Ort des Geschehens: Lanora-Klasse | Zellentrakt --> Holodeck
Beteiligte Personen: Commander Priola (NPC), Selke
Datum: 03.10.2400
Uhrzeit: 1330
[NRPG; Dies ist der zweite Teil des Plays mit Selke =) es kommt noch mehr]
Commander Victoria Priola [NPC]
Selkes Augen hatten mittlerweile die Farbe von Schiefer angenommen, was deutlich zeigte, dass sie wütend war. Doch noch konnte sie sich zusammenreißen, auch wenn das Bedürfnis, dieser Frau das dämliche Grinsen aus dem Gesicht zu schmettern, langsam aber stetig größer wurde.
"Ihren sarkastischen Tonfall dürfen Sie sich gerne dorthin stecken, wo die Sonne nie hin scheint, Commander", grollte die Romulanerin und setzte sich in Bewegung, wobei sie versuchte, die Kälte zu ignorieren.
"Na na na, wer wird denn gleich so feindlich werden? Aber nun gut dann wollen sie wohl die harte Tour, dann bekommen sie diese auch. Aber hinterher nicht beklagen" erwiderte Victoria und half Selke etwas nach in dem sie ihr den Phaser in den Rücken drückte. Als die beiden vor dem Tisch ankamen, trat die Agentin zwei Schritte zurück.
"Nun Spitzohr, Augenbinde aufsetzen" fügte Victoria dann noch an und wartete.
"Sie denken, das gerade war feindselig von mir? Das gerade war noch freundlich formuliert." Sie spürte, wie sich der Phaser in ihren Rücken bohrte und bewegte sich derart aufgefordert zu besagtem Tisch. Der Phaser verschwand aus ihrem Rücken und sie hörte, wie Priola zwei Schritte zurücktrat.
### Sie will also, dass ich nichts mehr sehe? ### Das ungute Gefühl in ihr verstärkte sich, denn sie wusste, dass damit ihre anderen Sinne sämtliche Reize stärker wahrnehmen würden, um das Fehlen visueller Eindrücke zu kompensieren. Doch hatte sie gerade eine Wahl?
### Ich könnte einen Angriff versuchen, aber die schnellste Waffe ist bekanntlich die, die bereits mit dem Finger am Abzug in der Hand ist. Das kann ich gepflegt vergessen. Mich weigern? ### Sie drehte ein wenig den Kopf, als würde sie über die Schulter schauen wollen und meinte: "Und was, wenn nicht? Nur mal so hypothetisch gefragt."
"Hypothetisch geantwortet: Probieren sie es aus, wer weiß was dann passiert" erwiderte Victoria und deutete mit dem Phaser auf die Augenbinde.
"Ich zähle bis drei, danach müssen sie es ertragen was ihr Handeln heraufbeschwören wird."
### Oh ja, sehr hypothetisch geantwortet ###, dachte Selke grimmig. 'Verhalte dich kooperativ, sei nicht unnötig aufmüpfig und warte, bis der geeignete Zeitpunkt gekommen ist. Bis dahin spare dir deine Energie.' Das hatte ihr Vater ihr vor langer Zeit eingetrichtert, und so griff sie, wenn auch mit einem deutlichen Zähneknirschen, nach der Augenbinde und setzte diese auf. Schweigend wartete sie ab, was nun kommen würde. Und etwas sagte ihr, dass ihr das nicht gefallen würde. Doch gerade unkooperativ zu sein, würde die Angelegenheit mit Sicherheit deutlich verschlimmern, da war sich Selke ziemlich sicher. Also entschied sie sich hiermit für das aus ihrer Sicht kleinere Übel.
"Braves Hündchen" sagte Victoria und zog die Plane von der Wanne. Jetzt wohl man die Wanne sah, sah man auch das diese voll war und mit Eiswürfeln gefüllt war, wenn Selke schon den Schnee nicht mochte, was würde sie dann erst dazu sagen? Victoria ging um die Romulanerin herum, so dass sie vor ihr stand.
