Garnison - Dienstag, 26. Oktober

[Katastropholy]

Alexander Kirov
Ort: Alicante - Garnisonsgefängnis
Datum: Dienstag, 26. Oktober
Zeit: 07:44 Uhr

Wie langsam Zeit doch vergeht, wenn man wartet. Der restliche Tag verlief für Alex ziemlich ereignislos, nur ab und zu hörte er draußen die Wachen vor der Tür vorbeigehen und das alltägliche Treiben durch das Fenster.
Als es dämmerte, wurde das Sichtfenster an der Tür geöffnet und ein paar Augen waren dahinter zu sehen, die die Zelle absuchten. Dann wurden die Riegel an der Tür weggeschoben und eine der Wachen trat in den Raum, während eine Zweite in der geöffneten Tür stehen blieb, um den Weg nach draußen zu versperren. Alex saß immer noch auf der Kante der Pritsche, das Gesicht in den Händen verborgen und rührte sich nicht, als es vor ihm schepperte. „Dein Mahl ist angerichtet, Dämonenfreund. Lass es dir schmecken.“ Mit höhnischem Gelächter entfernten sich die Schritte wieder und die Riegel wieder ins Schloss. Erst jetzt öffnete er die Augen und sah auf die Schüssel vor sich, in der sich eine undefinierbare graue Masse befand.
„Nicht mal ein Löffel... Haben die Angst, dass ich damit ihre Autorität untergrabe?“ murmelte er, während er die Schüssel hob, daran schnüffelte und mit Zeige und Mittelfinger eine Portion herauspulte. Nachdem er den Brei probierte, erzog er aber das Gesicht und schnippste den Rest gegen die gegenüberliegende Wand. „Wiederlich. Was ist das? Haferschleim mit ohne alles? Sogar Geschmack? Bäh.“ Also ohne Abendessen ins Bett.
Die Nacht verlief ebenso unbefriedigend wie der vorangegangene Tag, nur dass es kälter war und er sich schlaflos unter der dünnen Decke hin und her warf. Zu viele Gedanken ließen ihm keine Ruhe. Was würde jetzt werden? Mit seinen Freunden, seiner Familie, dem Institut und ihm? Was hatte Rotolo mit Oleg gemacht? War er vielleicht sogar sein Zellennachbar geworden? Kolja, Jodie und alle die hier wohnten... Was, wenn sie als Komplizen nun auch gejagt würden? Misha und Maire, was würde nun aus ihnen werden? Maire... Wartete sie immer noch auf ihn und fragte sich, wieso keiner zurückkam? Insgeheim betete er, dass sie ihn nicht suchen kommen würde, auch wenn das bei ihrem Temperament wohl kaum der Fall wäre. Schließlich würden ihn auch keine zehn Pferde halten können. Ihn halten... Was hatte man mit ihm vor? Beugehaft, bis er seine Gesinnung änderte? Hm... vielleicht, wenn er allein gehandelt hätte. Aber da in der letzten Mission ja mehrere Angehörige anderer Institute ebenfalls dabei waren und keine wie ein „echter“ Nephilim gehandelt hatte und der leidigen Sache mit Victor und seinem Clan, wäre seine Entscheidung eher an ihm ein Exempel zu statuieren. Als Beispiel, was passiert, wenn man gegen die Ansichten des Rates verstößt. All das fuhr in seinem Gehirn Achterbahn, und als die erste Morgenlicht durch das Fenster schien, stand sein Entschluss fest. Er musste hier raus. Nur wie?
Er schlug die Decke bei Seite, setzte sich auf und rieb sich die glühenden Augen, bevor er sie Aufmerksam durch die Zelle schweifen ließ.
„Nutze alles, was du hast zu deinem Vorteil... also gut... was haben wir denn hier alles?“

[Cassiopeia]

Maika Cooley
Ort: Alicante - Garnisonsgefängnis
Datum: Dienstag, 26. Oktober
Zeit: 09:30 Uhr

Gleich nach dem Frühstück war Maika aufgebrochen, nachdem Cate sie informiert hatte, was geschehen war. Sie hielt es dennoch für besser, wenn sie allein ging und so machte sie sich auf den Weg zur Garnison und hoffte, man würde sie zu Alexander vor lassen. Innerlich fluchte sie auf Rotolo, wie hatte dieser nur so engstirnig sein können? Alex und die anderen hatten wahrlich ALLES gegeben und das war die Belohnung? Maika schüttelte innerlich den Kopf, während sie dem großen Hügel immer näher kam.
Zu ihrer eigenen Überraschung ließ man sie tatsächlich zu Alex vor. Sie folgte dem Wächter durch die Gänge hinab und ein mulmiges Gefühl machte sich in ihr breit. Vielleicht hätte sie etwas zu Essen mitnehmen sollen für Alex, doch daran hatte sie vorher leider nicht gedacht.
Dann sprang die letzte Tür klackend auf und Maika betrat die letzen Meter, besah sich die eisenbeschlagenen Türen, hinter denen die Zellen lagen.
Der Wärter knallte seinen Fuß gegen eine von ihnen und schob sie auf, kaum dass er den Schlüssel gedreht hatte.
"Fünf Minuten", knurrte er, vorsichtig trat Maika näher.
"Hi, Alex", sagte sie beinahe vorsichtig und trat zögernd einen Schritt in die Zelle hinein. Er hatte sicher jemand anderen erwartet, doch sie war leider nicht Maire, trotz des ähnlichen Namens.
"Sie haben mich zu dir gelassen, ich soll... ich möchte dir sagen, dass alles versucht wird, dich hier heraus zu holen. Nur das Wann steht auf dem Spiel... halte durch, wir stehen alle hinter dir." Sie sprach leise in Alex' Richtung, der Wärter musste schließlich nicht alles hören.

