EINS - Edaira-Gebirge

Marrekhs Sterben
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Cassiopeia
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

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Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
später Nachmittag

Marek sah zu seinem Vater und griff dann in seine Tasche an der Hose. Die Schuppe fühlte sich kühl, glatt und außen leicht scharf in seiner Hand an. Zögernd holte er sie hervor und zeigte sie Rangar auf der flachen Hand.
"Die Felsen waren völlig verbrannt, aus dem Sand war Glas geworden. So eine Hitze konnten wir uns nicht erklären. Auch nicht die riesigen Striemen an den Felsen. Bis wir oben das hier fanden. Ein Drache war die einzige Erklärung, die uns schlüssig erschien. Später... haben wir ihn auch gesehen. Es war ganz sicher kein Vogel. Es war ein Drache und er schien genau zu wissen, dass wir da waren."
Rangar blickte ungläubig auf die Schuppe in Mareks Hand.
"Wenn das stimmt, steht uns Schlimmes bevor", sagte er leise und räusperte sich um seiner Stimme wieder Festigkeit zu geben. "Wann habt ihr den Drachen gesehen? Ist er euch hier her gefolgt?
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

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Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
später Nachmittag

So erstarrt hatte Jaeden Rangar noch niemals zuvor gesehen und es war fast erschreckend, den großen Anführer ihres Stammes so zu erleben.
"Wir haben ihn gesehen, auf unserem Weg zurück hierher", erklärte Jaeden langsam. Es war, nachdem wir Jeron vom Abgrund bei der Schlucht hinauf gezogen haben. Wir hielten es anfangs für einen Wolke. Doch dazu war die Bewegung falsch, der Wind wehte in die andere Richtung." Er hielt kurz inne. "Wir können nicht ausschließen, dass er uns gefolgt ist." Er runzelte die Stirn.
"Kann er uns denn gefährlich werden? Ich meine, natürlich könnte er uns die Beute streitig machen, doch würde er uns auch angreifen? Was genau meinst du damit, dass uns Schlimmes bevor steht, Rangar?" Der Gedanke machte Jaeden ganz nervös.
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Ernst Ferstl
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Cassiopeia
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

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Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
später Nachmittag

"Wem hast du diese Schuppe gezeigt?", fragte Rangar unerwartet scharf an Marek gerichtet.
"N-niemandem!", versicherte dieser seinem Vater. "Es wissen nur Jaeden und Jeron davon, die ja auch dabei waren. Sonst niemand, wirklich!"
Rangar nickte und begann etwas unruhig im Raum auf und ab zu gehen.
"Halte sie versteckt. Wir werden zusätzliche Wachen aufstellen, die die Umgebung und den Himmel beobachten. Beim kleinsten Anzeichen, es könnte sich um etwas anderes als um einen Vogel handeln, will ich informiert werden."
Marek schluckte etwas und nickte sofort. Rangars Blick wanderte wieder zu Jaeden.
"Es gibt viele Geschichten über Drachen. Ganze Ebenen sollen sie verwüstet haben. Manche sagen, es seien Gestaltwandler. Am Tage liefen sie wie Menschen umher, nachts breiten sie ihre Schwingen aus. Solche Geschichten erzählte man mir als Kind und ich glaube sie vergessen. Bis jetzt."
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

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Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
später Nachmittag

Rangars heftige Reaktion ließ Jaeden zusammen zucken. Und als der Blick des Stammesführers wieder zu ihm wanderte, musste er schlucken.
"Gestaltwandler? Du meinst, es könnte jeder sein?", fragte er nach und schluckte erneut nervös. "Es könnte also sogar jemand aus dem Stamm sein?" Eine wirklich gruselige Vorstellung.
"Wenn... wenn das wirklich so ist, sollten wir nachts keine Feuer im Freien entzünden, die ihn vielleicht anlocken könnten", überlegte Jaeden. Er blickte von Marek zurück zu Rangar. "Und wenn wir versuchen, ihn weg zu locken? Weit nach Westen? Maeren zum Beispiel?", schlug er vor. Vielleicht konnten sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
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Ernst Ferstl
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Cassiopeia
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

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Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
später Nachmittag

