VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Marrekhs Sterben
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Cassiopeia
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

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Anoara & Marek
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Anoara überhörte Samaas Kommentar einfach und war ganz auf das Eintreten in die Höhle konzentriert. Sie trat neben Jaeden, der seine Hände an die Steinwand gelegt hatte. Sie tat es ihm gleich und spürte eine sofortige tiefe Ruhe in sich. Ihr Herzschlag verlangsamte sich, ihr Atem wurde ruhiger, die wirren Gedanken, die aus dem Besuch der toten Stadt Maeren entstanden waren, ordneten sich und verblassten bis nur noch der Stein da war, der aus seinen Tiefen Sicherheit und Geborgenheit versprach.
Ihre Hand lag unweit der Jaedens auf dem Stein. Langsam und mit geschlossenen Augen schob sie ihre Hand zu seiner. Sie lächelte leicht.
"Ich spüre genau, wo du bist", sagte sie leise, "die Wärme im Stein, wie ein Strahlen, dem ich nur folgen muss..."
Als ihre Finger sehr vorsichtig die Hand Jaedens berührte, war es wie ein starker Sog, wie die Wirkung eines Magnetsteins auf Eisen, das ihre ganzen Körper zu erfassen schien.

"Du sitzt da so friedlich, dass ich gar nicht stören mag", sagte Marek leise zu Samaa, als er zurück kehrte und das Wasser abstellte. "Bleib ruhig da, ich habe ein paar Wurzeln gefunden und einige Kräuter, die zusammen gekocht sicher gut schmecken. Soll ich dich wecken, wenn es Essen gibt?", meinte er zwinkernd und machte sich daran, die Wurzeln an einem scharfen Stein abzuschaben.
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Siria
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

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Samaa
Maeren
153. Tag im 2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Samaa öffnete langsam die Augen und lächelte Marek an. "Du stört mich nicht.", sagte sie ehrlich. "Ich habe erst jetzt gemerkt, wie anstrengend und ereignisreich dieser Tag war. Ich bin ganz froh, dass wir eine Unterkunft haben.", erklärte sie.
"Vergiss die Nudeln nicht. Die könnten dazu sogar schmecken.", das zumindest konnte sie sich gut vorstellen. Dabei war sie sich nicht sicher, ob den anderen Nudeln überhaupt schmecken würden.
"Du kannst auch das Messer nehmen, dass wir vorhin mitgenommen haben.", schlug sie Marek vor. "Ich kann dir zeigen, wie man damit umgehen kann.", immerhin war es ein wirklich gutes Messer und sicherlich hilfreich.
"Schlafen werde ich heute Nacht und lieber nicht jetzt. Ich denke, sobald ich einschlafe, werde ich in den Wind übergehen.", sagte sie ehrlich.
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Cassiopeia
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Cassiopeia »

Anoara & Marek
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Marek sah zu dem Topf Wasser und dem, was sie mitgenommen hatten.
"Ich kenne Messer aus Metall, das wir schmieden", erklärte er zögernd, "ist dieses Messer auch so? Andere benutzen nur scharfe Steinklingen oder Büffelhörner als Werkzeuge. Wie ist es bei euch gewesen?"
Dass Samaa noch nicht schlafen wollte, weil sie Sorge hatte, dann in den Wind über zu gehen, konnte Marek gut verstehen und empfand es als rücksichtsvoll, dass sie noch nicht gehen wollte.
"Es dauert nicht mehr lange bis es dunkel wird. Dann bin ich wirklich gespannt auf die Umgebung hier", meinte er. So nah an einer vormaligen Besiedlung hatte er noch nie geschlafen und manche tierischen Bewohner kamen erst nach Einbruch der Dunkelheit an die Oberfläche.
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Siria
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Siria »

