3. Port Soles

[LaBerg]

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Tarik
Port Soles
Mitte Januar im 146. Jahr des Lichtes
Früher Morgen
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Tarik bemekrte das Kopfschütteln von Zeira als er über die Bibliothek sprach. Er deutete es so, dass er nicht weiter darüber sprechen sollte und sie hatte damit vollkommen recht. Er wollte in dieser Runde auch erstmal nicht mehr über die Bibliothek erzählen. Wobei er durchaus glaubte, dass es in der Bibliothek Informationen über die Vertrauten der Götter gab. Informationen wie sie einst aggiert haben und warum sie ihre Aufgabe nicht mehr erfüllten. Die Vertrauten der Götter zu finden, bedeutete schließlich noch lange nicht, dass sie bereit waren ihre Aufgabe wieder zu übernehmen.
Tarik dachte über die Worte von Toyan nach. Warum wollte Aceio sich die Macht über das Meer und die Handel auf eben diesem ansich reißen. Er schüttelte leicht den Kopf irgendwie war dies alles sehr verworren.
"Ich verstehe, dass du Aceio aufhalten willst, aber wäre es nicht sinnvoll wie von Toyan vorgeschlagen, dass du dich ihm erstmal anschließt und versuchst herauszufinden, was er genau vor hat. Ich meine du hast ein Schiff und Aceio kennt dich. Also besteht doch die Chance, dass du ausgewählt wirst", wandte sich Tarik an Nyath.
"Diese Ielia an welches Element ist sie eigentlich gebunden?"

[Cassiopeia]

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Toyan / Nyath
Port Soles
Mitte Januar im 146. Jahr des Lichtes
Morgen
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Nyath war nicht gerne jemand, der sich einem Menschen anschloss um ihn auszuspionieren. Aber er musste Tarik Recht geben, dass dies der unauffälligste Weg war, heraus zu finden, mit wem sie es zu tun hatten.
"Feuer", sagte er und nannte damit das dritte Element in der Reihe. "Das sagte Aceio zumindest. Sie war einst eine Feuermagierin, bis Nalahr sie auf seine Seite zog und sie Blutmagierin und Nekromantin wurde. Aber irgendwo tief in ihr ist sie eine Feuermagierin. Und wenn sie so ist wie Aceio und Ingur, dann wäre sie die Vertraute dieses Elementes."
Er kratzte sich etwas am Bart. War es wirklich Zufall, dass all diese Leute plötzlich auftauchten und Aceio diese Kontakte suchte und fand?
"Wenn sie die Macht auf den Bélan-Inseln übernimmt, hat Aceio einen mächtigen Verbündeten am anderen Ende der Welt. Wenn er den Seeweg dorthin ebenfalls kontrolliert..."

"Hoffen wir, dass er nicht selbst die Macht in Port Soles ergreifen will", murmelte Toyan. Ganz abwegig erschien ihm das bei den eingeschlagenen Wegen und ihren Spekulationen nicht mehr.

[LaBerg]

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Tarik
Port Soles
Mitte Januar im 146. Jahr des Lichtes
Früher Morgen
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Eine Feuermagierin die zur Blutmagierin und Nekromantin wurde also... Tarik hatte nicht gewusst, dass eine solche Veränderung möglich war. Und war es überhaupt möglich die 'wahre' Magie von Ielia wieder an die Oberfläche zu bringen? Wieder Fragen für die es wahrscheinlich in der Bibliothek Antworten gab.
"Also fehlt nur noch die Luft...", murmelte er leise. Jeder dieser Vertrauten der Götter schien sein eigenes Ziel zu verfolgen.
Aber wenn Aceio wirklich an einem Bündnis schmiedete, dann war es um so wichtiger herauszufinden, was seine wahren Absichten waren. Denn das Bündnis bedeutete nicht nur die Macht auf der Welt, sondern es war auch ein Bündnis zwischen sich entgegenstehnden Elementen. Es konnte gut sein, aber es konnte auch die erneuten Sturz in das Verderben bedeuten.

