EINS - Edaira-Gebirge
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Re: EINS - Edaira-Gebirge
Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag
"Rangar tut das, was er für richtig hält. Was dem Stamm Sicherheit gibt", antwortete Marek. "Aber ich weiß, was du meinst. Wenn wir ewig so weiter machen, kommen wir nie voran. Bisher... brauchten wir das nicht. Bisher waren wir ebenso sicher, wie wir hier seit Generationen leben. Aber glaub mir, ich weiß sehr gut, was du meinst", sagte Marek und hoffte sehr, dass Rangar lernfähig war. Etwas war im Gange und eines Tages konnte es zu spät sein für sie alle, wenn sie auf dieser althergebrachten Lebensweise beharrten.
Jaeden wurde beobachtet. Stumm und reglos wurden seine Schritte verfolgt. Doch jemand, der mit den Steinen sprechen konnte und auf sie hörte, erregte Aufmerksamkeit unter jenen, die die Ebenen bewohnten. Unsichtbar. Es würde sich zeigen, ob dieser Mensch es wert war, sich zu offenbaren.
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag
"Rangar tut das, was er für richtig hält. Was dem Stamm Sicherheit gibt", antwortete Marek. "Aber ich weiß, was du meinst. Wenn wir ewig so weiter machen, kommen wir nie voran. Bisher... brauchten wir das nicht. Bisher waren wir ebenso sicher, wie wir hier seit Generationen leben. Aber glaub mir, ich weiß sehr gut, was du meinst", sagte Marek und hoffte sehr, dass Rangar lernfähig war. Etwas war im Gange und eines Tages konnte es zu spät sein für sie alle, wenn sie auf dieser althergebrachten Lebensweise beharrten.
Jaeden wurde beobachtet. Stumm und reglos wurden seine Schritte verfolgt. Doch jemand, der mit den Steinen sprechen konnte und auf sie hörte, erregte Aufmerksamkeit unter jenen, die die Ebenen bewohnten. Unsichtbar. Es würde sich zeigen, ob dieser Mensch es wert war, sich zu offenbaren.
Die Wirklichkeit ist nur etwas für Menschen, die mit Büchern nichts anfangen können.
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Re: EINS - Edaira-Gebirge
Jaeden & Solmon
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag
Ein paar Minuten lief Jaeden weiter durch die zerklüftete und felsige Landschaft, dann legte er die Hand erneut auf den Boden, um das ganze noch einige Male zu wiederholen. Doch an keiner Stelle schienen die Steine ihn haben zu wollen.
So begab er sich schließlich leise seufzend doch zu der Höhle, in welche Marek damals gestürzt war. Fast hatte er gehofft, es gäbe einen anderen geeigneten Ort für ihn, doch das schien nicht so zu sein.
Als er das tiefe Loch endlich erreichte, hatte er einen unangenehmen Kloß im Hals, gleichzeitig schien sein Körper zu kribbeln. Prüfend legte er eine Hand auf den Boden, nur um zu lächeln. Hier war er offenbar richtig. Er verharrte einen Moment lang mit geschlossenen Augen, bis er leise lachend nach Seil und Strickleiter an seinem Gepäck griff. Er war beinahe euphorisch, nun, da er den passenden Ort gefunden hatte - der Ort, den er sich schon gestern überlegt hatte. Und vielleicht konnte er so die unangenehmen Erinnerungen an diese Höhle etwas ausgleichen.
Sorgsam befestigte er das Seil und die Strickleiter in der Hoffnung, der raue Fels würde beides heile lassen. Doch das war tatsächlich seine geringste Sorge im Moment.
Schließlich schulterte er sein Gepäck wieder ordentlich und machte sich, nachdem er einmal tief durchgeatmet hatte, an den Abstieg hinunter in die Dunkelheit.
Solmon atmete erleichtert auf, als er merkte, dass Marek ihm nicht böse war.
"Wie würdest du das Leben des Stammes denn verändern? Würdest du uns woanders hinführen?", fragte er neugierig nach.