Samaa
Maeren
153. Tag im 2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

"Ja.", nickte Samaa. "Im Grunde ist es auch so. Es ist ein Metall. Probiere es aus. Es interessiert mich, wie du darüber urteilst.", sagte Samaa lächelnd neugierig. Auch wenn es aus ihrer Sicht ein gutes Messer war, konnte es Marek ganz anders sehen. Er hatte einen anderen Anspruch, an die Dinge, die er nutzte.
Samaa sah zum Himmel, die Sonne stand immer tiefer, der Wind wurde kühler. "Ich mag die Sonnenunteränge. Es hat etwas friedliches.", sagte sie etwas verträumt. "Bist du um die Sicherheit besorgt?", fragte sie Marek und legte den Kopf etwas schräg.
"In der Höhle sollte nichts passieren."
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Therapistin
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Therapistin »

Jaeden
Nördlich von Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Jaeden musste lächeln. Er sah es nicht - die Augen hatte er schließlich geschlossen - doch er spürte, dass Anoara neben ihn an die Wand trat. Fühlte durch den Stein hindurch, wie ihre Hand sich näher an seine schob und als sie seine Finger berührte, war es, als gäbe es nichts außer ihnen beiden. Selbst der Fels um ihn herum schien an Bedeutung zu verlieren. Anoara hier unten in der Höhle zu berühren, umgeben einzig von ihrer beider Element, war ein unbeschreibliches Gefühl. Fast meinte Jaeden, er würde den Stein nicht mehr durch seine Handflächen spüren, sondern nur über Anoaras Fingerspitzen.
Langsam öffnete er die Augen, drehte sich zu Anoara um, legte eine Hand an ihre Wange, die Finger in ihrem Haar verborgen.
"Hier drin mag ich dich erst recht nicht wieder loslassen", gestand er und gab einen Kuss auf ihre Stirn. Er konnte es schlichtweg nicht mehr, ein zartes Band aus Seidenfäden, dass er nicht durchtrennen konnte oder überhaupt wollte. Stattdessen genoss er es umso mehr, ihr hier so nah zu sein, denn es gab dafür keinen geeigneteren Ort.
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Ernst Ferstl
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Cassiopeia
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

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Anoara & Marek
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Marek schüttelte leicht den Kopf. "Nicht die Sicherheit. Die Tierwelt, die das Tageslicht meidet. Diese Gegend ist lange verlassen und war doch einmal bewohnt. Hier leben sicher andere Tiere als bei uns in den Bergen. Büffel werden hier kaum vorbei ziehen, aber vielleicht gibt es Nachtfüchse oder dergleichen, die um die Häuser schleichen", überlegte er und prüfte vorsichtig die Schärfe des Messers.
"Es ist immer noch scharf", stellte er überrascht fest, ehe er sich daran erinnerte, dass es auch noch nie benutzt worden war. "Es liegt gut in der Hand und ist sehr glatt", meinte er weiter, holte dann ein Stück Trockenfleisch heraus und war sehr erstaunt, dass die Klinge keine Mühe hatte, es zu zerteilen.
"Es ist wirklich scharf!" Mit dem Messer musste man sehr vorsichtig sein, sonst hatte er schnell einen Finger weniger an der Hand.

Anoara hatte noch nie derart intensiv empfunden. Das Gestein war warm und uralt und vertraut und schenkte ihr tiefe Ruhe. Auch Jaeden war warm und vertraut und als er eine Hand an ihre Wange legte und ihr einen Kuss auf die Stirn gab tat sie es ihm gleich. eine Hand blieb an der Wand, die zweite wanderte in Jaedens Nacken. Anoara kam sich unheimlich mutig vor, wie sie hier stand, Jaeden vor ihr an der Felswand und sie einfach ihr Gesicht ein wenig anhob und seine Lippen mit ihren einfing.
Das Klingen aus der Tiefe, das sie dabei durchströmte, war unbeschreiblich und Anoara meinte sogar, Worte darin zu hören.
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Siria
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Siria »

Samaa
Maeren
153. Tag im 2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

"Ich kann mir gut vorstellen, dass hier andere Tiere leben. Sie sind vielleicht auch uns gegenüber nicht so scheu, da sie noch nicht gelernt haben, dass von uns eine gewisse Gefahr ausgehen kann.", überlegte sie. "Hast du manchmal Sehnsucht nach deinem Stamm? Nach der Sicherheit der gewohnten Höhle und der Menschen, die Sicherheit geben? Hier wird immer alles fremd sein. Wir werden hier nicht lange bleiben, sondern weiter ziehen. Es wird immer neu sein.", fragte sie Marek und mußte etwas schmunzeln, als er sagte, dass das Messer wirklich scharf war. Es war nicht alles schlecht, was die moderne Welt zu bieten hatte.
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Therapistin »

