Rhyn - 21.06.

[Cassiopeia]

Elaina
Rhyn, Avon
21.06.
Morgen

Elaina saß auf einer Stufe und blickte zum Hafen. Sie hatte einen Becher Tee in der Hand, während sie zusah, wie die Sonne das Meer erwärmte und die ersten Nebelschwaden aufstiegen und alles in einen leichten Dunst hüllten. Seit zwei Tagen waren sie hier und es übte eine ungeheure Faszination auf sie aus. Hier fühlte sie sich ein wenig wie am Ende der Welt. Rhyn war umgeben von Bergen, durch die sie beschwerlich hindurch gekommen waren. Die Hafenstadt selbst wirkte wie aus der Zeit gefallen. Rhyn war kein großer, bedeutender Handelshafen. Obwohl von hier aus Schiffe in viele Länder ablegten, zogen die meisten Händler andere Städte mit besserer Außenverbindung ins Hinterland vor. Das machte aus Rhyn einen sehr geschützten Ort, an dem Elaina sich ausgesprochen sicher fühlte. Wenn es nach ihr ging, wäre sie gern hier geblieben, anstatt auf ein Schiff zu steigen, dass sie nach Westen brachte.

[Ayrina]

Zahra
Rhyn, Avon
21.06.
Morgen

Zahra trat zu Elaina und setzte sich neben sie. Sie zupfte sich ihren langen, dunklen Handschuh zurecht und sah wie die junge Frau aufs Wasser.
"Wann kommt unser Schiff?", fragte sie sie nach einer Weile und beobachtete ebenfalls das Treiben am Hafen. Sie verloren zuviel kostbare Zeit, auch wenn es trügerisch sicher hier wirkte.

[Cassiopeia]

Elaina
Rhyn, Avon
21.06.
Morgen

"Es soll zur Mittagsstunde eintreffen und sich mit seltenen Steinen und Metallen aus den Bergen beladen", sagte Elaina das, was sie wusste. Sie mochte das Wasser nicht besonderes, nirgends fühlte sie sich so schwach und kraftlos wie auf dem Wasser.
"Kommst du gut zurecht auf Schiffen?", fragte sie Zahra und sah sie von der Seite her an.

[Ayrina]

Zahra
Rhyn, Avon
21.06.
Morgen

Zahra zuckte lächelnd die Schultern.
"Keine Ahnung. Ich bin in der Wüste aufgewachsen und war bisher nie auf einem Schiff. Wir werden es also sehr bald herausfinden."
Sie sah Elaina von der Seite an.
"Du magst Schiffe nicht sonderlich?"; interpretierte sie ihren Gesichtsausdruck.

[Cassiopeia]

Elaina
Rhyn, Avon
21.06.
Morgen

Elaina verzog etwas das Gesicht.
"Feuer und Wasser verstehen sich nicht besonders", sagte sie und sah auf ihre Hände. "Aber es wird gehen. Immerhin werde ich nichts anzünden können", sagte sie etwas ironisch. "Nein, im erst, ich mag Schiffe wirklich nicht besonders. Das letzte Mal... sind wir aus Jaraa geflohen. Als letzte Überlebende, Wochenlang über dem Meer in ein Land, das ich überhaupt nicht kannte. Es gibt schönere Erinnerungen, gebe ich zu." Andererseits waren sie und Bidjan sich auf dieser Fahrt näher gekommen, was sie leicht lächeln ließ. Etwas Gutes hatte es also gehabt.

[LaBerg]

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Bidjan
21. Juni 713
Morgen
Rhyn, Avon
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Bidjan folgte der Unterhaltung der beiden Frauen. Besonders erfreut war auch er nicht über die bevorstehende Überfahrt. Wenn Lorn wärend sie auf dem Schiff waren frei kam, würde das Schiff zu seinem Spielball werden. Außerdem war das Ziel nicht unbedingt mit besonders guten Erfahrungen besetzt, hatten sie es doch das letzte Mal fluchtartig verlassen müssen.
Bidjan blickte zu Elaina und schenkte ihr ein leichtes Lächeln. Sie würde in ihre alte Heimat zurückkehren, die sicher nicht mehr so war, wie sie diese kannte.
Dann wandte er sich Zahra zu. "Es dauert immer eine Weile bis man sich an das Geschaukel des Schiffs gewöhnt hat. Kannst du denn eigentlich schwimmen?"

[Ayrina]

Zahra
Rhyn, Avon
21.06.
Morgen

"Nein", seufzte Zahra und sah wieder zu dem Meer.
"Dann geh ich wohl besser nicht über Bord"; versuchte sie ihr Unbehagen ob dieser Tatsache mit einem Scherz zu überspielen.
"Wie lange wird die Überfahrt dauern?"

[Cassiopeia]

Elaina
Rhyn, Avon
21.06.
Morgen

"Das kommt etwas auf den Wind an, letztes Mal hatten wir etwas Pech und waren sehr lange unterwegs. Doch der Weg ist wirklich weit. Und was uns dann dort erwartet, weiß niemand. Chairo hat sein Land entvölkert, Keltor ist ihm mit seinen Armeen gefolgt. Wenn wir den Ausbruch des Vulkans hier im Süden mit bekamen, muss er gewaltig gewesen sein und die Asche hat sich sicher nicht nur nach Süden verteilt." Das waren alles andere als aufbauende Aussichten.

[LaBerg]

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Bidjan
21. Juni 713
Morgen
Rhyn, Avon
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Bidjan blickte zum Elaina wärend sie erzählte. Die letzte Überfahrt hatte lange gedauert, aber sie hatte dazu geführt, dass Bidjan und Elaina sich näher gekommen waren.
Die Tatsache, dass Zahra nicht schwimmen konnte, war eine Tatsache, die nicht unbedingt besonders beruhigend war, da galt es wirklich zu hoffen, dass es eine ruhige Überfahrt werden würde.
"Ja hoffen wir, dass die Winde günstig sind und die Überfahrt schnell von statten geht. Ich möchte ungern auf dem Meer unterwegs sein, wenn die Zeit gekommen ist in der Lorn aus seinem Gefängnis befreit wird...", sagte Bidjan leise zu den beiden Frauen.
"Was uns genau in Lazaa erwartet das weiß warscheinlich niemand genau. Ein verbranntes und größten Teils entvölkertes Land. Davon ist auszugehen und wer noch da ist, wird sich möglichst versteckt halten."