"Ausziehen! Und ich wiederhole diese Aufforderung kein zweites Mal, das gilt für jede Aufforderung, die jetzt kommt. verstanden Spitzohr?"
### Hat sie mich gerade Hündchen genannt? Geht's noch? Was stimmt denn bei der im Oberstübchen nicht? ### Als dann der Befehl kam, dass sie sich ausziehen sollte, wurde Selke flau im Magen. Mit dem Akt des Ausziehens an sich hatte sie kein Problem, auch nicht damit, dass sie dies vor jemand anderem tun sollte. In ihrer Kultur gab es in den Umkleiden generell keine Einzelkabinen und nicht mal eine Trennung der Geschlechter, so dass dies ihr keine Bauchschmerzen machte. Was sie aber traf, war die Tatsache, dass sie hier momentan die Gefangene einer Kriminellen war und diese aktuell am längeren Hebel saß. Ihr einen solchen Befehl zu erteilen war auch Sicht der Romulanerin eine ganz klare Machtdemonstration, und das schmeckte ihr überhaupt nicht. Tatsächlich zögerte Selke trotz der Drohung einige Sekunden. Doch dann senkte sie leicht den Blick und T-Shirt, Sport-BH und Boxershorts landeten schließlich auf dem Boden. Wie Mutter Natur sie erschaffen und beständiges Training sie geformt hatte, stand die Romulanerin nun mit einer deutlichen Gänsehaut vor Commander Priola, nicht wissend, was diese genau im Sinn hatte. Und dieses Nichtwissen setzte ihr gerade ebenfalls zu. Zwar noch nicht stark, doch es nagte an ihr.
"Sehr gut, du scheinst lernfähig zu sein, hinter dir ist eine Wanne mit Wasser, da steigst du jetzt rein" sagte Victoria als nächstes und zog hinter dem Tisch einen Hocker hervor, auf den sie sich setzte und wartete. Das Grinsen in ihrem Gesicht konnte Selke nicht sehen, aber Victoria wusste das sie sich bestimmt nach dem ersten Schritt weigern würde.
"Eine Wanne mit Wasser? Und da soll ich rein? Da drin kühle ich doch noch schneller aus, als hier in der kalten Luft!" zischte Selke, die keinerlei Anstalten machte, dem Befehl Folge zu leisten. Das war für sie jetzt keine Frage der Kooperation mehr, sondern wurde zu einer Frage des Überlebens. Ihr Volk konnte mit Kälte bei weitem nicht so gut umgehen wie zum Beispiel Menschen.
"Immer diese Widerworte... dann geht das jetzt auf dein Konto" sagte Victoria und aktivierte ihren Kommunikator
"Lieutenant, sie dürfen die Ärztin abholen" sagte sie nur und wartete auf eine Reaktion, hatte sich aber bereitgemacht, um ihre Gefangene schnell und effektiv zu Boden zu bringen, wenn es sein musste.
"Was haben Sie mit Doktor Saar vor?" knurrte Selke, die sich der Stimme Priolas zuwandte und bereits einen Schritt auf diese zu machte. "Lassen Sie Doktor Saar da raus!"
"Dann befolge besser meine Befehle Spitzohr, also los in die Wanne und wenn du noch einen Schritt näherkommst, dann landest du wieder im Schnee. Verstanden?!" antwortete Priola sehr gelassen, da sie mit dieser Reaktion gerechnet hatte.
"Ich zähle bis drei... Eins!"
In Selkes Hirn überschlugen sich die Gedanken. Es mochte sein, dass auch das mit Doktor Saar jetzt nur wieder ein Fake war wie vorhin die Möglichkeit zur Flucht. Doch sowohl McMasters als auch Priola hatten bereits bewiesen, dass sie keine Skrupel kannten. Konnte sie das Risiko eingehen, sich hier zu weigern oder gar einen Angriff auf Priola zu wagen? Die Ärztin war zwar Commander, aber aktuell als Zivilistin an Bord der Shenzhou. Und als Sicherheitsoffizier und erst recht Sicherheitschef hatte sie die Pflicht, Zivilisten zu beschützen. Konnte sie es also riskieren, Doktor Saar unnötig in Gefahr zu bringen?