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag
Ein paar Minuten lief Jaeden weiter durch die zerklüftete und felsige Landschaft, dann legte er die Hand erneut auf den Boden, um das ganze noch einige Male zu wiederholen. Doch an keiner Stelle schienen die Steine ihn haben zu wollen.
So begab er sich schließlich leise seufzend doch zu der Höhle, in welche Marek damals gestürzt war. Fast hatte er gehofft, es gäbe einen anderen geeigneten Ort für ihn, doch das schien nicht so zu sein.
Als er das tiefe Loch endlich erreichte, hatte er einen unangenehmen Kloß im Hals, gleichzeitig schien sein Körper zu kribbeln. Prüfend legte er eine Hand auf den Boden, nur um zu lächeln. Hier war er offenbar richtig. Er verharrte einen Moment lang mit geschlossenen Augen, bis er leise lachend nach Seil und Strickleiter an seinem Gepäck griff. Er war beinahe euphorisch, nun, da er den passenden Ort gefunden hatte - der Ort, den er sich schon gestern überlegt hatte. Und vielleicht konnte er so die unangenehmen Erinnerungen an diese Höhle etwas ausgleichen.
Sorgsam befestigte er das Seil und die Strickleiter in der Hoffnung, der raue Fels würde beides heile lassen. Doch das war tatsächlich seine geringste Sorge im Moment.
Schließlich schulterte er sein Gepäck wieder ordentlich und machte sich, nachdem er einmal tief durchgeatmet hatte, an den Abstieg hinunter in die Dunkelheit.
Solmon atmete erleichtert auf, als er merkte, dass Marek ihm nicht böse war.
"Wie würdest du das Leben des Stammes denn verändern? Würdest du uns woanders hinführen?", fragte er neugierig nach.
Jeder Schatten ist auch ein Wegweiser zum Licht.
Ernst Ferstl
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Re: EINS - Edaira-Gebirge
Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag
Marek dachte etwas über Solmons Frage nach.
"Ich denke, ich würde versuchen, Anschluss an andere Gesellschaften zu bekommen", sagte er schließlich ehrlich. "Wir leben hier abgeschieden, als gäbe es den Rest des Planeten nicht. Aber das stimmt nicht. Wir müssen ja nicht gleich in die Städte ziehen, aber... ein wenig mehr erfahren, was auf dem Planeten geschieht, wäre nicht verkehrt, denke ich."
Er sah Solmon etwas schulterzuckend an. "Aber noch ist es nicht soweit und bis dahin wird Rangar entscheiden, wohin wir gehen und wie wir leben. Es hat ja alles gut geklappt bisher, die Vergangenheit gibt ihm Recht. Ich denke nur... ich denke, es ist Zeit für eine offenere Zukunft."
Der Mensch stieg in eine Höhle, die ihm nicht unbekannt war. Der Stein erinnerte sich seiner und gewährte ihm an dieser Stelle Einlass in sein Reich. Eine erste Bewährungsprobe war bestanden.
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2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag
Marek dachte etwas über Solmons Frage nach.
"Ich denke, ich würde versuchen, Anschluss an andere Gesellschaften zu bekommen", sagte er schließlich ehrlich. "Wir leben hier abgeschieden, als gäbe es den Rest des Planeten nicht. Aber das stimmt nicht. Wir müssen ja nicht gleich in die Städte ziehen, aber... ein wenig mehr erfahren, was auf dem Planeten geschieht, wäre nicht verkehrt, denke ich."
Er sah Solmon etwas schulterzuckend an. "Aber noch ist es nicht soweit und bis dahin wird Rangar entscheiden, wohin wir gehen und wie wir leben. Es hat ja alles gut geklappt bisher, die Vergangenheit gibt ihm Recht. Ich denke nur... ich denke, es ist Zeit für eine offenere Zukunft."
Der Mensch stieg in eine Höhle, die ihm nicht unbekannt war. Der Stein erinnerte sich seiner und gewährte ihm an dieser Stelle Einlass in sein Reich. Eine erste Bewährungsprobe war bestanden.
