EINS - Edaira-Gebirge

[Cassiopeia]

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

Marek blickte weiter angestrengt in die Ferne und versuchte die Entfernung abzuschätzen.
"Wenn wir es aus dieser Höhe so winzig klein erkennen können... sieh Mal, in die Richtung liegt unser Schildvulkan", meinte er und zeigte in eine andere Richtung. "Der Turm ist sehr groß, soweit ich weiß, sieht aber hier sehr klein aus. Ich denke, zwei Tage brauchen wir mindestens. Zudem kennen wir die Strecke nicht genau. Hier an diesem Felsen waren wir öfter. Aber weiter ist kaum jemand von uns je gereist. Ich denke, ohne Absprache sollten wir es nicht tun. Wir haben die Drachenschuppe. Die allein sagt schon eine Menge."

[Therapistin]

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Vormittag

Jaeden blickte weiter in Richtung des Turmes. Nur kurz verglich er die Entfernungen und musste seufzen.
"Du hast Recht", gab er eher widerwillig zu und wandte den Blick endlich Marek zu. "Gehen wir zurück. Wir sollten überlegen, ob wir wegen des Drachen etwas unternehmen müssen, irgendwelche Vorsichtsmaßnahmen, um den Stamm zu schützen. Danach dann vielleicht." Auch wenn es ihn drängte, sofort in die andere Richtung aufzubrechen.

[Cassiopeia]

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

Marek schmunzelte als er zu Jaeden sah.
"Ich will ja auch dahin. Am liebsten sofort. Das schaffen wir aber nicht in der Zeitvorgabe und wir sind nur zu dritt. Da kann sich keiner absetzen. Wir müssen zurück und hoffen, dass Vater es erlaubt. Hoffentlich haben sie den Sandsturm gut überstanden." Vom Drachen einmal ganz abgesehen. Auch er wollte unbedingt wissen, was am Turm von Maeren vor sich ging. Wenn das Nachrichtenportal noch funktionierte, konnte es Neuigkeiten aus den modernen Städten bringen, von denen sie hier so abgeschnitten waren. Das wäre mehr als aufregend!
Marek seufzte.
"Also gut, steigen wir ab. Jeron geht sonst ohne uns nach Hause."

[Therapistin]

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Vormittag

Nun war es an Jaeden, zu lächeln.
"Er wird nicht ohne uns gehen", war er sicher und blickte vorsichtig am Felsen herab, wo Jeron noch immer unten stand, vermutlich blickte er nach oben, doch aus dieser Höhe war das schwer zu sagen.
"Dein Vater würde ihn sofort zurück schicken, wenn er ohne uns zurückkehren würde", fuhr er fort und blickte zurück zu Marek, dem er kurz zu zwinkerte, ehe er tief durchatmete und sich dann vorsichtig an den gefährlichen Abstieg machte. Die Stelle, an der das Ende des Seiles noch hing, konnte er nicht erkennen, doch die grobe Richtung - nach unten - war immerhin richtig.

[Cassiopeia]

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

So stiegen sie also nach einander wieder hinab. Jeron sah sie sichtlich erleichtert an, als sie den Boden wieder unter den Füßen hatten und sich erschöpft an den Felsen lehnten.
Vorsichtig ertastete Marek die Drachenschuppe in seiner Tasche. Sie war noch immer da.
"Es war unglaublich da oben. Langsam verstehe ich, weshalb der Felsen einst den Ahnen so wichtig war."

[Therapistin]

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Vormittag

Jaeden nahm einen Schluck Wasser und reichte den Beutel dann an Marek weiter.
"Eine wahnsinnige Aussicht hat man von dort oben", bestätigte Jaeden und wischte sich über das Gesicht. "Und du wirst nicht glauben, was wir dort oben gefunden haben." So ganz glaubte er ja selbst noch nicht einmal daran.
"Zeig sie mir noch einmal", bat er Marek. "Nur, um sicher zu gehen", lächelte er erschöpft.

[Cassiopeia]

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Morgen

Marek sah mit leuchtenden Augen zu Jaeden und holte ganz vorsichtig die Schuppe hervor, die er auf der flachen Hand vor sich hielt, dass auch Jeron sie gut sehen konnte.
Dieser wurde ganz blass und blickte mit großen Augen auf das, was er sah.
"Bei meinen Ahnen! Da - das - das ist nicht möglich! Wo hast du das her, Junge?", fragte er Marek.
"Es war oben auf dem Felsen", erklärte dieser und betrachtete die Schuppe wie ein Wunderwerk. "Wenn... wenn das stimmt, dann haben wir es hier mit Drachen zu tun", sprach er schließlich aus, woran er seit dem Fund dachte.
Drachen waren Legenden. Manche Leute meinten, nachts vor klarem Himmel einen Schatten zu sehen, doch bisher hatte Marek nie daran geglaubt. Bis jetzt.
Jeron strich sich durch den Bart und blickte zwischen den Felsen und der Schuppe hin und her.
"Wenn ich die alten Geschichten richtig erinnere, waren Feuerdrachen schwarz oder rot. Winddrachen silber bis weiß und Wasserdrachen grünlich-blau", murmelte er. "Diese Schuppe ist schwarz. Das Gestein ist wie verbranntes Glas. Wenn das stimmt, ist es das Werk eines Feuerdrachen."

[Therapistin]

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Vormittag

Jaeden betrachtete die Schuppe wie einen kleinen Schatz. Denn nichts anderes schien sie immerhin zu sein. Wer konnte schon von sich behaupten, den Beweis für die Existenz von Drachen in Händen gehalten zu haben? Bislang hatten Drachen nur in Geschichten existiert, mehr nicht. Sie waren nur Legenden, die den Kindern zum Einschlafen erzählt wurden. Und nun das hier.
"Ein Feuerdrache", murmelte Jaeden und blickte von Marek zu Jeron und zurück zu der Schuppe in der Hand seines Freundes. "Ich sag ja, das wird uns niemand glauben." Wenigstens hatten sie die Schuppe als Beweis. Er nahm noch einen Schluck Wasser.
"Meint ihr, uns ist es möglich, heute Nacht diesen Drachen zu sehen?", fragte er leise. Bei klarer Sicht, wenn er tatsächlich auftaucht..." Womöglich war der Drache auch in der letzten Nacht hier gewesen, doch der Sturm hatte jegliche Geräusche verschluckt.

[Cassiopeia]

Marek
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Vormittag

"Wenn wir genug Licht von den Monden haben, vielleicht", überlegte Marek und steckte die Schuppe vorsichtig wieder ein. "Machen wir uns auf den Weg. Sie erwartet uns."

[Therapistin]

Jaeden
Edaira-Gebirge
2. Quartal des Jahres 2457
Vormittag

Jaeden nickte und befestigte den Wasserbeutel wieder an seinem Gürtel.
"Lasst uns packen", stimmte er zu und blickte noch einem den Steilfelsen hinauf. Es war noch immer unglaublich, dass sie tatsächlich dort hinauf geklettert waren. Das würde sicherlich Ärger bedeuten, wenn sie zurück im Lager wären. Doch es war das Risiko definitiv wert gewesen, das würden auch die anderen einsehen, wenn sie die Schuppe sahen.
"Verrückt", murmelte er, dann machte er sich schmunzelnd auf den Weg zurück zu ihrem Zelt.