Gänge - Freitag, 11.06./Samstag 12.06.

[Siria]

Charleen Seesaw (G/4)
Ort: Gänge
Zeit: 22:20 Uhr
Datum: Freitag, 11.06.


Charleen wars langweilig. Sie saß im Gemeinschaftsraum hatte allerdings keine große Lust auf irgendwelche Unterhaltungen mit den anderen Schülern. Sie hatte bis jetzt noch keine richtigen Freundschaften geschlossen. Sie verstand sich zwar mit einigen Schülern recht gut, aber sie wollte gar nicht so engen Kontakt zu ihnen, schließlich hatte sie für sich noch keine Entscheidung getroffen.
Ruckartig stand sie auf. Sie wollte noch nicht ins Bett gehen, aber hier auch nicht mehr herumsitzen. Die beste Idee war also, etwas zu unternehmen. Kurzer Hand verließ sie den Gemeinschaftsraum und trat hinaus auf den Gang. Hier war eine angenehme Ruhe. Sie überlegte, wohin sie gehen könnten und beschloss einfach drauf loszugehen, so viele hatten ihr berichtet, dass man in Hogwarts viel erleben konnte und das hatte sie jetzt vor.
Sie hörte Stimmen, wahrscheinlich von anderen Schülern. Neugierig wie sie war schlich sie in die Richtung der Schüler. Doch plötzlich waren die Stimmen verschwunden und Charleen stand wieder allein und etwas unschlüssig auf dem Gang. Ein Bild zog ihre Aufmerksamkeit auf sich, auf diesem schien sich ein Boot auf einem See zu bewegen.

[Rachel]

Gaia Lucrecia Fyrce [G/4]
Mädchenschlafsaal
Fr, 11. Juni
22:23 Uhr

Gaia las völlig gebannt ein paar Zeilen in dem Buch, das sie sich aus der Bibliothek ausgeliehen hatte. Sie hatte sich in einem der großen kuscheligen Sessel vor dem Bogenfenster eingerollt und die Zeit völlig vergessen, als sie das leise Quietschen der Angeln des Portraits der Fetten Dame hörte und sich fragte, wer um diese Zeit noch den Gemeinschaftsraum verließ.
Neugierig lugte sie hinter der Lehne hervor und sah gerade noch, wie sich das Portrait hinter einer heraushuschenden Gestalt wieder schloss. Sie meinte, den dunkelbraunen Hinterkopf erkannt zu haben und wog ein paar Sekunden unschlüssig ab, ob sie sich einmischen oder es lieber bleiben lassen sollte. Schließlich befand sie, dass, was immer Charleen vorhaben mochte sie ziemlich in Schwierigkeiten bringen konnte und da sie es ohnehin schwer hatte, wollte Gaia ihr das wenn möglich ersparen.
Hastig stand Gaia auf und zog sich ihre Strickjacke über, dann schlüpfte sie ebenfalls durch das Portrait. Erneut sah sie Charleen gerade noch so in einem Nebengang verschwinden und folgte ihr leise, um herannahende Schritte schnell zu hören.
Gaia musste Charleen nicht lange folgen, bis sie nach ihr um eine Ecke bog und fast in sie hineinlief, denn Charleen war vor einem Gemälde an der Wand unvermittelt stehengeblieben.
Gaia gab einen kleinen erschrockenen Laut von sich und schlug sich die Hand vor den Mund. "Entschuldige", hauchte sie und sah Charleen mit großen Augen an. "Was hast du vor?" Es ließ sich nicht ganz verbergen, dass Gaia furchtbar neugierig auf das war, was Charleen hier tat, so klang ihre Frage auch nicht wirklich tadelnd.

[Siria]

Charleen Seesaw (G/4)
Ort: Gänge
Zeit: 22:30 Uhr
Datum: Freitag, 11.06.

Charleen zuckte zusammen, als plötzlich Gaia neben ihr auftauchte. Damit hatte sie nicht gerechnet, sie hatte sie nicht mal annährend gehört.
Mit großen Augen blickte sie diese an. "Das gleiche könnte ich dich fragen.", sagte sie schließlich und entspannte sich ein wenig, immerhin war es nur Gaia und kein Lehrer, der ihr diese Frage gestellt hatte.
"Das Boot bewegt sich.", flüsterte sie und zeigte auf das Bild an der Wand. "Ich weiß ja, dass sich die Personen in den Gemälden bewegen, aber Boote?", sie blickte zu Gaia, die war schon länger hier und mußte so was wissen.

