(B) Kapitel 4 - Bidjan und Elaina - Teil 2

[Cassiopeia]

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Elaina
11. Oktober 712
Außerhalb Ardakans
Mittag
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Elaina überlegte etwas.
"Lorn ist im Jahre 72 gefallen, Chairo erst über dreihundert Jahre später. Wenn die Kammern mit Lorns Magie errichtet wurden, müssten sie danach geschwächt gewesen sein, die Zauber fragiler. Bei Chairos Kräften hielten sie noch einige Jahrhunderte stand. Was uns aber am Ende kaum weiter hilft, wen die Menschen verschiedener Götter zusammen arbeiteten, werden sie wohl alle zusammen gewirkt haben und die Kammern so mit den Kräften aller, zumindest Lorns und Chairos, geschützt haben. Spekulieren hilft uns glaube ich wenig, wenn es keine Aufzeichnungen darüber gibt und niemanden, der dabei war. Wir müssen die Gänge finden und irgendwelche Aufzeichnungen über die Magie und die Organisation des Widerstandes. Da hoffe ich fast, dass es Chairos Leute waren, und die Aufzeichnungen so dreihundert Jahre jünger sein können als sonst. Ich hoffe, wir finden nicht nur Staub und Asche vor..."

[LaBerg]

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Bidjan
11. Oktober 712
Mittag
Außerhalb Ardakans
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Grübelnd kratze sich Bidjan am Kopf. Warum musste das alles so kompliziert sein? Und warum gab es nirgends Aufzeichnungen wie die Magie funktioniert? In den Bibliotheken der Ausbildungsstätten der Fen gab es solche Bücher, aber die wurden alle vernichtet.
"Wahrscheinlich wurde wirklich die Magie von allen Göttern verwendet. Die Menschen haben da sicher nicht unterschieden. Außer der von Eth. Denn dessen Magie war als erstes verschwunden. In den Bibliotheken der Tempel und damit der Ausbildungsstätten der Fen, gab es früher Bücher über Magie, die weitergehend waren als die normale Anwendung von Zaubern. Aber diese Bibliotheken wurden damals alle vernichtet. Vielleicht gibt es in den versteckten Räumlichkeiten der Menschen wirklich noch solche Werke. Denn Lehrmaterial haben die Menschen für ihre Magier auf jeden Fall gebraucht. Und wer weiß, ob sie nicht irgendwie auch an Werke aus den Tempelbibliotheken gekommen sind"
Welche Auswirkungen hatte es wenn ein Barrierezauber zusammenbrach? So wie Bidjan nicht wusste, wie man einen solchen Zauber wirkte, wusste er auch nicht welche Auswirkungen das Zusammenbrechen der Magie auf einen solchen Zauber hatte.
"Uns bleibt wirklich nichts anderes als einen Zugang zu finden und zu hoffen, dass wir zurückgelassene Sachen der Menschen finden. Da es hier so trocken ist, haben wir gute Chancen, dass schriftliche Werke immer noch erhalten sind."

[Cassiopeia]

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Elaina
11. Oktober 712
Außerhalb Ardakans
Mittag --> Nachmittag
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Elaina nickte. "Ja, wir können nur hoffen, auch welche zu finden und sie vor allem lesen zu können. Wenn sie so verschlüsselt sind wie das Buch, können wir wohl wenig mit ihnen anfangen."
Sie mussten also rein auf Glück setzen, in dieser trockenen und heißen, verlassenen Gegend etwas zu finden.
"Bidjan, sieh mal da vorn!", sagte Elaina plötzlich, als sie bereits ein ganzes Stück gelaufen waren. "Da ist einer dieser eingesunkenen Gräben. Das sollten wir uns genauer ansehen."