"Zwei"
Selkes Kehle entrang sich zunächst ein wütendes Knurren, denn sie kam zu dem Schluss, dass sie dieses Risiko nicht eingehen konnte. Der Fluch, der ihr anschließend in ihrer Muttersprache über die Lippen kam, war alles andere als salonfähig, doch dann sagte sie in einem Tonfall, der deutlich machte, dass sie in dieser Situation gerade aufgab:
"Schon gut, hören Sie auf. Ich steige in diese verdammte Wanne! Aber lassen sie Doktor Saar aus dem Spiel." Damit wandte sie sich in die Richtung, wo diese Wanne sein musste und tastete sich vorwärts, da sie ja wegen der Augenbinde nichts sehen konnte. Es war ihr linkes Bein, das den Erstkontakt hatte. Vor der Wanne stehend zögerte sie erneut kurz, doch Doktor Saar wegen ihrer eigenen Befindlichkeiten in Gefahr zu bringen, kam für Selke nicht infrage. Gedemütigt setzte sie zunächst einen Fuß hinein und zuckte unwillkürlich ob der Kälte zusammen.
### Irgendetwas schwimmt da drin ###, stellte sie fest.
### Und dieses Etwas ist eisig. Sind das etwa… Nein, das kann doch nicht… Ist die irre? ### Es konnten nur Eiswürfel oder etwas Vergleichbares sein. Doch es half alles nichts, und die Romulanerin stieg auch mit dem zweiten Bein ins Wasser. Um kein weiteres unnötiges Risiko für die Ärztin zu verursachen, atmete Selke noch einmal tief durch, bevor sie sich beherzt ins Wasser setzte.
### Mögen die Elemente mir beistehen! ### dachte sie und keuchte auf. Nur mühsam widerstand sie dem Drang, sofort wieder aufzuspringen. Nur ihr Pflichtgefühl hielt sie jetzt noch davon ab, denn sie musste Doktor Saar beschützen, und das ging offenbar gerade nur auf diesem Wege. Aus ihrer Sicht war die Demütigung damit vollständig, und gegen ihren Willen lief sie im Gesicht ein wenig grün an.
"Wie es Doktor Saar ergeht, liegt ganz in deiner Hand Spitzohr" sagte Victoria und ging ebenfalls zur Wanne und griff erst nach der rechten Hand der Romulanerin, um sie mit einer vorher installierten Vorrichtung zu fesseln, um das dann auch mit der linken zu tun.
"Ich werde mir jetzt ein Heißgetränk gönnen, um mich aufzuwärmen, nicht weglaufen Hündchen" sagte Victoria dann noch und setzte Selke die Kopfhörer auf, um dann das Holodeck zu verlassen.
Selke würde diesen Worte zufolge also weiterhin kooperieren müssen, wie sie angefressen feststellte.
### Es ist erstaunlich, wie angreifbar eine Aufgabe machen kann ###, sinnierte sie und zuckte kurz zusammen, als unerwartet ihr rechtes Handgelenk gepackt wurde. Dieses wurde fixiert, dann auch das linke. Das gefiel der Romulanerin immer weniger. Einen Moment lang war sie versucht, sich ebenfalls ein Heißgetränk zu bestellen, doch ein letzter Rest Vernunft hielt sie davon ab, denn das würde ihr in dieser Situation sicherlich nicht bekommen. Dann wurden ihr die Kopfhörer aufgesetzt.
### Weglaufen? Wie denn? Wanne umkippen und mit dieser und an diese gefesselt hier herumkriechen? Nee, keine Sorge, ich habe, so wie's aussieht, gerade eh nix zu tun, außer in dieser Wanne zu chillen. ### Sie hasste sich selbst für diesen Flachwitz, aber ihr fiel gerade nichts Besseres dazu ein.
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