VIER - Traeon

Marrekhs Sterben
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Cassiopeia
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VIER - Traeon

Beitrag von Cassiopeia »

Traeon / Endyn; Alerae
Tag 154 des 2. Quartals im Jahr 2457
Vormittag

Der Strandabschnitt lag wie ausgestorben da. Die Menschen mieden das Wasser, das seit Jahrmillionen an den Abbruchkanten des Kontinents leckte, sich daran brach und die Felsen Sandkorn für Sandkorn abrieb.
Es war ein windiger, aber beinahe wolkenfreier Tag an der Küste von Traeon. Ein schmaler Strandstreifen, dann kam schon das Meer, in dem der Boden rasant abfiel bis schnell einige tausend Meter erreicht waren. Niemand wusste welche Ungeheuer das Meer beherbergte, doch die Fische waren schon lange vor den Küsten ausgestorben, sodass die Schiffsindustrie schon lange eingestampft worden war. Wo einst riesige Decks und Hafenanlagen waren, waren heute vielleicht noch einige rostige Stahlkonstruktionen zu sehen. Das meiste war längst zurück gebaut und anderswo eingesetzt worden.
Schiffe waren daher ein Anblick, der kaum noch jemandem vertraut war. Und doch kam dort ein Schiff dem Ufer immer näher, scheinbar ungebremst bis es mit einem lauten Krachen am Ufer anschlug dort etwas auffuhr. Es hatte bereits Schlagseite und das Holz wirkte reichlich verwittert. Niemand rührte sich an Deck und nur die Vögel sahen den Grund dafür – auf dem Schiff lebte niemand mehr. Jene, die es einst getan hatten, lagen, offenbar schon lange tot, an Deck oder darunter. Dies war ein Totenschiff, ein Geisterschiff, aufgelaufen auf den Felsenstrand von Traeon, wie aus dem Nichts gekommen.
Dass dieser Aufprall weit mehr als nur einen Riss im Felsgestein an der Küste verursachen würde, wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand.
An der Küstenwache wurde das Schiff sehr wohl registriert, die Erschütterung des Bodens war ungewöhnlich, wenngleich es auch kein Erdbeben zu sein schien. Die Daten erschienen auf den Monitoren und zwei Mitarbeiter der Küstenwache zogen aus um sich das Geschehen näher anzusehen.
Mit bleichen Gesichtern kehrten sie in die kleine Station der Küstenwache zurück und gaben stockend Meldung. Diese gelangte zu ihren Vorgesetzten und fand den Weg zum übergeordneten Institut nach Endyn in die Hauptstadt, wo ein Mitarbeiter der Küstenforschung sprachlos auf den Bildschirm starrte.
Der Drucker spuckte die Daten aus, die der junge Mann namens Finlay hastig ergriff und zusammenraffte. Zögernd ging er zum Büro seines Vorgesetzten und klopfte schließlich an.
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Siria
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Re: VIER - Traeon

Beitrag von Siria »

Thabyt Alok
Tag 154 des 2. Quartals im Jahr 2457
Vormittag

Es war ein ganz normaler Tag. Thabyt saß an seinem aufgeräumten Schreibtisch, links vor sich stand ein Bild seiner Familie, welches er kurz anschaute. Aber wirklich nur kurz, er war auf Arbeit, da war Ablenkung nur störend. Daher blickte er auch nur um 9:20 und um 13:40 Uhr auf das Bild.
Es klopfte an die Tür. "Nein!", rief er aus. Jetzt hatte er keine Zeit für irgendwelche Störungen. Doch dann klopfte es erneut und Thabyt verleierte die Augen. Er atmete kurz durch, und sagte schließlich: "Kommen sie herein.", er wartete, bis Finlay eingetreten war und die Tür geschlossen hatte: "Was gibt es so dringendes, dass sie mich stören?"
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Cassiopeia
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Re: VIER - Traeon

Beitrag von Cassiopeia »

