nicht, wo er war. Er hatte jetzt zwei Möglichkeiten, 1. er würde angreifen und so sicherlich in eine Falle lauen oder 2. er würde selbst eine stellen.
Da er nicht vor hatte selbst einen Schlag zu kassieren, entschied er sich für Möglichkeit zwei.
„Glaubst du wirklich, dass ich darauf hereinfalle?“, meinte er leise, ging dabei in Verteidigungsstellung und lauschte, wartete auf den hoffentlich nun kommenden Angriff und war bereit dafür.

[Katastropholy]

Alexander Kirov
Ort: großer Trainingsraum
Datum: Freitag, 17. September
Zeit: 9:22 Uhr

Nichts. War ja eigentlich klar, dass er auf so etwas nicht so einfach hereinfallen würde, aber einen Versuch war es immerhin wert gewesen. Nun schloss er seine Augen, um sich mehr auf seine anderen Sinne konzentrieren zu können. Diesen Spaß hast Du doch nicht einfach so angeleiert, was hast Du für einen Trumpf im Ärmel? Was war das? Ein Flüstern?
Langsam griff er nach seinem Stab, den er beim ersten Angriff hatte fallen lassen und platzierte ihn auf dem Rücken zwischen den Schulterblättern, bevor er sich auf alle Viere erhob und ein paar Meter seitwärts krabbelte. Toll, wie eine Strandkrabbe, aber unten bleiben muss ich. Wie bekomme ich ihn ins Visier? Komm schon, denk nach...

[vojka]

Nikolaj „Kolja“ Pallchild
Ort: großer Trainingsraum
Datum: Freitag, 17. September
Zeit: 9:23 Uhr

Kolja grinste, er hörte, wie Alexander sich bewegte und nutzte die Chance sich ebenso leise vorwärts zu bewegen. Aber wieso hörte sich das nicht an wie Schritte? Irgendetwas war da anders. Er runzelte die Stirn, als ihm auffiel, dass er vier Mal ein Tapsen hörte. Er krabbelte, ja er musste krabbeln. Er atmete leise einmal tief durch und setzte einen Schlag von oben an, wo Alex sein müsste, aber er hatte ihn verfehlt.
Mist, dachte er, zog sich aber gleich wieder ein paar Schritte zurück um einem Gegenangriff, der unweigerlich kommen musste, zu entgehen.

[Katastropholy]

Alexander Kirov
Ort: großer Trainingsraum
Datum: Freitag, 17. September
Zeit: 9:24 Uhr

Das war knapp. Kolja´s Stab schlug genau zwischen seinen Beinen ein, traf ihn aber zum Glück nicht. Eins. Zwei. Drei. Hab Dich.
Mit einem Satz, der einem Frosch alle Ehre machen würde schwang er sich in die Luft, griff gleichzeitig nach seinem Bo und führte einen harten vertikalen Schlag aus, der die durchschnittene Luft zum Brummen brachte aber wirkungslos auf dem Hallenboden endete. Daneben, verdammt. Bei seiner Landung ging er in die Hocke und holte zu einem Rundumschlag aus, der zu seiner eigenen Überraschung nach der Hälfte auf Widerstand traf. Sofort rollte er sich zweimal zur Seite und verharrte dann reglos mit einem Knie und einem Fuß auf dem Boden. Eins zu Zwei.

[vojka]

Nikolaj „Kolja“ Pallchild
Ort: großer Trainingsraum
Datum: Freitag, 17. September
Zeit: 9:27 Uhr

Kolja entwich ein Laut, der eine Mischung aus Überraschung und Schmerz war, denn Alexander hatte genau seine Kniekehlen getroffen. Kurz schüttelte er sein Bein aus um den leichten Schmerz los zu werden, erst dann konzentrierte er sich wieder auf seinen Gegner. Aber er hörte nichts, rein gar nichts. Alex konnte seinen Atem gut kontrollieren, nichts war zu hören und auch in seiner Bewegung war er ruhig.
So würde er ihn nie treffen, dachte er und grinste Alex hatte gesagt, er solle seine Fairness vergessen, selber Schuld. Kurz schob er seine Augenbinde nach oben und sah den Russen drei Meter vor sich auf dem Boden hocken. Schnell war die Binde wieder über den Augen und hatte die drei Meter überbrückt. Schlug waagerecht gegen den Russen und führte gleich noch einen Kick aus, der auch traf. Schnell wich er vier fünf Meter zurück, spürte die Wand in seinem Rücken und verharrte und lauschte den Geräuschen, die Alex machte, denn nun war er nicht mehr ganz so still.