[Rachel]

Gaia Lucrecia Fyrce [G/4]
Ort: Gänge
Datum: Fr, 11. Juni
Zeit: 22:32 Uhr

Gaia blickte etwas unschlüssig. "Ich hab dich aus dem Gemeinschaftsraum gehen sehen und wollte nicht, dass du erwischt wirst, wenn du nach der Ausgangssperre noch auf den Gängen rumläufst.", sagte sie schuldbewusst. "Ich ... kenne ein paar Geheimgänge und Nischen, für den Fall, dass wir einem Lehrer über den Weg laufen sollten." Sie zuckte die Schultern, hatte sie doch eben erst beschlossen, Charleen lieber zu helfen statt ihr zu sagen, dass sie lieber zurück in den Gemeinschaftsraum gehen sollte. Sie fand es selbst ziemlich aufregend, sich nachts rauszuschleichen, und wenn sie schon mal hier war, konnten sie auch auf eine kleine Erkundungstour gehen. Gaias Herz pochte zwar verräterisch, doch sie konnte sich dem Reiz des Abenteuers auch nicht entziehen.
Fasziniert betrachtete sie das Gemälde genauer. Tatsächlich, das kleine gemalte Boot schaukelte gemächlich mit den Wellen. "Ich weiß nicht", gab Gaia zu, "ich habe das Bild noch nie genauer betrachtet. Schon möglich, dass das nichts Außergewöhnliches ist, das ist schließlich ein magisches Gemälde. Aber wenn du mich fragst, hängt das Bild hier irgendwie komisch - es steht viel zu weit vor, als hinge es gar nicht richtig an der Wand." Gaia streckte die Finger aus und fuhr am Rahmen des Bildes entlang. "Seltsam. Fühlt sich an, als sei dahinter eine Lücke, aber meine Finger passen nicht durch."

[Siria]

Charleen Moon Seesaw (G/4)
Ort: Gänge
Zeit: 22:34 Uhr
Datum: Freitag, 11.06.

Charleen schenkte Gaia ein Lächeln. Irgendwie war es ja sehr nett von ihr, dass sie verhindern wollte, dass sie erwischt wird. "Das ist wirklich lieb von dir. Danke."
Dann beobachtete sie, wie Gaia mit ihren Fingern über den Rahmen strich. Charleen versuchte das Gemälde schließlich zu bewegen, aber es ließ sich nicht von der Wand holen. Sie drückte ihre Wange an die Wand, um zu sehen, ob es irgenwelche Haken hinter dem Bild gab, die dieses festhielten, doch auch dort konnte sie nichts erkennen.
"Merkwürdig.", murmelte sie, während sie wieder auf das Bild blickte. Das Boot bewegte sich abermals. Vorsichtig berührte Charleen das Boot und plötzlich war es, als würde jemand die Luft wegnehmen, auf jeden Fall bekam sie keine mehr. Es war ein ähnliches Gefühl wie beim Apparieren, nur unangenehmer. Unsanft landete sie auf etwas Hartem. Sie bekam wieder Luft und blickte sich um. Sie war im Boot, sie war im Gemälde, wie kam sie hier her?
"Gaia? Kannst du mich hören?", rief Charleen, die komischer Weise einen Blick auf das Schloss hatte. Sie streckte ihre Hand aus doch nichts geschah, als sie jedoch die Spitze des Bootes berührte, verschwand ihre Hand darin. "Gaia?", rief sie erneut.

[Rachel]

