Japan - Dienstag, 06. Januar 1920

[Therapistin]

Riley McKinnon
Japan - Shimabara
Dienstag, 06. Januar 1920
08:57 Uhr

Riley öffnete die Eingangstür zu der Pension, in der Giennah und Philomena unter gekommen waren. Sie hatten sich gestern dazu entschieden, ihre Nachforschungen am nächsten Tag fortzuführen. Einerseits hatten die beiden noch mit dem Jetlag zu kämpfen, andererseits musste sich Riley von dem anstrengenden Nachtdienst erholen - der heute Nacht wenigstens etwas ruhiger gewesen war, sodass er sich sogar zwischendurch ins Bereitschaftszimmer hatte legen können. Außerdem fehlten ihnen die nötigen Anhaltspunkte. Sicher, sie wollten sich noch an dem Ort umsehen, an dem Miyu angeblich geboren wurde, doch es wäre vermutlich gut, wenn sie dann schon weitere Informationen hätten. Und dafür wäre ein Besuch der Samurai vermutlich nicht verkehrt. Riley hoffte, dass Akemi vielleicht schon eine Nachricht an der Rezeption hinterlassen hatte.
An jene trat er nun mit höflichem Lächeln.
"Ich bin mit zwei ihrer Gäste zum Frühstück verabredet", erklärte er und die Rezeptionistin wies zu einem Vorhang links von ihr, der offenbar in den Frühstücksraum führte. Er nickte dankbar und trat ein. Es gab nur eine Handvoll sehr niedriger Tische, um die herum einige Kissen lagen, auf denen er sich nach seinen Begleiterinnen umsah.

[Tjeika]

Giennah Black
Japan - Shimabara
Dienstag, 05. Januar 1920
08:58 Uhr

Giennah gähnte ein weiteres Mal an diesem Morgen. Der Jetlag machte ihr wahrlich zu schaffen. Sie waren ja immerhin praktisch am anderen Ende der Welt.
"Kannst du mir mal den Kaffee reichen?", bat sie Philomena, die mit ihr am Frühstückstisch saß.
Sie biss ein wenig lustlos, weil müde, in ihr Knäckebrot, das sie mit Marmelade bestrichen hatte, während sie an ihrem Tee nippte, den sie üblicherweise zum Frühstück trank. Doch heute würde sie um ein etwas Belebenderes Getränk wohl nicht herumkommen.
Gerade als sie die Kanne entgegennahm, entdeckte sie Riley. Durch ein knappes Heben ihrer Hand machte sie auf sich aufmerksam.

[Siria]

Philomena Rosier
Japan - Shimabara
Dienstag, 05. Januar 1920
09:00

Der Frühstückstisch war gewöhnungsbedürftig. Lauter Schälchen standen auf diesem, gefüllt mit Reis, rohem Ei, getrocknete Algen, Nori und Natto, dazu Tsukemono, eingelegtes und gepökeltes Gemüse: Gurken, Auberginen, Pflaumen und Daikon. Ein deftiges Frühstück, was nicht so sehr Philomenas Welt war. Aber sie ließ sich gerne auf Neues ein, daher auch auf dieses Frühstück, das aber auch gewohntes anbot.
Giennah fragte nach Kaffee irritiert blickte Philomena hoch: "Kaffee? Du?", sie reichte ihr verwirrt die Kanne. Sie hatte sich grünen Tee eingegossen, bezweifelnd, dass dieser ihr beim Wachwerden half. Aber die Japaner schwörten darauf, also wollt sie dem Tee eine Chane geben. Giennah hatte offenbar schon aufgegeben, was das Munterwerden durch den Tee anbelangte.
Sie bekam nicht mit, dass sie Riley gewunken hatte, da sie eines der Schälchen genau betrachtete. "Ich glaube, das rühre ich nicht an.", sprach sie schmunzelnd und sah hoch, als ein Schatten neben ihr auftauchte. Kurz zuckte sie zusammen.
"Guten Morgen Riley, ich habe dich nicht bemerkt. Setz dich zu uns. Hast du schon gefrühstückt?"

