EINS - Edaira-Gebirge

Marrekhs Sterben
Benutzeravatar
Cassiopeia
Co-Leitung
Beiträge: 48211
Registriert: Mi 25. Nov 2009, 02:28
Einherjer: Askil, Mingus
Klaue der Goldenen Schildkröte: Nhâm
AE.I: Senai, Joye
Ascalon: Khori, Haakan
Das Erbe der Götter: Liara, Elaina, Karim, Sinaya, Milima
Kampf um Choma: Toyan, Tazanna, Aceio
Scyta: Jester Rogue

Re: EINS - Edaira-Gebirge

Beitrag von Cassiopeia »

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Marek dachte an die Drachenschuppe, die er bei sich trug.
"Drache müsste man sein", murmelte er. "Oder wenigstens auf einem fliegen. Dann wären solche Schluchten oder der Weg nach Maeren kein Problem." Aber sie hatten nun einmal nur ihre Füße. Da musste sie andere Wege finden.
Springen würde schwierig werden, doch das hatten sie schon beim Hinweg gemeistert. Marek fürchtete bereits, dass diese Schlucht sie zwingen würde, diese Nacht hier zu verbringen, als der Spalt tatsächlich schmaler wurde.
"Eine Stunde", seufzte er. "Eine Stunde Umweg bis hier hin. Es wird mitten in der Nacht sein, wenn wir Zuhause ankommen. Nutzen wir das Licht, das wir noch haben, um überzusetzen." Er legte seinen Rucksack ab und drückte ihn Jaeden in die Hand. Dann nahm er Anlauf und sprang.
"Jetzt wirf mir das Gepäck rüber", sagte er und meinte sowohl seines als auch das der beiden anderen Männer, die ihm nachfolgen sollten.
Die Wirklichkeit ist nur etwas für Menschen, die mit Büchern nichts anfangen können.
Benutzeravatar
Therapistin
Beiträge: 15807
Registriert: Mo 19. Okt 2009, 17:13
Abwesend: fraglich...

Re: EINS - Edaira-Gebirge

Beitrag von Therapistin »

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

"Besser mitten in der Nacht als erst morgen im Laufe des Tages", gab Jaeden zu bedenken. "Ich freue mich ehrlich gesagt auf ein warmes Feuer in den Höhlen und meine geliebten Felle ohne Sand in jeder einzelnen Pore." Angespannt sah er zu, wie Marek Anlauf nahm, doch sein Freund überquerte die Schlucht an dieser Stelle fast problemlos.
Jaeden griff nach Mareks Gepäck, trat etwas näher heran, wirbelte ein wenig herum und ließ den Beutel im passenden Moment los, sodass er problemlos in Mareks Armen landete. Es folgten Jerons und Jaedens Gepäck.
"Du zuerst", deutete er erst zu Jeron und dann zu Marek. "Und du, lass ihn nicht fallen, das würde dir Rangar übel nehmen", versuchte er es in einem Scherz und lächelte schwach.
Jeder Schatten ist auch ein Wegweiser zum Licht.


Ernst Ferstl
Benutzeravatar
Cassiopeia
Co-Leitung
Beiträge: 48211
Registriert: Mi 25. Nov 2009, 02:28
Einherjer: Askil, Mingus
Klaue der Goldenen Schildkröte: Nhâm
AE.I: Senai, Joye
Ascalon: Khori, Haakan
Das Erbe der Götter: Liara, Elaina, Karim, Sinaya, Milima
Kampf um Choma: Toyan, Tazanna, Aceio
Scyta: Jester Rogue

Re: EINS - Edaira-Gebirge

Beitrag von Cassiopeia »

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Marek nickte nur mit festem Blick auf Jeron, nachdem er das Gepäck einige Meter hinter sich gelagert hatte. Jeron sah alles andere als glücklich darüber aus, über eine solche Schlucht springen zu müssen.
"Meine alten Knochen", murmelte er und sah sich zweifelnd um. Schließlich nahm er doch Anlauf, doch der Abstoß war nicht kraftvoll genug. Er rutschte auf dem gegenüber liegenden Ufer ab.
"JERON!", rief Marek und lief zur Kante. Dort hing der Mann mit schreckensweiten Augen an einem Vorsprung fest. Marek kroch vorwärts und legte sich auf den Bauch um Jeron den Arm entgegen zu recken.
"Komm schon! Ich lasse dich nicht hier zurück!" Hastig hob er den Kopf um zu sehen, ob Jaeden es geschafft hatte. Zu zweiten konnten sie Jeron hoffentlich retten.
Die Wirklichkeit ist nur etwas für Menschen, die mit Büchern nichts anfangen können.
Benutzeravatar
Therapistin
Beiträge: 15807
Registriert: Mo 19. Okt 2009, 17:13
Abwesend: fraglich...

