VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Marrekhs Sterben
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Cassiopeia
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

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Anoara / Marek
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

"Komischerweise", antwortete Marek, "ist es das gar nicht. Ich finde es sehr faszinierend und habe offengestanden kaum eine Ahnung, was Jaeden oder du da tut, aber es kommt mir total normal vor. Vielleicht, weil es das für euch irgendwie ist, nehme ich an", überlegte er und kratzte sich etwas am Kopf. Einladend hielt er die Tür auf, sodass sie wieder eintreten konnten. Was der Wind nun mit ihren Tränen zu tun hatte, war Marek nicht ganz klar, doch er ließ es besser unkommentiert.
"Kannst du mit solcher Technik echt umgehen?", fragte er, wieder erstaunt und zugleich fasziniert von dem Wissen, das zu dem Umgang mit solchen Geräten gehörte.

Anoara spürte seine leichte Enttäuschung und erwiderte fast entschuldigend den Druck seiner Hand. Langsam, sehr langsam erklomm sie Stufe für Stufe. Als es nur noch eine Windung bis ganz nach oben war, brauchte sie eine Pause und lehnte sich an die Wand.
Sie schloss die Augen und legte beide Hände an die Mauer um tief in den Stein zu fühlen, der ihren Kontakt nur sehr schwach zurück warf. Ihr Herz klopfte und sie fühlte ein unangenehmes Ziehen der Sehnsucht. Sehnsucht zu den Felsen, die so unerreichbar weit unten waren. Und zu Jaeden. Sie öffnete die Augen und hob etwas unsicher eine Hand um ihn wieder nahe zu sich zu ziehen. Ohne seine Nähe war diese Höhe vom Boden unerträglich.
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Siria
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Siria »

Samaa
Maeren
153. Tag im 2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Samaa atmete noch ein Mal tief durch, bevor sie wieder in den Turm ging. Als die Tür hinter ihr zu ging, war es plötzlich so ruhig um sie herum. Dafür wimmerte aber Aella auf ihrer Decke. Sie nahm sie hoch und ihre Tochter beruhigte sich gleich wieder.
"Es ist schön, dass das für dich normal ist und nicht irgendwie abstoßend. Du bist offenbar jemand, der sehr offen mit neuen Situationen umgehen kann. Eine gute Eigenschaft, wenn du irgendwann mal deinen eigenen Stamm anführen wirst.", sagte sie zwinkernd und blickte dann zu den alten Gerätschaften.
"Nun ja...", begann sie zögerlich, "die sind verdammt alt. Ich kann mit der Technik aus meinem Jahrhundert etwas anfangen, aber das hier... ich hoffe, es erklärt sich von selber.", sie zuckte mit den Schultern. "Wo hat Jaeden es aus gemacht?"
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Therapistin
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

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Jaeden
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Sie waren beinahe oben angekommen, als Anoara sich an die Wand des Turmes lehnte, die Hände darauf legend und Jaeden wusste genau, dass sie die Verbindung zu ihrem Element suchte, die Wärme der schützenden Steine. Er sah ihr deutlich an, dass sie nur noch wenig dessen spürte, erkannte es in ihrem Blick, als sie ihn endlich wieder ansah und lächelte sanft.
Als sie ihm ihre Hand entgegen streckte, nahm er sie augenblicklich in seine, hauchte einen leichten Kuss darauf und verschränkte schließlich wieder ihre Finger miteinander. Sofort spürte er wieder Wärme in sich aufkommen, sich sie aufsteigen, durch den Arm gleiten, sodass er sie mit Anoara teilte.
"Dir wird dort oben nichts passieren, das verspreche ich dir", sagte er leise und lächelte beruhigend.
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Ernst Ferstl
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Cassiopeia
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Cassiopeia »

Anoara / Marek
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

"Ähm", machte Marek etwas unintelligent - und genau so fühlte er sich in diesem komischen Raum auch. "Es war dieser - nein, dieser Hebel", meinte er sich zu erinnern und traute sich nicht noch einmal ihn zu berühren. "Den habe ich umgelegt, dann kam der Ton, die Stimme, die sich immer wiederholt hat." Er selbst trat etwas von dem Tisch zurück. Er fasste das Unding sicher nicht noch einmal an.

