1. Ein Brief mit Folgen

[Cassiopeia]

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Senai Demsa
Iava, Thazaar
Ruinen, Außenbezirk der Stadt
23.04.2043
Morgengrauen
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Senai schüttelte den Kopf.
"Nein, aber er wird gewusst haben, dass ein solch radikaler Hohn ernste Folgen haben kann und war bereit, diese zu tragen. Er hat seine eigene Position deutlich gemacht trotzdessen er ahnte, wie es für ihn ausgehen könnte. Wir wissen war nicht - noch nicht - weshalb er es gerade jetzt tat, ohne dich offenbar entsprechend vorzubereiten, aber vielleicht werden wir seine Entscheidung noch verstehen."
Und vielleicht war sie irgendwie mit dem Brief verknüpft, überlegte Senai.
"Der Brief... er war versiegelt, sagte Joye mir? Niemand hatte ihn bisher gelesen, niemand außer dem Verfasser selbst wusste bis heute, was darin stand?"

[Tjeika]

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Nhia Tsuajb
Iava, Thazaar
Ruinen, Außenbezirk der Stadt
23.04.2043
Morgengrauen
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Jetzt war auch Nhia neugierig. Wenn niemand wusste, was in dem Brief stand, konnten sie womöglich selbst eine Antwort verfassen. Das eröffnete ungeahnte Möglichkeiten.
Sie kaute ebenfalls ein Stück Käse und sah interessiert zu dem ehemaligen Narren, der womöglich wertvoller für sie war, als im ersten Augenblick gedacht.

[Odin]

Ernst Albert Herum
Iava, Thazaar
Ruinen, Außenbezirk der Stadt
23.04.2043
Morgengrauen

"Richtig", antwortete Ernst Senai. "Niemand hat vorher den Brief gelesen. Es kann zwar sein, dass der Inhalt auf der Seite des Verfassers diskutiert wurde, aber das ändert an dem Ergebnis nichts.
Allerdings wird der Markgraf inzwischen gemerkt haben, dass ihm der Brief gestohlen worden ist, und dass ich es wahrscheinlich war. Daher wird er bestimmt noch Maßnahmen deswegen getroffen haben."

[Cassiopeia]

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Senai Demsa
Iava, Thazaar
Ruinen, Außenbezirk der Stadt
23.04.2043
Morgengrauen
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Senai nickte langsam und nachdenklich, während verschiedene Optionen sich in seinen Gedanken formten.
"Das heißt, der Markgraf selbst kennt den Inhalt nicht und er kann gegenüber dem Herzog kaum zugeben, von einem entkommenen Gefangenen bestohlen worden zu sein. Er würde sein Gesicht verlieren, vermutlich auch sein Leben. Er wird also versuchen, dich zu finden, wenn er nicht wegen Befehlsverweigerung gehängt werden will."
Nachdenklich strich Senai sich über das Kinn während er sich zurück lehnte.
"Der Herzog weiß nicht, dass seine Anweisungen und die Namensliste den Markgrafen nie erreicht haben. Er wird ab einer gewissen Zeitspanne ohne Antwort misstrauisch werden und nach einer weiteren Zeitspanne einen Boten senden. Der Markgraf wird unweigerlich in Ungnade fallen. Für ihn bedeutet dieser Brief Leben oder Tod."
Und damit auch für Ernst.
Hieraus ergaben sich mehrer Möglichkeiten, doch zuerst mussten sie klären, wo Ernst sich in dieser unerwarteten Situation positionierte.
"Was denkst du über die Handlung deines Meisters? Hast du den Brief selbst gelesen?"

[Tjeika]

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Nhia Tsuajb
Iava, Thazaar
Ruinen, Außenbezirk der Stadt
23.04.2043
Morgengrauen
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"Wir haben das Siegel gebrochen", erinnerte Nhia ihren Vater, so dass ersichtlich werden musste, dass Ernst den Brief gar nicht gelesen haben konnte.
Es sei denn, er besaß die Fingerfertigkeit, ein Siegel volllends zu entfernen und ein zweites daraufzusetzen.
In Nhias Kopf derweil begann sich ein Plan zu spinnen, den sie aber mit ihrem Vater unter vier Augen zu erörtern gedachte.

