Missionsleben V: Non semper ea sunt, quae videntur! - Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen

Die Geschichte
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Junia Rix
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Re: Non semper ea sunt, quae videntur! - Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen

Beitrag von Junia Rix »

Ort des Geschehens: Deck 1, Brücke
Beteiligte Personen: Tira Akari
Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1245



"Das werde ich Ma'am.", bestätigte Tira und nickte dabei. Sie hörten sich die Aufzeichnung zu Ende an. Es war schon ein wenig merkwürdig, das alles noch mal zu hören. Es wirkte surreal.
Die Miene ihrer Vorgesetzten hatte sich verändert. Sie sah sehr ernst aus.
Tira überlegte, was sie dazu sagen sollte: "Natürlich interessiert es mich, was das zu bedeuten hat. Ich denke, es wird seine Gründe haben, warum ich nichts davon weiß. Der einfachste Grund wäre, dass es noch keine Zeit gab oder kein Zusammenhang gesehen wurde. Nun spricht Priola etwas an, was ihr sehr wichtig erscheint. Ich gebe zu, ich habe bisher nicht in die Akten geschaut und hätte Priola es nicht angesprochen, dann hätte ich mir wahrscheinlich erst sehr viel später diese Fragen gestellt. Nun liegen sie da. Die Frage ist wohl eher, dürfen sie mir etwas erzählen?", Tira stellte die Frage ruhig, es war keinerlei Vorwurf oder ähnliches in ihrer Stimme, da sie darauf vertraute, dass ihr Captain ihr das sagte, was wichtig war.

Junia schaute ihrer erster Offizierin in die Augen. "Computer, aktiviere den Privatmodus! Autorisation Rix – Epsilon – sechs eins – Alpha!" befahl Junia dann dem Computer und dieser quittierte den Befehl mit % Privatmodus aktiviert % Immer noch schaute die Trill ihrer rechten Hand in die Augen. "Nun sind wir unter uns Lieutenant, offiziell darf ich Ihnen keine Antwort auf diese Fragen geben, da sie vom Sternenflottenkommando unter Verschluss gestellt worden. Doch nun stehen diese Fragen im Raum und ich bin gezwungen Ihnen zumindest ein paar Sachen zu erklären" begann Junia und stand dann auf und drehte sie zu ihrem Fenster und verschränkte die Arme hinter ihrem Rücken. "Das was ich Ihnen nun sage Lieutenant wird diesen Raum nicht verlassen, ich vertraue darauf. Denn wenn es diesen Raum verlässt dann bin ich gezwungen sie wegen Geheimnisverrat zu melden" begann Junia dann wieder und drehte sich dann wieder zu ihrer ersten Offizierin um. "Alles was diese Priola behauptet entspricht den Tatsachen, die Crew, das Schiff und auch ich waren vor 2 Jahren noch kein Teil dieser Sternenflotte, wir sind aus unserer Zeitlinie gerissen worden. Doch dieses Ereignis haben wir Millionen Leben gerettet, haben aber den größten Preis dafür bezahlt. Näher darf und werde ich nicht auf diese Fragen eingehen Lieutenant" fuhr die Trill fort und stellte sich dann hinter ihren Stuhl. Der Gesichtsausdruck und die Mimik der Trill war sehr ernst und sie ließen auch keinen Zweifel zu das sie dies tun würde. Denn sie riskierte hier gerade ihre Karriere wenn es jemals ans Licht kommen würde.

Tiras Herzschlag erhöhte sich. Die Anspannung im Raum war deutlich zu spüren und was sie dann hörte verschlug Tira in der Tat erst ein Mal die Sprache. Ihr Gesicht war genauso ernst, wie dies ihres Captains.
"Ich verstehe Ma'am. Es wird nichts nach außen dringen.", versprach Tira mit ernster Stimme und meinte das, was sie sagte. Durch die Anspannung verspannte sich Tiras Rücken, da sie einen kurzen Augenblick ein wenig versteinert war. Das waren krasse und irritierende Informationen.
"Ich verstehe nun besser. Daher IHRE Sternenflotte... im Gegensatz zu ihnen, scheint sie hier nicht angekommen zu sein. Sich in die neue Situation nicht einzufinden. Aber warum dann eine Entführung? Was will sie erpressen? Wenn es ihr nur um Lt Selke, die sie als Spionin bezeichnet hat, gehen würde, hätte sie doch was sie wollte. Wenn sie sich an ihnen hätte rächen wollen, dann hätte sie doch einfach sie entführt. Aber sie ist noch immer da draußen und wartet - auf was?! Dass sie die Zeit zurück drehen kann, um wieder in IHRER Sternenflotte dienen zu können?"

"All diese Fragen sind gute Fragen Lieutenant und wenn ich sie beantworten könnte wäre ich froh. Natürlich bin ich nicht wirklich Glücklich mit dieser Situation, auch ich wäre gerne bei meiner Familie und meinen Freunden geblieben, doch das hätte bedeutet das ich Millionen, wenn nicht sogar mehr hätte Opfern müssen. Doch diese Option stand zu keiner Zeit zur Diskussion" begann Junia. "Ich kann nur spekulieren, vielleicht versucht sie mit allen Mitteln dieses Ereignis zu rekonstruieren um zurück zu kommen, oder sie verfolgt einen ganz anderen Plan. Das müssen wir rausfinden ohne das jemand die wirklichen Hintergründe kennt. Die Crewmitglieder die zu diesem Zeitpunkt an Bord waren, wissen natürlich von diesem Ereignis, alle die neu an Bord gekommen sind wissen es nicht und sie dürfen es auch nicht erfahren. Das ist für mich ein Drahtseilakt und nun auch für sie Lieutenant. Denn sie wissen mehr als sie sagen dürfen" erklärte Junia dann weiter.

Tira stand nun kurz auf, sie mußte überlegen, aber vor allem bewegen. "Ja, ein Drahtseilakt.", wiederholte sie die Worte ihres Captains und blickte sie an.
"Sie tragen viel auf ihren Schultern. Sie haben meinen höchsten Respekt, Ma'am!"
Sie überlegte einen Moment, ob sie erfahren wollte, wer die anderen Offiziere waren, doch entschied, dass es besser war, wenn sie es nicht wußte. "Ich gehe davon aus, dass Lt Selke und Dr Saar ebenfalls aus einem anderen Universum kommen. Mehr will ich auch gar nicht wissen.", sie sprach noch immer sehr ernst und nachdenklich. "Wahrscheinlich wird sich Ms Priola nicht darauf beschränken, nur bei mir solche Andeutungen zu machen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie es auch an anderer Stelle versucht..." Tira hatte ihre Hände hinter ihren Rücken verschränkt.
"Das Ereignis zu rekonstruieren, wäre dies theoretisch möglich?", sie wusste schließlich nicht, was wirklich vorgefallen war. "Wie wollen sie weiter vorgehen?", fragte Tira Captain Rix.

"Wir müssen sie finden, sie wird mit allen Mitteln versuchen ihren Plan umzusetzen. So schätze ich sie ein. Diese beiden Offiziere sind bestens geschult, das haben sie uns gezeigt, doch auch ich habe von den besten gelernt und ich habe mir im Krieg meine Sporen verdient Lieutenant. Diese habe ich nicht bekommen weil ich immer sehr genau an Regeln gehalten habe, ich habe nie eine gebrochen. Doch Regeln kann man auch denen und genau das ist hier gefragt. Miss Priola geht davon aus das ich unfähig bin, wenn sie mich besser kennen würde, dann wüsste sie auch das ich nicht immer konventionell denke. Manchmal kann man eine Falle am besten entschärfen wenn man sie auslöst, ohne den Gegner wissen zu lassen das man weiß das es eine Falle ist. Solange wir nach deren Spielregeln spielen werden wir immer im Nachteil sein, wir müssen also das Spielfeld ändern und ich denke ich weiß wie ich dies am besten hinbekommen kann" erklärte Junia ruhig und schien dabei wieder unnahbar zu sein. "Miss Priola scheint zu wollen das wir hier bleiben und nach ihren Regeln spielen, das werde ich aber nicht machen, wir werden uns von der Starbase entfernen und zwar zu einem Ziel das sie nicht kennen. Sie werden dieses Padd nutzen damit wir eine List ausführen können Lieutenant" begann Junia zu erklären. Sie war es leid immer im hinter treffen zu sein.
"Sie werden dem Navigator auf diesem Padd einen visuellen Befehl geben und zwar werden sie ihm befehlen Kurs auf Trill zu nehmen und zwar mit Maximal Warp. Sie werden ihm auch mitteilen dies zu tun auch wenn er von mir einen Gegenteilligen Befehl hören wird. Denn wenn wir davon ausgehen das diese Priola uns abhört, dann können wir dies testen und sie so evtl in eine Falle locken." erklärte Junia dann weiter und schaute Akari an und wartete auf eine Reaktion.

Tira atmete durch. "Das klingt nach einem guten Plan. So könnten wir auch schauen, ob sie uns folgen und wir sie dadurch ausfindig machen können. So können wir nach Antiprotonen und polarisierten magnetischen Verzerrungen suchen.", überlegte Tira.
"Desweiteren würde ich zu Ltjg Shras gehen, damit er das Schiff nach Abhörgeräten absuchen kann. Beginnend auf der Brücke und im Maschinenraum.", schlug sie weiter vor.
"Mir war nach der Besprechung der Gedanke gekommen, ob man mich nicht nutzen könnte, um Priola eine Falle zu stellen. Aber nun habe ich mit ihr gesprochen und wohl zu deutlich klar gemacht, dass ich nicht auf ihrer Seite stehe.", damit war die Idee hinfällig.
"Ist diese Gegend für irgendetwas wichtig? Gibt es hier Anomalien, die sie interessieren könnte, um in ihre Zeit zurück zu kehren? Oder sind sie hier gestrandet?", fragte Tira nach, die noch immer versuchte, sich auf all das ein Reim machen zu können.

Junia setzte sich wieder in ihren Stuhl und lehnte sich zurück. "Wir wurden nicht weit von hier in diesen Universum geschleudert, doch um dieses Ereignis zu rekonstruieren, benötigt Miss Priola eine Anomalie die sich nicht so einfach erzeugen lassen wird" erwiderte die Trill dann. "Das mit der Suche nach den Abhörgeräten können sie veranlassen, aber sie dürfen weder blockiert noch entfernt werden, sonst wissen die beiden das wir es wissen und es ist wichtig das sie es nicht wissen" erklärte Junia dann weiter. "Eine Sache noch Lieutenant, wenn es keine andere Möglichkeit geben wird, werde ich die Zerstörung des Schiffes von Miss Priola anordnen und dabei spielt es keine Rolle ob Commander Saar und Lieutenant Selke dann vielleicht noch an Bord sind oder auch nicht und wenn ich zu so einer Entscheidung gezwungen werde, dann erwarte ich von Ihnen das sie hinter mir stehen und diesen Befehl ausführen, wenn nötig selber Lieutenant" fügte die Trill dann noch an.

"In Ordnung, wir entfernen sie nicht. Die Kommunikation soll aber wie gewohnt stattfinden? Oder wollen wir wichtige Informationen über sichere PADDs laufen lassen?", fragte Tira nach, denn auch das war entscheidend. Tira nickte mit ernstem Gesicht: "Ja Ma'am. Notfalls durch unser eigenes Schiff?", fragte sie jedoch nach. Denn manchmal gab es keine ander Möglichkeit, als das eigene Schiff zu opfern. Aber das würde sie gerne vorweg wissen, wie weit ihr Captain gehen würde, um diese Person aufzuhalten.