Als Jaeden einen Kuss auf ihre Hand hauchte, wurde ihr augenblicklich wieder warm. Eine ganze Weile sah sie ihn einfach an, ehe sie sich traute wieder nach oben zu schauen. Sie hatten es fast geschafft, erkannte sie.
"Es ist so hoch", flüsterte sie ein wenig ängstlich. Dort oben würde fast nichts mehr vom Kontakt zum Boden übrig sein. Sie sah Jaeden wieder an und wusste, er war dort oben bereits gewesen. Es konnte so viel schlimmer also nicht sein.
Sie atmete noch einmal tief durch und stieß sich leicht von der Wand ab, gerade soweit, dass ihre Finger die Wand noch berührten, während die ihrer zweiten Hand mit denen Mareks verschränkt waren.
Langsam stieg sie die nächste Stufe hinauf und jeder Zentimeter mehr Höhe schien sie unendlich Kraft zu kosten.
Irgendwann nach einer Ewigkeit standen sie vor der Tür zum Kontrollraum und Anoaras Atem zitterte.
"Ich verstehe das nicht", sagte sie leise, als sie sich abermals an die Wand lehnte und die Augen schloss. Sie waren her geflogen auf den Vögeln. Dort hatte es nirgendwo eine Wand oder einen Fels gegeben, sondern nur freie Luft unter ihr und der Flug war ihr leichter gefallen als dieser Aufstieg in dem Turm.
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Therapistin »

Jaeden
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Anoara schien es wirklich schwer zu fallen, hier hinauf zu gehen. Das konnte Jaeden nur zu gut verstehen, je höher sie gingen, umso weniger spürte sie die Verbindung zum schützenden Stein. Dazu kam, dass sie heute das erste Mal in einer Stadt war und das erste Mal in einen Turm stieg. Ein für sie beinahe toter Turm.
Schließlich blieb sie erneut stehen und er stellte sich besorgt neben sie, strich über ihren Handrücken, die freie Hand legte er an ihre Wange, berührte mit den Fingerspitzen die Wand, an der sie lehnte und spürte, wie weit weg die Erde war. Doch da war auch noch eine kleine Verbindung, die er versuchte, in Anoara fließen zu lassen. Er sorgte sich so sehr um sie, dass er sein eigenes Unwohlsein gar nicht wahr nahm. Er wusste, mit Anoara würde er das überstehen und sie es mit ihm.
"Möchtest du dich einen Moment setzen?", schlug er vor und strich mit dem Daumen über ihre Wange.
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Ernst Ferstl
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

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Anoara / Marek
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Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
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Anoara zwang sich langsam durchzuatmen und öffnete die Augen schließlich wieder. Sie schüttelte leicht den Kopf und lächelte unwillkürlich als Jaeden sie so sanft berührte und sie so besorgt ansah.
"Es geht gleich wieder", sagte sie leise und hob ihre Hand um sie ihrerseits an Jaedens Wange zu legen. Hatte sie dies vorher schon einmal getan? Sie wusste es nicht mehr. Es fühlte sich wunderbar und vertraut an, ihn zu berühren.
Sie griff mit der freien Hand an ihre Kette, derer sie sich erst jetzt wieder erinnerte.
"Die habe ich in einem Haus gefunden, in dem Samaa und ich waren", sagte sie und hob den Anhänger so, dass Jaeden ihn ebenfalls sehen konnte. "Ich habe fast vergessen, dass ich den Stein bei mir trage." Sie lächelte etwas verlegen und schloss ihre Hand um den Stein. Auch er war aus seiner Umgebung heraus geschlagen worden und doch war er kräftiger als diese Mauer in ihrem Rücken, so schien es ihr. Als sie Jaeden wieder ansah, fühlte sie sich nicht mehr ganz so matt.
Ihre Hand lag noch immer an seiner Wange und sie strich leicht mit dem Daumen darüber und versank ein weiteres Mal in diesen unglaublichen Augen.
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

Beitrag von Therapistin »

Jaeden
Maeren, Edaira-Gebirge
Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
Nachmittag