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Re: EINS - Edaira-Gebirge
Jaeden & Solmon
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag
Sein Herz pochte laut und schnell, während Jaeden langsam hinunter stieg. Er war noch viel nervöser, als er erwartet hatte und mit jedem weiteren Stück, dass er nach unten gelangte, wurde der Druck auf seine Brust ein bisschen schlimmer. Da half es wenig, dass es mit jedem Meter ein wenig dunkler wurde.
Schließlich kam er, von der Anstrengung etwas außer Atem und zittrig, am Grund der Höhle an. Ein prüfender Blick glitt nach oben, doch er schüttelte nur den Kopf über sich selbst. Er hatte es so gewollt und gewusst, wohin er gehen wollte, nun musste er es auch erdulden.
Also sah er sich hier unten um. Es war dunkel und kühl, doch immerhin wirbelte der Wind ihm den Sand nicht mehr ins Gesicht.
Vorsichtig machte er ein paar Schritte hinein, bis er sein Gepäck vom Rücken nahm und sich einfach auf den Boden setzte, wo er einen Schluck Wasser nahm.
"Greg sagte, ich soll zuhören lernen", sprach er zu sich selbst und rieb die Hände erst aneinander, bevor er sie flach auf den Boden legte. "Also lerne zuzuhören, Jaeden", murmelte er und schloss die Augen.
"Vielleicht könntest du ihn überzeugen, dass er Trupps ausschickt, die sich weiter hinaus wagen, als sie es bislang immer getan hatten?", fragte Solmon. "In jede Himmelsrichtung eine Gruppe, die Informationen sammelt. Die womöglich sogar bis in die Städte vordringen." Er wäre zu gerne einmal so weit gegangen, doch noch war er kein richtiger Mann, Rangar würde ihn niemals gehen lassen. Aber der Gedanke an sich war verlockend.
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag
Sein Herz pochte laut und schnell, während Jaeden langsam hinunter stieg. Er war noch viel nervöser, als er erwartet hatte und mit jedem weiteren Stück, dass er nach unten gelangte, wurde der Druck auf seine Brust ein bisschen schlimmer. Da half es wenig, dass es mit jedem Meter ein wenig dunkler wurde.
Schließlich kam er, von der Anstrengung etwas außer Atem und zittrig, am Grund der Höhle an. Ein prüfender Blick glitt nach oben, doch er schüttelte nur den Kopf über sich selbst. Er hatte es so gewollt und gewusst, wohin er gehen wollte, nun musste er es auch erdulden.
Also sah er sich hier unten um. Es war dunkel und kühl, doch immerhin wirbelte der Wind ihm den Sand nicht mehr ins Gesicht.
Vorsichtig machte er ein paar Schritte hinein, bis er sein Gepäck vom Rücken nahm und sich einfach auf den Boden setzte, wo er einen Schluck Wasser nahm.
"Greg sagte, ich soll zuhören lernen", sprach er zu sich selbst und rieb die Hände erst aneinander, bevor er sie flach auf den Boden legte. "Also lerne zuzuhören, Jaeden", murmelte er und schloss die Augen.
"Vielleicht könntest du ihn überzeugen, dass er Trupps ausschickt, die sich weiter hinaus wagen, als sie es bislang immer getan hatten?", fragte Solmon. "In jede Himmelsrichtung eine Gruppe, die Informationen sammelt. Die womöglich sogar bis in die Städte vordringen." Er wäre zu gerne einmal so weit gegangen, doch noch war er kein richtiger Mann, Rangar würde ihn niemals gehen lassen. Aber der Gedanke an sich war verlockend.
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Ernst Ferstl
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Re: EINS - Edaira-Gebirge
Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag
"Die Städte sind... sehr weit weg", sagte Marek seufzend. "Sehr, sehr weit, wir würden sie auch nach vielen, vielen Tagesreisen nicht erreichen. Vermutlich nicht einmal nach Wochen. Hast du je vom Meer gehört, Solmon? Weit im Norden trennt sich der Planet in Meer und Land. Das Land ist das, worauf wir leben. Das Meer bildet die andere Hälfte im Norden. Das hat Jaeden mir erzählt. Vielleicht, eines Tages... aber soweit würde Rangar niemals gehen. Er ist... so groß geworden und ich kann es ihm nicht einmal verdenken, dass er daran fest hält, was er kennt und für sicher hält. Ihn davon zu überzeugen, über unsere Grenzen hinaus zu gehen, wäre sehr schwer. Er kriegt ja schon Panik, wenn man länger als einen Mond weg ist."