Junia schaute kurz etwas irritiert. "Ich werde es nicht soweit kommen lassen diese Person an Bord kommen zu lassen Lieutenant. Ich glaube auch nicht das sie das möchte, denn hier wäre sie nicht mehr im Vorteil" erwiderte Junia. "Allerdings wenn es nötig ist, dann würde ich auch das Schiff zerstören, denn diese Priola ist eine Gefahr für die Föderation Lieutenant" fügte Junia noch an und fuhr dann fort "Ja die Kommunikation soll erst einmal wie gewohnt stattfinden, sie dürfen nicht wissen das wir es wissen, erst wenn es sich bestätigt das es so ist, werden wir uns etwas überlegen, vorerst brauche wir die Ressourcen genau dort wo sie sind. Wenn sie sonst keine Fragen mehr haben Lieutenant?"

"Ich meinte damit nicht, dass sie hier aufs Schiff kommt, aber es könnte ja sein, dass sie z.B. unsere Waffen so manipuliert hat, dass wir sie nicht nutzen können und nur unser Schiff die Waffe ist.", erklärte sie ihren Gedankengang. Sie überlegte kurz, ob sie noch Fragen hatte, aber im Moment war alles geklärt.
"Nein Ma'am, keine weiteren Fragen.", bestätigte sie.

"Computer, Privatmodus aufheben Autorisation Rix – Epsilon – sechs eins – Alpha!" sagte Junia dann mit entschlossener Stimme und der Computer bestätigte dies. "Dann dürfen sie wegtreten Lieutenant!" befahl Junia dann. "Ich werde gleich ebenfalls auf die Brücke kommen" fügte sie noch an.

"Aye Ma'am. Und danke!", Tira lächelte ihrer KO dankbar zu und nickte. Das war ein gutes Gespräch gewesen und beruhigte sie in ihrem Tun. Jetzt hätte sie noch viel lieber etwas ordentliches zu trinken. Aber das musste wohl noch warten. Dann verließ sie den Bereitschaftsraum.

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Selke
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Re: Non semper ea sunt, quae videntur! - Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen

Beitrag von Selke »

Ort des Geschehens: Lanora-Klasse | Zellentrakt
Beteiligte Personen: Junia Rix (Dr. Anna Saar, NPC)
Datum: 03.10.20 Uhrzeit: 1207


Lt Jason McMasters (NPC), Dr. Anna Saar (NPC)



Nachdem Anna aus ihrem unfreiwilligen Schlaf aufwachte, stellte sie fest, dass sie wieder in ihrer Zelle waren. Schnell schaute sie sich um und sah, dass Selke auch neben ihr lag. Was sie stutzen ließ, war, dass Selke in einer stabilen Seitenlage auf dem Boden lag. Die Ärztin kniete sich vorsichtig neben die Sicherheitschefin und schaute, ob sie viel abbekommen hatte, doch scheinbar war es nicht all zu schlimm.

Da Victoria offenbar ihren Spaß auf der Brücke hatte und Jason sich gut genug kannte um zu wissen, dass er ihr ansonsten vermutlich alles vermasseln würde, zog er sich wieder in Richtung Zellentrakt zurück und beschloss, doch nochmal zu schauen, was ihre beiden Gäste gerade so trieben. Wie lange die beiden bewusstlos bleiben würden, konnte man irgendwie immer schlecht einschätzen, zumal das, was in einer Simulation passierte, meist weniger lange anhielt. Also schlenderte er wieder zur Zelle, und als er diese erreicht hatte, stellte er fest, dass die Ärztin bereits wieder wach war. ###Hm... Die Wirkung eines auf Betäubung gestellten Phasers sollte ich wohl auch noch einmal überarbeiten###, dachte er, lehnte sich lässig an die Wand und fragte: "Na, Frau Doktor, ausgeschlafen?" Dabei grinste er schelmisch.

Anna tat im ersten Augenblick so, als wenn sie nicht bemerkt hatte, wie dieses Tier von Jason den Zellentrakt betreten hatte und machte erst einmal mit ihrer Untersuchung weiter. Das nahm bestimmt gute 5 Minuten in Anspruch, wo sie sich nicht um ihn kümmerte. Als sie sich dann doch umdrehte und ihn ansah, erwiderte sie: "Oh Sie sind es nur. Stehen Sie da schon länger dumm in der Gegend rum?", während sie zur Pritsche ging und sich hinsetzte.

###Ignoriert die mich etwa schon wieder?### dachte Jason ein wenig angefressen. "Nicht der Rede wert", gab er zurück und hatte dabei einen vollkommen normalen, neutralen Tonfall. Doch in seinen Augen zeigte sich deutlich, dass es ihm nicht passte, dass sie ihn einfach so ignoriert hatte. "Und, kommt das Spitzohr durch?" Natürlich wusste er, dass dem Spitzohr gerade keine Lebensgefahr drohte, doch fragen kostete ja nichts.

Anna schaute ihn nicht einmal an als sie antwortete: "Was interessiert es einen Neandertaler wie Sie, ob jemand lebt oder stirbt?" Sie wusste genau, dass sie ihn damit reizen würde, doch das wollte sie in diesem Moment auch, denn sie hatte noch etwas ganz anderes vor. "Ihnen ist es doch egal, ob Sie jemand unschuldigen foltern und ihm oder ihr dann ein Geständnis in den Mund legen, habe ich recht?" fügte sie dann noch an.

"Ich muss schon sagen, Sie sind echt unhöflich", grollte Jason und musterte die Ärztin prüfend, die für seine Augen recht entspannt wirkte. "Hat Ihnen denn niemand beigebracht, dass man seinen Gesprächspartner ansieht?" Er schüttelte leicht den Kopf. "Und dann bezeichnen sie mich als Neandertaler..." Er lehnte noch immer an der Wand, wirkte jetzt aber nicht mehr ganz so lässig wie vorhin. "Aber Sie tun mir unrecht, Doktor Saar", fuhr er fort. "Bis zu einem gewissen Grad interessiert es mich schon, ob jemand lebt oder stirbt. Abgesehen davon tue ich, was getan werden muss. Wenn das bedeutet, ein wenig nachzuhelfen, damit eine Spionin wie die da", er deutete auf Selke, "endlich gesteht, dann tue ich das."

"Dann will ich Ihr zartes Gemüt mal nicht verletzen, oder?" sagte Anna mit Spott in der Stimme und schaute ihn an. "Ich kann doch nicht zulassen, dass so ein schwaches Pflänzchen wie Sie eingeht, weil es keine Liebe bekommt", fügte sie dann noch an und musterte Jason sehr genau. Sie machte die Stellen aus, an denen er auf jeden Fall in die Knie gehen würde. "Wissen Sie, das Schlimme an Extremismus ist, dass er einen blind für die Wahrheit macht und man dann die Wahrheit, auch wenn sie genau vor einem sitzt, nicht sieht", fuhr sie dann fort, und in ihren Augen funkelte es dann.

###Hat sie das gerade wirklich gesagt? Hat sie mich gerade allen ernstes als schwaches Pflänzchen bezeichnet?### Was bildete diese Ärztin sich eigentlich ein? Jason verspürte den Drang, in die Zelle zu marschieren und hielt sich nur mühsam davon ab. Statt dessen stieß er sich mit etwas mehr Schwung von der Wand ab, als nötig gewesen wäre, um einen Teil der in ihm aufkeimenden Wut auf diese Weise zu kanalisieren. Beim Rest jenes Satzes mit dem Pflänzchen zuckte in seinem Gesicht ein winziger Muskel, er selbst bekam das nichtmal mit. "Sie denken also, ich wäre ein schwaches Pflänzchen und ein Extremist obendrein?" Dass er jetzt definitiv nicht mehr entspannt war, zeigte seine Körperhaltung mehr als deutlich. "Ich glaube, Sie verwechseln da etwas, Doktor, ich habe Überzeugungen, und für die stehe ich ein. Wenn Sie das für Extremismus halten wollen, Ihre Sache."

Anna beobachtete die Reaktion ihres Gegenübers ganz genau. Er tat auch genau das, was sie bezweckt hatte, er kam ins trudeln. "Einer Überzeugung blind zu folgen ist Extremismus, nichts weiter. Und wie gesagt, Sie sind schon blind für die Wahrheit, obwohl sie genau vor Ihnen sitzt, aber das werden Sie niemals erkennen, da Sie so sehr auf ihre Überzeugung fixiert sind", erwiderte Anna und zuckte dabei mit den Schultern. Sie wollte ihn ins Wanken bringen, und sie wollte ihn davon überzeugen, dass nicht Selke eine Spionin war, sondern das sie diese Spionin war.

"Was ist denn die Wahrheit, Doc?" fragte Jason und schaute Anna mit finsterem Blick an. "Erleuchten Sie mich! Aber vielleicht sollten Sie sich mal folgende Fragen stellen: Wenn dieses Spitzohr da keine Spionin ist, warum hat sie dann selbstgeschriebene Programme ohne Absprache an ihrer Station installiert? Und warum kann sie weit besser kämpfen, als sie es der Aktenlage nach können dürfte? Und warum hat sie in ihrem Quartier einen Datenstick an einer Stelle deponiert, wo niemand ihn so ohne weiteres finden würde, einen Datenstick mit mehreren Tarnidentitäten?" Sein Blick war nun ebenso herausfordernd wie seine Körperhaltung.

Anna blieb unbeeindruckt sitzen und schaute Jason genau in die Augen. "Sie wird ihre Gründe haben, warum sie dies getan hat. Das alles beweist aber noch nicht, dass sie eine Spionin ist, denn wenn sie es wäre, dann hätte sie diese Sachen wohl besser versteckt, oder?" konterte die Ärztin. "Eine Agentin vom Tal'Shiar würde wohl besser ausgebildet sein, so dass man sie selbst dann nicht bemerkt, wenn sie einem gegenüber sitzen würde, oder was meinen Sie? Sie sind doch angeblich der Profi und ich nur eine Ärztin", fügte sie dann an und lehnte sich dann ihrerseits an die Wand zurück.

"Sie wird ihre Gründe haben...", schnaubte Jason und schüttelte erneut leicht den Kopf. "Genau solche Aussagen sind es, aufgrund derer viele Missetäter und auch Spione entwischen. Und manchmal ist das beste Versteck jenes, das von jedem gesehen werden kann, weil dort niemand damit rechnet." Dennoch konnte er nicht leugnen, dass Doktor Saar da einen guten Punkt aufgeworfen hatte.

Anna zuckte mit den Schultern "Wenn Sie das sagen, dann wird es wohl so sein. Dann machen Sie weiter mit dem, was Sie tun, es wird nur nicht zu dem erhofften Erfolg führen, denn Lieutenant Selke kann nichts gestehen, was sie nicht ist. Aber wie gesagt, Sie sind ja der Profi. Allerdings kann ich Ihnen sagen, wie ein Profi sehen Sie nicht für mich aus, sondern eher wie ein billiger Schläger und Handlager. Vielleicht sollten Sie Ihre Rolle auch mal überdenken", sagte sie dann und schaute wieder einfach nur an die Wand vor sich.