Rangar nickte ernst.
"Im schlimmsten Falle könnte es jeder sein, ja. Aber davon will ich erst einmal nicht ausgehen. Erst einmal habt ihr eine Schuppe von etwas gefunden, das möglicherweise ein Drache sein könnte. Oder eine große Echse. Oder etwas anderes. Das wissen wir nicht. Wir werden den Himmel vier Mondzyklen beobachten. Wenn sich nach den drei Wochen nichts dergleichen zeigt, belassen wir den Drachen im Reich der Legenden."
Jeron räusperte sich zögernd. "Du tust den Jungen unrecht, Rangar. Dieser Drache ist echt und mit ihm kommt das Feuer zurück. Die beiden sind bis auf die Spitze der Felsen geklettert um das zu finden, Rangar. Das kannst du ihnen nicht einfach absprechen."
Doch Rangar schüttelte den Kopf.
"Ich verstehe eure Unsicherheit über das, was ihr gefunden und gesehen habt. Aber keinem unserer Leute ist so etwas je aufgefallen. Wenn es wirklich wahr sein sollte, werden wir eine Wahl treffen müssen." Er runzelte etwas mit der Stirn. "Und was hat das mit Maeren zu tun?"
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

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Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
später Nachmittag

Jaeden war fast enttäuscht. Rangar tat ihre Entdeckung ab, als hätten sie es sich doch nur eingebildet. Sicher, Jaeden verstand durchaus, dass es um die Ruhe in den Höhlen ging, damit keine Panik aufkam, doch er kam sich ein wenig vor, als hätten sie bloß eine schlechte Gesichte erzählt, die sie sich ausgedacht hatten.
Er seufzte leise, dann straffte er sich wieder.
"Als wir oben auf dem Steilfelsen waren, konnten wie unendlich weit sehen", erklärte er. "Und weit im Westen, dort wo Maeren liegt, konnten wir Lichter erkennen. Es muss das Nachrichtenportal sein. Wir hatten gehofft, dass du uns gestattest, den Weg dorthin zu suchen, um uns umsehen zu können. Vielleicht gibt es dort Informationen." Er hielt kurz inne und beobachtete Rangar. "Über Elementare zum Beispiel."
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

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Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
später Nachmittag

Rangar hob eine Augenbraue.
"Ich fürchte, ich kann dir nicht ganz folgen", sagte er langsam. "Erst der Drachen. Dann Maeren und nun die Elementare. Du meinst also, in diesem alten Portal in der längst vergessenen Stadt Maeren erfahrt ihr etwas über die Drachen, die der Legende nach ebenso Menschen sein könnten. Du glaubst, diese Wesen seien Elementare? Ist das nicht etwas viel Spekulation auf einmal?"
"Rangar", sagte Marek vorsichtig zu seinem Vater, der recht aufgebracht wirkte über ihre Informationen. "Wir haben diesen Drachen gesehen. Vielleicht war er wirklich nicht der einzige. Wir haben dieses Licht gesehen, in Maeren. Gib uns diese Möglichkeit, Informationen zu gewinnen und sehen, was es dort wirklich gibt."
"Was erhofft ihr euch dort zu finden?", fragte Rangar. "Wenn wir es hier mit einem Drachen zu tun bekommen, helfen uns Informationen aus dem Norden auch nicht mehr. Aber wenn wir euch für Wochen entbehren müssen, weil ihr zu der toten Stadt unterwegs seid, fehlen uns zwei kräftige Männer für die Jagd und zwei von dreien, die den Drachen überhaupt gesehen haben. Meine Antwort ist nein. Maeren ist außerhalb unserer Reichweite."
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

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Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
später Nachmittag