[LaBerg]

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Bidjan
11. Oktober 712
Nachmittag
Außerhalb Ardakans
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Bidjan blickte zu der Stelle zu der Elaina deutete. Dort zog sich tatgsächlich ein Graben durch den Sandboden und jeder normale Mensch würde einfach sagen, dass es eine kleine Senke war. Auch als die beiden näher kamen, gab es irgendwelche offensichtlich erkennbaren Zeichen, die darauf hindeuteten, dass dies ein eingestürzter Gang war.
"Wenn wir nicht die Karten hätten und wüssten, dass es hier vielleicht unterirdisch etwas zu suchen gibt, würde man nie auf die Idee kommen hier in dieser Senke nach irgendetwas zu suchen."
Bidjan nahm einen Spaten aus der Befestigung an der Satteltasche des Pferdes und ging zu der Stelle, wo die Senke auf den Wall der ehemaligen Mauer traf.
Bidjan stach mit dem Spaten ein paar mal tief in den Boden, dann stieß er auf festen Stein, der bei dem ansonsten sandigen Boden gut zu erkennen war. "Hmm, das dürfte das Fundament der Mauer sein"
Bidjan ging zu einem der Ränder des Grabens. Hier musste Bidjan deutlich tiefer graben, bis er endlich auf etwas steiniges stieß. "Also wenn das ein unterirdischer Gang war, dann ist hier wohl eine der Seitenmauern."
Bidjan blickte sich den schmalen Graben genauer an. "Wenn wir irgendwie in den Gang kommen wollen, dann sollten wir an der Stelle des Grabens graben, die am weitesten, von der ehemaligen Festungsmauer entfernt ist"

[Cassiopeia]

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Elaina
11. Oktober 712
Außerhalb Ardakans
Nachmittag
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Elaina besah sich den Graben ebenfalls genauer und nahm ihren eigenen Spaßen zu Hilfe. Sie trat zu Bidjan.
"Dann lass es uns versuchen, du gräbst am besten dort und ich hier drüben. Die Pferde sollten wir irgendwie anpflocken, etwas geeigneteres zum Festbinden sehe ich hier gerade nicht", überlegte sie und sah sich um. Es wäre Zufall, wenn sie gleich beim ersten Versuch einen Eingang fänden und irgendwie konnte Elaina gar nicht recht daran glauben. Aber versuchen mussten sie es und als die Pferde versorgt und angebunden waren, setzte auch sie den Spaten in die Erde und begann zu graben.

[LaBerg]

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Bidjan
11. Oktober 712
Nachmittag
Außerhalb Ardakans
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In den Sand ein Loch zu graben war ein durchaus anstrengendes Unterfangen, denn die Sonne hatte auch am späten Nachmittag noch genug Kraft, um für ordentlich Wärme zu sorgen.
Bidjan hatte an der Kante bereits ein ganzes Stück in den Boden gegraben als es sich auf seinen Spaten lehnte um einen Moment Pause zu machen. Dabei knirschte es unter dem Spaten, was darauf hindeutete, dass er irgendwie auf einen Stein gestoßen war.
"Also ein Gang ist das auf jeden Fall, aber ich weiß nicht ob wir hier einen groß genugen Zugang frei bekommen." Bidjan betrachtete die Stelle etwas genauer und legte noch etwas der Steine frei.
"Da wo wir stehen ist wie vermutet die Decke eingestürzt und die herunterfallenden Steine haben den Gang entsprechend aufgefüllt. Außerdem hat der Wind scheinbar sehr viel Sand in den noch übriggebliebenen Gang getrieben. Hier ist auf jeden Fall die Decke von der Gang Fortsetzung."
Bidjan deutete Elaina an, dass sie zu ihm kommen sollte, um sich das ganze genauer anzuschauen.
"Wenn wir hier knapp unter der Decke eine Gang graben in den wir kriechen könnnen, haben wir vielleicht eine Chance irgendwann in einen Teil des Gangs zu gelangen, der nicht mit Sand zugeschüttet ist."
Alternativ bestand auch die Möglichkeit, dass sie so weit graben würden bis eine erneute eingestürzte Stelle kam, dann wäre das ganze sinnlose Arbeit. "Was meinst du sollen wir versuchen uns hier einen Gang zu graben?"

