2. Der Weg zu den Bélan-Inseln

[Cassiopeia]

Nyath
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend

Der Sonnenuntergang war Ende November bereits deutlich kühler in Licht und Temperatur als noch drei Wochen zuvor, als sie von Port Soles aus aufgebrochen waren. Nun hatten sie die Hafenstadt Sombal erreicht, ein wichtiger Ankerplatz auf dem Weg nach Osten. Wenn es denn einen solchen gegeben hätte...
"Sieh dir das an", murmelte Nyath fassungslos zu Brianna, als er auf den zerstörten Hafen blickte. Viel mehr als Schutt und Asche war kaum übrig geblieben. Überall lagen Trümmerberge. Nalahr hatte seine zerstörerische Kraft auf seinem Weg nach Westen deutlich demonstriert.
"Wir verlieren zwei Wochen, wenn wir Cyran ansteuern. Aber hier ist nicht mehr viel zu holen, fürchte ich."

[Ayrina]

Brianna
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend

Zwei Wochen. Brianna seufzte leise. Sie hatte bereits jetzt das Gefühl, schon ewig unterwegs zu sein.
"Eine andere Wahl haben wir wohl kaum"; sagte sie niedergeschlagen. Hier anzulegen brachte nichts. vermutlich würden sie bei all dem Geröll und Schutt am Ende nur das Schiff beschädigen.

[Cassiopeia]

Nyath
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend

Nyath wollte gerade zustimmen, als ihm am Ufer etwas auffiel.
"Siehst du die Menschen dort?", fragte er Brianna, "ich verwette meinen Mast darauf, dass sie sich vor drei Jahren noch nicht so dunkel gekleidet haben. Das sind keine normalen Einwohner von Sombal. Das sind Anhänger des Nekromanten-Gottes!" Er spuckte aus.

[Ayrina]

Brianna
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend

Brianna folgte seinem Blick und schluckte.
"Ein Grund mehr, hier einen Bogen drum zu machen"; murmelte sie und betrachtete die Menschen am Ufer. Ein gespenstiger Gedanke.

[Cassiopeia]

Nyath
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend

Nyath ließ beidrehen, auch wenn es ihn beinahe reizte heraus zu finden, was dort vor sich ging. Aber das war in der Tat zu gefährlich.
"Dann fahren wir erst zu den Bélan-Inseln. Die Zeit, die wir bis Aren brauchen, wäre nur unwesentlich kürzer. Es wäre einfacher, diesem Küstenverlauf zu folgen. So haben wir sie besser im Blick. Vielleicht können wir in Ayoma anlegen, ehe es auf die Inseln geht. Wenn sie dort auch in diesen schwarzen Kutten herum laufen, müssen wir in den sauren Hering beißen."

[Ayrina]

Brianna
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend

"Sie können sich ja wohl kaum überall breit gemacht haben, oder?", fragte Brianna etwas besorgt. Dann hätte es nur wenig gebracht, Nalahr zu besiegen. Wenn das wirklich der Fall war, lag die meiste Arbeit noch vor ihnen.

[Cassiopeia]

Nyath
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend

Nyath brummte etwas in seinen Bart, was einem Fluch gleich gekommen wäre.
"Sie sind wenigstens alle noch am Leben", sagte er dann. "Das habe ich kontrolliert. Aber sie könnten ihnen ihre Götter aufgezwungen haben. Und wenn die sich verbreiten, wird es schwierig..." Sie hatten das Eingreifen der wahren Götter erlebt. Noch einmal würden sie es sicher nicht zulassen, dass sich ein falscher Glaube, eine falsche Gottheit einnistste.
"Ihr vermeintlicher Gott ist tot. Aber das scheint sie nicht zu stören."

[Ayrina]

Brianna
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend

"Hoffen wir, dass das wirklich so ist", sagte Brianna leise. H
Wenn sie sich irrten und ihr Gott noch nicht vernichtet war, dann mussten sie sich sehr in Acht nehmen. Sie wandte den Blick vom Küstenstreifen ab.
"Wie lange brauchen wir noch bis zu den Belan-Inseln?"

[Cassiopeia]

Nyath
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend

"Ich schätze, noch zwei bis drei Wochen", sagte Nyath nachdenklich. "Wenn wir Glück haben. Daher würde ein Umweg in den Süden nach Cyran kaum lohnen. Auf dem Rückweg, vielleicht. Bis dahin müssen wir so zurecht kommen. Vor allem müssen wir jederzeit mit anderen Küstenwachen rechnen. Mich wundert sehr, dass uns noch keiner in die Quere kam. Wir segeln mitten in Sombalesischen Hoheitsgebieten und tun dies völlig ungestört." Da stimmte etwas nicht.

[Ayrina]

Brianna
Sombal
November, im 145. Jahres des Lichts
Abend


"Vielleicht sind uns die Götter gewogen"; gab Brianna sich hoffnungsvoll. Doch sie bemerkte Nyaths Zweifel.
"Ihr macht Euch Sorgen?", fragte sie vorsichtig.