(2) USA - Freitag, 19. November (W)

[Cassiopeia]

Jayne Adams
Ort: USA, New Jersey
Datum: Freitag, 19. November
Zeit: 23:41 Uhr

Jaynes Augen blitzten kurz auf, dann schüttelte sie den Kopf.
"Mich hat niemand verflucht, Espen. Mich hat allerdings auch niemand gefragt und ich war nicht todkrank. Ich gebe zu, ich kenne niemanden, der in deiner Situation war - der die Wahl hatte. Wenn ich sie hätte, würde ich mich wieder dafür entscheiden. Vor allem wenn ich dadurch die Möglichkeit hätte, eine tödliche Krankheit loszuwerden. Du bist nicht gezwungen als Wolf zu leben, weißt du. Eine einzige Zwangsverwandlung, deine erste, dann ist es allein deine Entscheidung, welcher Rolle du den Vortritt lässt. Ich bin gern Werwölfin, für mich gibt es also kein verfluchtes Leben."
Worauf wartete dieser Mundie noch?

[vojka]

Espen Lund
Ort: USA, New Jersey
Datum: Freitag, 19. November
Zeit: 23:41 Uhr

„Es ist aber verflucht, denn Gott hat uns als Menschen geschaffen und nicht als eine Mischung aus Mensch und Tier“, sagte er und legte seine Hand kurz auf die Stelle an welcher sein Kreuz unter dem Pullover verborgen war.

[Cassiopeia]

Jayne Adams
Ort: USA, New Jersey
Datum: Freitag, 19. November
Zeit: 23:45 Uhr

Jayne zog erstaunt die Bauen zusammen.
"Du bist gläubig?", fragte sie beinahe irritiert. "In dem Fall müsste es dir doch nicht schwer fallen, deine Endlichkeit des Lebens zu akzeptieren. Wenn dein Gott es so geplant hat... ich sag dir mal etwas. Die Bibel schreibt, der Mensch solle sich alles Leben auf der Erde Untertan machen. Gott hat sich geirrt. In diesem Fall sind wir die stärkeren und der Mensch blutendes Fleisch. Es sei denn, er kämpft unfair. Aber langsam verstehe ich, es geht dir nicht um verfluchte Tiere oder anständige Menschen, nein, es ist alles eine Frage des Glaubens. Was das angeht, muss ich dich enttäuschen. Wir glauben an uns selbst und nicht an kleine, verstaubte Büchlein mit rührenden Geschichten darin."

[vojka]

Espen Lund
Ort: USA, New Jersey
Datum: Freitag, 19. November
Zeit: 23:47 Uhr

Espen schnaubte leise. Es war klar, dass Jayne das nicht verstand. Sie war mehr Tier als Mensch, das hatte er schon vorher gemerkt. Aber dennoch hatte sie irgendwie recht, wie er sich eingestehen musste. Er wollte verdammt noch einmal nicht sterben und doch konnte er nicht einfach sagen, ja ich will mich beißen lassen. Aber zumindest hatte er für diesen Abend eine Entscheidung getroffen. Nämlich die, Mikael morgen die Antwort auf seine Frage zu geben, die ihm als erstes in den Sinn kam. Welche dies auch immer sein mochte.

[Cassiopeia]

Jayne Adams
Ort: USA, New Jersey
Datum: Freitag, 19. November
Zeit: 23:48 Uhr

Jayne sah Espen etwas nachdenklich an. Er kämpfte, das war deutlich zu sehen. Gegen die Krankheit und vielleicht auch gegen sein bisheriges Weltbild und seine inneren Überzeugungen. Sie konnte ihm diese Wahl nicht abnehmen.
"Das kann niemand außer dir entscheiden. Du allein musst die Wahl treffen - gehst du deinen bisherigen Wweg bis zum Ende, welches sehr bald sein wird. Oder gibst du dem Neuen eine Chance und dem Leben in dir. Religion oder nicht, es läuft auf diese Frage hinaus und die kann dir keiner beantworten."