Die Antwort war ein sehr tiefes Brummen. So tief, dass Jaeden es zunächst nur spüren konnte, weit unterhalb der Hörschwelle. Doch es kam aus dem Stein und je länger er zuhörte, desto mehr Nuancen vernahm er.
Der Fels unter ihm war Jahrmillionen alt. Einst war er flüssig gewesen und in seinem Erstarrungsprozess immer mehr verdichtet, bis auch das kleinste Lebewesen keinen Nährraum mehr fand. Doch es gab vieles, was er konserviert hatte. Jahrtausende von Stürmen, von riesigen Herden, die über ihn hinweg getrampelt waren, von Erdbeben, die ihn hatten zerstören wollen.
All das war die stete Musik des Felsen. All das musste Jaeden lernen zu hören.
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag
"Die Städte sind... sehr weit weg", sagte Marek seufzend. "Sehr, sehr weit, wir würden sie auch nach vielen, vielen Tagesreisen nicht erreichen. Vermutlich nicht einmal nach Wochen. Hast du je vom Meer gehört, Solmon? Weit im Norden trennt sich der Planet in Meer und Land. Das Land ist das, worauf wir leben. Das Meer bildet die andere Hälfte im Norden. Das hat Jaeden mir erzählt. Vielleicht, eines Tages... aber soweit würde Rangar niemals gehen. Er ist... so groß geworden und ich kann es ihm nicht einmal verdenken, dass er daran fest hält, was er kennt und für sicher hält. Ihn davon zu überzeugen, über unsere Grenzen hinaus zu gehen, wäre sehr schwer. Er kriegt ja schon Panik, wenn man länger als einen Mond weg ist."
Die Antwort war ein sehr tiefes Brummen. So tief, dass Jaeden es zunächst nur spüren konnte, weit unterhalb der Hörschwelle. Doch es kam aus dem Stein und je länger er zuhörte, desto mehr Nuancen vernahm er.
Der Fels unter ihm war Jahrmillionen alt. Einst war er flüssig gewesen und in seinem Erstarrungsprozess immer mehr verdichtet, bis auch das kleinste Lebewesen keinen Nährraum mehr fand. Doch es gab vieles, was er konserviert hatte. Jahrtausende von Stürmen, von riesigen Herden, die über ihn hinweg getrampelt waren, von Erdbeben, die ihn hatten zerstören wollen.
All das war die stete Musik des Felsen. All das musste Jaeden lernen zu hören.
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Re: EINS - Edaira-Gebirge
Jaeden & Solmon
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag
Einen Moment lang spürte Jaeden nur den kargen Stein unter seinen Fingern. Fast fürchtete er schon, er habe doch die falsche Stelle erwischt, da schien es ihn beinahe wie ein Blitz zu durchfahren - doch viel zarter dabei. Ein sanftes Brummen, so tief, dass Ohren dafür taub waren und so schwach, dass ein normaler Mensch es kaum hätte wahrnehmen können. Doch Jaeden fühlte es, faszinierend und erschreckend zugleich. Er widerstand dem Drang, die Hände vom Boden zu lösen und konzentrierte sich stattdessen noch mehr auf das Brummen, nur um nach einer ganzen Weile festzustellen, dass es immer ein wenig anders war. Die Steine schienen wirklich mit ihm zu sprechen.
"Wow", flüsterte er leise und seine Stimme hallte kaum hörbar von den Wänden wieder. Und die Steine schienen mit einem kaum spürbaren Zittern zu antworten. Tatsächlich war es fast, als wären da Stimmen, doch es waren so viele, dass er nichts verstehen konnte. Doch alleine die Tatsache, dass er irgendeine Art von Antwort erhielt, stimmte ihn sogleich zuversichtlich.