###Moment mal! Billiger Schläger und Handlanger?### Jason brauchte einen Moment, um das zu verdauen. Einige Sekunden starrte er die Ärztin einfach nur schweigend an, dann knurrte er mühsam beherrscht: "Commander Priola war bereits während des Dominion-Krieges meine Vorgesetzte und ist es noch. Damit haben wir eine klare Rollenverteilung. Ihrer Definition nach wären demnach alle Offiziere, die den Befehlen eines vorgesetzten Offiziers folgen, nichts weiter als Handlanger!" Mittlerweile kochte er innerlich.

"Nein, Sie legen mir schon wieder Worte in den Mund. Ich sagte, Sie sind das, da Sie nichts hinterfragen. Aber da Sie nicht von alleine auf die Wahrheit kommen, werde ich sie Ihnen jetzt dann mal sagen", erwiderte Anna, stand auf und stellte sich zwei Meter von McMasters entfernt vor das Kraftfeld. "Nicht Lieutenant Selke ist ein verdeckter Agent vom Tal'Shiar, Mister McMasters, es ist jemand anderes. Aber das werden Sie niemals sehen können in ihrer Wut. Vielleicht fragen Sie ja mal Ihre Vorgesetzte", fügte sie dann noch an und schaute ihm dabei direkt in die Augen.

###Was wird denn das jetzt wieder?### fragte sich Jason durchaus irritiert. "Wenn dieses Spitzohr keine Spionin ist, wer denn dann? Sie vielleicht?" fragte er ein wenig spöttisch. ###Victoria kann sie ja wohl damit nicht meinen, das wäre einfach zu absurd!###

Anna drehte sich um und sagte: "Wer weiß das schon, mein zartes Pflänzchen, wer weiß das schon", während sie zum Waschbecken ging und sich etwas Wasser ins Gesicht schlug. "Ich habe mal davon gehört, dass der Tal'Shiar Leute rekrutiert, die nicht sofort auffallen und auch wenn sie in Gefangenschaft geraten unscheinbar sind, aber das sind scheinbar nur Märchen, oder was meinen Sie, mein zartes Pflänzchen?" fragte sie McMasters dann und setzte sich wieder hin.

###Sie hat es schon wieder getan, und das gleich zweimal!### dachte Jason, und diesmal reichte es ihm. Ja, dass der Tal'Shiar zweifellos auch unscheinbare Personen rekrutierte, war denkbar, das galt umgekehrt aber ebenso. Doch schon wieder als zartes Pflänzchen bezeichnet zu werden... Ohne weiter nachzudenken deaktivierte Jason das Kraftfeld und betrat die Zelle, wo er sich drohend vor Doktor Saar aufbaute. Allerdings achtete er darauf, nicht so zu stehen, dass empfindliche Regionen seines Körpers unmittelbar angreifbar waren. "Sie sollten Ihre Zunge besser ein wenig im Zaum halten, Doktor!" knurrte er. "Ansonsten werde ich mir die Genehmigung holen, mich mal ausführlicher mit Ihnen zu befassen, auch auf die Gefahr hin, dass Sie mich erneut als Handlanger bezeichnen!" Sein Blick sprach Bände und verriet, dass er seine Worte durchaus bereit war, in die Tat umzusetzen. Falls er dieser nervigen Ärztin nicht gleich hier eine zimmerte.

Anna schaute kurz hoch, dann lehnte sie sich wieder zurück. "Wenn Sie der Meinung sind, dass Sie damit etwas bezwecken, dann tun Sie dies doch. Ich habe erreicht, was ich wollte, denn Sie stehen genau da, wo ich Sie haben wollte", sagte sie dann immer noch völlig gelassen. Dieser McMasters wollte sie einschüchtern, doch Anna stand schon weit gefährlicherem gegenüber, und so machte ihr der Neandertaler vor ihr keine Angst.

Diese verdammte Ärztin redete ihn hier noch fusselig! Wütend starrte Jason sie an, dann sagte er mit noch immer einem grollenden Unterton in der Stimme: "Seien Sie froh, dass meine Order lautet, Ihnen bis auf weiteres keinen Schaden zuzufügen, Doktor. Aber übertreiben Sie's nicht, sonst könnte sich das ändern, und Sie wollen mit Sicherheit nicht, dass ich mich mit Ihnen näher befasse." Sein Grinsen kehrte zurück, als er hinzufügte: "Vielleicht wird sich aber auch Commander Priola noch näher mit Ihnen auseinander setzen, und das sollten Sie sich definitiv nicht wünschen." Die Ärztin im Blick behaltend zog er sich aus der Zelle zurück und aktivierte das Kraftfeld wieder.

"Ganz genau wie ich es mir dachte, ein Hund der bellen kann, aber nicht genug Leine hat um etwas zu tun. Also doch nur ein billiger Schläger, der blind vor Wut ist", erwiderte Anna nur und legte sich ihrerseits nun auf die Pritsche. "Auch und wenn Sie mir jetzt wieder damit drohen, dass Sie Ihre Wut an dem Spitzohr auslassen, tun Sie sich keinen Zwang an, zartes Pflänzchen, denn zu mehr sind Sie offenbar nicht in der Lage. Immerhin standen Sie dem Spion gerade sehr nahe und haben es nicht gemerkt", fügte Anna dann noch an.

Wollte diese Ärztin ihm allen Ernstes weismachen, dass sie die Spionin war? Konnte das sein? So langsam bekam sein Kopf Muskelkater. "Nein, Doktor, ich werde meine Wut diesmal nicht an ihrem geliebten Spitzohr auslassen", grollte er. "Bis ich wieder am Zug bin, werde ich mich bereits anderweitig abreagiert haben. Außerdem möchte ich doch Commander Priola den Spaß nicht verderben, sich schon sehr bald persönlich dem Spitzohr zu widmen. Das wird bestimmt auch interessant. Ich frage mich, ob Sie da wohl auch zuschauen dürfen...?" Er sah Doktor Saar noch einen Moment lang an, dann tippte er sich kurz grüßend mit zwei Fingern an die Stirn und meinte trocken: "Wir sehen uns eher früher als später wieder. Genießen Sie die Ruhe, Doktor!" Damit drehte er sich um und kehrte wieder auf die Brücke zurück, wobei ihm unterwegs dorthin noch etliches an Gedanken durch den Kopf schwirrte.


[Wörter: 2.055]
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Siria
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Re: Non semper ea sunt, quae videntur! - Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen

Beitrag von Siria »

Ort des Geschehens: Brücke -> Sicherheitszentrale
Beteiligte Personen: Selke (Ltjg Shras) Leano Casadio
Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1240ff



Tira trat aus dem Bereitschaftsraum heraus und schaute sich auf der Brücke um. Sie wollte noch eine Durchsage machen und jetzt war wohl der richtige Zeitpunkt dafür. Sie tippte auf ihren Kommunikator: ***Lt Akari an die gesamte Besatzung. Ich konnte mich bei ihnen noch nicht vorstellen, ich bin Lieutenant Tira Akari, ihre neue XO. Es sind gerade schwierige Zeiten und ich habe leider nicht die Möglichkeit, mich bei ihnen in Ruhe vorzustellen. Ich werde dies jedoch nachholen.
Ich konnte in den letzten Stunden sehen, wie eingespielt sie miteinander arbeiten und wie effektiv sie dies tun. Dafür möchte ich ihnen danken, denn nur so können wir unsere Aufgabe erfüllen.
Ich habe zwei Bitten an sie: Bitte unterlassen sie es, ihre Beschwerden über die Musik in den Gängen oder die nicht funktionierenden Replikatoren an den Maschinenraum zu melden oder dort direkt zu erscheinen. Wir wissen um das Problem und die Techniker sind dabei Lösungen zu finden. Dafür brauchen sie aber Ruhe und wir alle können dazu beitragen, dass sie diese Ruhe auch erhalten.
Meine zweite Bitte ist, etwaige Durchsagen, die zum Beispiel gegen die Crew gehen, durch meine Stimme oder durch andere Crewmitglieder, nicht persönlich zu nehmen. Hier versucht jemand uns auszuspielen und alles was möglich ist, gegen uns zu verwenden, um uns zu demoralisieren.
Wir stehen hier als Crew zusammen und wir werden da auch zusammen hindurchgehen, egal welche Widrigkeiten uns gerade entgegen gebracht werden. Nehmen sie aufeinander Rücksicht und geben sie aufeinander Acht. Sie haben bisher großartiges geleistet und wir zählen auch weiterhin auf sie alle. Akari Ende***
Tira sah Priola vor ihren Augen, wie sie jetzt wohl ihren Kaffee trank und sich über diese Durchsage lustig machte. Wahrscheinlich würde es nicht lange dauern, bis sie tatsächlich eine Durchsage starten würde.
Tira war langsam in Richtung der Navigation gegangen, wo sie schließlich auch stehen blieb. Sie tippte etwas auf ihr PADD, berührte den Piloten vorsichtig an seiner Schulter und legte dann ihren Zeigefinger auf ihren Mund und schüttelte mit dem Kopf. Sie zeigte auf ihr PADD auf dem stand, dass er Kurs auf Trill mit maximal Warp nehmen sollte, auch dann wenn Captain Rix später etwas anderes befehligte. Sie blickte ihn durchdringend an, um fest zustellen, ob dieser verstanden hatte. Dieser nickte schnell, schien aber durchaus etwas verwirrt zu sein. Tira klopfte ihm auf seine Schulter.

Dann wandte sie sich um und sah zu Ens Cadadio und Ens Sariya. „Ich werde gleich zu ihnen kommen, jedoch muß ich vorher noch mal in die Sicherheitszentrale und dann können wir uns der Problematik mit dem Tachyongitter widmen.“, sprach Tira, nickte den Zweien kurz zu und verschwand dann wieder im Turbolift.

Einen Moment war sie für sich und sie sackte erneut ein wenig in sich zusammen. Sie stoppte den Turbolift und lehnte sich an die Wand. Die Musik störte sie gar nicht mehr, sie hörte sie einfach nicht. Jetzt hätte Priola selbst singen können oder ihr kleiner Gehilfe, es wäre ihr nicht aufgefallen. Zu viel schwirrte in ihrem Kopf. Die neuen Informationen, die sie gerade von ihrem Captain erhalten hatte. Das war alles sehr verwirrend und gleichzeitig sehr beeindruckend. Eine andere Zeit, eine andere Sternenflotte, wie würde es ihr wohl selber damit gehen? Sie konnte es sich nicht vorstellen, es war zu abstrakt.
Dazu die ganze Zeit eine Stärke zu zeigen, von der sie sich nicht immer sicher war, dass sie sie hatte, das schlauchte. Aber auch jetzt war eines tief in ihr, was sich sehr stark bemerkbar machte: Eine gewisse Wut gegen diese Priola und das unglaubliche Verlangen, ihr zu zeigen, dass sie nicht am längeren Hebel saß. Diese Person würde sie nicht klein bekommen. Das war sie nicht Wert. Sie konnte diesen Posten ausfüllen, auch wenn sie in vielen Dingen noch nicht sicher war. Ihr Captain vertraute ihr und verließ sich auf sie und DEM wollte sie gerecht werden. Nicht einer Priola, die gerade in ihrer Trauer zerbrach und an Dinge klammerte, die ihr vermeintlich Sicherheit gaben. Und je mehr Tira darüber nachdachte, um so sicherer wurde sie wieder. Sie drückte sich mit Schwung von der Wand ab und stellte sich wieder in die Mitte des Liftes, betätigte den Befehl zum weiterfahren und nahm sich ihr PADD, um eine Nachricht für Shras darauf zu schreiben.

