Dunkerque - 06. Mai 1530

[Ayrina]

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John Mors & Alisa Marais
Dunkerque
Abend
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Alisa sah Nekele überrascht an, die die ganze Zeit über geschwiegen hatte und nun plötzlich das Wort an sie richtete. Sie lächelte leicht.
"Schon gut. Ich bin Arztin. Es sein meine Aufgabe zu helfen", winkte sie ab, doch sie wusste, dass das, worauf sie sich hier einließ, sie das Leben kosten konnte.
John schob das Boot zurück ins Wasser und griff nach den Rudern.
"Trotzdem. Du weißt nicht, wie sehr du uns hilfst", widersprach er und sah Alisa dankbar an. Er legte sich kräftig ins Zeug und plötzlich hatte er das Gefühl, dass die India viel weiter entfernt lag, als noch bei ihrer Ankunft. Die Muskeln in seinen Armen schrien, doch es war ihm egal. Er wollte nur noch zurück zum Schiff.
Alisa kramte inzwischen in ihrem Seesack und holte eine alte, zerschlissene Arzttasche heraus. Sie öffnete sie und betrachtete einige Fläschchen und Tiegel in ihnen. Dann sah sie wieder auf.
"Also, ihr genau tun, was ich sagen. Verstanden? Ihr nicht werdet es mögen immer, aber ihr es tun werdet, klar?"

[Siria]

Dunkerque
Abend

Nekele erschrak etwas bei der Ankündigung von Alisa. Es klang so bedrohlich. Das Ganze war an sich schon mehr als bedrohlich, aber ihre Aussage verlieh dem Ganzen noch Nachdruck.
"Natürlich." sprach sie vorsichtig. Was würde noch alles passieren.
"Worauf... worauf müssen wir uns denn gefasst machen?" fragte sie vorsichtig weiter, während John das Beiboot immer näher zur India brachte.

[Ayrina]

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Alisa Marais
Dunkerque
Abend
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Alisa ließ ihre Arzneien sinken und sah die junge Frau vor sich an. Sie wirkte verstört und völlig übermüdet. Kein Wunder.
"Ich bin Arztin. Kein Gott. Ich werde nicht retten können alle. Nur wenige probable", erklärte sie und sah Nekele mit einer Mischung aus Bedauern und Entschlossenheit an.
"Wenn ich sagen, gehen, ihr geht. Wenn ich sagen, ihr sollt schlafen, dann ihr tut das. Und wenn ich sagen es ist zu spät, dann ihr werdet mir das glauben."
Sie hatte schon mehr als einmal erlebt, wie Menschen es nicht wahrhaben wollten, dass sie jene, die ihnen am Herzen lagen verlieren sollten. Und dafür würde sie auf dem Schiff keine Zeit haben.

[Siria]

Dunkerque
Abend

Sprachlos sah Nekele die Ärztin an. Sie würde nicht schlafen gehen, nur weil sie es sagte. Sie hatte gerade das Kommando über das Schiff. Sie würde sich erst schlafen legen, wenn sie wußte, dass die größte Gefahr gebannt sei.
"Ich kann nicht versprechen, dass ich das genauso durchführen werde." sprach sie ehrlich. "Das Schiff liegt zur Zeit in meiner Hand, ich werde mich nicht schlafen legen, nur weil ihr es sagt. Ich weiß, dass meine Übermüdung nicht hilfreich ist, aber ich werde meine Mannschaft nicht alleine lassen, in dem ich mich einfach schlafen lege." sprach Nekele mit fester Stimme.
Sie waren nur noch wenige Meter von der India entfernt. Das Schiff zog sie wie magisch an. Nekele wollte einfach nur noch an Bord sein, bei ihrer Mannschaft, bei den Menschen, die sie so mochte und nicht verlieren wollte.

[Ayrina]

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Alisa Marais & John Mors
Dunkerque
Abend
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Alisa blaue Augen bohrten sich in Nekeles.
"Ich weiß, es nicht leicht. Aber je erschöpfter und müder ihr seid, umso größer Gefahr Ansteckung. Ihr braucht Erholung. Alle. Sonst ihr seid die nächsten!"
Sie schloss ihre Tasche wieder und sah zur India.
"Was ihr habt bisher unternommen?"
Sie hoffte doch, dass sie wenigstens einige Vorkehrungen getroffen hatten.
"Wir haben die Kranken isoliert. Sogut es geht", antwortete John und überbrückte die letzten Meter.
"Und wie viele?"
Alisa hoffte, dass nicht das ganze Schiff krank darniederlag.

[Siria]

Dunkerque
Abend

Nekele erwiderte nichts auf die Schlafangelegenheit. Sie hatte jetzt einfach keine Zeit dafür.
"6 sind erkrankt. Sie liegen ein einem Separaten Raum. Sie haben alle Fieber, was jedoch in den letzten Stunden nicht weiter gestiegen ist, es ist auch niemand weiter gestorben. Wir haben versucht, das Fieber herunterzu kühlen. Wir hatten 4 Todesfälle." fügte sie noch traurig hinzu. "5 zeigen bisher keine Anzeichen."
Sie hatten die Inida erreicht und die Strickleiter wurde heruntergelassen.

[Ayrina]

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John Mors & Alisa Marais
Dunkerque
Abend
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John holte die Ruder ein und griff nach der Strickleiter. Er hielt sie Nekele und Alisa hin, so dass sie nach oben klettern konnten. Er vertäute das Boot und folgte ihnen. An Bord angekommen öffnete Alisa erneut ihre Tasche und holte ein weißes sauberes Tuch hervor und band es sich vor den Mund.
"Also los. Wo sind sie?"
"Führ du sie zu den Kranken", bat John mit Blick auf Nekele.
"Ich lass Segel setzen und sehe zu, dass wir ein Stück von der Küste wegkommen."

[Siria]

Dunkerque
Abend

"Bring Alisa erst zu Kara." sprach Nekele mit ruhiger Stimme zu John. "Wir brauchen einen Kapitänin an Bord, die Lebt. Ich kümmere mich um den Rest."
Nekele wäre natürlich auch zu Kara gegangen, doch sie war sich sicher, dass John genauso gerne gehen würde und dann sollte er dies auch tun.