Auf dem Meer - 01. Mai

Die Geschichte
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vojka
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Re: Auf dem Meer - 01. Mai

Beitrag von vojka »

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Auf der India
Mittag

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"Ich weiß, dass du wieder kommen wirst, auch wenn es mir lieber wäre, du würdest es nicht tun", sagte er und lächelte leicht, wusste nicht wirklich was er sagen sollte, er konnte ihr doch nicht sagen, dass er wahnsinnige Angst hatte, Angst davor zu sterben, Tessie und den kleinen Franz nie wieder zu sehen, sie nie wieder zu sehen. Verwundert schüttelte er innerlich den Kopf, wo war dieser letzte Gedanke so plötzlich hergekommen? "Bitte verwahre die Briefe gut auf, die ich dir vorhin gab", sagte er stattdessen, auch wenn er sich sicher war, dass sie das tun würde.
Glück ist das einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben.
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Siria
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Re: Auf dem Meer - 01. Mai

Beitrag von Siria »

Auf der India
Mittag

Nekele fasste an die Stelle, an der sie die Briefe im Moment verwarrte. "Natürlich. Aber du wirst nicht sterben, es darf niemand mehr sterben. Wir werden alles erdenkliche tun, dass dies nicht eintreten wird." sprach Nekele entschlossen. Sie legte ihre Hand auf die von Franz und drückte diese kurz. Dann erhob sie sich. "Dann werde ich mal wieder gehen." sprach sie etwas traurig.
Reisen ist die Sehnsucht nach dem Leben. Kurt Tucholsky
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vojka
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Re: Auf dem Meer - 01. Mai

Beitrag von vojka »

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Auf der India
Mittag

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Franz nickte Nekele zu, als sie sich erhob. "Auch wenn wir uns wünschen, dass niemand mehr sterben muss, so wird es sich doch wohl nicht verhindern lassen, denke ich. Wir wissen doch alle, dass wir keinen Hafen anlaufen können und selbst wenn wir dies schaffen, wird sich kein Arzt mit gesundem Menschenverstand an Bord begeben", sagte er und lächelte leicht. Er hatte mit seinem Leben mehr oder minder schon abgeschlossen und wartete nur auf den Tag, an dem es ihm wirklich genommen wurde.
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