2. Der Weg zu den Bélan-Inseln
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Re: 2. Der Weg zu den Bélan-Inseln
Nyath
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend
Nyath brummte etwas Unverständliches in seinen Bart und blickte fest auf den Turm, der die Einfahrt zum Hafen markierte. Der Fahnenmast auf seinem Dach besaß nur noch einen Fitzel der Fahne, die einst an ihm geweht hatte. Nyath fragte sich, wie die Menschen hier mit dem Tod Nalahrs umgingen. Vielleicht waren sie zu früh gekommen und gerieten mitten in ein Chaos. Doch jetzt war es zu spät zum Umkehren.
Sie hatten die weiße Flagge als Zeichen des Friedens gehisst, doch noch öffneten sich die Schleusen nicht. Als Nyath schon zweifelte, ob das Zeichen hier überhaupt bekannt war, erscholl ein lautes Signal über das Wasser. Was folgte, war kein Angriff, sondern das Rauschen der sich öffnenden Schleusen. Der Hafenmeister gewährte ihnen Einlass. Dem fremden Schiff aus dem Osten. Nyath war voller Anspannung, Freude und Stolz. Sie durften einfahren!
"Siehe, Tochter der vielen Gesichter - eine neue Welt öffnet sich uns", sagte er leise zu Brianna.
Als sie vollen Blick auf den Hafen hatten, war Nyath erstaunt. Viele Menschen standen am Kai und sahen ihnen neugierig zu. Es gab Schiffe, doch die wenigsten sahen Seetauglich aus. Nur die kleineren Kutter schienen regelmäßig genutzt und gewartet zu werden zum täglichen Fischfang.
Es war, als fuhren sie tatsächlich in eine fremde Welt ein. Nyath war sich nicht sicher, was er erwartet hatte, doch sicherlich nicht das, dessen er nun gewahr wurde. Eine Welt aus Farbenprächtigen Häusern, Frauen in bunten Kleidern, einem Markt und rufenden Kindern. Doch auch einer Welt, die von bitterer Armut zeugte. Von Isolation und Verbitterung. Der Schreck über den Tod Nalahrs schien in jedem Tropfen Wasser gefangen, der vom Meer aufspritzte. Ihre Hoffnung auf ein neues Leben jenseits dieses Exils war zerstört und auch Nyath würde sie ihnen nicht zurück bringen können.
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend
Nyath brummte etwas Unverständliches in seinen Bart und blickte fest auf den Turm, der die Einfahrt zum Hafen markierte. Der Fahnenmast auf seinem Dach besaß nur noch einen Fitzel der Fahne, die einst an ihm geweht hatte. Nyath fragte sich, wie die Menschen hier mit dem Tod Nalahrs umgingen. Vielleicht waren sie zu früh gekommen und gerieten mitten in ein Chaos. Doch jetzt war es zu spät zum Umkehren.
Sie hatten die weiße Flagge als Zeichen des Friedens gehisst, doch noch öffneten sich die Schleusen nicht. Als Nyath schon zweifelte, ob das Zeichen hier überhaupt bekannt war, erscholl ein lautes Signal über das Wasser. Was folgte, war kein Angriff, sondern das Rauschen der sich öffnenden Schleusen. Der Hafenmeister gewährte ihnen Einlass. Dem fremden Schiff aus dem Osten. Nyath war voller Anspannung, Freude und Stolz. Sie durften einfahren!
"Siehe, Tochter der vielen Gesichter - eine neue Welt öffnet sich uns", sagte er leise zu Brianna.
Als sie vollen Blick auf den Hafen hatten, war Nyath erstaunt. Viele Menschen standen am Kai und sahen ihnen neugierig zu. Es gab Schiffe, doch die wenigsten sahen Seetauglich aus. Nur die kleineren Kutter schienen regelmäßig genutzt und gewartet zu werden zum täglichen Fischfang.