Re: EINS - Edaira-Gebirge

Beitrag von Therapistin »

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Jaedens Augen weiteten sich entsetzt, als er zusah, wie Jeron absprang. Er wusste sofort, dass der Schwung nicht ausreichen würde.
"Oh verflucht", rief er aus, nahm die kurze Strecke, die er vom Anhang entfernt stand, als Anlauf und sprang. Der Schwung ließ ihn auf der anderen Seite ein kleines Stück über den Boden schlittern, dann hastete er zu seinem Freund und legte sich neben Marek auf den Bauch, um Jeron ebenfalls einen Arm entgegen zu strecken.
"Wehe, du lässt nun los", flüsterte Jaeden und rutschte noch etwas weiter vor. Er fühlte die Regung der Erde, auf der er lag und das Zittern, das wohl nur er vernahm, beunruhigte ihn.
"Komm schon, nimm unsere Hand", rief er Jeron entgegen. Er würde sich nur etwas strecken müssen, doch es war möglich.
Jeder Schatten ist auch ein Wegweiser zum Licht.


Ernst Ferstl
Benutzeravatar
Cassiopeia
Co-Leitung
Beiträge: 48211
Registriert: Mi 25. Nov 2009, 02:28
Einherjer: Askil, Mingus
Klaue der Goldenen Schildkröte: Nhâm
AE.I: Senai, Joye
Ascalon: Khori, Haakan
Das Erbe der Götter: Liara, Elaina, Karim, Sinaya, Milima
Kampf um Choma: Toyan, Tazanna, Aceio
Scyta: Jester Rogue

Re: EINS - Edaira-Gebirge

Beitrag von Cassiopeia »

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Jeron hustete vor Saub, den sein Sturz ausgelöst hatte und Marek fürchtete bereits, er verlor ganz den Halt. Im letzten Moment hielt Jeron sich fest.
"Ihr seid tapfere Männer unseres Stammes", sagte er und hielt sich weiter an dem Vorsprung fest. Er holte tief Luft, dann riss er den Arm nach oben und bekam Jaedens Hand zu fassen.
"Gut so!", rief Marek und versuchte sein Bestes, ihnen zu helfen. Endlich konnte er Jerons zweite Hand ergreifen. "Geh mit den Füßen an der Felswand hoch. Wir halten dich!"
"Einem alten Mann wie mir zu helfen, ihr seid verrückt!", beschwerte sich Jeron und zuckte zusammen, als er auftreten wollte.
"Mein Fuß ist gebrochen! Ich schaffe das nicht!"
Die Wirklichkeit ist nur etwas für Menschen, die mit Büchern nichts anfangen können.
Benutzeravatar
Therapistin
Beiträge: 15807
Registriert: Mo 19. Okt 2009, 17:13
Abwesend: fraglich...

Re: EINS - Edaira-Gebirge

Beitrag von Therapistin »

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Fest war Jaedens Griff um Jerons Hand. Er würde ihn nicht loslassen. Und wenn es ihn mit in die Tiefe reißen würde.
"Dann ziehen wir dich so herauf", sagte Jaeden bestimmt. "Wir werden dich nicht loslassen, das kannst du ganz schnell vergessen." Ihm war schlecht vor Angst um den Mann, der ihm lange ein Vorbild gewesen war und er würde ihn nicht einfach aufgeben.
"Versuch, mit dem anderen Fuß ein bisschen zu unterstützen", bat er Jeron. Schon jetzt stand ihnen der Schweiß auf der Stirn und sie mussten schnell handeln, bevor ihre Hände ebenfalls rutschig werden würden.
"Wir müssen gleichzeitig ziehen", sah er zu Marek. "Einer alleine wird ihn nicht lang genug halten können." Er wusste nicht, was sie sonst machen sollten. Sonst war er nicht auf den Kopf gefallen, doch nun schien er vollkommen ideenlos zu sein. Er wünschte sich den Drachen herbei, der Jeron einfach auf seinem Rücken nach oben tragen konnte.
"Kommt schon, ich will nicht erklären müssen, warum wir nur zu zweit zurück gehen", sprach Jaeden mit zusammen gebissenen Zähnen. Seine freie Hand grub sich in den steinigen Boden, roter Sand strich fast sanft um seine Finger, doch seine Konzentration galt nun ganz Jeron. Er spannte den Arm an und begann zu ziehen, dass er meinte, die Muskeln müssten reißen.
Jeder Schatten ist auch ein Wegweiser zum Licht.


Ernst Ferstl
Benutzeravatar
Cassiopeia
Co-Leitung
Beiträge: 48211
Registriert: Mi 25. Nov 2009, 02:28
Einherjer: Askil, Mingus
Klaue der Goldenen Schildkröte: Nhâm
AE.I: Senai, Joye
Ascalon: Khori, Haakan
Das Erbe der Götter: Liara, Elaina, Karim, Sinaya, Milima
Kampf um Choma: Toyan, Tazanna, Aceio
Scyta: Jester Rogue

Re: EINS - Edaira-Gebirge

Beitrag von Cassiopeia »

