London - Silvesternacht 1919/1920

[Therapistin]

Riley McKinnon
Winkelgasse
Mittwoch, 31.12.1919
23:45 Uhr

Der Tropfende Kessel war wie erwartet total überfüllt, sodass Riley den Feuerwhiskey gedanklich auf später verschob. Vielleicht würde er ihn sich auch erst gönnen, wenn er zu Hause bei Olivia war. Doch den Jahreswechsel, so hatten sie ausgemacht, würde er dieses Jahr in London verbringen, während sie mit Lennox bei ihren Eltern bliebe über Nacht. Erst hatte Riley bei ihrem Vorschlag gezögert, sich aber dann doch überreden lassen.
Schmunzelnd schlängelte er sich durch die vielen Hexen und Zauberer. Er erkannte einige Gesichter noch aus Hogwartszeiten oder aus dem St.-Mungos als Kollegen oder Patienten, andere hatte er vielleicht einmal in der Winkelgasse gesehen, andere schienen offenbar zum ersten Mal in London zu sein. An ihnen allen ging er vorbei, bis er im Hinterhof stand und mit seinem Zauberstab gegen die Wand tippte, die sich ihm daraufhin öffnete.
"Na sowas, gar nicht in Schottland, Riley?", wurde er prompt begrüßt, als er die Gasse betrat und wurde in eine herzliche Umarmung gezogen von einem hageren und blassen Mädchen, das er erst im zweiten Moment als Prudence Brown erkannte, mit der er zusammen zur Schule gegangen war. Sie sah ein wenig krank aus und sofort kam der Heiler in Riley wieder zum Vorschein.
"Was ist mit dir passiert, Prudence?", fragte er also direkt heraus und sah sie aufmerksam an. Er hatte sie als kleines, pummeliges, aber sehr hübsches Mädchen in Erinnerung, von dem heute kaum mehr als Haut und Knochen übrig schienen.
Prudence löste sich von ihm und ihr Blick glitt von finster, dass er gefragt hatte, zu betroffen, weil es ihm aufgefallen war, zu traurig. Sie blickte von links nach rechts, doch eine genauere Unterhaltung wollte sie hier unter all den Menschen offenbar nicht wagen.
"Lass uns doch morgen Mittag im Tropfenden Kessel treffen, dann reden wir in Ruhe?", schlug Riley taktvoll vor und die junge Frau vor ihm lächelte erleichtert.
"Ich werde dort sein", versprach sie, drückte kurz seine Hand und verschwand dann in der Menge. Riley sah ihr noch einen Moment lang nach und fragte sich, was mit ihr geschehen sein mochte in den letzten Jahren.
Doch dann wurde er weiter geschoben und der Gedanke an sie verflog ein wenig. Die ersten bunten Lichter stoben schon empor, doch noch hatte der Big Ben nicht geschlagen, sodass sich Riley noch einen gute Platz suchen konnte, wo er dem Spektakel zusehen konnte.

[Tjeika]

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Giennah Black
Winkelgasse, nahe Ollivanders Zauberstabladen
Mittwoch, 31. Dezember, 23:46 Uhr
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"Es gibt immer reichlich zu tun", stimmte Giennah lächelnd zu und musste beinahe auflachen.
Im Ollivanders wurde es wahrlich nie langweilig.
"Deswegen hätte ich dieses Spektakel auch gerne verpasst."
Nun, eigentlich war ihr ohnehin nicht wirklich nach feiern.
Der Himmel wurde hell erleuchtet von einem magischen Feuerwerk und es knallte mehrfach laut.

[Siria]

Philomena Rosier
Winkelgasse
Mittwoch, 31.12.
23:48

Philomena schmunzelte, sie konnte Ms Black gut verstehen. Es knallte laut und Philomena zuckte zusammen. Sie hasste dieses Knallen und konnte ihr Zusammenzucken nicht verhindern.
"Sie dürfen ja morgen gleich wieder arbeiten. Ich kann mir gut vorstellen, dass es nie langweilig bei Mr Ollivander wird."

[Therapistin]