Es war, als fuhren sie tatsächlich in eine fremde Welt ein. Nyath war sich nicht sicher, was er erwartet hatte, doch sicherlich nicht das, dessen er nun gewahr wurde. Eine Welt aus Farbenprächtigen Häusern, Frauen in bunten Kleidern, einem Markt und rufenden Kindern. Doch auch einer Welt, die von bitterer Armut zeugte. Von Isolation und Verbitterung. Der Schreck über den Tod Nalahrs schien in jedem Tropfen Wasser gefangen, der vom Meer aufspritzte. Ihre Hoffnung auf ein neues Leben jenseits dieses Exils war zerstört und auch Nyath würde sie ihnen nicht zurück bringen können.
Die Wirklichkeit ist nur etwas für Menschen, die mit Büchern nichts anfangen können.
- Ayrina
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Re: 2. Der Weg zu den Bélan-Inseln
Brianna
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend
Sie war wie überwältigt von den Farben, den Menschenmassen und den unerwarteten Eindrücken. Irgendwie hatte sie sich diesen Ort dunkel vorgestellt. Tot und Trostlos. Trostlos war er vermutlich dennoch, seit ihre einzige Hoffnung auf ein besseres Leben gestorben war. Auch durch ihre Hand. Seltsamerweise fühlte sie sich mit einem Mal schuldig und schob diesen Gedanken eilig beiseite. Sie sah in die Gesichter, die meist ausgemergelt und von Hunger gezeichnet zu ihnen blickten. Hier und da blitzte Hoffnung in den sonst so trüben Augen auf und Brianna hoffte sehr, dass diese Hoffnung nicht sehr schnell in Wut umschlug.
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend
Sie war wie überwältigt von den Farben, den Menschenmassen und den unerwarteten Eindrücken. Irgendwie hatte sie sich diesen Ort dunkel vorgestellt. Tot und Trostlos. Trostlos war er vermutlich dennoch, seit ihre einzige Hoffnung auf ein besseres Leben gestorben war. Auch durch ihre Hand. Seltsamerweise fühlte sie sich mit einem Mal schuldig und schob diesen Gedanken eilig beiseite. Sie sah in die Gesichter, die meist ausgemergelt und von Hunger gezeichnet zu ihnen blickten. Hier und da blitzte Hoffnung in den sonst so trüben Augen auf und Brianna hoffte sehr, dass diese Hoffnung nicht sehr schnell in Wut umschlug.
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Re: 2. Der Weg zu den Bélan-Inseln
Nyath
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend
Als sie anlegten, wich die Menge zurück, um den Planken platz zu machen, die ausgelegt wurden um den Übergang zum Kai zu ermöglichen. Ein Mann in tiefschwarzer Robe drängte sich vor, ehe die Leute ihn bemerkten und respektvoll zurück wichen.
"Menschen aus Osten", sprach er in der Sprache der östlichen Länder Chomas, "gekommen weiten Weg nach Néhara, Reich von Bélan, Heimat des großen Nalahr. Seid als Gäste willkommen." Er verneigte sich höflich und die Umstehenden taten es ihm nach.
Nyath war ehrlich verblüfft.
"Vielen Dank, es ist mir eine Ehre, Euer Land zu besuchen. Mein Name ist Nyath, Kapitän dieses Schiffes. Wir kommen in Frieden und ohne Waffen. Wir danken für Euer Gastrecht." Er hoffte, er hatte die passenden Worte gefunden und trat nun langsam von der Planke, bis er den Fuß auf den Boden setzte. Immerhin, sie hatten jemanden, der ihre Sprache sprach. Das war weit mehr, als er zu hoffen gewagt hatte.
Der Mann sah auf und blickte direkt zu Brianna. Er lächelte leicht, als würde er sie kennen.
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend
Als sie anlegten, wich die Menge zurück, um den Planken platz zu machen, die ausgelegt wurden um den Übergang zum Kai zu ermöglichen. Ein Mann in tiefschwarzer Robe drängte sich vor, ehe die Leute ihn bemerkten und respektvoll zurück wichen.