Finlay Corum
Endyn; Alerae
Tag 154 des 2. Quartals im Jahr 2457
Vormittag

Fin räusperte sich zögernd. Mr Alok schien übel gelaunt zu sein.
"Sir", begann er etwas unsicher und fragte sich ob das was er in der Hand hielt wirklich so wichtig war, dass er seinen Chef deswegen stören musste. Vielleicht hätte er sich mehr Zeit nehmen sollen darüber nach zu denken.
"Es - es gab da einen Vorfall, Sir. In Traeon. Hier sind die Informationen." Damit reichte er ihm die Unterlagen hinüber. Jetzt musste er diese Meldung auch durchziehen und gewissenhaft vorbringen.
"Die Küstenwache meldete ein Schiff, das steuerlos auf die Küste prallte. Dabei entstand eine seismologische Auffälligkeit - was ungewöhnlich ist wenn man bedenkt, dass es nur ein Schiff ist. Die Schwefelkonzentrationen waren ebenfalls stark erhöht und - hrm naja, auf dem Schiff waren alle Leute der Besatzung tot und mumifiziert."
Wobei Letzteres Mr Alok kaum interessieren würde.
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Siria
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Re: VIER - Traeon

Beitrag von Siria »

Thabyt Alok
Endyn; Alerae
Tag 154 des 2. Quartals im Jahr 2457
Vormittag

Thabyt schaute nur kurz hoch und gab dann ein Zeichen, dass Finlay fortfahren sollte.
Dann reichte ihm sein Mitarbeiter auch noch Unterlagen. Thabyt seufzte, er mußte sich also wirklich mit dieser Störung auseinandersetzen. Er hasste Störungen im System, zumindest solange es sich nicht um Erdbeben oder Vulkanausbrüche handelte.
Er legte die Unterlagen sorgfältig auf die rechte Seite seines Schreibtisches und schaute nun doch hoch zu Fin, der weiter erzählte.
Fin fing von einem Schiff an zu erzählen und Thabyts Adern am Hals suchten langsam einen Weg an seine Haut. Wollte ihn sein Mitarbeiter zum Narren halten? Mit Schiffen zu kommen? Was interessierte ihn Schiffe?
Doch dann kam er endlich zum interessanten Teil der Ausführung. Kurz runzelte er die Stirn, seismische Aktivitäten.
Das Ende interessierte ihn hingegen nicht mehr. Leichen waren nun wirklich nicht sein Fachgebiet - und auch nicht die von Finlay.
"Das klingt durchaus... überraschend. Aber, mein lieber Finlay, wie beide wissen doch, dass ein Schiff keine Erdbeben oder ähnliches auslösen kann. Das wird einfach nur Zufall sein. Warum soll ich mich damit beschäftigen?", fragte er weiter. Er sah darin nicht wirklich etwas außergewöhnliches, was seinen alltäglichen Ablauf durcheinander bringen sollte.
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Cassiopeia
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Re: VIER - Traeon

Beitrag von Cassiopeia »

Finlay Corum
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Tag 154 des 2. Quartals im Jahr 2457
Vormittag

Fin schluckte etwas, es war klar gewesen, dass Mr Alok diese Meldung als nichtig abtun würde. Fin suchte etwas nach Worten um aus der peinlichen Situation zu entkommen als der Computer von Mr Alok ein Warnsignal abgab. Eine Landkarte erschien und darauf ein Streckenverlauf seismischer Unruhen - der Weg führte von der Küste bei Traeon bis zum Fuß des riesigen Vulkans, in dessen Schatten sie alle hier lebten.
Fin starrte auf den Bildschirm. Das konnte unmöglich wahr sein. Er räusperte sich unangenehm.
"Es kann Zufall sein, Sir. Schiffe wurden hier zuletzt vor über einem Jahrzehnt gesichtet und keines erreichte das Ufer. Ein Schiff, das so etwas", er zeigte auf den Bildschirm mit der Warnmeldung des Bebenverlaufs, "oder es gibt doch einen Zusammenhang. Das überlasse ich ganz Ihnen."
Innerlich atmete er erleichtert auf, diese Meldung hatte ihn womöglich gerettet. Was Mr Alok nun damit anfangen würde vermochte Finlay allerdings nicht zu sagen.
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Siria
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Re: VIER - Traeon

Beitrag von Siria »

Thabyt Alok
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Thabyt hob die Augenbrauen, als sein Computer piepste. Was er dort sah, überraschte ihn. Soewtas hatte er noch nie gesehen, nicht in dem Ausmaß. Wie konnte das sein? Er mußte dies weiterleiten, denn sollte der Vulkan durch die seismischen Unruhen wieder aktiv werden, waren sie alle in Gefahr. Der Vulkan galt als erloschen, schon seit Jahrtausenden, aber diese seismischen Unruhen waren ungewöhnlich hoch und atypisch.
"Finlay, lassen sie doch mal dieses Schiff. Es ist bekannt, dass es auf Marrekh Schiffe gibt, warum sollte dann nicht auch eines anlanden? Ein Schiff verursacht keine Beben und schon gar nicht so eines!", er zeigte dabei auf den Bildschirm.
Thabyt stand auf und lief hinter seinem Tisch hin und her, dann blieb er stehen, sah wieder auf seinen Bildschirm und dann zu Finlay.
"Wir müssen auf den Vulkan. Wir müssen die Sensoren überprüfen!", sagte er entschlossen. "Wir können nicht riskieren, dass diese Unruhen den Vulkan aufwecken."
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Cassiopeia
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Re: VIER - Traeon