Sie erreichte Deck 8 und auf dem Weg zur Sicherheitszentrale betätigte sie ihren Kommunikator erneut: *** Lt Akari an CWO Meyers. Bitte entschuldigen sie mein plötzliches Verschwinden. Ich wollte mich noch mal bei ihnen für ihre Zusammenfassung bedanken. Machen sie weiter so. Akari Ende*** Das war ihr noch mal wichtig zu sagen, immerhin waren sie inmitten eines Gespräches gewesen, als Priola dazwischen funkte. Schließlich erreichte sie ihr Ziel. Dort war sie an diesem Tag öfters gewesen, als in ihrem eigenen Bereitschaftsraum, um genau zu sein 3:0.
Tira trat ein und ging geradewegs in das Büro. Dort traf sie auf Ltjg Shras.
„Ich habe ihre Nachricht erhalten. Ich konnte ihnen nur nicht in Ruhe darauf antworten. Miss Priola hat sehr gute Vorkehrungen getroffen.“, mit diesen Worten reichte Tira Ltjg Shras ihr sicheres PADD, worauf zu lesen stand.
>> Wir gehen davon aus, dass Priola nicht nur die Kommunikation über die Kommunikatoren abhört, sondern evtl auch Abhörgeräte auf dem Schiff installiert hat. Bitte suchen sie diese, aber belassen sie sie dort, wo sie sind.<<
„Ich danke ihnen für ihr schnelles Handeln. Es wäre auch zu schön gewesen, wenn sie sich in der Captainsyacht aufgehalten hätte. Was haben die Gespräche mit den anderen Crewmitgliedern ergeben?“, fragte Tira weiter, als würde es das PADD nicht geben. Außerdem interessierte sie die neuen Fakten ebenso.


Ens Sariya - NPC (WO)

Ort des Geschehens: Brücke
Beteiligte Personen: @Leano Casadio
Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1150ff


Sariya hasste diese ganzen Spekulationen. Sie war Wissenschaftlerin und liebte Fakten. Hier in dieser Situation hatten sie kaum Fakten, sie hatten Fragen und die en Masse! Dazu arbeiteten sie gegen die Zeit. Immer wenn jemand den Turbolift betrat oder heraus kam, war Musik zu hören. Es war Musik, die Sariya durchaus mochte, dennoch war es jedes Mal irritierend, da es sonst auf der Brücke eher ruhig war.
„Ich weiß nicht, in wie weit die moderneren romulanischen Schiffe mit Quantensingularität betrieben werden. Das müßte man näher untersuchen... wobei, nein, es bringt uns nicht weiter. Dennoch, wir sollten das mit der Quantensingularität nicht ganz aus den Augen lassen.“, fand Sariya, wobei ihre Stimme eher nachdenklich war.
„Ich denke, sie sollten die Zeichnung Lt Akari zeigen. Wir sollten keine Informationen für uns behalten. Manchmal ergeben Puzzleteile erst viel Später einen Sinn.“, schlug Sariya vor.

Sariya schmunzelte kurz. Es war immer wieder faszinierend, wie sich Stimmung und Körperhaltung von jemanden änderte, wenn er in „seinem Element“ war. So war es auch gerade bei Leano. Sagte die Menschen nicht, dass jemand dann ein gewisses Leuchten in seinen Augen hatte?
Leano erklärte die Waffen und auch, dass die Lanora-Klasse wohl kaum eine ernsthafte Bedrohung für die Shenzhou war. Das ließ Sariya kurz aufhören.
„Das ist doch interessant! Warum nimmt man sich ein Schiff, dass unterlegen ist?“, dass erklärte sich Sariya nicht. Aber sie hatte sich auch noch nie Gedanken darüber gemacht, jemanden zu entführen. Aber sie würde sich doch so stark wie möglich bewaffnen. Aber sie wußten letzten Endes nicht, wie stark bewaffnet ihre Gegner waren, vielleicht wollten sie auch nur vortäuschen, dass sie theoretisch unterlegen waren.

Die Antwort von Lt Akari kam und Sariya nickte.
„Dann wollen wir mal.“, mit flinken Fingern bereitete sie eine Sonde vor und schoss sie dann ab.
„Die Sonde hat ihre Flugbahn aufgenommen, alles scheint zu funktionieren.“, stellte Sariya erleichtert fest. Immerhin war nicht sicher, ob es auch nicht dort Manipulationen gegen hat. Vielleicht kam die Überraschung noch und ein Feuerwerk würde sich vor ihnen auftun. Sariya hoffte es nicht – möglich war im Moment alles.
Es würde eine Zeit dauern, bis die ersten Ergebnisse herein kommen würde, daher antwortete Sariya zunächst auf Leanos Äußerungen zu der Möglichkeit des Mithörens.
„Ja, sie haben Recht. Das macht alles Sinn.“, bestätigte Sariya. „Und man könnte dies sogar sehr gut nachvollziehen. Wie sonst gelangt man zu Vorteilen, insbesondere wenn man, wie sie vorhin sagten, eventuell eher schwächer bewaffnet ist.“, die Frage war dann nur, durften sie überhaupt noch so offen miteinander sprechen?
Etwas unsicher blickte Sariya zu Leano. Aber sie konnten im Augenblick nichts tun, sie mußten weiter arbeiten, aber das, was sie gerade taten, war dann doch mehr oder weniger für die Katz. Das war sehr ernüchternd.
„Dann würden wir ihnen jetzt in die Hände arbeiten.“, so klang dann ihre Stimme auch wenig enthusiastisch.

Erste Ergebnisse der Sonde trafen ein. Sariya stutzte. „Leano.. oh, bitte entschuldigen sie, Mr Casadio, schauen sie!“, bat sie den taktischen Offizier und ging ein Stück zur Seite, damit der taktische Offizier mit auf ihre Konsole blicken konnte.
„Da stimmt etwas nicht. Die Daten der Sonde stimmen nicht zu 100% mit den Daten unserer Langstreckensensoren überein. Können sie das mit ihren taktischen Sensoren noch mal überprüfen?“, bat sie ihn.

Es dauerte nicht lange und sie hörte Leano fluchen und Sariya zuckte kurz zusammen. Sie war manchmal doch zu sensibel, vor allem dann, wenn sie nicht damit rechnete, dass jemand etwas lauter neben ihr fluchte.
Sie blieb auch nicht lange im Dunkeln, worum es sich eigentlich drehte. Sie wurden wohl mal wieder reingelegt. Es war aber auch wirklich ernüchternd. Ja, es war demoralisierend. Sariya zögerte einen Moment, dann ging sie auf Leano zu, legte ihre Hand auf seinen Rücken und lächelte ihn sanft an.
„Atmen!“, sagte sie und nahm dann auch schon wieder Abstand ein. Das war eine große Geste für Sariya, aber sie hatte das Bedürfnis, ihrem Kollegen etwas Gutes zu tun. Ein Blick auf ihre Konsole verriet ihr, dass sie neue Hinweise hatten.
„Eine Warpspur... allerdings... klingonisch.“, irritiert sah sie zu Leano. „Wie Warpspur führt in den Asteroidengürtel hinein, allerdings, 400km später auch wieder heraus. Ich schicke ihnen die Daten auf ihre Konsole. Sie können damit sicherlich mehr anfangen.“, sie wollte sich nicht in Dinge hineinhängen, in denen sie sich nicht auskannte.
Sie machte die entsprechende Eingabe und widmete sich dann weiterhin den Daten der Sonde. Diese scannte weiterhin den Raum und Teile des Asteroidenfeldes. Dort schien alles ruhig zu sein. Keine Spur von romulanischen Aktivitäten oder polarisierten magnetischen Verzerrungen. Sie waren wirklich gut getarnt. Wahrscheinlich hielten sie sich schon länger hier auf.

„Ohhh...“, entfuhr es Sariya. „Ich habe noch mal Arbeit für sie.“, das kam sehr überraschend. „Vielleicht kann diese Boje mehr!“, sagte sie. „Ich schicke ihnen auch diese Daten. Diese Boje ist ein wenig versteckt, hinter einem der größeren Asteroiden. Daher auch nicht gleich sichtbar gewesen. Sie scheint etwas auszusenden. Ich möchte das, was sie sendet nicht gleich hier her leiten. Wir wissen nicht, ob das Schadsoftware ist.“, unsicher sah sie zu Leano. Sie wollte auf keinen Fall irgendwelche Türen für weitere Schäden öffnen. „Können wir das irgendwie sichern, ohne dass es Einfluss auf unsere Systeme hat?“, sie kannte sich nicht aus. „Vielleicht holen wir einen Techniker dazu.“, überlegte sie laut weiter.
„Hier ist ein Bild der Boje.“, Sariya hatte die Sonde so in Position bringen können, dass sie ein Bild von eben dieser hatten.
Doch dieses Bild war nicht lange zu sehen. Denn plötzlich gab es eine gewaltige Explosion, die nicht nur die Boje vernichtete, sondern auch Teile des Asteroiden absprengt, die mit schneller Geschwindigkeit sich auch in Richtung der Sonde aufmachten. Und in genau diesem Augenblick ging die Tür des Turbolifts auf und der Song „Thunderstruck“ war zu vernehmen.
Sariyas Augen wurden groß. Dann wurden ihre Augen immer kleiner, weil sie diese vor Wut zusammenkniff. „Diese... diese...“, Sariya fand gar kein Wort. Sie war sonst eher eine ruhige, sanfte Person. Sie fluchte sehr selten und noch seltener war sie wirklich innerlich aufgebracht. Sie war eine ausgeglichene Person, aber jetzt reichte es auch ihr. „Diese Pöbelei! Das ist eine Frechheit! Das ist ja zum Kopfaufblasen!“, rutschte es aus ihr heraus, etwas lauter, als sonst von ihr gewohnt. Sie kochte förmlich - aus ihrer Sicht, von außen war sie einfach ein wenig erregt.
Sie tippte mit abgehakten Bewegungen etwas auf ihrer Konsole. „Die Sonde wurde von einem Brocken des Asteroiden getroffen, sie ist aus der Bahn geworfen, aber ich denke, wir können sie noch einfangen.“, sprach sie noch immer wütend vor sich hin.

(2019)
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Leano Casadio
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Ort des Geschehens: Brücke
Beteiligte Personen: Tira Akari (Sariya)
Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1150ff



Er nickte kurz als Sariya die Sache mit der Quantensingularität ansprach. Vermutlich war es nur ein nichtiges Detail, aber aus dem Auge sollte man es trotzdem nicht verlieren. Er begann sich eine Notiz auf einem Padd zu machen. Schon in der Akademie hatte er sich angewöhnt ein Padd mit sich zu führen. Er war doch recht vergesslich oder hatte zumindest Angst davor etwas zu vergessen und ein Padd halt ihm meist dabei seine Aufgaben und die wichtigen Punkte in der Übersicht zu behalten. Er sah, nachdem er die Singularität auf die Liste gesetzte hatte kurz den Rest der Liste an. An den meisten Punkten war zwar ein Haken abgebildet, jedoch wusste er genau, dass die Arbeit mit diesen Punkten nicht den gewünschten Erfolg gebracht hatte. Es war ärgerlich so viel Zeit in etwas zu investieren, was absolut nicht in die richtige Richtung führte. Langsam aber sicher dämmerte ihm, was sein Vater früher immer damit gemeint hatte. Bei nahezu jedem Streit war es um Leano gegangen, seine Schulnoten, sein Freundeskreis, sein freches Benehmen, seine Eskapaden. Immer wieder hatte sein Vater gesagt, dass Leano nicht das erfüllte was man von ihm erwartete. Vielleicht hatte sich sein Vater so gefühlt wie Leano und Sariya in diesem Moment?