"Menschen aus Osten", sprach er in der Sprache der östlichen Länder Chomas, "gekommen weiten Weg nach Néhara, Reich von Bélan, Heimat des großen Nalahr. Seid als Gäste willkommen." Er verneigte sich höflich und die Umstehenden taten es ihm nach.
Nyath war ehrlich verblüfft.
"Vielen Dank, es ist mir eine Ehre, Euer Land zu besuchen. Mein Name ist Nyath, Kapitän dieses Schiffes. Wir kommen in Frieden und ohne Waffen. Wir danken für Euer Gastrecht." Er hoffte, er hatte die passenden Worte gefunden und trat nun langsam von der Planke, bis er den Fuß auf den Boden setzte. Immerhin, sie hatten jemanden, der ihre Sprache sprach. Das war weit mehr, als er zu hoffen gewagt hatte.
Der Mann sah auf und blickte direkt zu Brianna. Er lächelte leicht, als würde er sie kennen.
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Re: 2. Der Weg zu den Bélan-Inseln
Brianna
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend
Das wissende Lächeln des Mannes ließ den Knoten in Briannas Magen größer werden und sie fühlte sich wie das Kaninchen vor der Schlange. Doch sie hatte in den letzten Jahren genug Erfahrung darin gesammelt, ihre innersten Regungen zu verbergen und so war ihre Miene distanziert, aber nicht unfreundlich. Sie folgte Nyath langsam von dem Schiff und war ganz froh, wieder festen Boden unter ihren Füßen zu spüren. Als sie vor dem Mann standen, nickte sie ihm leicht zu.
"Danke für das freundliche Willkommen. Mit wem haben wir die Ehre?", fragte sie ihn und versuchte, etwas Vertrautes in seinem Gesicht zu erkennen.
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend
Das wissende Lächeln des Mannes ließ den Knoten in Briannas Magen größer werden und sie fühlte sich wie das Kaninchen vor der Schlange. Doch sie hatte in den letzten Jahren genug Erfahrung darin gesammelt, ihre innersten Regungen zu verbergen und so war ihre Miene distanziert, aber nicht unfreundlich. Sie folgte Nyath langsam von dem Schiff und war ganz froh, wieder festen Boden unter ihren Füßen zu spüren. Als sie vor dem Mann standen, nickte sie ihm leicht zu.
"Danke für das freundliche Willkommen. Mit wem haben wir die Ehre?", fragte sie ihn und versuchte, etwas Vertrautes in seinem Gesicht zu erkennen.
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Re: 2. Der Weg zu den Bélan-Inseln
Nyath
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend
"Mein Name Ryorr, Zweiter Herr von Néhara in Abwesenheit unseres großen Führers", erklärte er Mann beinahe feierlich. "Ihr mich anreden mit Grazem Ryorr, das mein Titel, den ehrenwerter Nigiste mir verliehen." Sogar in Abwesenheit Nalahrs wirkte Ryorr noch ganz ergeben. Brianna gegenüber offenbarte er nichts weiter. Mit einer Frau offen zu sprechen entsprach nicht seinem Stand und seiner Würde. Er hatte bereits Worte an sie gerichtet, das musste genügen.
"Wir gehen in Palast. Kommen!"
Damit drehte er sich um und die Menschen wichen abermals zurück um ihm Platz zu machen. Einige neigten respektvoll den Kopf, andere starrten offen auf die Neuankömmlinge.
Der Palast erwies sich als herrschaftlicher Kuppelbau aus schwarzem Stein. Die Tür war so riesig, dass sich jeder, der hindurchging, klein und unbedeutend vorkam. Ein Nichts angesichts dieser Macht. Nyath nahm eine seltsame Magie wahr, die ihn frösteln ließ. Wenn er diese Magie spüren konnte, konnte sie nur aus einer Quelle stammen: von den Toten.