Jaeden
Nördlich von Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Seine Augen fielen ihm zu, als Anoara ihn küsste. Wieder schien es noch viel intensiver zu werden, als es das ohnehin schon war. Die Steine um sie herum, schienen zu singen, eine zarte Melodie schien sich durch den Boden und durch Jaedens Füße bis in seinen Körper zu bahnen, füllte sein Denken aus - neben diesem so wunderbaren Kuss, den er nicht enden lassen wollte.
Er seufzte leise auf, genoss es, wie sich ihre Lippen aneinander schmiegten. Langsam zog er die Hand von der Wand, doch das nahm er kaum wahr. Erst als er sie auf Anoaras Wange legte, ihr Gesicht somit sanft umfasste, überkam ihn ein angenehmer Schauer und die Knie wurden ihm ein wenig weich, sodass er die Augen öffnete und sich aus dem Kuss löste, um sie ansehen zu können.
"Lass uns etwas hinsetzen", schlug er vor und schaute verlegen. "Dieses Gefühl mit dir macht mich ganz zittrig."
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Ernst Ferstl
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

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Anoara & Marek
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Marek überlegte etwas.
"Ein wenig", gab er zu. "Meine Eltern führen unseren Stamm, ich vermisse Rijah." So offen hatte er das wohl noch nie ausgesprochen. Doch gegenüber Samaa fiel es ihm leicht. Sie hatte ein Kind von einem Mann, von dem sie nicht wusste, ob er überhaupt noch lebte.
"Aber mein Vater ist... engstirnig. Er sieht nicht über den Rand der Berge hinaus. Er erlaubte es uns nicht, zu dem Leuchtturm zu gehen. Also schlichen wir uns heimlich ein paar Nächte weiter fort... ich bin dankbar, dass Jaeden mich begleitet, aber... klar denke ich manchmal an Zuhause. Aber ich will mehr wissen - über die Menschen, über Marrekh, über die Zukunft. Darum sind wir aufgebrochen und das bereue ich nicht."

Anoara half Jaeden sich zu setzen. Sie küsste ihn nicht noch einmal, ließ aber seine Hand nicht los als sie sich setzten und den Steinboden so noch großflächiger spürten als nur über den Kontakt an Händen oder Füßen.
"Der Stein ruft uns zu sich", sagte Anoara leise und lächelte. Sie spürte die uralte Kraft in der Tiefe, die auf sie wartete.
"Lass uns hinlegen", bat sie leise, "und zusammen im Stein versinken."
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

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Jaeden
Nördlich von Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Während sie sich setzten, nahm Jaeden das Gepäck vom Rücken, dann lehnte er sich an die steinerne Wand hinter sich und seufzte angenehm. Der Fels, sein Element, schien überall um ihn zu sein. Doch Anoara, die seine Hand hielt und er ihre, war ihm so viel näher, dass er das Gefühl hatte, selbst das kleinste Staubkorn sang für sie.
"Der Gedanke gefällt mir", stimmte er leise zu und strich über ihre Finger. "Aber wir sollten zuvor noch etwas essen, findest du nicht?" Eingelullt in sein Element, ließ es sich so schnell vergessen, dass es noch andere, lebensnotwendige Bedürfnisse seines Körpers gab.
"Ich glaube, ich habe noch eine Wurzel, warte kurz", murmelte er und zog mit einer Hand das Gepäck näher zu sich, um auch mit jener Hand darin zu suchen. "Hah", machte er zufrieden, als er die letzte jener Wurzeln heraus zog, die Marek und er in der Schlucht ausgegraben hatten. "Hier." Er reichte sie Anoara und legte die nun freie Hand an ihre Seite.
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Ernst Ferstl
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