Riley McKinnon
Winkelgasse
Donnerstag, 01.01.1920
00:00 Uhr

Riley hatte vor der Gringotts-Bank noch einen guten Platz ergattern können, von dem aus er den Himmel gut im Blick hatte. Es schien, als hätten sich sämtliche Londoner Zauberer hier versammelt, um den Jahreswechsel gemeinsam zu feiern. Als wollten sie ein Zeichen setzen, dass sie noch immer zusammen hielten, egal was auch das nächste Jahr für sie bereit halten würde. Das wusste schließlich niemand, vermutlich nicht einmal die besten Wahrsager unter ihnen, zu denen Riley sich definitiv nicht zählen konnte.
Wieder stoben rote und grüne Funken in die Luft, es konnte nun nicht mehr lang dauern.
Kaum dass Riley das dachte, hörte er schon, wie jemand rief: "Zehn!" Andere fielen mit ein. "Neun!" Zauberstäbe wurden herausgezogen und in den Himmel empor gestreckt. "Acht!" Aus dem Augenwinkel sah Riley, wie sich jemand in die andere Richtung entfernte, doch vielleicht war es dem Mann auch einfach zu voll hier. "Sieben!" Das erste Muggelfeuerwerk erhellte den Himmel, da wollte wohl jemand der Erste sein. "Sechs!" Ein Sektkorken flog knallend durch die Luft und sorgte für amüsiertes Gejohle. "Fünf!" Direkt neben Riley küsste sich ein junges Pärchen sehr innig, sodass er sich verlegen in die andere Richtung drehte. "Vier!" Weitere Menschen strömten auf den Vorplatz, doch kaum jemand störte sich an dem Gedrängel. "Drei!" Riley meinte, am Portal von Gringotts zwei Kobolde zu sehen, die das Schloss sorgsam verriegelten, heute würde niemand mehr Geld abheben. "Zwei!" In der Ferne ertönte ein Grollen, wie von einem wilden Tier, doch kaum einer schien es wahrzunehmen, alle waren auf diese letzten zwei Sekunden des Jahres fixiert. "Eins!" Die Spannung war greifbar, das Grollen wurde lauter, das Muggelfeuerwerk schien über ihnen zu explodieren und auch die ersten magischen Lichter stoben empor.
"Frohes neues Jahr!", hörte Riley es aus allen Richtungen und fiel in den Jubel mit ein, ließ rote und grüne Funken aus seinem Zauberstab schießen, die sich mit den Farben der anderen vermischten. Freudenrufe waren zu hören, Jubel und Lachen - bis all das langsam erstarb. Im gleichen Zuge, wie aus einer Gasse ein furchtbares Feuer in Form von Bestien sich rasend auf die Menge zu bewegte und Riley nun endlich wusste, woher das Grollen zuvor gekommen war.

[Tjeika]

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Giennah Black
Winkelgasse, nahe Ollivanders Zauberstabladen
Donnerstag, 01. Januar, 00:01 Uhr
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Giennah hatte gezögert, sich den Feierlichkeiten direkt anzuschließen. Doch das Lachen und die ausgelassene Stimmung hatte schließlich dafür gesorgt, dass sie gelacht hatte und Philomena beim Herausziehen ihres eigenen Zauberstabes auffordernd angesehen hatte.
"Kommen Sie, feiern wir gemeinsam ins neue Jahr", rief sie ihr gegen den Krach des Lachens und Knallens und Grollens.
Nicht, dass ihr über all den Trubel Letzteres aufgefallen wäre.
Und so stoben um Punkt Mitternacht auch aus ihrem Zauberstab allerlei farbige Funken hervor. Sie lachte und fasste an Philomenas Schulter, irgendjemandem musste sie ja gratulieren.
"Frohes neues-", setzte sie an, sah dann aber über die Schulter der Rosier und wurde bleich.
Bleicher noch als es die Blacks ohnehin schon waren.
"Laufen Sie!", rief sie panisch und zog die Frau direkt mit sich - mit dem Strom weg von dem magischen Biest.

[Siria]

Philomena Rosier
Winkelgasse
Donnerstag, 01.01.1920
00:04

Philomena hatte gelacht, als Gienneah sprach, dass sie zusammen Silvester feiern sollten. Sie hatte gewiss nichts dagegen, so würde es sicherlich lustig werden. Wenn nur dieses geknalle nicht wäre, welches Philomena immer wieder zusammen zucken ließ. Gerade wollte sie lachend ein neues Jahr wünschen, als sie von der jungen Frau mitgezogen wurde. Panik brach in der Winkelgasse aus, die Magier stoben zu allen Seiten.
"Bei Merlin!", rief sie aus und rannte mit Gienneah ein Stück die Gasse hinunter. Es herrschte Chaos, so hatte sich Philomena das neue Jahr nicht vorgestellt. Das Feuer fraß sich nicht ganz so schnell vorwärts und Philomena zog Gienneah zur Seite. "Ich will nicht unter die Füße der anderen kommen.", sagte sie außer Atem. "Wer entfacht zu Silvester ein...", sie kam nicht weiter, da sie etwas sah, was ihr genauso wenig gefiel. "Sehen sie, bei Ollivander!", sprach sie erschrocken. In dem Laden waren eindeutig Blitze von Zaubersprüchen zu sehen und dunkle Gestalten. "Er wird doch jetzt keine Kunden haben, oder?", Philomena blickte zwischen dem Feuer und dem Geschäft von Ollivander hin und her.