_____________________
*Nigiste = Kaiser
*Grazmach (hier: Grazem) = Baron
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend
"Mein Name Ryorr, Zweiter Herr von Néhara in Abwesenheit unseres großen Führers", erklärte er Mann beinahe feierlich. "Ihr mich anreden mit Grazem Ryorr, das mein Titel, den ehrenwerter Nigiste mir verliehen." Sogar in Abwesenheit Nalahrs wirkte Ryorr noch ganz ergeben. Brianna gegenüber offenbarte er nichts weiter. Mit einer Frau offen zu sprechen entsprach nicht seinem Stand und seiner Würde. Er hatte bereits Worte an sie gerichtet, das musste genügen.
"Wir gehen in Palast. Kommen!"
Damit drehte er sich um und die Menschen wichen abermals zurück um ihm Platz zu machen. Einige neigten respektvoll den Kopf, andere starrten offen auf die Neuankömmlinge.
Der Palast erwies sich als herrschaftlicher Kuppelbau aus schwarzem Stein. Die Tür war so riesig, dass sich jeder, der hindurchging, klein und unbedeutend vorkam. Ein Nichts angesichts dieser Macht. Nyath nahm eine seltsame Magie wahr, die ihn frösteln ließ. Wenn er diese Magie spüren konnte, konnte sie nur aus einer Quelle stammen: von den Toten.
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*Nigiste = Kaiser
*Grazmach (hier: Grazem) = Baron
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Re: 2. Der Weg zu den Bélan-Inseln
Brianna
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend
Brianna wechslte einen kurzen Blick mit Nyath, der nicht weniger beunruhigt schien. Sie wurde das Gefühl nicht los, direktin eine Falle zu laufen. Ihre Neven spannten sich an, als sie dem Mann schweigend folgte. Die einschüchternde Größe des Gebäudes machte es nicht besser.
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend
Brianna wechslte einen kurzen Blick mit Nyath, der nicht weniger beunruhigt schien. Sie wurde das Gefühl nicht los, direktin eine Falle zu laufen. Ihre Neven spannten sich an, als sie dem Mann schweigend folgte. Die einschüchternde Größe des Gebäudes machte es nicht besser.
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Re: 2. Der Weg zu den Bélan-Inseln
Nyath
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend
Sie wurden in einen großen Saal geleitet, an dessen Stirnseite ein schwarzer Thron stand; davor eine lange Tafel, an der sie Platz nahmen.
"Ihr gekommen von weit her", sprach Ryorr, "was wollen Menschen aus Osten im Reich Bélan?"
Nyath rieb sich etwas über den Bart. Diplomatisch geschickt war er eher weniger, doch wenn er jetzt vom Kampf gegen Nalahr sprach, war der seinen Kopf vermutlich eher los als er dessen Namen aussprach.
"Ich bin Händler aller Waren über die Meere Chomas", erklärte er daher schließlich, "und möchte Euch einen Handel vorschlagen. Euer Land liegt sehr weit abseits und die Menschen im Osten sind voller Neugier auf die Menschen Eures Reiches. Leider ist vielen die Reise zu weit. Mir nicht und ich danke Euch, dass Ihr uns habt einfahren und anlegen lassen."
Ryorrs dunkle Augen lagen fest auf Nyath. "Was Ihr bieten? Womit handeln?"
"Nun... auch ich bin Fremder in diesem Land und weiß nicht, was Ihr brauchen könnt. Ich kann Euch Stoffe, Salz, Gewürze oder Holz liefern, Öl oder Papyrus, das aus den Wäldern gewonnen wird..."
"Wir keine Verwendung für Papyrus", erklärte Ryorr scharf. "Nicht für Stoffe, wir selber haben Kleidung. Ihr haben Ware dabei? Ich prüfen!"
"Mit Eurer Erlaubnis lasse ich meine Mannschaft ausladen", sagte Nyath und hoffte, dieses Gespräch wurde kein vollkommenes Fiasko. Wenn er hier mit allen Gliedmaßen heraus kam, war er wahrlich froh.
Ryorr nickte und gab einem seiner Diener ein Zeichen, der sich leicht verbeugte und den Saal verließ.