Er lauschte weiter, spürte eine vergangene Hitze, frühere Beben. Und er spürte Schritte.
"Ist da jemand?", fragte er leise und schlug die Augen auf. Die Schritte waren nahe gewesen, zeitlich wie auch örtlich.
"Könnte man nicht die Riesenvögel nutzen?", fragte Solmon und war tatsächlich ein wenig enttäuscht über Mareks Antwort. "Mit ihnen wäre man doch viel schneller unterwegs." Dann wäre das Meer sicher nicht so weit weg.
"Jaeden kam doch damals auch aus der Stadt mit seinen Eltern. Dann kann es doch gar nicht so weit weg sein, oder?"
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag
Einen Moment lang spürte Jaeden nur den kargen Stein unter seinen Fingern. Fast fürchtete er schon, er habe doch die falsche Stelle erwischt, da schien es ihn beinahe wie ein Blitz zu durchfahren - doch viel zarter dabei. Ein sanftes Brummen, so tief, dass Ohren dafür taub waren und so schwach, dass ein normaler Mensch es kaum hätte wahrnehmen können. Doch Jaeden fühlte es, faszinierend und erschreckend zugleich. Er widerstand dem Drang, die Hände vom Boden zu lösen und konzentrierte sich stattdessen noch mehr auf das Brummen, nur um nach einer ganzen Weile festzustellen, dass es immer ein wenig anders war. Die Steine schienen wirklich mit ihm zu sprechen.
"Wow", flüsterte er leise und seine Stimme hallte kaum hörbar von den Wänden wieder. Und die Steine schienen mit einem kaum spürbaren Zittern zu antworten. Tatsächlich war es fast, als wären da Stimmen, doch es waren so viele, dass er nichts verstehen konnte. Doch alleine die Tatsache, dass er irgendeine Art von Antwort erhielt, stimmte ihn sogleich zuversichtlich.
Er lauschte weiter, spürte eine vergangene Hitze, frühere Beben. Und er spürte Schritte.
"Ist da jemand?", fragte er leise und schlug die Augen auf. Die Schritte waren nahe gewesen, zeitlich wie auch örtlich.
"Könnte man nicht die Riesenvögel nutzen?", fragte Solmon und war tatsächlich ein wenig enttäuscht über Mareks Antwort. "Mit ihnen wäre man doch viel schneller unterwegs." Dann wäre das Meer sicher nicht so weit weg.
"Jaeden kam doch damals auch aus der Stadt mit seinen Eltern. Dann kann es doch gar nicht so weit weg sein, oder?"
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Re: EINS - Edaira-Gebirge
Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag
"Niemand weiß, wie lange sie unterwegs waren", sagte Marek nachdenklich. "Sie haben im Norden künstliche Vögel mit denen sie fliegen können. Aber ob sie damit her kamen, weiß ich nicht, ich habe nie einen gesehen. Rangar vertraut unseren Vögeln nur so weit wie er sie lenken kann. Wie weit das ist kannst du dir ja denken", sagte er seufzend.
Es kam keine Antwort, zumindest keine in Worten. Er hatte sie tatsächlich gehört, ein gutes Zeichen. Er war wirklich keiner dieser einfachen Menschen, die in den Höhlen hausten und nichts darüber wussten, was die Felsen ihnen erzählten. Die taub für das waren, wovon sie lebten.
Vorsichtig setzte das kleine Wesen einen weiteren Schritt. Menschen waren schreckhaft und sie vertrauten zu sehr auf ihre Augen. Wenn ihnen die Sicht genommen war, waren sie furchtbar hilflos.
Das Wesen wurde wieder zu einem reglosen Stein, blieb an Ort und Stelle und sandte kleine Energiewellen in den Boden. Wenn der Mensch sie verstand, war er es würdig, ihn zu sehen.
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag
"Niemand weiß, wie lange sie unterwegs waren", sagte Marek nachdenklich. "Sie haben im Norden künstliche Vögel mit denen sie fliegen können. Aber ob sie damit her kamen, weiß ich nicht, ich habe nie einen gesehen. Rangar vertraut unseren Vögeln nur so weit wie er sie lenken kann. Wie weit das ist kannst du dir ja denken", sagte er seufzend.