[Spikor]

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Réigam
Port Soles
Mitte Januar im 146. Jahr des Lichtes
Früher Morgen
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"Hmmmm Brianna hat vorhin gesagt, wir müssen die Vertrauten der Götter zusammenbringen, um die Spirale aus Krieg und Gewalt zu unterbechen. Drei dieser Vertrauten kennen wir also schon, nur der für Luft fehlt noch. Aber Aceio und diese Ingur kennen sich offenbar schon und arbeiten bereits zusammen, oder habe ich das falsch verstanden? Sie scheinen sich bereits gegenseitig zu suchen und an einem Bündnis zu arbeiten. Wenn es wirklich so ist, dass die vier einfach nur zusammengebracht werden müssen, dann sieht es ja so aus, also ob wir die Sache einfach laufen lassen und Aceio helfen könnten. Aber ehrlich gesagt frage ich mich, wenn ich euch zu zuhöre, ob das eine gute Idee ist. Die drei, die wir kennen, scheinen alle auch irgendwie... na, sagen wir mal 'bedenklich' zu sein, jeder auf seine Weise. Vielleicht bedeutet 'Ende der Gewalt' auch einfach nur, dass die vier eine Herrschaft errichten und alle anderen unterdrücken? Oder das alle sterben? Woher habt ihr denn die Information, dass die Vertrauten der Götter zusammengebracht werden müssen, um Frieden zu schaffen? Ist die vertrauenswürdig? Und wurde etwas darüber gesagt, was für ein 'Frieden' das dann werden soll?", fasste Reígam seine Gedanken zusammen. Für ihn war im Moment noch völlig unklar, ob die Vertrauten der Götter die Lösung oder das Problem waren.

[Cassiopeia]

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Toyan / Nyath
Port Soles
Mitte Januar im 146. Jahr des Lichtes
Morgen
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Toyan hörte Réigam aufmerksam zu und dachte etwas über dessen Worte nach.
"Du hast Recht, Réigam. Was mit dem 'Ende der Herrschaft' gemeint ist, wissen wir im Grunde gar nicht. Es ist naheliegend, dass das Ende der Unterdrückung einer Seite über die andere gemeint ist, aber sicher wissen wir es nicht. Aceio brachte uns damals zusammen um für Gerechtigkeit und Freiheit zu kämpfen - gegen Nalahr, aber auch zwischen Magiern und Sine. Nalahr ist besiegt und die Alleinherrschaft der Sine ebenfalls. Aber so wie das klingt, sind Ingur, Iealia und Aceio so etwas wie Hohe Magier - und es gab einen, der dies auf Sine-Seite ebenfalls verkörperte. Gilean war einst Aceios Partner und nach Merus' Tod der neue Lichtbringer der Bruderschaft. Das höchste Amt ihrer Lichten Würden. Als er starb, endete ein Jahrhunderte langes Leben, wie das von den Hohen Magiern. Leider hat er niemandem verraten, ob er diese Fähigkeit selbst erreichte oder - wie es die Magier von sich sagen - von den Göttern erwählt wurde. Ein Wächter der Götter der Sine auf dieser Welt, eine Verkörperung Valo und Mustahs. Bisher ist mir kein Nachfolger bekannt." Außer, dass ihm selbst bereits die Götter vor der Schlacht gegen Nalahr erschienen waren. Nicht nur einmal. Doch das sprach er nicht laut aus.
"Ich schweife ab, entschuldigt. Mich würde interessieren, wer der Luftmagier ist, ich hege aber kaum Hoffnung, dass wir hier schneller als Aceio sind. Die drei, die wir bisher kennen, scheinen in der Tat alle eigene Ziele zu verfolgen und in weitaus größeren Dimensionen zu denken als wir. Was es vermutlich einfach macht, ihnen zu folgen. Und um so schwerer, sie zu durchschauen."

[LaBerg]

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Tarik
Port Soles
Mitte Januar im 146. Jahr des Lichtes
Früher Morgen
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Tarik folgte den Ausführungen aufmerksam.
"Wisst ihr was ich interessant finde. Brihá hat dann vier auserwählte Diener, wohingegen Valo und Mustah nur einen Vertreter haben. Und der Verteter von Valo und Mustah ist tot und wir wissen nicht wie unter umständen ein neuer bestimmt wird", sagte Tarik nachdenklich.
"Auch bei diesem Luftmagier stellt sich die Frage, ob er noch lebt und wir schneller sein müssen als Aceio oder ob dieser Luftmagier vielleicht auch getötet wurde. Auch dann ist die Frage, wie ein Nachfolger bestimmt wird. Muss ein solcher Vertrauter der Götter, der seine Aufgabe nicht mehr wirklich wahrnehmen will und seine eigenen Interessen verfolgt, gar getötet werden?"
Tarik dachte dabei insbesondere an Igur, der durchaus eigene Interessen verfolgte und sicher nicht die Aufgabe von Brihá.