Als der Name der Ersten Offizierin fiel, war Leano recht zügig wieder in der Realität. Er nickte erneut: „Ich habe den Punkt aufgenommen. Vielleicht ist dieser für Lieutenant Akari von Bedeutung.“ Sagte er und legte dann das Padd zur Seite.

„Nun, man kann natürlich davon überzeugt sein trotzdem im Vorteil zu sein, ob durch die Tarnvorrichtung oder zusätzliche Modifikationen. Ausserdem denke ich, es ist für Sternenflotten Offiziere doch recht schwer ein Schiff zu besorgen. Zumal eines welches kein Aufsehen erregt. Der romulanische Schwarzmarkt gibt mit Sicherheit auch ausgemusterte romulanische Warbirds her, die Frage ist aber wie zwei Geheimdienstoffiziere dies finanzieren wollen. Auf die leichte Schulter dürfen wir das Ganze dennoch nicht nehmen sicher wissen wir nicht, dass sie uns unterlegen sind. Sie stellen eine Gefahr dar und dürfen nicht unterschätzt werden.“ mahnte der taktische Offizier. Vorsicht ist besser als Nachsicht. Dieses Sprichwort lehrte ihn sein Großvater bereits. Ausserdem wurde ihm auf der Akademie bereits gelehrt, niemals einen Gegner zu unterschätzen. Viele Niederlagen zu jeder Zeit der Menschheit hätten sich verhindern lassen, wenn man den Gegner oder die Umstände nicht unterschätzt hätte. Naopelon bei Waterloo, der faschistische Angriff auf die Sowjetunion, der Vietnamkrieg, der Dominionkrieg. All dies waren solche Beispiele gewesen.

Er schaute auf den Bildschirm als Sariya die Sonde startete. Zügig entfernte diese sich vom Schiff. Er beobachtete derweil die Sensoren um eventuelle Reaktionen auf die Sonde zu bemerken. Ausser den üblichen Bewegungen war jedoch nichts zu sehen. Wieder eine Enttäuschung, wenn auch zunächst nur eine kleine. Er blickte zu Sariya. „Ich denke auch darüber sollten wir mit Lieutenant Akari sprechen. Für alle Eventualitäten sollten Gegenmaßnahmen ergriffen werden.“ Sagte er in Bezug auf die Möglichkeit, dass die Kommunikation der Shenzhou abgehört wurde. Es war immer noch eine gruselige Vorstellung, dass jedes Wort welches gesagt wurde von einem Dritten mitgehört wurde. Er war doch recht froh, dass Sariya ihm zustimmte, sonst hätte er nicht genau gewusst ob er diesen Verdacht gegenüber Commander RIx oder Lieutenant Akari angesprochen hätte. Es klang einfach zu verrückt.

Etwas musste er schmunzeln, als Sariya ihn vor lauter Aufregung beim Vornamen nannte. Es war nicht verwunderlich, hatten die beiden in den vergangenen Stunden und auch bereits bei der Simulation auf dem Holodeck recht intensiv zusammengearbeitet. Mit einem leichten Grinsen trat er an ihre Konsole und sah sich die ersten Ergebnisse der Sonde an. Wieder schien es so als wenn die Ergebnisse manipuliert worden waren. Sie zeigten zwar ähnliche Sachverhalte an wie die Langstreckensensoren, jedoch waren die Ergebnisse nicht 100 Prozent deckungsgleich. „Ich denke wir müssen unsere Sensoren mit denen der Station oder eines anderen Schiffes abgleichen. Momentan weiß ich nicht wie sehr wir den Ergebnissen vertrauen dürfen. Die Eingriffe der Entführer in die Systeme der Shenzhou waren bisher schon zu groß.“ sagte er etwas verärgert. Seine Verärgerung wurde nur noch durch den kurzen Ausbruch getoppt, als er mit der Faust auf die Konsole geschlagen hatte. Er sah im Augenwinkel wie Sariya erschrak und just in diesem Moment tat ihm seine Unbeherrschtheit leid. Als sie sich ihm näherte und eine Hand auf seinen Rücken legte, fühlte sich Leano etwas geerdet. Er musste anerkennen, dass Sariya als Denobulanerin in der Regel keinen Körperkontakt zu andern Individuen suchte, da war dies schon eine wirklich große Geste. Er lächelte Sie an, hatte sich wieder zügig beruhigt. „Danke Sariya“ murmelte er.

Es klangt tatsächlich lächerlich welche Ergebnisse die Sonde der Shenzhou schickte. Die Crew suchte nach Sternenflottenoffizieren auf einer romulanischen Lanora Klasse. Klingonische Signaturen passten hierbei nicht ins Bild. Er überprüfte die Signaturen mehrfach und gründlich. Auch auf den zweiten Blick war nicht zu erkennen, ob es sich dabei um eine echte oder eine verschleierte Signatur handelte. Es war zum verrückt werden. „Die Signaturen sind gut, sie sehen aus wie echte. Sie führen durch das Asteroidenfeld allerdings ergibt das wenig Sinn. Ich denke auch das wäre ein Fall für die Abklärung durch ein anderes Schiff oder die Station. Auch hier hat sich jemand viel Mühe gegeben.“ murmelte Leano. Dies war ebenfalls ein Punkt welchen er auf seinem Padd auf die Liste setzte.

Wieder blickte er auf, als die junge Wissenschaftlerin eine weitere Boje entdeckte. Es war klug von ihr nicht sofort zu versuchen alle Daten herunterzuladen. Viel zu oft waren die Offiziere in den letzten Stunden in irgendwelche Falle getappt oder hatten genau das getan was die Gegenspieler erreichen wollten. Er sah die Boje und dachte gerade über die Antworten von Sariyas Fragen nach, als die Boje in einem Feuerball explodierte. Etwas zuckte er zusammen, denn dies hatte er nun wahrlich nicht erwartet. War dies erneut eine Falle gewesen? Auch dies war eine Sache welcher er auf den Grund gehen wollte. Seine Wut konnte er dieses Mal etwas herunter drücken, dafür sah er wie aufgebracht Sariya war. Er lächelte, war doch die Wissenschaftlerin die welche ihn vor wenigen Momenten noch versucht hatte zu beruhigen. Er näherte sich der Denobulanerin nicht, denn er wusste nicht genau wie sich dies auf ihren Gemütszustand auswirken würde. „Alles in Ordnung Sariya. Wir sind es doch inzwischen gewohnt in Fallen gelockt zu werden. Vielleicht nützt uns dies auch mehr als dass es uns schadet“ versuchte er die Stimmung mit etwas Humor aufzulockern. Er sah wie die Boje nahezu zerstört wurde und auch Teile eines Asteroiden durch den Weltraum getrieben wurde. „Fangen Sie die Sonde am besten ein, wenn sie nicht mehr funktioniert starten wir eine Neue. Vielleicht bekommen wir auch Teile der zerstörten Boje an Bord und können diese von einem Techniker untersuchen lassen. Eine Boje explodiert ja nicht freiwillig und aus Spass.“ sagte er und begann ebenfalls auf seiner Konsole herumzutippen. „In einem hatten Sie recht, die Boje konnte mehr“ lachte er kurz auf. "Aber immerhin jagen wir keinem weiteren Geist nach. Was wir vermutlich getan hätten wenn die Boje intakt geblieben wären."


***Brücke an Maschinenraum. Ist es möglich ein Technikerteam in Frachtraum 2 zu beordern? Dort werden wir einige Teile einer zerstörten Boje lagern und ich hätte gerne eine Untersuchung der Teile. *** sagte Leano als er seinen Kommunikator berührt hatte. "Jetzt jagt der Maschinenraum einen weiteren Geist" murmelte er.

Er sah zu Sariya und lächelte wieder. „Sie brauchen sich nicht unwohl zu fühlen und auch nicht zu entschuldigen, dass sie vorher meinen Vornamen verwendet haben. Das ist ganz üblich, ja um nicht zu sagen menschlich, dass einem das im Affekt heraus rutscht. Ausserdem finde ich das überhaupt nicht schlimm, da wir ja bisher auch gut zusammengearbeitet haben und uns schon etwas vertrauter sind.“ Sagte Leano zu Sariya ehe er die Antwort aus dem Maschinenraum hörte.

***Das wissen wir nicht genau, um ehrlich zu sein. Die Boje wurde gerade von uns entdeckt als sie aus dem Nichts heraus explodierte. Ich würde gerne wissen was der Grund war und ob Sabotage im Spiel war. Ich empfehle ein Ebene 3 Kraftfeld und das sich das Team langsam nähert, falls wirklich Hand angelegt wurde. Wir wollen keine unnötigen Risiken eingehen. ***

Etwas mulmig war ihm doch bei dem Gedanken. Er hoffte, dass Sariya ihn aufhalten würde, wenn sie Anzeichen erkannte das etwas nicht stimmen könnte. Auf der anderen Seite wurde der Shenzhou bisher nicht geschadet obwohl bereits mehrfach die Gelegenheit gewesen wäre. Er hoffte, dass dies auch dieses Mal der Fall sein würde. Er hörte die sarkastische Antwort des CWO und nickte kurz. Er war die Art inzwischen gewohnt und ohnehin schien der Chief nicht sonderlich viel von Leano zu halten.


CWO Tim Myer - NPC (ING)

Ort des Geschehens: Maschinenraum
Beteiligte Personen: Tira Akari (erwähnt); NPCs (erwähnt)
Datum: 3.10.2400 Uhrzeit: 1202ff


Tim hatte mitbekommen, dass die Erste Offizierin den Mund öffnen wollte um seinen Bericht zu kommentieren, aber sie kam nicht so weit. Er hörte natürlich die Stimme welche durch die Kommunikationsanlagen hallte und er sah den Blick welchen Lieutenant Akari aufgesetzt hatte. Er kannte niemanden mit dem Name Priola und schon gar nicht war ihm ein Commander dieses Namens bekannt. Etwas wunderte sich der Techniker über den Gesichtsausdruck seines Gegenübers und erst recht, als die junge Bajoranerin auf ihn zukam und ein Padd mit Sicherheitsverschlüsselung und ohne Verbindung verlangte. Er nickte kurz und ging dann zu einem Schrank im Büro des Chefingenieurs. Dort entnahm er ein solches Padd welches nur sehr selten und von hochrangigen Offizieren verwendet wurde. Es diente eigentlich als nicht viel mehr als der altmodische Stift und der Block. Die Verbindungen des Padds waren getrennt, es waren mehrere Sicherheitsdiagnosen durchgeführt worden und eine Übertragung wurde technisch verhindert. Wenn es ein Offizier wünschte, war eine Verschlüsselung ebenfalls möglich. Je nachdem was gebraucht wurde, die technische Abteilung machte so gut wie alles möglich.