[Therapistin]

Jodie "Jo" Macintyre
Ort: Institut Madrid – Großer Trainingsraum
Datum: Freitag, 17. September
Zeit: 09:28 Uhr

Jodie war heute wieder einmal früh wach gewesen und hatte sich einen langen, ausgiebigen Spaziergang in Madrid gegönnt, hatte sich beim Bäcker um die Ecke wieder einmal ein belegtes Brötchen gegönnt, weil die Küche im Institut irgendwie nicht besonders viel zu bieten hatte. Sollten sie noch lange hier bleiben, würde sie wohl einmal vernünftig einkaufen gehen müssen.
Nun lief sie mit einem Pappbecher mit Tee gefüllt durch die Flure auf dem Weg zu ihrem Zimmer, als sie am großen Trainingsraum vorbei kam und einen Schlag, gefolgt von einem Keuchen hörte. Neugierig geworden, legte sie ihr Ohr an die Tür, doch es war still dahinter, auch wenn sie meinte, jemanden atmen zu hören. Lautlos öffnete sie die Tür und blickte durch den Türspalt, entdeckte Kolja an einer Wand stehend, eine Augenbinde über den Augen, Alexander etwa fünf Meter von ihm entfernt, ebenfalls mit Augenbinde, offenbar war er gerade getroffen worden.
Sollte sie bleiben? Oder doch besser wieder gehen? Die beiden schienen sie bisher nicht bemerkt zu haben und wenn sie sich bis zu der Bank schlich, konnte sie auch den beiden Kämpfenden halbwegs aus dem Weg gehen. Sie musste zugeben, dieser Kampf interessierte sie, die beiden waren sich ebenbürtig.
Eine Entscheidung war schnell getroffen und so schloss sie die Tür wieder hinter sich, blieb aber lautlos stehen, wenn sie nun an den beiden vorbei ging, würde sie womöglich nur angegriffen werden, weil sie dachten, es wäre der jeweils andere...

[Katastropholy]

Alexander Kirov
Ort: großer Trainingsraum
Datum: Freitag, 17. September
Zeit: 9:29 Uhr

Das war nicht gut. Er hatte ihn erwischt, den Stab, den er zur Verteidigung horizontal über sich gehalten hatte wurde umgangen und er bekam wieder einen Treffer in die Seite. Und als ob das noch nicht genug war, kam noch ein wuchtiger Tritt hinterher, der ihn von den Beinen riss und zwei Meter zurückschleuderte.
Beim Erzengel, wie machte er das? Das war unglaublich platziert gewesen, als hätte er ihn genau gesehen. „Hast Du jetzt neuerdings Ultraschallortung?“ keuchte er vor Schmerz und aufkommender Wut als er sich wieder aufrappelte. Komm schon, bleib ruhig. ermahnte er sich. Solange er die Rüstung trifft, tut das zwar weh aber ist nicht weiter tragisch. Und jetzt? Wie weiter? Den nächsten Angriff abwarten und direkt kontern? Schlechte Idee. Mit einem Schwert vielleicht, aber der Bo hatte fast die doppelte Reichweite… Gut, wenn er besser hören und peilen konnte als er, musste er dafür sorgen, dass sie beide gleich Blind waren. Wo waren…
Plötzlich hörte er das Geräusch einer sich schließenden Tür. Was jetzt? Wollte er sich verdrücken? Verstärkung holen? Aber zumindest hatte er jetzt wieder einen Anhaltspunkt, wo er war. Hm… langsam stieg er aus seinen Schuhen und bewegte sich so leise wie möglich zu seinem nächsten Ziel, den Stab langsam vor sich rotierend.

[vojka]

Nikolaj „Kolja“ Pallchild
Ort: großer Trainingsraum
Datum: Freitag, 17. September
Zeit: 9:30 Uhr

Kolja lauschte. Was war das da an der Tür gewesen? Alexander konnte es nicht gewesen sein, der war in einer der anderen Ecken und rappelte sich dort gerade wieder auf. Er hörte genauer zu, was für Geräusche von sich gegeben wurden und roch auch. Er runzelte die Stirn, als ihm ein Geruch von Tee und was war das noch? Vanille? Er lächelte, Jo war hier, sie war also doch neugierig gewesen und wollte ihm und Alexander zu sehen, wie sie kämpften, aber dort, wo sie nun stand, war es gefährlich. Sie sollte sich irgendwo hinsetzen und einen Bo zu ihrer Sicherheit in der Hand halten. Aber zumindest konnte sie sehen und so rechzeitig ausweichen.
Aber er hörte noch etwas anderes, ganz leises, etwas, was die Luft zu durchschneiden schien, das musste Alexander sein, aber er bewegte sich von ihm weg, also bestand für ihn zur Zeit keine Gefahr.