Gaia Lucrecia Fyrce [G/4]
Ort: Gänge
Datum: Fr, 11. Juni
Zeit: 22:36 Uhr

Gaia war sehr erleichtert, dass Charleen ihr nicht übel nahm, dass sie ihr gefolgt war, im Gegenteil wirkte ihr Lächeln ehrlich und da Gaia Charleen bisher eher selten lächeln gesehen hatte, freute es sie sehr.
Sie beobachtete, wie Charleen das Gemälde ebenfalls untersuchte und rechnete schon damit, dass sie hier nichts finden würden, als plötzlich etwas sehr Merkwürdiges geschah.
Charleen wurde in das Gemälde gesogen. Zumindest sah es ganz danach aus. Eben hatte sie noch das Boot berührt, im nächsten Moment verschwand sie innerhalb weniger Sekunden im Bild. Oder wenigstens nahm Gaia an, dass sie dort war, denn es hatte so gewirkt, aber sie konnte natürlich auch dahinter oder an einem ganz anderen Ort sein.
Schockiert starrte Gaia das Gemälde an. "Charleen? Bist du noch da? Hörst du mich?" Gaia war nun doch etwas lauter geworden und ihr fiel gerade noch ein, dass sie ja leise sein musste. Oh Merlin, was sollte sie jetzt nur tun? Was war mit Charleen passiert, wie kam sie wieder zurück?
Gaia überlegte, aber ihr fiel nur eine einzige Möglichkeit ein - sie musste dasselbe machen wie Charleen und hoffen, dass sie bei ihr wieder herauskam. Vielleicht brauchte sie ja Hilfe, und Gaia fand die Vorstellung schrecklich, sie allein wo-auch-immer zu lassen und irgendwem bescheid zu sagen. Nein, sie musste selbst etwas tun.
Entschlossen streckte Gaia die Hand aus und berührte das Boot. Eine schrecklich lange Sekunde lang geschah nichts. Dann riss es sie plötzlich nach vorn und in das Gemälde.
Als Gaia wieder beisammen war (man konnte es wirklich nur so beschreiben), war das erste, was sie sah, Charleen, die vor ihr stand, und Erleichterung durchströmte sie.
"Oh Merlin sei Dank, es hat funktioniert. Wie konnte das passieren? Wo sind wir?"
Die Frage war eigentlich überflüssig, denn es war offensichtlich, dass sie auf dem Boot waren, welches sie eben noch auf dem Gemälde gesehen hatten. "Ist das ... Hogwarts?", fragte Gaia mit zusammengekniffenen Augen.

[Siria]

Charleen Moon Seesaw (G/4)
Ort: Gänge
Zeit: 22:40 Uhr
Datum: Freitag, 11.06.

Charleen war sich nicht sicher, ob sie nun erleichtert sein sollte, weil Gaia da war, oder nicht. Wäre sie nicht hier, hätte Gaia sie vielleicht zurück holen können, aber nun saßen sie beide hier in diesem Gemälde auf dem Boot fest.
"Hast du meine Hand sehen können?", fragte sie Gaia, denn als ich sie hier auf den Bootsanfang gelegt habe, war sie verschwunden. Und ja, es sieht aus wie Hogwarts, komisch oder? Ist das hier dieser See von Hogwarts?", fragte sie Gaia, sie selber hatte vergessen, wie dieser hieß.
Es war niemand zu sehen. "Hast du mich eigentlich auf dem Boot gesehen?", fragte sie daher weiter, um vielleicht einen Anhaltspunkt zu haben, wie sie hier wieder raus kamen.
Es befanden sich zwei Ruder in dem Boot, die auch noch recht stabil aussahen.
"Wollen wir an Land rudern und dann versuchen zu dem Schloss zu gehen?"

[Rachel]

Gaia Lucrecia Fyrce [G/4]
Gänge
Fr, 11. Juni
22:42 Uhr

"Ja, der Schwarze See, es sieht zumindest total danach aus. Obwohl hier irgendwie alles merkwürdig ist ... alles sieht so unecht aus. Ein bisschen wie gemalt, oder? Wobei das ja logisch wäre, aber ich finde es echt unheimlich", sagte Gaia und eine Gänsehaut kroch über ihre Arme. "Deine Hand habe ich nicht gesehen." Diesen Umstand fand Gaia ebenfalls beunruhigend. "Vielleicht ist deine Hand verschwunden, weil das Gemälde an dieser Stelle zu Ende ist, vielleicht geht es auch hier drinnen nur in eine Richtung. Aber wenn wir durch diese Grenze nicht zurückkommen, dann ... sollten wir besser nicht probieren, ganz hineinzutreten. Wer weiß, wo wir landen! Vielleicht in irgendeiner dunklen, ungezeichneten Zwischenwelt oder so ... oh, bei Merlin." Gaia atmete einmal tief durch.
"Auf dem Boot habe ich dich auch nicht gesehen, oder zumindest glaube ich das. Ich war so nervös und könnte dich übersehen haben. Aber ich weiß nicht, ob wir darauf warten sollten, dass jemand uns auf dem Gemälde entdeckt. Das könnte bis morgen oder auch noch Tage dauern, bis dahin sind wir hier halb verdurstet. Ich bin auch dafür, dass wir versuchen, zum Schloss zu gelangen. Vielleicht kommen wir ja so auch zurück ins echte Schloss?"
Gaia nahm eines der Ruder auf und setzte sich hin, dann hielt sie das Ruder in das merkwürdig glänzende Wasser. Es sah aus wie flüssige Farbe, aber auch nicht total unrealistisch. Immerhin sah Charleen ganz normal aus und Gaia selbst dann vermutlich auch. "Lass uns gleichzeitig rudern.", sagte Gaia und sie bewegten die Ruder, woraufhin das Boot sich erst zögerlich, dann aber recht zuverlässig in Bewegung setzte. Sie waren nicht sehr schnell, aber zum Glück lag der Felsen, auf welchem Hogwarts thronte, nicht sehr weit von ihnen entfernt. Nach einer Weile sah Rachel eine dunkle Öffnung in der Felswand.
"Sieh mal, eine Höhle! Lass uns dort hin rudern."