Er übergab das Padd der Ersten Offizierin und machte sich dann wieder an die Arbeit. Im Augenwinkel sah er, dass sie den Maschinenraum verließ. Es ging ihn nichts an und Tim hatte in all den Jahren gelernt auch nicht genau nachzufragen. Besser war es, wenn man nicht zu viel wusste.
Nun versuchte er wieder verzweifelt der Schadsoftware Herr zu werden. Es war wie immer zum verrückt werden und er war trotzdem froh, dass durch das Einschreiten von Lieutenant Akari etwas mehr Ruhe im Maschinenraum herrschte. Die Kollegen waren zwar immer noch ab und zu da, aber keine nervigen Besucher mehr.

Als der Ruf der Brücke eingegangen war, wunderte sich Tim langsam über gar nichts mehr. Eine zerstörte Boje? Was sollte das? Solche Trümmer trieben millionenfach durch den Weltraum und niemand beachtete sie. Im Gegenteil, meist war dies ein gefundenes Fressen für Schrottsammler die ihrerseits die Trümmer einsammelten und verkauften. War es so schlecht um die Föderation bestellt das nun eines der besten Schiffe der Flotte Trümmerteile nach ihrem Wert untersuchen sollte? Etwas genervt lehnte er sich wieder an die Konsole an der er soeben noch gearbeitet hatte. ***Myer hier, Brücke. Ich werde schauen ob ich ein Team entbehren kann. Momentan sind die Schichten Alpha bis Gamma mit der Untersuchung und Behebung der Störungen beschäftigt. Aber……was genau erhoffen Sie sich von der Untersuchung einer zerstörten Boje?*** seufzte Tim und dachte kurz nach. Es wurde immer mysteriöser hier auf diesem Schiff.

Kurz darauf vernahm er die Antwort der Brücke und seufzte erneut. ***Verstanden. Ich schicke ein Team hin und lasse einen Bericht anfertigen. Hoffen wir das es was bringt. *** sagte er etwas sarkastisch. Einen wirklichen Grund hatte die Brücke immer noch nicht geliefert. Eine zerstörte Boje verlangte nun jetzt im Moment Aufmerksamkeit, wo es wichtigeres zu tun gab.

Just in diesem Moment huschte ein Techniker an ihm vorbei. „Pelki, was tun Sie und ihr Team gerade?“ fragte der Warrant Officer gerade heraus. Der Petty Officer erschrak und wandte sich um. „Ähm, ich…wir…sind gerade mit der Relaisüberprüfung auf Deck 8 fertig.“ stammelte er. Ein Lächeln zeigte sich auf Tims Gesicht und er nickte. „Sehr gut, dann schnappen Sie sich ihr Team und begeben Sie sich zu Frachtraum 2. Dort werden in Kürze Teile einer Boje angeliefert, welche Sie untersuchen sollen. Ebene 3 Kraftfeld und langsames nähern. Scannen Sie nach ungewöhnlichem. Alles was außergewöhnlich ist will ich in einem Bericht und zwar schnellstmöglich. Lassen Sie Commander Zol meine Sorge sein.“ Sagte er streng, denn er wusste welche Ausrede gekommen wäre und der Petty Officer nickte langsam und leicht. „Verstanden, Chief.“ sagte er knapp und verschwand dann wieder in die andere Richtung.

Tim wandte sich wieder der Konsole zu und begann erneut zu arbeiten, vielleicht dieses Mal ohne Störung. Aber er war sich sicher, dass es auch ohne Störung bisher nicht viel weitergekommen wäre als er jetzt bereits war. Erneut musste er feststellen, dass sich der Urheber der Schadsoftware viel Mühe gegeben hatte. Inzwischen keimte in ihm der Verdacht auf, dass er dies nicht alleine bewältigen konnte. Das wurmte ihn sehr, das musste er zugeben.

[Wörter: 2110]
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Selke
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Ort des Geschehens: Deck 8 | Sicherheitszentrale
Beteiligte Personen: Tira Akari
Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1255


Ltjg Shras (NPC)

Lieutenant junior grade Shras saß mittlerweile wieder in der Sicherheitszentrale an seinem Platz und schrieb den Bericht zur Erstürmung der Jacht des Captains. Einerseits war er froh, dass alles ohne unnötige Komplikationen abgelaufen war, doch hätten sie Priola dort vorgefunden, wäre das natürlich das sprichwörtliche Sahnehäubchen gewesen. Allerdings hätte es ihn gewundert, wenn sie ihnen das derart einfach gemacht hätte. Nein, unterm Strich war dieses Ergebnis vorhersehbar gewesen. Ein Gutes aber hatte dieser Einsatz gehabt, denn das Team hatte einen neuen internen Rekord in Sachen Einsatzbereitschaft aufgestellt, und dass er darüber sehr zufrieden war, hatte er sie auch wissen lassen.

Er blickte auf, als erneut Lieutenant Akari eintrat und auf ihn zu hielt. Kurz nickte er der XO zu und meinte auf ihre Bemerkung hin: "Priola und ihr Komplize hatten reichlich Zeit, ihre Schritte zu planen. Aber so gut sie auch sein mögen, sie sind nicht unfehlbar." Da Tira ihm ein PADD hinhielt, schaute er, während er sprach, was dort stand und gab ihr, nachdem er den kurzen Text gelesen hatte, das taktische Handzeichen für 'Verstanden'.

"Nun, es ist unser Job zu handeln, wenn eine solche Situation auftritt, Lieutenant, aber ich leite Ihren Dank gerne an die Leute weiter, die mich begleitet haben." Seine Fühler neigten sich kurz. "Und ja, es wäre wirklich zu schön gewesen, wenn wir sie dort gefunden hätten. Aber wenigstens konnten wir so mal schauen, was unser Training gebracht hat." Er schmunzelte kurz.

"Den Crewmitgliedern nach, mit denen wir gesprochen haben, ist der Komplize von Commander Priola, ein Lieutenant McMasters, einfach während der Gamma-Schicht hier in die Sicherheitszentrale spaziert, wobei die Sensoren ihn als hier zugelassen registriert und ihm den Zutritt entsprechend nicht verweigert haben. Er hat sich als Mitglied der Alpha-Schicht ausgegeben und behauptet, er würde etwas überprüfen wollen, was ihm keine Ruhe ließ und ihm dementsprechend den Schlaf raubte. Da die Sicherheitssysteme hier nicht angeschlagen haben und er sich ganz normal verhalten hat, hat auch niemand Verdacht geschöpft und ihm wurde erlaubt, eine der Konsolen zu benutzen. Diese wird momentan noch auf Spuren, die er eventuell hinterlassen hat, überprüft." Ernst sah er Tira an. "Dass beide, also sowohl McMasters als auch Priola mal Teil der Crew waren, erschwert die Angelegenheit, denn dadurch kennen die sich hier natürlich aus und sind auch mit dem Prozedere der Sternenflotte vertraut. Und McMasters obendrein mit den Vorgehensweisen der Sicherheitsabteilung, denn er war einer von uns." Shras schämte sich fast, das zu sagen, was auch die Bewegungen seiner Fühler zum Ausdruck brachten. "Einer der Befragten äußerte zudem, McMasters wäre nicht nur ruhig, sondern eher schon gelassen gewesen, hätte aber am Platz leise vor sich hin gesummt, als hätte er gute Laune gehabt." Der Andorianer schüttelte leicht den Kopf. "Außerdem wurde er bereits zwei Tage zuvor, und ebenfalls während der Gamma-Schicht, in der Nähe der Krankenstation gesichtet, ist aber wiederum nicht aufgefallen. Nur soll er da leise vor sich hin gepfiffen haben." Ja, dieser Bastard hatte Nerven. Andererseits kannte hier noch lange nicht jeder jeden, und McMasters war ohnehin vom Aussehen her nicht wirklich auffällig. "Und was diese Priola betrifft, so war diese als Lieutenant Winterfield hier an Bord und mit für die Navigation zuständig. Leider konnten wir zu ihr bislang noch weniger in Erfahrung bringen, da offenbar genau jene Aufzeichnungen, die mit diesen beiden zu tun haben, vernichtet wurden. Es wird zwar versucht, diese wieder herzustellen, doch große Chancen räume ich dem, ehrlich gesagt, nicht ein."


[Wörter: 570]
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Re: Non semper ea sunt, quae videntur! - Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen

Beitrag von Junia Rix »

Ort des Geschehens: Deck 1, Bereitschaftsraum --> Brücke
Beteiligte Personen: Tira Akari  Leano Casadio  Selke
Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1250 Uhr



Junia blieb noch etwas sitzen nachdem Tira ihren Bereitschaftsraum verlassen hatte. Die Trill musste kurz alleine sein. Immerhin hatte sie ihrer ersten Offizierin gerade etwas anvertraut was sie nicht wissen durfte, doch auf der anderen Seite musste sie es wissen. Immerhin hatte diese Priola ihr es schon unter die Nase gerieben. Am liebsten würde Junia gerade etwas durch ihren Bereitschaftsraum werfen, sie war enttäuscht von sich selber. Sie hätte eine solche Täuschung durchschauen müssen. Doch das hat sie nicht und nun mussten andere darunter leiden und das konnte die Trill überhaupt nicht leiden. Sie schloss ihre Augen und konzentrierte sich auf ihre Atmung, sie musste wieder klar denken.

Sie mussten das Spielfeld ändern so viel war klar, sie mussten die Oberhand bekommen. Sie war nicht bereit weiter hinterher zu hinken. Mit dieser Situation konnte Junia noch nie umgehen, doch damit war jetzt Schluss. Die Position des Schiffes zu ändern war ein erster Versuch das Spiel zu ändern, denn sie musste ihre Gegner zu einem Fehler zwingen und das konnte sie nur erreichen wenn sie aktiv werden würden. Die Trill war entschlossen diese Priola Dingfest zu machen und wenn es sein musste würde Junia auch auf das Schiff der Entführer schießen. Dabei spielte es keine Rolle ob ihre Sicherheitschefin und ihre ehemalige Chefärztin auch dort an Bord waren oder nicht, sie musste diesen McMasters und diese Priola stoppen, koste was es wolle. Nachdem die Trill ihre Augen wieder öffnete, war sie wieder sehr fokussiert. Sie hatte alle Zweifel beiseitegeschoben und war wieder bereit ein Kommando zu führen. Denn von ihr erwartete man gerade dass sie ganz klare Befehle geben würde und voran schritt.

Junia aktivierte ihr Terminal, sie hatte vor eine List zu versuchen. Sie aktivierte das Nachrichtenterminal und hoffte dass diesen nicht auch ausgelesen werden würde, sonst würde ihre List sofort auffallen. Sie setzte als Empfänger nur Ensing Casadio an, je weniger davon wussten umso unwahrscheinlicher war es das es jemand mitbekam.

Ensign Casadio, ich werde ihnen gleich den Befehl geben Quantentorpedos mit voller Stärke in die vorderen und hinteren Rampen zu laden, sie werden diesen Befehl bestätigen und auch genau nach dem Protokoll den Vollzug melden. Allerdings werden sie nur leere Attrappen vorerst laden, so dass wenn wir gescannt werden sollten diese genau das denken. Für den Fall das wir dann doch scharfe Torpedos brauchen werden sie ebenfalls vorsorgen, so dass wir schnell wechseln können. Wenn sie Hilfe der Wissenschaft für diese Anweisung brauchen zeigen die Ensign Sariya ohne etwas zu sagen diese Mitteilung.

Schrieb sie dann und kennzeichnete diese Nachricht als ‚Nur für den Dienstgebrauch‘ bevor sie dieser an ihren taktischen Offizier abschickte. Dann erhob sich Junia und verließ ihren Bereitschaftsraum um auf die Brücke zu gehen.