"Nein, so habe ich das nicht gemeint", schränkte Jaeden ein und setzte sich zu Jeron auf die Bettstatt. Er fühlte sich plötzlich sehr müde und sein Kopf begann zu schmerzen.
"Es sind drei verschiedene Dinge, Rangar. Zuerst der Drache, den wir gesehen haben. Dann das Nachrichtenportal in Maeren." Er hielt inne und blickte von Jeron über Marek zu Rangar. "Und es scheint die Möglichkeit zu bestehen, dass ich ein Elementar bin", gab er dann die Vermutung bekannt. "Ich nehme an, du bist darüber besser informiert als ich." Schließlich wusste er so gut wie gar nichts darüber, bis auf das, was Jeron ihm kurz erzählt hatte.
"Es ist nun einmal so, dass alles auf einmal passiert im Moment. Der Sandsturm, der die Vorräte vernichtet hat. Die Schlucht, die sich so sehr vergrößert hat innerhalb weniger Tage, dass es höchstens mit weiten Umwegen noch einen Weg hinüber gibt. Der Drache. Maeren. Die Erde, die mit mir spricht, so verrückt das auch klingt." Jaeden ließ den Kopf sinken. Rangar zu überzeugen war in etwa so einfach, als wollten sie einen Fluss zwingen, den Berg wieder hinauf zu fließen.
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Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
später Nachmittag

Rangars Blick lag lange auf Jaeden. Erstaunt und nachdenklich.
"Wir... wir hoffen, in diesem Portal etwas zu erfahren, was uns helfen kann", versuchte es Marek selbst noch einmal. "Diese Dinge geschehen, Rangar. Und sie geschehen hier. Die Menschen im Norden, in den Städten... vielleicht wissen sie dort etwas darüber. Vielleicht geschieht es auch dort. Vielleicht ist das der Augenblick, uns mit dem Rest der Welt in Verbindung zu sitzen."
"Das sind mir ein paar zu viele vielleichts", antwortete Rangar, der nicht wirkte, als wollte er sich weiter auf diese Diskussion einlassen.
"Wir haben diese Schuppe, die, zugegeben, seltsam ist. Ihr sagt, ihr habt den Drachen gesehen. Niemand sonst hat je so ein Wesen hier gesehen. Maeren ist viele Tagesmärsche entfernt und wir wissen nicht, was dort auf uns wartet außer einem blauen Licht zu einem alten Portal, von dem wir nicht einmal wissen, ob es funktioniert. Wir haben Vorräte verloren, der Boden um uns verschiebt sich und wir stehen nach euren Angaben eventuell unter der Beobachtung eines Drachen. Da soll ich euch gehen lassen?"
"Wir können hier nicht ewig abgekapselt leben. Nur, weil du Angst vor der Außenwelt hast, müssen wir nicht für immer so abgeschieden sein!", entfuhr es Marek, der seinen Vater wütend ansah. Wie konnte der nur so engstirnig sein? Und auf Jaedens Äußerung, selbst ein Elementar zu sein, ging er nicht einmal ein!
"Die Jungen könnten Recht haben, Rangar", sagte Jeron vorsichtig. "Bis wir den Zusammenhang der Ereignisse erkennen, könnte es zu spät sein. Wenn es einen Weg gibt, dieser Gefahr zu entkommen, zu verstehen, was hier vor sich geht..."
Rangar hob die Hand und Jeron verstummte.
"Ihr seid gerade erst hier angekommen. Gesund bis auf einen angeknacksten Knöchel. Ihr habt erfahren, dass die Spuren an den Felsen keine normalen Ablagerungen sind und bringt eine Drachenschuppe mit. Die Schlucht verbreitert sich in rasantem Tempo. Eine Sandsturm ungekannter Stärke fegt hier durch. Du, Jaeden, bemerkst neue Kräfte bei dir, über die du sehr wenig weißt. Ist das nicht genug fürs Erste?"
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Re: EINS - Edaira-Gebirge

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Jaeden
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Jaeden öffnete den Mund, dann schloss er ihn wieder. Er wusste ja, dass Rangar stur war. Doch so stur hätte er niemals erwartet.
"Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass eine der verlassenen Städte möglicherweise ein neues Zuhause für den Stamm sein könnte? Maeren würde uns und unseren Vorräten Schutz bieten vor den Sandstürmen. Vielleicht sogar vor dem Drachen, wenn es denn wirklich einer ist." Schließlich schien Rangar das eindeutig zu bezweifeln. "Dort gibt es Gerätschaften, die uns vor möglichen Beben warnen, abgesehen von bloß einem unguten Gefühl meinerseits in den Fingerspitzen. Und womöglich gibt es dort Informationen, wie ich diese Kräfte kontrollieren oder sogar nutzen kann. Für den Stamm. Aber dafür müssen wir erst einmal herausfinden, was dort vor sich geht. Und das nicht erst in vier Monden."
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