Schottland - 30.10.

[Cassiopeia]

Jayne Adams
Schottland, Cairngorms National Park
Donnerstag, 30.10.2010
früher Abend

Jayne lief als Letzte des Rudels. Bisher war sie immer um eine Begegnung mit Jägern und deren Hunden herum gekommen und sie hoffte, dass es auch dieses Mal der Fall war. Ein zweiter Schuss ließ sie zusammen fahren. Das klang bereits näher. Sie bellte warnend und lief dann bedeutend schneller, wie es auch die anderen taten.
Ihre Lungen brannten bereits, als sie an einen Fluss kamen. Ein Fluss kam wie gerufen, da würden die Hunde die Spur verlieren. Ohne zu zögern liefen sie hinein und wurden bald darauf von der schnellen Strömung erfasst.

[Therapistin]

Luukas Peltonen
Schottland, Cairngorms National Park
Donnerstag, 30.10.2010
Früher Abend

Sie liefen schnell. Dennoch schienen die Hunde und die Jäger immer näher zu kommen, ein Umstand, der Luukas nicht sonderlich gefiel. Vermutlich lag es an dem nur schwach wehenden Wind, dass ihr Geruch trotzdem in die Richtung geweht wurde, aus der sie gerade flüchteten.
Ohne zu zögern folgte er den anderen in den Fluss, doch kaum, dass er den Kontakt zu den Steinen verlor, wurde er von der Strömung mitgerissen und jaulte leise auf. Er konnte schwimmen - natürlich konnte er das - aber er hasste es. Und kalt war es auch.
Angestrengt paddelte er vorwärts, so gut es ging, doch er trieb immer weiter flussabwärts. Sie würden eine Stelle abwarten müssen, an der Strömung nicht so stark war. Und hoffen, dass sie nicht direkt auf einen Wasserfall zutrieben.

[Ayrina]

Fynn Ari
Schottland, Cairngorms National Park
Donnerstag, 30.10.2010
Früher Abend

Kurz zögerte Fynn am Ufer des Flusses. Er hielt es nicht für die beste Idee sich in die starke Strömung zu begeben und doch blieb ihm keine Wahl. Das gefährlichste war, sich jetzt zu trennen und so folgte er den beiden. Kurz darauf zerrte auch an ihm die Strömung und er schwamm nicht dagegen an sondern ließ sich von ihr tragen, während er versuchte, weiter ans Ufer zu kommen. Zumindest würden die Hunde so ihre Spur verlieren.

[Cassiopeia]

Jayne Adams
Schottland, Cairngorms National Park
Donnerstag, 30.10.2010
früher Abend

Jayne versuchte immer, die anderen im Auge zu behalten, was alles andere als leicht war. Der Fluß riss sie ein ganzes Stück aus einander und wirbelte sie ziemlich durch einander. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit gelang es ihnen, in einer Biegung an ein sandiges Ufer zu schwimmen, wo sie völlig erschöpft liegen blieben. Jayne hatte das Gefühl, den halben Fluss ausgetrunken zu haben.

[Ayrina]

Fynn Ari
Schottland, Cairngorms National Park
Donnerstag, 30.10.2010
Früher Abend

Fynn schnappte nach Luft und seine Ohren zuckten ein wenig, doch er hörte nichts besorgniserregendes. Sie hatten die Hunde vermutlich abgehangen. Weit genug dafür hatte der Fluss sie immerhin mitgerissen. Doch er hatte sie auch weit von ihrem eigentlichen Weg abgebracht. Er richtete sich auf und sah sich um. Der Wald war hier sehr dicht. Das konnte zum Vorteil für sie sein.

[Mikael Gromow]

Mikael Gromow
Schottland, Cairngorms National Park
Donnerstag, 30.10.2010
Früher Abend

Mikael schleppte sich ans Ufer, hustete sich die Lunge frei und richtete sich auf. Er verschaffte sich einen kurzen Überblick, ehe er sich den anderen zuwandte und vergewisserte, dass alle mehr oder minder heil angekommen waren und sie niemanden vermissten. Die Sonne war beinahe verschwunden und in der anbrechenden Dunkelheit wurde es kalt.
"Wir müssen uns warm halten", sagte er. "Ist jemand verletzt oder können alle laufen?"

[Therapistin]

Luukas Peltonen
Schottland, Cairngorms National Park
Donnerstag, 30.10.2010
Früher Abend

Kaum an Land angelangt, verwandelte sich Luukas, um sich fest auf die Brust zu klopfen, damit er das Wasser aus den Lungen los wurde. Sein Hals brannte vom zu vielen Wasser schlucken, doch ansonsten schien ihm nichts zu fehlen. Dennoch sah er an sich herunter. Er fühlte sich wie ein begossener Pudel - und er hasste diese Hunderasse, somit war dies seinerseits kein Kompliment.
"Ich bin okay", sagte er ein wenig heiser und rieb sich die Oberarme. Nun, wo die Sonne verschwand, wurde es unangenehm kühl, gerade jetzt, da sie vollkommen durchnässt waren.
Kurzerhand zog er sein Shirt aus und wrang es aus. Es war schon unheimlich, wieviel Wasser der Stoff aufsaugen konnte.
"Wieviel länger wird uns unsere Wildwassertour kosten?", fragte er und zog sich wieder an.

[Mikael Gromow]

Mikael Gromow
Schottland, Cairngorms National Park
Donnerstag, 30.10.2010
Früher Abend

Mikael besah sich den Fluss noch einmal genauer.
"Bei etwa drei Metern pro Sekunde, die ich dem Fluss zuschreiben würde, und der fast halben Stunde, die wir darin getrieben sind, so neunzig bis hundert Kilometer. Vier Tage. Mindestens." Das war eine recht optimistische Prognose, da niemand genau wusste, wie sie hier auf dem Land voran kamen.
"Daher macht es mit den nassen Sachen wenig Sinn, nach der Flussfahrt die Nacht durch zu laufen. Wir sollten uns eine Höhle suchen und das Weiter laufen auf morgen vertagen."

[Ayrina]

Fynn Ari
Schottland, Cairngorms National Park
Donnerstag, 30.10.2010
Früher Abend

Fynn sah zum Wald.
"Wir sollten uns umsehen, ob im näheren Umkreis etwas geeignetes zu finden ist. Dann treffen wir uns wieder hier und sehen, was wir gefunden haben"; schlug er vor und wischte sich das Wasser aus dem Gesicht.

[Therapistin]

Luukas Peltonen
Schottland, Cairngorms National Park
Donnerstag, 30.10.2010
Früher Abend

"Vier Tage?" Luukas seufzte und strich sich müde mit der Hand durchs Haar, ehe er nickte.
"Gut, sehen wir uns um. Hier wird sich schon etwas finden", murmelte er auf Fynns Vorschlag hin, sah sich kurz orientierend um und stapfte dann in seiner nassen Kleidung wahllos in die eine Richtung.