[Katastropholy]

Alexander Kirov
Ort: Alicante - Garnisonsgefängnis
Datum: Dienstag, 26. Oktober
Zeit: 09:40 Uhr

Stein. Wahrscheinlich Granit. An den Wänden, am Boden, an der Decke. Alles mit irgdendwelchem Gammel überzogen. Geht nicht.
Alex suchte die Zelle weiter ab, während die Fluchtpläne an seinem geistigen Auge vorbeizogen. Fenster. Eisenstäbe. Mit einer guten Feile wohl ein Monat.
Eimer. Stinkt. Nach Duftbäumchen fragen. Weiter.
Bett. Dünne Decke und Laken. Durchgelegene Matratze. Feuer? Womit? Kommen die Wachen überhaupt, wenn es brennt?
Bettrahmen. Metallrohrgestell mit Sprungfedern. Bau einer Waffe möglich. Ok, das war schon mal ein Anfang. Nur wie sollte er die Wachen in die Zelle bekommen? Die sahen immer zuerst nach, wo er sich befand, bevor sie die Zelle betraten. Und einer blieb immer in der Tür stehen. Hm...
Er setzte sich wieder auf die Bettkante und stierte durch die Gegend. Da fiel ihm etwas ins Auge, und schon stand er an der Wand und pulte mit dem Zeigefinger etwas vom Stein, als die Riegel der Tür zur Seite geschoben wurden und zu seiner völligen Überraschung Maika in der Zelle stand.
„Gott sei dank. Ich dachte schon, du wärst Teil eines Harakiri-Rettungsmanövers. Ähm... ja... willkommen in meiner neuen Behausung? Der Inneneinrichter hat leider abgesagt, aber ich hab gehört der Mittelalter-Style ist wieder im kommen.“ lächelte er schief und umarmte sie kurz.
„Danke, dass du gekommen bist. Wie geht’s den anderen? Kolja? Misha? Oleg? Und ...“ verstummte er plötzlich.

[Cassiopeia]

Maika Cooley
Ort: Alicante - Garnisonsgefängnis
Datum: Dienstag, 26. Oktober
Zeit: 09:42 Uhr

Maika erwiderte das Lächeln, "Es geht ihnen... wie sagt man - den Umständen entsprechend? Sie sind fest entschlossen, dich hier heraus zu holen. Allen voran Maire, du kennst sie. Darum bin ich auch hier und nicht sie..." Nein, Maire wäre in der Tat wohl kaum zu halten gewesen.
"Es geht ihnen soweit gut, Alex. Ihnen allen, auch Maire. Cate hat es mir versichert, als sie her kam."
Sie lächelte und als der Wärter ungeduldig wurde, zog sie ihn noch einmal zu sich heran, schob ihm ihre Stele unter das Shirt.
"Viel Glück", flüsterte sie, das war alles, was sie im Moment für ihn tun konnte und sie hoffte, er fand einen Weg hinaus.

[Katastropholy]

Alexander Kirov
Ort: Alicante - Garnisonsgefängnis
Datum: Dienstag, 26. Oktober
Zeit: 09:43 Uhr

„Glück fängt erst dort an, wo das Können versagt.“ raunte er zurück. „Ich brauche eine Plastiktüte, Makeup und vor allem was vernünftiges zu essen. Hartgebäck und Pökelfleisch oder sowas, was lange hält und nicht riecht.“ löste er sich von ihr und sagte nun wieder in normaler Lautstärke und zwinkernd: „Sag Paps, dass ich es wohl nicht ganz zu Tante Galinas Geburtstag schaffen werde, sie soll den Schinken wieder in den Keller hängen.“

[Cassiopeia]

Maika Cooley
Ort: Alicante - Garnisonsgefängnis
Datum: Dienstag, 26. Oktober
Zeit: 09:44 Uhr

"Sollst du kriegen", nickte Maika und fuhr dann in normaler Lautstärke fort: "Ich richte es ihm aus, da wird sie sich den Schinken wohl selbst zum Geburtstag anschneiden müssen."
Sie nickte Alex noch einmal aufmunternd zu und trat dann einen Schritt zurück.
"Zeit ist um!", bellte die Stimme hinter ihr und die Tür öffnete sich krachend. "Treten Sie aus der Zelle."
Es tat ihr in der Seele weh, ihn zurück zu lassen, als sie durch die Tür trat und für einen Moment war sie davor, den Wärter doch aufzuhalten und Alex direkt zur Flucht zu verhelfen. Doch sie würden nicht weit kommen, das war ihr klar. Seufzend drehte sie sich um und folgte dem Gang an die Oberfläche, hoffend, dass er nicht zu lange in diesem Loch vermoderte und ihre Freunde schneller waren als die Inquisition.

[Katastropholy]

Alexander Kirov
Ort: Alicante - Garnisonsgefängnis
Datum: Dienstag, 26. Oktober
Zeit: 09:50 Uhr

Lange sah er auf die wieder verschlossene Tür, bevor er sich wieder rührte. Es ging ihnen gut.
„In Ordnung, dann wird es jetzt Zeit, anzufangen.“ murmelte er, als er die Kugel getrocknetem Breis zwischen Daumen und Zeigefinger betrachtete und dann sein Blick zu seinem gestrigen Abendessen wanderte.