Es kam keine Antwort, zumindest keine in Worten. Er hatte sie tatsächlich gehört, ein gutes Zeichen. Er war wirklich keiner dieser einfachen Menschen, die in den Höhlen hausten und nichts darüber wussten, was die Felsen ihnen erzählten. Die taub für das waren, wovon sie lebten.
Vorsichtig setzte das kleine Wesen einen weiteren Schritt. Menschen waren schreckhaft und sie vertrauten zu sehr auf ihre Augen. Wenn ihnen die Sicht genommen war, waren sie furchtbar hilflos.
Das Wesen wurde wieder zu einem reglosen Stein, blieb an Ort und Stelle und sandte kleine Energiewellen in den Boden. Wenn der Mensch sie verstand, war er es würdig, ihn zu sehen.
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Re: EINS - Edaira-Gebirge
Jaeden & Solmon
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag
Jaeden runzelte die Stirn. Es blieb still in der Höhle und in der Dunkelheit vermochte er ohnehin kaum etwas zu sehen. Doch er spürte, dass jemand - oder etwas - hier war, ganz nah. Der Boden unter seinen Fingern vibrierte kaum merklich, als hätte er doch eine Antwort gegeben.
Jaeden biss sich auf die Unterlippe. Er war sich ganz sicher, dass er nicht alleine hier unten war. Doch erstaunlicherweise fürchtete er sich nicht. Vielmehr schien ihm der Stein, der ihn von so vielen Seiten umgab, in eine Schutzhülle zu weben. Er konnte es nur noch nicht verstehen.
Wieder spürte er Schritte und erneut gab es ein sanftes Pulsieren im Boden.
Erneut schlug Jaeden die Augen auf.
"Du warst oben am Höhleneingang", erinnerte er sich stirnrunzelnd. "Hast du mich hier herunter geschickt?" Schließlich war es das Zittern im Boden gewesen, welchem Jaeden gefolgt war.
"Also würden sie wohl rückwärts fliegen", seufzte Solmon. "Wie schade. Ich hätte das Meer gerne irgendwann einmal gesehen." Auch wenn er nicht damit gerechnet hatte, dass er eines Tages aufgebrochen wäre. Aber nun schien auch der letzte Funken Hoffnung verpufft zu sein.
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag
Jaeden runzelte die Stirn. Es blieb still in der Höhle und in der Dunkelheit vermochte er ohnehin kaum etwas zu sehen. Doch er spürte, dass jemand - oder etwas - hier war, ganz nah. Der Boden unter seinen Fingern vibrierte kaum merklich, als hätte er doch eine Antwort gegeben.
Jaeden biss sich auf die Unterlippe. Er war sich ganz sicher, dass er nicht alleine hier unten war. Doch erstaunlicherweise fürchtete er sich nicht. Vielmehr schien ihm der Stein, der ihn von so vielen Seiten umgab, in eine Schutzhülle zu weben. Er konnte es nur noch nicht verstehen.
Wieder spürte er Schritte und erneut gab es ein sanftes Pulsieren im Boden.
Erneut schlug Jaeden die Augen auf.
"Du warst oben am Höhleneingang", erinnerte er sich stirnrunzelnd. "Hast du mich hier herunter geschickt?" Schließlich war es das Zittern im Boden gewesen, welchem Jaeden gefolgt war.
"Also würden sie wohl rückwärts fliegen", seufzte Solmon. "Wie schade. Ich hätte das Meer gerne irgendwann einmal gesehen." Auch wenn er nicht damit gerechnet hatte, dass er eines Tages aufgebrochen wäre. Aber nun schien auch der letzte Funken Hoffnung verpufft zu sein.
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Re: EINS - Edaira-Gebirge
Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag
Wieder war ein tiefes Brummen die Antwort, ein Ton, den Jaeden bereits vernommen hatte. Etwas Vertrautes ging von ihm aus, Sicherheit. Keine Worte, sondern Schwingungen im Erdreich, die er entschlüsseln musste. Eine gänzlich andere Form der Kommunikation. Doch er würde sie lernen.