Wärme legte sich über ihn, als Anoara die Hand an seine Wange legte und er schloss für einen Moment die Augen, schmiegte das Gesicht in ihre schützende Berührung und fühlte sich augenblicklich sicher und geborgen.
Als er die Augen wieder öffnete, sah er lächelnd zu, wie ihre andere Hand sich um einen Stein an einer Kette legte, die sie um den Hals trug. Vorsichtig legte er seine freie Hand um ihre herum, beinahe wie in eine schützende Umarmung und er spürte deutlich, dass der Stein noch immer eine Verbindung bot. Er schien sanft in ihren Händen zu pulsieren, ihnen Ruhe zu senden.
"Verliere ihn nicht", bat er Anoara leise und strich sowohl über ihre Wange als auch über ihre Finger. "Ein starker Stein für eine starke Frau", flüsterte er lächelnd, kam ihrem Gesicht langsam entgegen und lehnte seine Stirn schließlich vorsichtig gegen ihre, ohne den Blick von ihren Augen zu nehmen.
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Siria
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Samaa
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Da Marek keine Anstalten zu machen schien, den Hebel wieder umzulegen, ging Samaa zu eben diesen und betätigte ihn. Erst passierte nichts, doch dann hörte man ein Summen, es war nur viel lauter, als sie das kannte. "Das sind die Lüfter der Rechner.", erklärte sie das Summen. "Gutes Zeichen.", sie war noch immer erstaunt, woher die alten Geräte den Strom her nahmen. Nach so langer Zeit. Die waren damals doch nicht so dumm, wie es immer schien.
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Re: VIER - Maeren, Edaira-Gebirge

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Anoara / Marek
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Tag 153 des 2. Quartals im Jahr 2457
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Wieder erklang dieses Summen, was Marek so unheimlich vorgekommen war, als lauerte irgendwo ein brummendes Tier. Dass es nur Luft war, die dies erzeugte, beruhigte ihn etwas; er vertraute hier ganz und gar auf Samaas technisches Wissen.
Wieder erschien ein leichtes Rauschen auf dem schwarzen Kasten, das sich von der Mitte aus nach oben und unten hin ausbreitete. Dann leichte Zickzack-Wellen, als Geräusche zu hören waren.
"...Situation ist bedrohlich..."
"...keine Reserven mehr..."
"...Abzug binnen vier Wochen... Evakuation notwendig... Ausbruch... unvermeidbar..."

Marek bekam eine Gänsehaut, als er diese Sätze wieder hörte, versuchte aber dieses Mal genauer hinzuhören. Doch auch jetzt fand er keinen Hinweis darauf, was hier passiert war.
"Es ist immer das gleiche", sagte er nach der dritten Wiederholung und sah leicht fragend zu Samaa, ob sie mehr aus den Sätzen heraus hören konnte als Jaeden zuvor.
Als er an seinen Freund dachte, blinzelte er leicht und sah zu der Tür. Wo blieb der eigentlich?

Eine Welle von Wärme und Zuneigung er fasste Anoara als Jaeden seine Hand um die ihre legte. Sie fühlte sich ganz und gar beschützt und als er seine Stirn an ihre legte und ihr so nah war, legte sie vorsichtig ihre Arme um ihn um ihn nahe bei sich zu halten. Eine starke Frau hatte er zu ihr gesagt - war sie das wirklich? So etwas hatte ihr noch nie jemand gesagt.
Er war ihr so nahe, dass sie seine Wärme seines Körpers spüren konnte. Vorsichtig strich sie mit der Hand über seinen Rücken nach oben bis zu den Schultern, wo sie es angenehm fand, sie etwas zu halten.
Hatte er nicht etwas gesagt? Sie hatte es vollkommen vergessen - sowohl seine Worte als auch, wie man selbst Worte formte oder auch nur dachte. Anoara fühlte nur noch. Spürte Jaedens Nähe seine Wärme, seinen Schutz und der Stein um ihren Hals, der wie eine beruhigende Aura sie beide zusammen hielt.
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Jaeden
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Anoaras Hand an seiner Schulter löste ein angenehmes Kribbeln aus, das sein Lächeln noch etwas breiter werden ließ. Sie schienen wie in einer kleinen Blase gefangen, ihre eigene kleine Welt, wo nichts und niemand sie stören konnte, wo sie einfach nur fühlen konnten, sich selbst, einander und ihr Element, das so tief unter ihnen war und doch durch den Stein um Anoaras Hals so nah schien.
Vorsichtig griff er nach dem Stein an der Kette und schob ihn sachte zurück unter Anoaras Tunika, bis er auf ihre Haut lag, wo er ihr hoffentlich ein wenig Ruhe schenkte in dieser so ungewohnten Situation. Dann umfasste er sanft ihr Gesicht, sah ihr für die Unendlichkeit einer Sekunde in die Augen und hauchte ihr schließlich einen Kuss auf die Stirn. Seine Lippen schienen dabei zu vibrieren, sodass er es direkt noch einmal wiederholte, weil es so angenehm war.
"Fühlst du dich nun besser?", fragte er leise und löste sich soweit von ihr, dass er ihr wieder in die Augen blicken konnte.
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Ernst Ferstl
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