"Ich ihnen bescheid geben", erklärte Ryorr. Dann heftete sich sein Blick auf Brianna. "Eure Frau?"
Nyath hätte beinahe gelacht, beherrschte sich aber im letzten Moment. "Nein. Eher soetwas wie... eine Tochter..."
Die Antwort schien Ryorr nur bedingt zu genügen. "Wenn Frau unverheiratet, sie nicht allein auf Straße. Sie nicht allein mit Männern reden. Sie Männer nicht in Augen gucken. Frau wird sich daran halten, dann Frau hier sicher. Wenn Frau unsere Gesetze nicht befolgt, sie kommt in Gefängnis."
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend
Sie wurden in einen großen Saal geleitet, an dessen Stirnseite ein schwarzer Thron stand; davor eine lange Tafel, an der sie Platz nahmen.
"Ihr gekommen von weit her", sprach Ryorr, "was wollen Menschen aus Osten im Reich Bélan?"
Nyath rieb sich etwas über den Bart. Diplomatisch geschickt war er eher weniger, doch wenn er jetzt vom Kampf gegen Nalahr sprach, war der seinen Kopf vermutlich eher los als er dessen Namen aussprach.
"Ich bin Händler aller Waren über die Meere Chomas", erklärte er daher schließlich, "und möchte Euch einen Handel vorschlagen. Euer Land liegt sehr weit abseits und die Menschen im Osten sind voller Neugier auf die Menschen Eures Reiches. Leider ist vielen die Reise zu weit. Mir nicht und ich danke Euch, dass Ihr uns habt einfahren und anlegen lassen."
Ryorrs dunkle Augen lagen fest auf Nyath. "Was Ihr bieten? Womit handeln?"
"Nun... auch ich bin Fremder in diesem Land und weiß nicht, was Ihr brauchen könnt. Ich kann Euch Stoffe, Salz, Gewürze oder Holz liefern, Öl oder Papyrus, das aus den Wäldern gewonnen wird..."
"Wir keine Verwendung für Papyrus", erklärte Ryorr scharf. "Nicht für Stoffe, wir selber haben Kleidung. Ihr haben Ware dabei? Ich prüfen!"
"Mit Eurer Erlaubnis lasse ich meine Mannschaft ausladen", sagte Nyath und hoffte, dieses Gespräch wurde kein vollkommenes Fiasko. Wenn er hier mit allen Gliedmaßen heraus kam, war er wahrlich froh.
Ryorr nickte und gab einem seiner Diener ein Zeichen, der sich leicht verbeugte und den Saal verließ.
"Ich ihnen bescheid geben", erklärte Ryorr. Dann heftete sich sein Blick auf Brianna. "Eure Frau?"
Nyath hätte beinahe gelacht, beherrschte sich aber im letzten Moment. "Nein. Eher soetwas wie... eine Tochter..."
Die Antwort schien Ryorr nur bedingt zu genügen. "Wenn Frau unverheiratet, sie nicht allein auf Straße. Sie nicht allein mit Männern reden. Sie Männer nicht in Augen gucken. Frau wird sich daran halten, dann Frau hier sicher. Wenn Frau unsere Gesetze nicht befolgt, sie kommt in Gefängnis."
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- Kampf um Choma: Brianna
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Re: 2. Der Weg zu den Bélan-Inseln
Brianna
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend
Brinna hob nur kurz und kaum mekrlich eine Braue. Sie hatte sich bereits einmal in einer patriarchischen Gesellschaft behaupten müssen und es würde ihr zur Not wieder gelingen. Und wer sagte denn, dass sie die Straßen als Frau durchstreifen würde?
Vorerst senkte sie scheinbar ergeben den Blick und nickte.
"Natürlich."
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend
Brinna hob nur kurz und kaum mekrlich eine Braue. Sie hatte sich bereits einmal in einer patriarchischen Gesellschaft behaupten müssen und es würde ihr zur Not wieder gelingen. Und wer sagte denn, dass sie die Straßen als Frau durchstreifen würde?
