London - 07.11.

[Cassiopeia]

Mikael / Sarah
07.11.
London
Morgen

Es war der vierte Tag nach ihrer Ankunft in London. Mikael hatte darauf verzichtet, Sarah in das noch vollbesetzte Institut zu schicken. Stattdessen hatten sie sich die umliegenden Straße und Plätze sehr genau angesehen; sie würden einen guten Fluchtplan brauchen. Drei Tage waren sie durch dasselbe Viertel gestreift, bis ihnen die Abkürzungen und Schleichwege vertraut waren.
Nun warteten sie, dass die Flügeltüren sich öffneten und die Nephilim das Institut verließen um nach Haifa aufzubrechen.
Endlich war es soweit und das Gesicht Tylor Whiteheads erschien. Sarahs Finger gruben sich als Krallen in die harte Baumrinde der Eiche, die ihr Schutz bot. Ihr Onkel. Hatte er etwas mit Shadow zu schaffen? Hatte er dafür gesorgt, dass sie in die Reihen der Nephilim zurück kehrte?
Sie war sich sicher, dass es so war und nur ihr Verstand hielt sie zurück, während die Wölfin in ihr auf Rache sann. Sie spürte das erste Sprießen ihres Fells, die Verformung ihrer Zähne, bleckte ihre Zähne, ihr Wolfsgebiss. Doch sie griff nicht an; die Metamorphose bildete sich zurück. Nur ihre Finger blieben Krallen, die den Baum zum Bluten brachten.

[Ayrina]

Fynn Ari
07.11.
London
Morgen

Fynn stand neben Sarah und ihm entging ihre Wut genausowenig, wie die ersten Anzeichen ihrer Verwandlung. Er legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter.
"Noch nicht"; flüsterte er, den Blick ebenfalls auf Whitehead gerichtet.
"Bald."
Er konnte ihren Wunsch nach Rache verstehen und würde sich dem nicht in den Weg stellen. Doch erst, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war.

[Therapistin]

Luukas Peltonen
London
Freitag, 07.11.
Morgen

Kaum, dass sich die Flügeltüren des Instituts öffneten, richtete Luukas, der die letzten Minuten sitzen am Baum gelehnt verbracht hatte, sich auf und knurrte unwillkürlich, als er zusah, wie die Nephilim einer nach dem anderen das Gebäude verließen. Er konnte gut nachvollziehen, weshalb Sarah ihre Verwandlung nur gerade eben verhindern konnte. Wenn Shadow wirklich in ihrem Kopf herum gepfuscht hatte - womöglich wirklich auf Befehl der hiesigen Nephilim - dann hatte sie auch allen Grund dazu.
"Was sie für Augen machen werden, wenn sie zurückkehren", murmelte er und wünschte sich fast, er könnte die Blicke sehen in dem Moment, da sie davon erfuhren.

[Cassiopeia]

Mikael / Sarah
07.11.
London
Morgen

Sarah zitterte vor Anstrengung, sich zurück zu halten. Doch sie hielt sich an den Plan. Sie mussten sie ziehen lassen und dann warten. Dann würde Sarah sich in das Institut schleichen um die Unterlagen über Shadow zu holen.
Sie zählte die Herauskommenden, schloss daraus auf die Zahl der Zurück gebliebenen.
"Verdammt", fluchte sie sie leise und wandte sich an Mikael. "Es sind noch zwölf Leute da drin, die offenbar zurück gelassen werden." Zwölf waren viel mehr als erwartet. Das konnte enorm gefährlich werden.

[Therapistin]

Luukas Peltonen
London
Freitag, 07.11.
Morgen

Luukas sah von Sarah zu den sich entfernenden Nephilim. Und schließlich zu Mikael.
"Das sind zu viele", erkannte er und runzelte die Stirn. "Sie scheinen mit uns zu rechnen, sonst hätten sie nicht so viele zurück gelassen."

[Cassiopeia]

Mikael / Sarah
07.11.
London
Morgen

Auch Mikael fluchte. Das waren in der Tat zu viele. Sie hatten zu lange gewartet. Er hätte Sarah doch gleich hinein schicken sollen. Jetzt waren sie gewappnet und rechneten mit ihnen.
"Wir warten bis heute Abend", sagte er dann. "Bei Einbruch der Dunkelheit schlagen wir zu."
Das war weniger riskant als mitten am Tag.

[Ayrina]

Fynn Ari
07.11.
London
Morgen

Es waren zu viele. Viel zu viele. Alles in Fynn schrie auf. Er konnte Sarah da unmöglich allein reingehen lassen. Sein Blick war dunkel und seine Lippen zu einem Strich zusammengepresst.
"Verschwinden wir, bevor sie uns bemerken"; sagte er leise.

[Therapistin]

Luukas Peltonen
London
Freitag, 07.11.
Morgen

Luukas nickte auf beide Vorschläge hin zustimmend.
"Wir bräuchten eine Ablenkung, um sie heraus zu locken", überlegte er und warf noch einen Blick zurück zum Institut. "Irgendetwas, womit sie nicht rechnen."

[Cassiopeia]

Mikael / Sarah / Jayne
07.11.
London
Morgen

"Der Trick aus Aberdeen könnte noch einmal klappen", bemerkte Jayne zögernd, als sie sich in eine Nebenstraße zurück gezogen hatten.
Plötzlich erschien neben ihr ein Vampir aus dem Nichts. Jayne war so erschrocken, dass sie mit den Zähnen fletschte und knurrte, ehe ihr klar wurde, dass es eine Projektion war - es war schließlich helllichter Tag.
"Das Institut gehört uns", erklärte die Vampir-Projektion etwas flach in seiner Intonation. "Bei Sonnenuntergang greifen wir an. Seid ihr dann noch vor Ort, machen wir keinen Unterschied zwischen Kindern der Engel und Kindern des Mondes."
Der Vampir verschwand und Mikael hätte beinahe aufgelacht.
"Was für eine effektvolle Drohung", bemerkte er. "Damit steht fest, dass wir nicht bis zum Abend warten können. Ich bin nicht scharf darauf, denen auch noch über den Weg zu laufen."
Er sah sich um. "Vielleicht funktioniert Aberdeen wirklich hier... in der Zeit kannst du dich dann rein schleichen, Sarah..."

[Ayrina]

Fynn Ari
07.11.
London
Morgen

Fynn starrte die Stelle an, wo der Vampir gerade noch gewesen war.
"Denkt ihr wirklch, sie fallen auf den gleichen Trick zweimal rein?"
Er schüttelte den Kopf.
"Wieso lassen wir die Vampire nicht die Arbeit erledingen und holen uns danach, was wir brauchen?" Es wäre vor allem für Sara sicherer.