[Therapistin]

Riley McKinnon
Japan - Shimabara
Dienstag, 06. Januar 1920
09:02 Uhr

Schließlich sah er eine erhobene Hand, die ganz offenbar ihm galt, als er das zugehörige Gesicht erkannte und trat an den Tisch heran, wo er sich zu Giennah und Philomena setzte.
"Guten Morgen", wünschte auch er, "ich wollte dich nicht erschrecken, entschuldige", lächelte er letzterer zu und schmunzelte dann. "Nun, da wir hier zum Frühstücken verabredet waren, habe ich abgesehen von drei Tassen Kaffee noch kein Frühstück gehabt, nein." Eine junge Japanerin trat an den Tisch heran und stellte vor ihm Teller, Besteck und eine Tasse hin.
"Habt ihr gut geschlafen?" Es war beinahe eine rhetorische Frage, denn die beiden sahen nicht sonderlich erholt aus. "Keine Sorge, der Jetlag legt sich in ein, zwei Tagen."

[Tjeika]

Giennah Black
Japan - Shimabara
Dienstag, 05. Januar 1920
09:03 Uhr

"Es heißt Wasabi", erklärte Giennah den Inhalt der Schale, die Philomena nicht anzurühren gedachte.
"Ich habe das vorhin aufgeschnappt", erklärte sie dann, wobei sie sich ein wenig zu ihrer Begleitung vorbeugte, dann ergänzte sie, "Und danach kannst du Feuer speien."
Und wie sie die Finger davon lassen würde. Sie war so froh, dass sie etwas Brot und die Marmelade hatte auftreiben können. Ein Wunder bei dieser doch sehr speziellen Auswahl.
"Guten Morgen", grüßte sie Riley dann ebenfalls mit einem Lächeln.
"Hier, probier mal", forderte sie ihn auf und schob ihm die Schale mit Wasabi zu, wobei ein äußerst unschuldiges Lächeln auf ihren Lippen thronte.
"Ich habe geschlafen wie ein Stein, allerdings beileibe nicht ausreichend."

[Siria]

Philomena Rosier
Japan - Shimabara
Dienstag, 05. Januar 1920
09:05

"Wasabi...", hatte Philomena leise vor sich hin gemurmelt, als dann auch schon Riley vor ihnen stand und sich schließlich auch setzte.
Sie konnte Giennah gar nicht mehr antworten, was vielelicht auch nicht dramatisch war, vor allem deswegen nicht, weil sie Riley nüchtern das Wasabi anbot. Und nein, Philomena lachte nicht, auch wenn sie es gerne getan hätte. Giennah gab sicherlich auch eine gute Schauspielerin ab.
"Danke der Nachfrage", sprach sie in Richtung Riley. "Ich habe auch recht gut geschlafen, ich war einfach so müde, aber ich habe das Gefühl, mir fehlen 20 Stunden schlaf. Aber wir werden uns schon noch umgewöhnen.", war sie sich sicher.
"Und du? Wie hast du geschlafen? Oder hast du schon gearbeitet? Oder hast du frei?", stellte sie gleich mehrer Fragen.

[Therapistin]

Riley McKinnon
Japan - Shimabara
Dienstag, 06. Januar 1920
09:07 Uhr

Riley hob eine Augenbraue, als Giennah ihm eine Schale mit einer grünen Paste anbot, dann lachte er leise.
"Wasabi zum Frühstück ist nicht ganz meins", gestand er zwinkernd, nahm sich aber dennoch ein Stück Brot, um einen kleinen Löffel von der Paste darauf zu geben und schließlich abzubeißen. Er hatte nichts gegen scharfes Essen - wobei Wasabi schon grenzwertig war.
Er kaute prüfend und spürte deutlich Wärme aufkommen, als die Schärfe des Rettichs sich in seinem Mund ausbreitete. Schließlich schüttelte er den Kopf, als er geschluckt hatte.
"Nein, definitiv nicht zum Frühstück. Fragt mich heute Abend noch einmal", zwinkerte er und griff nach dem Kaffee. Zwar hatte er schon drei Tassen gehabt, doch er war noch immer notwendig.
"Oh, ich komme gerade vom Nachtdienst", erklärte er, "schlafen werde ich am Abend." Als Heiler war er es gewohnt, nur wenig Schlaf zu bekommen. Außerdem kannte er seine Grenzen, im Zweifelsfall würde er sich schon am Nachmittag von den beiden verabschieden, damit er vor Dienstbeginn noch ausruhen konnte.
"Ihr werdet euch bald an den neuen Rhythmus gewöhnt haben", versprach er und nahm einen Schluck Kaffee. "Wenn man weit nach Osten reist, ist es immer sehr viel schwieriger, als wenn man nach Westen geht. Also wenn wir irgendwann nach Hause gehen, wird es nicht ganz so anstrengend werden."