[Odin]

Ernst Albert Herum
Iava, Thazaar
Ruinen, Außenbezirk der Stadt
23.04.2043
Morgengrauen

"Ich habe keinen blassen Schimmer, was in den Brief steht", meinte Ernst. "Aber ich glaube nicht, dass darin das Lieblingsrezept vom Gottkaiser steht, wenn ich davon schließe wie ihr darauf reagiert habt."

"Ich weiß nicht wirklich, was Jetzt beabsichtigt hat. Wollte er mir einen Grund geben, dort abzuhauen? Aber warum hat er mir nichts gesagt? Ich bin also reichlich verwirrt."

[Cassiopeia]

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Senai Demsa
Iava, Thazaar
Ruinen, Außenbezirk der Stadt
23.04.2043
Morgengrauen
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Senai blinzelte kurz ehe er Nhias Einwand einzuordnen wusste. Richtig, der Brief war ungeöffnet gewesen. Astas Name auf der Liste hatte ihn dieses Detail direkt wieder vergessen lassen. Also wussten Nhia, Æirik und er selbst als einzige bisher von dem Inhalt.
Bei Ernsts Worten nickte er. "Das ist nur verständlich. Du hast jetzt zwei Optionen: entweder du gehst deinen Weg als Narr weiter wie bisher und vergisst, dass du uns je getroffen hast. Oder du bleibst, wir finden gemeinsam heraus, was es mit der Handlung von Jetzt auf sich hatte, der den Tod dafür in Kauf nahm und wir finden eine Antwort, dass dein Meister nicht umsonst starb."
Jetzt Allemallachen konnte ein Märtyrer werden und dem Widerstand neue Kraft geben. Doch ehe er dieses Thema weiter vertiefte würde Ernst eine wichtige Entscheidung treffen müssen, von welcher abhing, welche Informationen er weiter vermittelt bekam.
"Du musst nicht sofort antworten, wenn du darüber nachdenken möchtest."

[Tjeika]

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Nhia Tsuajb
Iava, Thazaar
Ruinen, Außenbezirk der Stadt
23.04.2043
Morgengrauen
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Nhias Braue wanderte sehr weit in die Höhe, nachdem ihr Vater Ernst die Möglichkeit auf ein freies Geleit in Aussicht stellte. Sie schwieg, doch die Gefahren eines solchen Vorgehens waren unermesslich hoch. Andererseits waren sie nicht der Gottkaiser und sein unerbitterliches Gefolge. Dennoch, sie würden Ernst mindestens außer Landes bringen müssen, um sich selbst nicht in Gefahr zu bringen.

[Odin]

Ernst Albert Herum
Iava, Thazaar
Ruinen, Außenbezirk der Stadt
23.04.2043
Morgengrauen

"Weitermachen wie bisher? Das werde ich nicht können. Nun, wo ich erfahren musste, dass es keine Narrenfreiheit mehr gibt, müsste ich mich zensieren, bevor ich rede. Nein, die Narrenfreiheit lasse ich mir nicht nehmen", antwortete Ernst wahrlich ernst.

[Cassiopeia]

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Senai Demsa
Iava, Thazaar
Ruinen, Außenbezirk der Stadt
23.04.2043
Morgengrauen
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Senai entging Nhias Reaktion nicht und er ahnte, woran sie dachte. Auch ihm war bewusst, dass sie Ernst kaum einfach so aus der Haustür gehen lassen konnten, doch wie es aussah, mussten sie sich darüber keine zu konkreten Gedanken machen.
Auch wenn es gefährlich genug war, einen Fremden in ihrer Mitte aufzunehmen.
"Es scheint eine gefährliche Zeit für Narren zu sein, in der Tat", wandte Senai an Ernst gewandt ein, "entnehme ich deinen Worten, dass du meine Einladung annimmst? Wir sind kein Hof oder Burg, wir haben kaum Verwendung für Narrenwitze. Aber wir suchen nach der Wahrheit - dafür leben wir, wie dir nicht entgangen sein wird, im Ruinenteil der Stadt. Es kann gefährlich für uns sein, sie direkt zu betreten. Wenn du ein Teil dieser Wahrheit sein willst", sagte er und klopfte mit den Knöcheln seiner rechten Hand auf den Brief, "dann bist du uns willkommen."