[Siria]

Charleen Moon Seesaw (G/4)
Ort: Gänge
Zeit: 22:45 Uhr
Datum: Freitag, 11.06.

Gaia hatte Recht, es sah alles gar nicht richtig real aus. Gaias Erklärungen ließen Charleen ein wenig erschaudern.
"Was du erzählst, klingt nicht so positiv...", stellte sie fest. "Aber dadurch, dass wir real sind, müssen wir aus diesem Bild auch wieder heraus kommen, da bin ich mir sicher. Alles andere wäre einfach unlogisch.", sprach Charleen mit überzeugter Stimme. Es mußte einfach einen Weg geben. Sie ruderten zur Höhle. Sie war stockfinster als sie vom Boot hinein schauten. Charleen zückte ihren Zauberstab "Lumos", flüsterte sie, warum sie flüsterte wußte sie selber nicht, aber wenigstens gab es ein paar nützliche Zauber, obwohl es eine Taschenlampe auch getan hätte.
"Sie scheint gar nicht weiter zu gehen.", sagte sie etwas enttäuscht. "Wir sollten aus dem Boot aussteigen und uns das genau ansehen."
Sie standen schließlich vor der Höhle "Es sieht hier so aus, als wäre hier alles nur schraffiert, gar nicht so wie beim Rest des Gemäldes.", bemerkte Charleen. Sie hob ihren Zauberstab, doch sie konnten nicht weiter in die Höhle hinein sehen. "Ob das Bild auch hier zu Ende ist? Wollen wir einfach mal eintreten? Am besten gleichzeitig."

[Rachel]

Gaia Lucrecia Fyrce [G/4]
Gänge
Fr, 11. Juni
22:52 Uhr

Gaia gefiel die Vorstellung überhaupt nicht, in einen Bereich des Gemäldes einzutreten, der sie verschlucken würde. Doch Charleen hatte natürlich recht, dieser Teil der Höhle war auf dem Bild nicht zu sehen und somit kamen sie hier nicht weiter, außer sie wagten sich weiter vor.
"Wir haben vermutlich keine andere Wahl", gab Gaia zu und schluckte. "Okay, also auf Drei. Gib mir deine Hand, damit wir uns nicht verlieren!" Gaia ergriff Charleens Hand und hielt sich an ihr fest, während sie bis Drei zählte. Dann machten sie einen mutigen Schritt mitten in die Grenze des Bildes hinein.
Einen kurzen Moment war alles schwarz. Gaia schnürte es die Kehle zu, als sie die Grenze überschritten und von dieser Dunkelheit verschluckt wurden, die alles um sie herum völlig einzunehmen schien. Das war mehr als bloß ein dunkler Raum, das war eigentlich gar kein Raum, sie spürte keinen Boden und keine Luft, nur Charleens Hand, die sie fest drückte.
Dann, ganz plötzlich, so als würden sie durch einen Schleier treten, verschwand die Dunkelheit wieder. Völlig irritiert fand Gaia sie beide inmitten einer weiten, von der Abendsonne in warmes Licht getauchten Steppe wieder. Ein paar Schritte von ihnen entfernt graste ein Zebra friedlich, nicht weit davon schritt eine Giraffe majestätisch vorbei.
Gaia traf es wie ein Schlag. Sie kannte diese Steppe - von einem Gemälde, das im Treppenhaus von Hogwarts hing.
"Charleen!", rief sie aufgeregt. "Ich weiß, was das hier ist! Wir wandern durch die Gemälde im Schloss!"