Vorerst senkte sie scheinbar ergeben den Blick und nickte.
"Natürlich."
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Re: 2. Der Weg zu den Bélan-Inseln
Nyath
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend
Nyath war reichlich unbehaglich bei diesen Gesetzen gegen die Freiheit der Frauen und es tat ihm leid, dass es Brianna so traf.
Der Grazem erhob sich.
"Ich euch Zimmer geben. Essen hier in Halle bei Sonnenuntergang in zwei Stunden. Ihr passende Kleidung bekommen, dann wir Ware sichten!"
Damit war das Gespräch offenbar beendet und Nyath fühlte sich ein wenig, als sei er sich nicht sicher, ob er atmen dürfe.
Ein in grau gekleideter Diener, der noch keine zwanzig Winter zählen mochte, verneigte sich vor ihnen und sagte etwas in einer fremden Sprache, das leicht zu erraten war. Sie sollten ihm folgen. Der junge Mann war barfuß, sein Gesicht hohlwangig. Nyath hatte Sorge, ob ihnen die bereit gelegte Kleidung überhaupt passen würde, wenn hier alle Menschen derart unterernährt waren.
Sie gingen eine Treppe hinauf und folgten einer Galerie aus schwarzem Marmor, auf dem die Schritte des Dieners nicht das kleinste Geräusch machten. Vor einer Abzweigung blieb er stehen. Er rief einen Namen und kurz darauf kam eine Frau den Gang entlang, den Blick gesenkt, die Schritte eilig aber nicht hastig. Sie bedeutete Brianna, mit ihr zu kommen.
"Wir sehen uns gleich wieder", versprach Nyath ihr. "Sie will dir sicher nur dein Zimmer zeigen."
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend
Nyath war reichlich unbehaglich bei diesen Gesetzen gegen die Freiheit der Frauen und es tat ihm leid, dass es Brianna so traf.
Der Grazem erhob sich.
"Ich euch Zimmer geben. Essen hier in Halle bei Sonnenuntergang in zwei Stunden. Ihr passende Kleidung bekommen, dann wir Ware sichten!"
Damit war das Gespräch offenbar beendet und Nyath fühlte sich ein wenig, als sei er sich nicht sicher, ob er atmen dürfe.
Ein in grau gekleideter Diener, der noch keine zwanzig Winter zählen mochte, verneigte sich vor ihnen und sagte etwas in einer fremden Sprache, das leicht zu erraten war. Sie sollten ihm folgen. Der junge Mann war barfuß, sein Gesicht hohlwangig. Nyath hatte Sorge, ob ihnen die bereit gelegte Kleidung überhaupt passen würde, wenn hier alle Menschen derart unterernährt waren.
Sie gingen eine Treppe hinauf und folgten einer Galerie aus schwarzem Marmor, auf dem die Schritte des Dieners nicht das kleinste Geräusch machten. Vor einer Abzweigung blieb er stehen. Er rief einen Namen und kurz darauf kam eine Frau den Gang entlang, den Blick gesenkt, die Schritte eilig aber nicht hastig. Sie bedeutete Brianna, mit ihr zu kommen.
"Wir sehen uns gleich wieder", versprach Nyath ihr. "Sie will dir sicher nur dein Zimmer zeigen."
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Re: 2. Der Weg zu den Bélan-Inseln
Brianna
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend
Brianna sah zu der Frau und stand auf.
"Wir sehen und später", sagte sie noch zu dem Kapitän und folgte dann der Frau aus dem Zimmer. Hoffentlich sollte sie nicht in diesem düsteren Gebäude bleiben. Da konnte man ja kaum atmen.
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend
Brianna sah zu der Frau und stand auf.
"Wir sehen und später", sagte sie noch zu dem Kapitän und folgte dann der Frau aus dem Zimmer. Hoffentlich sollte sie nicht in diesem düsteren Gebäude bleiben. Da konnte man ja kaum atmen.