Als die Trill die Brücke betrat sah sie sich kurz einmal um. Alle Stationen waren dabei ihre Arbeit zu machen, sie schritt auf ihren Stuhl zu und schaute dabei kurz zu ihrem Taktiker. Als sie an ihrem Stuhl angekommen war sagte sie mit Nachdruck in der Stimme „Alle Stationen Bericht! Ensign Casadio, laden sie in die vorderen und hinteren Torpedorampen Quantentorpedos mit voller Stärke!“ Junia machte eine kurze Pause und setzte sich in ihren Stuhl. „Ensign Winter, setzen sie Kurs nach Deep Space Nine, maximal Warp!“ fügte sie dann noch an. Ihre Stimme war dabei immer noch mit Nachdruck gefüllt und sie war auch nicht mehr so war wie sie es sonst war. Nun zählte für die Trill nur eines und zwar Disziplin. „Kurs nach Deep Space Nine liegt an Captain“ meldete die Navigation und Junia bestätigte nur mit dem Wort „Energie!“ Nun fehlte nur noch die Bestätigung von der Taktik.

[Wörter: 600]
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Leano Casadio
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Re: Non semper ea sunt, quae videntur! - Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen

Beitrag von Leano Casadio »

Ort des Geschehens: Deck 1, Brücke
Beteiligte Personen: Junia Rix  Tira Akari
Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1250 Uhr



Leano versuchte die Daten welche die Sonde vor ihrer Beschädigung gesendet hatte. Diese zu ordnen war mehr Aufwand als gedacht. Der Techniker hatte sich bisher nicht gemeldet und auch die Schadsoftware war immernoch aktiv. Es war deutlich zu erkennen, dass sich die Entführer sehr viel Mühe gegeben hatten. Er hatte ein Padd zurecht gemacht, auf dem er alle Daten und Informationen welche Sariya und er in den letzten Stunden zusammengetragen hatten um diese an Lieutenant Akari zu übergeben. Er hoffte inständig, dass die Boje Aufschluss und Spuren enthielt, was er allerdings nicht glaubte. Durch eine Explosion konnten viele wichtige Hinweise und Spuren vernichtet werden. Er war der Meinung, dass dies vermutlich hinter der Zerstörung steckte. Jemand wollte seine Spuren verwischen.

Seine Konsole piepte und er sah, dass eine Nachricht eingegangen war. Etwas war er in der Hoffnung, dass es der Bericht aus der Technik war. Als er die Nachricht aufgerufen hatte, war er etwas verwundert als der Absender die Kommandantin Commander Rix war. Natürlich war es nichts ungewöhnliches das ein Führungsoffizier vom Kommandanten eines Schiffes kontaktiert wurde, jedoch war der Weg recht seltsam. Ebenfalls war der Inhalt der Nachricht verwunderlich und recht kryptisch. Unter normalen Umständen hätte er nachgefragt, wissen wollen was der Plan war. Er wusste jedoch das er selbst auch den Verdacht geäussert hatte, dass die Crew der Shenzhou abgehört wurde. Es war kein Hirngespinnst.
Er las und seine Augen weiteten sich zusehens. Die Tragweite der Nachricht wurde ihm bewusst, seine Gedanken kreisten und es wurde ihm etwas schwummrig. Er hielt sich an der Konsole fest als er auch bereits Commander Rix aus ihrem Bereitschaftsraum kommen sah. Wie angekündigt gab Sie den Befehl die Torpedos zu laden. Sofort flogen seine Finger über die Tasten. Er lud, wie befohlen, Torpedo attrappen in die Rampen und sah zu wie diese den Status auf grün setzten. Mit weiteren Fingertipsen ließ er das Magazin mit den korrekten Quantentorpedos laden. Im Zweifel vergingen nur wenige Sekunden bis die richtigen Torpedos geladen waren. Er schaute nach oben und bekam mit wie die Kommandantin den Befehl gab Kurs auf DS9 zu setzen. Winter an der CONN bestätigte den Befehl als wenn nur darauf gewartet worden wäre. Hatte die CONN ebenfalls eine solche Nachricht erhalten? Wem konnte er noch glauben? Was war wirklich real? Was nicht? Was wurde hier gespielt und wer plante hier was? Er schaute in die Runde, jeder schient fokussiert zu sein. "Torpedorampen geladen und bereits, Commander" bestätigte er laut hörbar.

[Wörter: 400]
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Siria
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Re: Non semper ea sunt, quae videntur! - Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen

Beitrag von Siria »

Ort des Geschehens: Sicherheitszentrale -> Brücke
Beteiligte Personen: Selke (Ltjg Shras) Junia Rix
Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1300 Uhr



„Nein, das werden sie nicht sein. Unsere Stunde wird kommen und dann werden wir ordentlich zurück schlagen.“, stimmte Tira Shras zu.
Schließlich gab Shras Tira das Zeichen, dass er verstanden hatte. Mehr konnte sie zunächst in dieser Angelegenheit nicht tun und sie ging davon aus, dass Ltjg Shras dem so schnell wie möglich nachgehen würde. Sie war gespannt, ob und wo er fündig werden würde.
Ruhig hörte sie ihm weiter zu, was er zu berichten hatte.
Auch Tira schmunzelte auf Shras' Bemerkung hin. Sie ging davon aus, dass das Sicherheitsteam mehr als nur gut vorbereitet war. Auch wenn sie Lt Selke selber noch nicht kennen gelernt hatte, so spürte man doch ihre Arbeit mit ihrem Team.
Tira nahm sich vor, nach dieser Mission einem Training der Sicherheit beizuwohnen. Auf der Perception hatte sie dies auch getan und nun als XO fand sie es nach wie vor wichtig zu wissen, wie die Sicherheit arbeitete. Nicht, weil sie ihnen nicht vertraute, sondern weil es wichtig auf Außenmissionen war, ein eingespieltes Team zu sein.

Ein wenig fasziniert beobachtete Tira die Fühler des Andorianers. Sie hatte bisher nur wenig mit dieser Spezies zu tun gehabt und nahm daher seine Körpersprache oder war es hier eher Fühlersprache, sehr bewußt war.
„Niemand konnte so etwas ahnen.“, begann sie mit ruhiger Stimme. „Es ist enttäuschend, dass Sternenflottenangehörige sich gegen eben diese stellen. Aber hier hat niemand versagt oder hätte es vorhersehen müssen.“, sprach sie weiter.
„Wir können nur jetzt alles daran setzen, sie aufzuhalten und da sind wir dabei.“, war Tira entschlossen zu hören.
„Vielleicht machen sie genau aus diesem Grund auch Fehler. Sie fühlen sich überlegen, weil sie alles kennen und davon ausgehen, dass sie wissen, was wir tun. Wenn man sich in Sicherheit wiegt, wird man ungenau. Es ist nicht so, dass ich darauf warten würde, dass sie deswegen einen Fehler machen, aber sollten sie dies tun, werden wir dankend ihre Überheblichkeit entgegen nehmen.“, Tira wurde etwas nachdenklicher.
„Wenn Priola als Navigatorin tätig war, könnte es also gut sein, dass sie an der Navigation Manipulationen vorgenommen hat.“, das war kein guter Gedanke, wenn sie doch gleich losfliegen wollten. Tira überlegte einen Moment was sie tun sollte, doch wahrscheinlich hatte der Captain den Befehl zum losfliegen schon längst gegeben.
„Aber ein Navigationsoffizier hat im Normalfall keine hohen Zugangsberechtigungen... sie brauchte McGregor, um überhaupt hier sabotieren zu können, ohne das es auffällt...“, sprach sie eher zu sich, als zu Shras. Sie hatte dabei nachdenklich auf ihr PADD gesehen und blickte dann wieder hoch.
„Es macht keinen Unterschied. Sie hatten Zugang und konnten sich gut vorbereiten.“, sagte sie schließlich.
„Ich will sie auch gar nicht weiter von ihrer Arbeit abhalten. Ich werde wieder zurück zur Brücke gehen. Sie melden sich, wenn sie neue Erkenntnisse haben.“, sie lächelte Shras noch ein Mal nickend zu und verließ dann wieder die Sicherheitszentrale.
### Hey, den Song gab es heute schon! Hatten die nicht mehr Songs? Oder waren sie davon ausgegangen, dass wir das Problem schneller lösen, so dass es nicht von vorne losgehen muß? ### schoss es Tira durch den Kopf, als sie wieder auf den Gängen unterwegs war.

Schließlich erreichte sie wieder die Brücke, auf der auch mittlerweile Captain Rix anwesend war. Ein Blick auf den Hauptschirm zeigte ihr, dass sie bereits unterwegs waren. Tira nickte ihrem Captain zu. Am liebsten hätte sie etwas zu ihr gesagt, womit die heimlichen Zuhörer nichts anfangen konnten, aber ihr fiel spontan nichts schönes ein.
Sie setzte sich zunächst auf ihren Stuhl und es war kurz wirklich schön, einfach zu sitzen. Und zum ersten Mal saß sie gemeinsam mit ihrem Captain auf der Brücke. Eigentlich ein besonderer Moment, doch in der jetzigen Situation, wurde ihr diese Situation nicht bewußt. Sie merkte, wie ihr Mund mittlerweile wirklich ziemlich trocken war und sie hatte die Hoffnung, dass es bald Entwarnung zu den Replikatoren geben würde. Tira tippte etwas auf ihrer Konsole, um den aktuellen Stand abrufen zu können. Tira war kurz irritiert, was sie dort zum Waffenstatus las. Ihr Blick ging kurz zu ihrem Captain. Sie schien zufrieden zu sein. Offenbar hatte sie einen Plan und auf eben diesen war sie gespannt.


Ens Sariya - NPC (WO)

Ort des Geschehens: Brücke
Beteiligte Personen: @Leano Casadio
Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1255ff


„Sehr gut, sie haben einen Überblick, dass haben sie schon vorhin bei der Besprechung bewiesen.“, erwiderte Sariya als Leano sagte, dass er diesen Punkt auch mit auf die Liste genommen hatte. Es waren mittlerweile einige Punkte, an denen sie arbeiteten und da den Überblick zu behalten, war eine Aufgabe für sich. Sie wollte gerade auch nicht mit Captain oder ersten Offizier tauschen, die mußten noch viel mehr im Blick behalten. Die konnten sicherlich solche Merktest besonders gut ausführen, da ihr Gehirn, was dies betrifft gut im Training war.

„Nein. Unterschätzen sollte man seinen Gegner nie.“, stimmte Sariya zu. „Das macht leichtsinnig.“, und das durften sie sich in der Situation nun wirklich nicht erlauben.