[Tjeika]

Giennah Black
Japan - Shimabara
Dienstag, 05. Januar 1920
09:08 Uhr

Giennah schmollte in der Tat ein wenig, als Riley nicht auf ihren kleinen Streich hereinfiel. Und das sah man ihr durchaus auch an.
"Hmpf", entfleuchte es ihr, dann griff sie nach dem Kaffee, den Philomena ihr herübergereicht hatte.
"Irgendwie beruhigt es mich, dass es nach der Rückkehr nach Hause nicht ganz so schwierig wird", erklärte sie dann in der Tat ein wenig beruhigter als zuvor.
Sie hatte allerdings schon ein wenig Angst vor dem zweiten Jetlag gehabt - der glücklicherweise ausbleiben würde.

[Siria]

Philomena Rosier
Japan - Shimabara
Dienstag, 05. Januar 1920
09:10

"Du bist ganz offensichtlich hier schon sehr gut angekommen.", lachte Philomena, als Riley die Paste dankend ablehnte und Giennah dazu auch noch schmollte. So konnte ein Morgen beginnen. Ein wenig Lachen, nach all dem, was passiert war, tat wirklich gut.
"Nun sind wir erst einmal hier.", stellte Philomena grinsend fest.
"Wir haben viel vor und ich hoffe sehr, dass wir mehr heraus bekommen.", sie trank ein wenig und gerade, als sie noch etwas sagen wollte, trat eine junge Frau zu ihnen. "Dies wurde soeben für sie abgegeben.", sie verbeugte sich, überreichte Philomena eine Notiz und ging wieder.
Philomena öffnete den Zettel und las vor.
">>Ein Treffen mit dem Samurai kann heute, um 11 Uhr stattfinden.<< Dann steht hier noch eine Adresse und Grüße von Akemi.", Philomena strahlte. "Das ist doch schon was. Ich hoffe, wir erfahren dort mehr.", sie legte den Zettel in die Mitte des Tisches, damit jeder ihn lesen konnte.
"Bis dahin haben wir noch ein wenig Zeit, was wollen wir bis dahin machen? Wollen wir versuchen heraus zu finden, was dieses Schriftzeichen bedeutet?"

[Therapistin]

Riley McKinnon
Japan - Shimabara
Dienstag, 06. Januar 1920
09:12 Uhr

"Mach dir nichts draus, Giennah", zwinkerte Riley ihr zu, "ich hatte eben einen Tag mehr Zeit, mich hier einzugewöhnen und noch dazu haben wir eine - wenn auch kurze - Einweisung bekommen, könnte man sagen. Ich hätte genauso gut darauf rein fallen können." In dem Fall wäre ihm wohl nicht bloß ein bisschen warm geworden, sondern er hätte fast buchstäblich Feuer speien können.
Als die Frau an ihren Tisch trat und eine Notiz an Philomena reichte, sah er neugierig auf und nickte dann zufrieden.
"Wir sollten als erstes herausfinden, wo diese Adresse ist, bevor wir am Ende noch zu spät kommen, weil wir uns verlaufen", schlug er vor. "Und ansonsten - " Er warf einen Blick zur Uhr. " - entweder das Schriftzeichen oder wir sehen uns die Gedenktafel für Miyu an, von der Akemi gestern sprach. Falls das halbwegs auf dem Weg liegt natürlich nur."