Das Wesen indes kam näher und aus einem scheinbar harmlosen Stein wurde eine Gestalt mit Armen, Beinen und Augen.
"Du hast den Weg gefunden, Steinmann", sagte das Wesen und seine Stimme klang rau und uralt. "Willkommen Zuhause."
Marek lachte leise.
"Da bist du aber streng mit deinem Anführer, so rückschrittlich ist er nun auch wieder nicht", sagte er auf Solmons Worte hin. "Und du hast noch viele Jahreswenden vor dir. Das Meer wird immer da sein. Ich bin sicher, eines Tages wirst du es sehen."
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag
Wieder war ein tiefes Brummen die Antwort, ein Ton, den Jaeden bereits vernommen hatte. Etwas Vertrautes ging von ihm aus, Sicherheit. Keine Worte, sondern Schwingungen im Erdreich, die er entschlüsseln musste. Eine gänzlich andere Form der Kommunikation. Doch er würde sie lernen.
Das Wesen indes kam näher und aus einem scheinbar harmlosen Stein wurde eine Gestalt mit Armen, Beinen und Augen.
"Du hast den Weg gefunden, Steinmann", sagte das Wesen und seine Stimme klang rau und uralt. "Willkommen Zuhause."
Marek lachte leise.
"Da bist du aber streng mit deinem Anführer, so rückschrittlich ist er nun auch wieder nicht", sagte er auf Solmons Worte hin. "Und du hast noch viele Jahreswenden vor dir. Das Meer wird immer da sein. Ich bin sicher, eines Tages wirst du es sehen."
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Jaeden & Solmon
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag
Da war es erneut. Seine Finger kribbelten und er schien das Brummen bis hinauf in die Haarspitzen zu fühlen. Jaeden musste lächeln. Er erschrak nicht einmal sonderlich, als das Wesen sich ihm schließlich zeigte, er hatte die letzten Schritte gespürt und gewusst, dass dort etwas war.
"Es fühlt sich tatsächlich an, als wäre ich zu Hause", murmelte er und streichelte mit den Fingern über den Boden. Dann erst blickte er das Wesen genauer an.
"Wer bist du?", fragte er neugierig.
"Nein, so meinte ich das doch gar nicht", sagte Solmon hastig und spürte Schamesröte aufsteigen. "Rangar ist ein guter Anführer. Ich meinte, dass man unsere Vögel eher gar nicht lenken kann und sie deshalb rückwärts fliegen, verstehst du?" Er blickte verlegen zu Boden, Marek sollte nicht schlecht von ihm denken, er hatte nicht so übel von Rangar sprechen wollen.
"Ich hoffe sehr, dass du Recht hast. Das Meer ist so weit weg. Und Rangar würde niemals zulassen, dass ich dorthin aufbreche."
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2. Quartal des Jahres 2457
Später Nachmittag
Da war es erneut. Seine Finger kribbelten und er schien das Brummen bis hinauf in die Haarspitzen zu fühlen. Jaeden musste lächeln. Er erschrak nicht einmal sonderlich, als das Wesen sich ihm schließlich zeigte, er hatte die letzten Schritte gespürt und gewusst, dass dort etwas war.
"Es fühlt sich tatsächlich an, als wäre ich zu Hause", murmelte er und streichelte mit den Fingern über den Boden. Dann erst blickte er das Wesen genauer an.
"Wer bist du?", fragte er neugierig.
"Nein, so meinte ich das doch gar nicht", sagte Solmon hastig und spürte Schamesröte aufsteigen. "Rangar ist ein guter Anführer. Ich meinte, dass man unsere Vögel eher gar nicht lenken kann und sie deshalb rückwärts fliegen, verstehst du?" Er blickte verlegen zu Boden, Marek sollte nicht schlecht von ihm denken, er hatte nicht so übel von Rangar sprechen wollen.
"Ich hoffe sehr, dass du Recht hast. Das Meer ist so weit weg. Und Rangar würde niemals zulassen, dass ich dorthin aufbreche."
Jeder Schatten ist auch ein Wegweiser zum Licht.
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