Leano blickte mit ihr zusammen auf die Ergebnisse der Sensoren. „Die Frage ist, wurde hier die Hardware oder die Software manipuliert. Bei der Software wäre es ein weiterer Eingriff auf die Schiffssysteme. Wie mir scheint, sollten wir mal den Stecker ziehen und alles neu starten.“, es war unglaublich, auf wie viel Zugriff diese Personen auf das Shenzhou-System hatten.
„Dann wären dies wohl auch Punkte für Captain Rix oder Lt Akari. Wir können nicht einfach Kontakt zu einem anderen Schiff aufnehmen, damit diese die Spuren überprüfen.“, wandte Sariya ein. „Aber insbesondere unsere Sensoren sollten schnell überprüft werde, wir könnten sonst arg getäuscht werden.“

Die Worte von Leano taten Sariya gut und bei seinem letzten Satz, dass die Boje tatsächlich mehr konnte, konnte sie sogar schmunzeln.
„Es ist einfach nur ärgerlich.“, sagte sie schon wieder mit ruhigerer Stimme. Sie konnte dem Taktiker nur zustimmen, als er vorschlug, die Reste der Boje an Bord zu holen. Wer wußte schon, was sie finden würden. Manchmal reichten schon kleine Fragmente, um mehr Aufschluß zu bekommen. Allerdings würden sich die Techniker wohl nicht freuen. Die taten gerade einen großen Job an allen Ecken und Enden.
"Ich danke ihnen für ihre Worte.", sagte sie ehrlich dankbar. Sie war auch schon wieder die Ruhe in Person.

„Die Sonde reagiert nicht mehr... die haben wir wohl verloren.“, gab Sariya enttäuscht wieder. Aber das schien mittlerweile auch unwichtig zu sein. Denn Captain Rix hatte die Brücke betreten und den Befehl gegeben, nach DS9 zu fliegen. Sariya war durchaus irritiert. Hatte der Captain neue Erkenntnisse? Doch noch irritierter war sie, als sie Leano den Befehl gab, die Waffen zu laden. Das klang sehr danach, dass sie wußte, wo die Gegner sich aufhielten.
Was hatte sie vor?

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Selke
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Re: Non semper ea sunt, quae videntur! - Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen

Beitrag von Selke »

Ort des Geschehens: Deck 8 | Sicherheitszentrale
Beteiligte Personen: Personal der Sicherheitszentrale
Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1310


Ltjg Shras (NPC)

Lieutenant junior grade Shras wusste, dass seine Leute jetzt eine Menge zu tun haben würden, wenn sie, beginnend mit den wichtigsten beziehungsweise sensibelsten Abteilungen, nach Abhörgeräten suchen sollten, doch es war unumgänglich. Wenn die Entführer sie tatsächlich belauschten, würde ihnen das vorerst einen gewissen Vorteil verschaffen. Diesen Vorteil mussten sie ihnen nehmen. Zu wissen, wo entsprechende Abhörgeräte installiert waren, war ein erster Schritt, und ein wichtiger dazu.

Entschlossen stellte der Andorianer daher ein Team zusammen, dass sich allein um diese Aufgabe und bis auf weiteres nichts anderes kümmern sollte. Dieses Team sollte nun nach solchen Wanzen suchen, sie jedoch an Ort und Stelle belassen, auch wenn einige ein wenig skeptisch aus ihren Uniformen schauten. Doch niemand stellte diese Anweisung infrage. Ein zweiköpfiges Team würde sich die Brücke vornehmen und dort alles still und gründlich untersuchen, weitere Teams wurden zum Maschinenraum, der Kampfbrücke, dem Taktikbüro und der Krankenstation geschickt. Wenn diese Abteilungen überprüft waren, würden sich die Teams nach und nach auch den Rest des Schiffes vornehmen. Ein letztes Team sollte die Sicherheitszentrale selbst auf links drehen, wenn es sein musste. Jedes dieser Teams bis auf das letztgenannte erhielt ein PADD, auf dem er, nur für die Abteilungsleiter bestimmt, die Information, dass man still und heimlich nach Abhörgeräten suchen würde, hinterlassen hatte. Das Team für die Brücke sollte diese natürlich der XO oder gegebenenfalls dem Captain vorzeigen, wobei letzteres nur passieren sollte, wenn die XO nicht auf der Brücke sein sollte.

"Sir, auf dieser Konsole wurde etwas gefunden", verkündete, kaum dass die Teams losgezogen waren, derjenige, der die Konsole untersuchte, an der sich McMasters ausgetobt hatte.
Shras ging hin und fragte: "Und, was haben Sie gefunden?"
"Es wurde tatsächlich gewissermaßen auf der Konsole herum gemalt. Oder besser geschrieben. Es ist ein einfacher, kurzer Schriftzug, Sir, der jedoch so etwas wie eine Botschaft an uns enthält." Der Mann sah alles andere als glücklich aus. "Da steht: Viel Spaß, ihr Narren!"



Ort des Geschehens: Lanora-Klasse | Gang zur Brücke
Beteiligte Personen: Junia Rix (Dr. Anna Saar, Victoria Priola, NPCs, erwähnt)
Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1220

Lt Jason McMasters (NPC)

Der Urheber besagter Nachricht, Lieutenant Jason McMasters, war auf dem Weg zurück auf die Brücke der Lanora-Klasse stehengeblieben und lehnte sich gegen eine Wand. Nicht, dass ihm übel gewesen wäre oder dergleichen, aber er brauchte kurz einen Moment für sich selbst. Diese Ärztin hatte ihn regelrecht fusselig geredet, jedoch auch gute Punkte aufgeworfen, sie hatte ihn gereizt, provoziert. Und nicht nur das. Nein, jetzt musste er feststellen, dass ein paar der Dinge, die sie ihm gesagt hatten, offenbar hartnäckiger an ihm nagten, als er sich eingestehen wollte.

###Könnte es tatsächlich sein, dass wir uns irren, und nicht das Spitzohr ist der Spion? Auch wenn das, was ich dieser Ärztin an Punkten genannt habe, tatsächlich aus ermittlungstechnischer Sicht eher Indizien sind, schien doch alles zu passen. Aber was, wenn wir uns irren?### Er musste sich unbehaglich eingestehen, dass die Ärztin in einem Punkt recht hatte: Diese Indizien waren letztlich keine handfesten Beweise. Und genau deshalb brauchten sie ja auch das Geständnis.

Und noch etwas beschäftigte ihn. Doktor Saar hatte sowohl sich selbst als auch Victoria als Spionin des Tal'Shiar ins Spiel gebracht. Und damit kam wieder die Frage: Was, wenn wir uns irren? ###Was, wenn ich mich irre? Ruhig und beherrscht, wie diese Ärztin war, als sie mir all das gesagt hat, wäre ihr so etwas durchaus zuzutrauen, doch welcher Spion würde sich schon freiwillig outen?### Sein Blick ging einfach nur noch an die gegenüberliegende Wand, während er nachdachte. ###Und wer würde es dieser Ärztin schon zutrauen? Sie würde eindeutig in die Kategorie der unauffälligen Personen fallen.### Aber was war mit Victoria? Jason diente schon seit Jahren unter ihrem Kommando und war ursprünglich ja auch von ihr rekrutiert worden. Und im Laufe der Zeit waren sie zu einer eingeschworenen Gemeinschaft zusammengewachsen, die letztlich eine erweiterte Familie war. Konnte es wirklich sein, dass sie...? Jason schüttelte nun unwillig den Kopf. ###Nein, das wäre echt zu absurd!###

Er würde da noch etwas ausgiebiger drüber nachdenken müssen, doch nicht jetzt. ###Vici erwartet mich bestimmt schon auf der Brücke zurück. Ich war eh schon länger fort, um sie nicht zu stören. Doch länger weg zu bleiben macht keinen Sinn.### Mit einem abgrundtiefen Seufzen stieß er sich von der Wand ab, atmete noch ein paarmal tief durch und setzte dann seinen Weg fort. Schließlich kam er auf der Brücke an, orderte, da Vici offenkundig noch Kaffee hatte, nur für sich einen und nahm dann wieder auf dem Sitz des Copiloten Platz. Nach außen wirkte er wieder ruhig und gelassen, doch der Same des Zweifels war nun unwiderruflich gesät.


[Wörter: 741]
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Junia Rix
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Re: Non semper ea sunt, quae videntur! - Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen

Beitrag von Junia Rix »

Ort des Geschehens: Brücke Lanora Klasse
Beteiligte Personen: Selke
Datum: 03.10.2400 Uhrzeit: 1300 Uhr



Nach ihrem Gespräch mit dem ersten Offizier der Shenzhou hatte sich Victoria kurz zurückgelehnt und ihren Kaffee weitergenossen. Auf dem Schirm vor ihr war immer noch die Sovereign Klasse zu sehen. Sie hätte nicht gedacht dass es so viel Spaß machen würde diese Crew und diesen Captain so vorzuführen. Noch dazu würde sie sich bald um das Spitzohr kümmern, sie freute sich schon darauf, denn sie ging ganz anders vor als Jason. Als sich besagter dann neben sie auf den Co Piloten Platz setzte, schaute Victoria kurz zu ihm rüber. Doch ihr gefiel nicht was sie da sah, irgendetwas war mit Jason, das konnte die Agentin sehen. Dafür kannte sie ihren Freund schon zu lange.

Doch noch bevor sie etwas sagen konnte hörte sie über die Lautsprecher diese Trill Anweisungen geben. Was hatte sie jetzt wieder vor. Sie ließ in alle Rohre Quantentorpedos laden und anschließend einen Kurs nach Deep Space Nine setzen. Sie hörte wie die Stationen grünes Licht gaben und die Shenzhou dann beschleunigen sollte. „Was zum Henker hat diese Trill jetzt schon wieder vor?“ fragte Victoria dann und schaute kurz zu Jason, der schon den Kurs am Berechnen war. „Vielleicht vor Wut etwas kaputt schießen, nur halt nicht hier?“ war die Antwort von Jason und man merkte dass der Satz einen sarkastischen Unterton hatte. Victoria lachte kurz auf und stimmte ihrem Freund dann zu. „Das könnte sein, für mehr ist sie ja nicht zu gebrauchen und weit werden sie eh nicht kommen.“ Dabei grinste die abtrünnige Agentin, denn sie hatten auch für diesen Fall etwas vorbereitet. Zum einen war ein Peilsender auf der Shenzhou angebracht worden, der aktiv wurde wenn der Warpantrieb eingeschaltet werden würde und zum anderen hatten sie ein Programm vorbereitet das die Shenzhou außer Gefecht setzen würde.

Auf dem Hauptschirm sah Victoria wie die Shenzhou auf Warp ging und ihre Finger huschten auch über die Konsole. Sie startete ebenfalls die Maschinen der Lanora Klasse und löste sich von dem Asteroiden auf dem sie die ganze Zeit standen um sie aus dem Feld zu manövrieren. Das dauerte nicht lange und sie schaute noch einmal kurz zu Jason, der sagte „Kurs ist gesetzt Vici.“ Gerade als Victoria den Warpantrieb zuschalten wollte, stoppte sie Jason allerdings. „Warte Vici, die fliegen nicht nach Deep Space Nine, sie fliegen woanders hin, wo kann ich noch nicht sagen. Aber ich gleiche den Kurs an und dann müssen wir aufholen.“ Die Agentin schaute Jason erst etwas irritiert an erwiderte dann aber „Sehr gut Jason, beinahe wären wir drauf reingefallen, es war gut den Peilsender anzubringen“ und klopfte Jason dabei auf die Schulter und fügte an „Egal was dich gerade beschäftigt, ich bin für dich da das weißt du Jason!“ Victoria wartete dann auf das ok von Jason was zügig kam und die Lanora Klasse beschleunigte dann auch auf Warp um der Shenzhou hinterher zufliegen. Victoria war gespannt was die Trill mit den Torpedos und dieser List vorhatte, doch sie war auf sie vorbereitet. Denn im Code der Shenzhou war noch ein weiteres Programm vorinstalliert.

[Wörter: 503]
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