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Es war unglaublich anstrengend und Marek betete zu allem, was er kannte, dass keiner von ihnen hier und heute in diese Schlucht stürzte. Es durfte einfach noch nicht soweit sein.
"Du schaffst das, Jeron! Es ist nur ein Stück, komm schon! Wir halten dich!" Doch auch er merkte, wie sie begannen zu schwitzen. Wie der Schweiß den Griff rutschiger machte. Nein, das durfte nicht passieren! Hastig griff er nach. Jeron schrie auf, als er mit dem gebrochenen Fuß Halt suchte und setzte schnell nach. Sein Fuß fand überraschend halt und er kam ein Stück höher. Langsam und angestrengt halfen sie ihm hoch, bis sie ihn über die Kante ziehen konnten. Marek schoss der Gedanke durch den Sinn, dass bei dieser Spalte eine Reise nach Maeren in weite Ferne rückte.
Erschöpft lagen sie bei einander auf dem Boden.
"Geschafft", murmelte Marek, auf dem Rücken liegend und beobachtete eine dunkle Wolke, die wie ein großer Schatten gegen die Windrichtung zog.
Die Wirklichkeit ist nur etwas für Menschen, die mit Büchern nichts anfangen können.
Benutzeravatar
Therapistin
Beiträge: 15807
Registriert: Mo 19. Okt 2009, 17:13
Abwesend: fraglich...

Re: EINS - Edaira-Gebirge

Beitrag von Therapistin »

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Erschöpft lagen sie auf dem Boden und Jaeden atmete schwer. Es war gut gegangen - so gerade eben.
Schließlich, als sein Atem und Herzschlag wieder etwas beruhigt hatte, setzte Jaeden sich auf und sah besorgt zu Jeron.
"Zeig mal her", bat er und griff nach dem verletzten Fuß, um die Lederbahnen, die ihnen als Schuhe dienten, abzuwickeln. Schon jetzt war das Gelenk angeschwollen und Laufen würde für Jeron schmerzhaft bis unmöglich sein.
"Das sieht nicht gut aus", murmelte er und sah von Jeron zu Marek. "Wir werden eine Trage brauchen. Es wäre sicher klüger, wenn wir die Nacht im Zelt verbringen, anstatt durch die Dunkelheit zu stolpern", gab er zu bedenken und blickte hinauf in den Himmel, um zu sehen, wie viel Zeit ihnen noch blieb, bevor die Nacht herein brechen würde. Auch er erblickte den Schatten über ihnen.
"Ob der Wind in der Höhe anders weht?", überlegte er.
Jeder Schatten ist auch ein Wegweiser zum Licht.


Ernst Ferstl
Benutzeravatar
Cassiopeia
Co-Leitung
Beiträge: 48211
Registriert: Mi 25. Nov 2009, 02:28
Einherjer: Askil, Mingus
Klaue der Goldenen Schildkröte: Nhâm
AE.I: Senai, Joye
Ascalon: Khori, Haakan
Das Erbe der Götter: Liara, Elaina, Karim, Sinaya, Milima
Kampf um Choma: Toyan, Tazanna, Aceio
Scyta: Jester Rogue

Re: EINS - Edaira-Gebirge

Beitrag von Cassiopeia »

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Marek wollte die Erscheinung am Himmel schon als Trugbild abtun, als auch Jaeden sie bemerkte.
"Solange hier unten der Wind konstant bleibt", meinte Marek und blinzelte noch einmal zu der Erscheinung herauf, die im nächsten Moment verschwunden war. Irritiert schüttelte er den Kopf und sah endlich zu Jarek, der ziemlich blass wirkte.
"Gut. Richten wir hier an einer geschützten Stelle unser Lager ein und brechen morgen bei Sonnenaufgang auf. Es ist jetzt nicht mehr weit, bis zum Mittag müssten wir Zuhause sein." Es war richtig, nicht in der Nacht mit einem Verletzten zu reisen, der nicht laufen konnte. Marek erhob sich endlich.
"Ich suche eine brauchbare Stelle, wo der Wind nicht so pfeift.
Die Wirklichkeit ist nur etwas für Menschen, die mit Büchern nichts anfangen können.
Benutzeravatar
Therapistin
Beiträge: 15807
Registriert: Mo 19. Okt 2009, 17:13
Abwesend: fraglich...

Re: EINS - Edaira-Gebirge

Beitrag von Therapistin »

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Nachmittag

Jaeden nickte zustimmend.
"Aber bleib in Sichtweite", bat er Marek und zog sein Gepäck zu sich heran. "Ich bleibe bei Jeron und sehe, was ich für den Knöchel machen kann", erklärte er und zog zusammen gefaltetes Leder heraus, in der er eine Salbe aufbewahrte, die zumindest schmerzlindernd wirkte.
"Und pass auf dich auf", bat er seinen Freund und warf einen prüfenden Blick in den Himmel. Die Wolke war verschwunden, wie in Luft aufgelöst und hinterließ ein ungutes Gefühl bei Jaeden.
Einen Moment sah er Marek nach, dann rieb er ein wenig von der Salbe auf den geschwollenen Knöchel.
"Hast du sonst irgendwelche Verletzungen?", fragte er Jeron besorgt und wickelte ein paar saubere Tücher um den Fuß, sodass dieser ein wenig gestützt wurde.
Jeder Schatten ist auch ein Wegweiser zum Licht.


Ernst Ferstl
Gesperrt

Zurück zu „Marrekhs Geschichte“