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Finlay Corum
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"Ein Schiff voller Toter landet nicht an... zumindest nicht absichtlich", kommentierte Finlay trocken, "zumindest hoffe ich das", fügte er leise hinzu und nickte dann.
"Den Vulkan sollten wir uns wohl ansehen", stimmte er zu. "Wen haben Sie im Sinn, Sir?"
Mit einem Gleiter war es ein Katzensprung zur seismologischen Überwachungsstation des Vulkans - von denen es mehrere gab aufgrund der ungeheuren Größe und Weitläufigkeit des Umfangs. Hier schien es am Naheliegensten, die Station der Nordseite zu nehmen wo das Frequenzband des Bebens ankam.
Fin fragte sich, ob Mr Alok ihn hinschicken würde oder gar selbst fahren würde. Oder einen ganz anderen Trupp zusammen stellte.
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Siria
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Re: VIER - Traeon

Beitrag von Siria »

Thabyt Alok
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Kurz zog Thabyt seine Stirn kraus, als Fin erwiderte, dass ein Schiff mit Toten nicht anlandete. Er mochte es gar nicht, wenn sein Assistent ihn auf diese Weise zu belehren versuchte. Aber er sparte sich ein Kommentar darauf, denn dieses Schiff interessierte ihn nicht.
Thabyt sah zu Finlay. "Immer der, der fragt.", mit diesen Worten lehnte er sich zurück und verschränkte seine Hände hinter seinem Kopf. Er würde sich sicherlich nicht in den Staub und die Hitze dort draußen begeben. Immerhin konnte er alles von hier gut beobachten.
"Zeichnen sie alles auf, ich möchte alles von hier live verfolgen.", er hatte sich wieder nach vorne gebeugt und war im Arbeitsmodus. "Nehmen sie sich noch geeignete Leute mit. Petson ist kein schlechter Mann oder auch Vulka.", schlug er vor.
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Re: VIER - Traeon

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Finlay Corum
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Großartig, das hatte er jetzt davon. Was hatte er auch so dumm fragen müssen. Ein Feldeinsatz samt Liveaufzeichnung. Mr Alok schien diese Bestrafung wirklich zu genießen.
Da Widerspruch sinnlos war und Einspruch es nur noch schlimmer machen würde, ergab sich Finlay seufzend und nickte.
"Ich melde mich bei Ihnen für die Genehmigungen, wenn ich die Leute zusammen habe", sagte er schließlich und blickte noch einmal auf den Monitor - in nächster Zeit würde er seinen geliebten Doppelbildschirm gegen einen portables Tablet eintauschen. Fin hasste diese Dinger.
Er schloss die Tür des Büros betont leise und kam sich vor wie der letzte Idiot. Tatsächlich musste er erst einmal tief durchatmen ehe er aufsehen konnte und sich orientierte, wo er die Kollegen Petson und Vulka finden konnte. Vielleicht brauchte er doch erst einmal einen Kaffee überlegte er und machte sich auf den Weg in die Küche.
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Re: VIER - Traeon

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Thabyt Alok
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Endlich hatte Thabyt wieder Ruhe in seinem Zimmer. Er blickte auch sofort wieder auf seinen Bildschirm. Dort verfolgte er alle neue Daten, die herein kamen. Sie waren in der jetzigen Situation etwas ungenau. Ja, das wurmte ihn ein wenig. Immerhin interessierten ihn diese seismischen Aktivitäten. Warum traten sie jetzt auf? Es war so lange ruhig an dieser Stelle. Oder waren es doch nur Felsstürze.
Dann passierte etwas, womit er niemals gerechnet hatte. Der Boden bebte, nur leicht und ein Blick auf seinen Bildschirm bestätigte seine Empfindung. In Endyn hatte er noch nie ein Beben gespürt! Das Bild seiner Familie kippte auf dem Tisch um, es fühlte sich bedrohlich an...
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