[Therapistin]

Riley McKinnon
Winkelgasse
Donnerstag, 01.01.1920
00:06 Uhr

Entsetzt starrte Riley auf das Feuer, dass sich unglaublich schnell ausbreitete. Riesige Mäuler öffneten sich darin und verschlangen alles und jeden, das ihnen im Wege war. Riley hatte so ein Feuer schon einmal gesehen, wenn es auch schon einige Jahre her war. Doch vergessen würde er es nie. Wer entfachte mitten in der Winkelgasse und ausgerechnet zum neuen Jahr, wenn Massen an Hexen und Zauberern auf den Straßen waren, ein Dämonsfeuer? Im gleichen Zuge wurde ihm klar, dass das so gewollt war. Es sollte viele Tote geben, viele Verletzte, Chaos.
Er starrte noch immer auf die Flammen, die ihm schon viel zu nahe gekommen waren, als er sich dessen bewusst wurde und disapparierte, gerade rechtzeitig, bevor das Feuer ihn erreicht hätte. Vor Florish and Blotts erschien er wieder, mitten in einer Menschenmasse, die ihn beinahe erdrückte.
"Zum Tropfenden Kessel, schnell!", rief er und spürte sogleich, wie er weiter geschoben wurde. Es herrschte Panik und nicht wenige fielen und drohten, unter den Tritten der ängstlichen Menschen zertrampelt zu werden.
Also schob sich Riley aus der Menge heraus, half einem alten Mann auf, der eine Platzwunde am Kopf hatte. Ein einfacher Episkey und die Wunde verschwand. Ein kleines Mädchen stand weinend im Eingang zur Magischen Menagerie und Riley hob sie auf den Arm und sah sich nach den Eltern um.
Währenddessen stob das Feuer weiter vorwärts, die Winkelgasse war hell erleuchtet, als wäre es mitten am Tage. Aus dem Augenwinkel sah er, dass es in Ollivanders Zauberstabladen blitzte, doch er hatte keine Zeit, genauer darüber nachzudenken, weil er samt des Mädchens weiter geschoben wurde.

[Tjeika]

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Giennah Black
Winkelgasse, nahe Ollivanders Zauberstabladen
Donnerstag, 01. Januar, 00:08 Uhr
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"Oh, bei Merlin, was geschieht hier nur!", rief Giennah panisch aus und sah immer wieder zurück über die Schulter, wie nahe das Dämonenfeuer ihnen nun schon gekommen war.
Sie hatte ein dumpfes Gefühl in der Magengegend und fühlte sich unangenehm an die Nacht erinnert, in der ihre Schwester verschieden war. Woher dieses gleiche Gefühl stammte, konnte die Black nicht sagen. Außerdem galt es jetzt auch, sich auf andere Dinge zu konzentrieren.
Beispielsweise aufs Entkommen. Und da schien sie einer Meinung mit Philomena zu sein. Die eilte kurz hinter ihr mit der Masse, bevor sie sie zur Seite zog.
"Gervaise!", erschrak sie, als sie den Grund dafür erkannte.
Dass das mitnichten ein Arbeitsgespräch im Ollivander's war, wurde recht schnell deutlich.
"Er braucht Hilfe."
Sie ließ sich nicht aufhalten und eilte zum Geschäft, in dem sie arbeitete, wobei sie im Laufen ihren Zauberstab hervorholte.

[Siria]

Philomena Rosier
Winkelgasse
Donnerstag, 01.01.1920
00:09

Es blieb Philomena keine Zeit weiter darüber nachzudenken, was sie tun könnten, da Giennah schon losgestürmt war. Philomena sprinntete ihr hinterher und erreichte sie gerade noch rechtzeitig bevor diese Eintrat. Sie hatte ebenfalls ihren Zauberstab gezückt, darauf vorbereitet, dass hier gleich ein Kampf stattfinden würde. Dazu bedrohte das Feuer auch dieses Geschäft. Sie hatten also keine Zeit. Philomena nickte Giennah zu, zum Zeichen, dass sie rein gehen sollten. Im Geschäft trat noch ein Blitz auf. In dem Augenblick, in dem sie Eintraten, war Ruhe. Philomena umfasste ihren Zauberstab noch etwas fester, bereit, ihn jeder Zeit abzufeuern.

[Therapistin]

Riley McKinnon
Winkelgasse
Donnerstag, 01.01.1920
00:11 Uhr

"Madleine!", hörte er Schreie und ein groß gewachsener Mann mit Vollbart und schief sitzendem Zaubererhut schob sich ohne jede Probleme durch die Menge bis zu Riley durch. Das Mädchen streckte die Arme nach ihm aus und rief nur "Daddy, Daddy!", sodass Riley erleichtert aufatmete und das Mädchen an ihren Vater reichte.
"Verschwinden Sie hier, schnell! Disapparieren Sie nach Hause", wies er den Mann an und der ließ sich nicht zweimal bitten, sondern war im nächsten Moment in einer Drehung verschwunden, Madleine winkte noch kurz, dann waren die beiden verschwunden.
Riley indes sah sich schon wieder um, wo er noch helfen konnte. Immer wieder tauchten Ministeriumszauberer auf, einige rannten zum Feuer hin, andere versuchten die Flucht der Menschenmassen zu koordinieren, soweit das möglich war. Er schob sich etwas an den Rand, half einer Hexe auf, die im Pulk gestürzt war, heilte bei einem anderen einen gebrochenen Arm, dort einen Fuß. Es war ein einziges Chaos und es wurden nur allmählich weniger Menschen.