[Cassiopeia]

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Elaina
11. Oktober 712
Außerhalb Ardakans
Nachmittag
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Elaina trat zu Bidjan und besah sich skeptisch seinen Vorschlag.
"Du meinst, das klappt? Ich bin erstaunt, dass wie überhaupt so einen Einsturzgang gefunden haben. Wenn wir dann auch noch hinein kommen, wäre das unglaublich. Versuchen können wir es, auch wenn das eine Menge Arbeit heißt", sagte sie und blickte seufzend auf den Schutt, den sie dann offenbar wegräumen mussten. Aber da es keine andere offensichtliche Lösung gab, blieb ihnen nichts anderes übrig.
"Dann müssen wir wohl anpacken", sagte sie und hoffte, das Geheimnis der damaligen Baumeister wenigstens ein Stückweit lüften zu können.

[LaBerg]

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Bidjan
11. Oktober 712
Nachmittag
Außerhalb Ardakans
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"Ob es klappt weiß ich nicht, aber wie du richtig sagst, sollten wir es zumindest versuchen", sagte Bidjan und machte sich daran weiter zu graben. In dem nun gröberen mit Steinen durchzogenen Geröll war es deutlich schwieriger zu graben als in dem lockeren Sand.
"Verdammt!", fluchte Bidjan als er zu einem größeren Stein kam, den er nicht bewegt bekam und der definitiv jedes Weiterkommen unmöglich machte. "So ein riesiger Stein, wie haben die den denn bewegt bekommen? Der bewegt sich kein bisschen, selbst wenn wir es zusammen versuchen!", schimpte Bidjan und ließ sich auf den Rücken in den Sand fallen.
"So kommen wir nicht weiter." Bidjans Blick war in den Himmel gerichtet, während er nach einer Lösung für ihr Problem suchte.
"Ich würde es mal mit meiner Magie versuchen", sagte Bidjan zu Elaina und konzentrierte sich auf den großen Felsblock, was seine Augen hell aufleuchten ließ. Nach außen bekam Bidjan den Stein auch mit Magie nicht bewegt aber nach innen ließ er sich ganz langsam bewegen. Bidjan verlieh seiner Magie mit den Händen noch etwas mehr Kraft, was den Stein nach innen drücken und einen Moment später krachte selbiger mit einem dumpfen Schlag auf den etwas tieferliegenden Boden des unterirdischen Gangs. Mit dem Schlag gab er aber auch einen engen Durchschlupf ins Innere des Ganges frei.
Bidjan schloss die Augen und ließ sich erschöpft auf den Sand zurückfallen.

[Cassiopeia]

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Elaina
11. Oktober 712
Außerhalb Ardakans
Nachmittag
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Elaina beobachtete Bidjan aufmerksam. Seine Augen hatte sie noch nie so leuchten sehen und sie verhielt sich sehr still um ihn nicht aus der Konzentration zu bringen. Endlich gab der Felsen nach und krachte dumpf nach innen. Elaina trat vorsichtig an den Rand und lugte hinein. Ohne Fackeln kämen sie da nicht weiter, entschied sie. Doch ehe sie die holte, trat sie zu Bidjan und setzte sich zu ihm.
"Du hast es geschafft, der Durchbruch ist da!", sagte sie begeistert, vielleicht war ihnen das Glück dieses eine Mal auch weiterhin hold.

[LaBerg]

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Bidjan
11. Oktober 712
Nachmittag
Außerhalb Ardakans
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Bidjan atmete tief ein bevor er die Augen wieder öffnete, um sich aufzusetzen. "Wunderbar! Solch große Objekte mit Magie zu bewegen, kostet unheimlich viel Kraft..." Es war zwar nicht so viel wie bei ihrer Flucht bei dem Erdrutsch in der Schlucht nötig gewesen war, aber dort hatten wirklich alle das Letzte gegeben gehabt.
"Gib mir noch einen Moment Pause, dann können wir ja mal versuchen, ob wir da irgendwie durchkommen", sagte Bidjan lächelnd zu Elaina. "Ich hoffe wirklich, dass sich die Mühe gelohnt hat und wir jetzt einen Zugang in die vergessene Unterwelt haben."