[Cassiopeia]

Drei Wochen später

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Toyan
Port Soles
Anfang Februar
146. Jahr des Lichtes
Vormittag
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Drei Wochen waren vergangen seit der Rückkehr. Der Winter hatte Port Soles nach wie vor im Griff, doch ohne die tiefe Sorge um seine Freunde fühlte Toyan sich wesentlich besser. Sie hatten sich gegen eine Mitreise entschieden, was Aceio nicht gerade begeistert hatte, doch er hatte es akzeptiert. So war er aufgebrochen mit den Händlern, abermals gen Westen zu den weit entfernten Inseln des Bélan-Reiches, die inzwischen vermutlich längst eingenommen waren vom Königreich Cyran. Es würde ein Kampf um Handelsrechte geben und Toyan war froh, kein Teil dessen zu sein.
Sie hatten auf dem Festland genug eigene Schwierigkeiten. Die Wüste wurde wieder fruchtbar, was das Königreich Eba auf den Plan rief, ebendiese zu besetzen. Es gab Kämpfe, hieß es. Die Wüstenclans wurden vertrieben und verloren ihre Lebensgrundlage und ihre Bodenrechte. Chaos - wo man hinsah, herrschte Chaos.
Er betrat das Gasthaus und schüttelte seinen Winterumhang aus um ihn vom Schnee zu befreien, nachdem er die Einkäufe auf dem Tisch abgestellt hatte. Es gab kaum noch etwas auf dem Markt. Es wurde Zeit, dass er Griff des Winters sich etwas lockerte. Sonst würde es bald knapp werden an Lebensmitteln und Arzneien.
"Jemand da?", fragte er dennoch munter und wärmte seine Hände kurz am Feuer, die von der Kälte gerötet waren.

[Tjeika]

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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar , 146. Jahr des Lichtes
Vormittag
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"Und sieh' zu, dass du dich nicht wieder über den Tisch hauen lässt", ermahnte Shaya Kiya, während sie rücklings durch die Schwingtür aus der Küche hinaus in den Gastraum trat.
"Drei Fässer Bier für sechs Goldstücken. Nicht mehr. Der Rest ist für die Wachen", wies sie sie neuerlich an.
Letztes Mal war es anders gelaufen und Shaya hatte Kiya an den Stadttoren zur Hilfe eilen müssen.
Sie drehte sich um und ein leises "Ups" entfleuchte ihren Lippen, als sie Toyan sah. Sie lächelte und trat schnell zu ihrem Mann, um sich die Einkäufe anzusehen.
"Du hast Äpfel bekommen", lobte sie, stahl sich einen Kuss, dann noch einen und tat dabei als hätte sie mit Kiya nicht gerade einen Schmuggel besprochen.
Aber anders hätten sie schon seit Wochen kein Bier mehr anbieten können. Und andere Dinge ebenfalls nicht.

[Cassiopeia]

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Toyan
Port Soles
Anfang Februar
146. Jahr des Lichtes
Vormittag
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Toyan hob halb skeptisch, halb amüsiert eine Augenbraue.
"Wachen? Gold für die Wachen?" Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah Shaya prüfend, aber keinesfalls verurteilend an. "Woher kriegst du das Bier für sechs Gold?" Das war eine Menge Geld.
Er nickte leicht zu den Äpfeln hinüber. "Der alte Baum des ehemaligen Tempels steht noch. Er trägt sogar noch. Man muss es nur wissen", sagte er und zuckte leicht mit den Schultern. Die Äpfel interessierten ihn gerade weitaus weniger als geschmuggelte Bierfässer.

[Tjeika]

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Shaya Kerim
Port Soles
Anfang Februar , 146. Jahr des Lichtes
Vormittag
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"Ach, das ist nichts", winkte Shaya schnell ab und widmete sich ausgiebig den Äpfeln.
Sie nahm einen aus dem Korb und roch daran.
"Er trägt im Winter? Das ist ja außergewöhnlich", fand Shaya konzentriert.
Sie sah über den Apfel hinweg zu Toyan und seufzte leise. Sein Blick verriet deutlich, dass er nicht locker lassen würde. Also packte sie den Apfel zurück, während die Hintertür kurz geöffnet wurde - was eine kühle Brise hineinließ - und dann wieder geschlossen.
"Was glaubst du, woher wir das Bier haben, das wir den Gästen seit Wochen ausschenken?", fragte sie rhetorisch und konnte selbst nicht anders, als zu schmunzeln.
"Ich habe noch ein paar Kontakte von Papa, da habe ich... improvisiert... genau."
Sie nickte sich selbst bestätigend. Es gab keinen Grund, das als Fehler hinzustellen. Immerhin waren Fischer und Seeleute hungrig und stets äußerst durstig.