[vojka]

Espen Lund
Ort: USA, New Jersey
Datum: Freitag, 19. November
Zeit: 23:49 Uhr

„Ich weiß“, nickte Espen und sah Jayne nachdenklich an, auch wenn er sie eigentlich gar nicht wahrnahm.
„Wenn ich dieses Angebot annehme, werde ich zwar Leben, aber was für ein Leben wird dies sein? Und damit meine ich nicht, dass ich dann zur Hälfte ein Tier sein werde“, sagte er leise und seufzte lautlos. Diese Entscheidung mochte auf dem Papier einfach sein, aber wollte er dies wirklich? Er wäre dann zumindest in der ersten Zeit in einer Gruppe gefangen, die ihn nicht wollte, die ihn ablehnte. Wäre ganz unten in der Rangordnung, etwas was er auch nicht wirklich mochte. Manchmal fragte er sich, was er im Leben falsch gemacht hatte, dass er so bestraft wurde.

[Cassiopeia]

Jayne Adams
Ort: USA, New Jersey
Datum: Freitag, 19. November
Zeit: 23:50 Uhr

Jayne sah Espen etwas nachdenklich an und wusste nicht recht, was sie sagen sollte.
"Es wird sicherlich ein anderes Leben", sagte sie leise, nicht sicher, ob er überhaupt eine Antwort erwartete. "Vielleicht auch ein Schwierigeres. Aber es wird ein Leben sein und kein Hinauszögern, kein Warten auf den Tod, der deinen Körper zerfrisst. Was du aus diesem Leben machst, liegt allein in deiner Hand." Sie kam sich etwas dämlich vor, diesen Satz zu sagen, fand ihn aber ungewöhnlich passend in dieser Situation, in der Espen sich befand.
"Wenn du nicht das Leben führen willst, welches Mikael für dich vorsieht - gegen den kannst du dich wehren. Aber gegen deine Kranknheit nicht. Wenn ich wählen müsste, würde ich den Gegner wählen, der aus Fleisch und Blut ist und mich nicht von innen zerfrisst. Aber das ist nur meine Meinung, ich bin vermutlich wenig objektiv in der Frage."

[vojka]

Espen Lund
Ort: USA, New Jersey
Datum: Freitag, 19. November
Zeit: 23:51 Uhr

Espen nickte nachdenklich. An dem was Jayne gesagt hatte, war viel Wahres, vieles, was er noch nicht so gesehen hatte.
„Ich danke dir. Du hast mir wirklich viel zum Nachdenken gegeben“, sagte er mit einem Lächeln zu Jayne.
„Darf ich dir noch eine persönliche Frage stellen?“

[Cassiopeia]

Jayne Adams
Ort: USA, New Jersey
Datum: Freitag, 19. November
Zeit: 23:53 Uhr

Jayne sah Espen etwas abwartend an. War viel zum Nachdenken nun etwas Gutes? Persönliche Fragen mochte sie nicht besonders, vor allem nicht von völlig Fremden. Sie legte den Kopf schief.
"Sicher, die Antwort liegt schließlich bei mir", hörte sie sich zu ihrer Überraschung sagen, den Blick nicht von Espen nehmend.

[vojka]

Espen Lund
Ort: USA, New Jersey
Datum: Freitag, 19. November
Zeit: 23:55 Uhr

Espen unterdrückte ein Lächeln, als er die kurze Überraschung in Jaynes Augen sah, nach ihren Worten. Scheinbar konnte sie sich selbst auch noch überraschen, was er zugegeben etwas amüsant fand, auch wenn er dies nicht zeigte.
„Wenn ich mich dafür entscheiden sollte dieses Angebot anzunehmen, wirst du dich dann weiterhin mir gegenüber so verhalten wie du es seit unserer ersten Begegnung tust oder darf ich dann hoffen, dass sich dies dann ein Stück weit ändern wird.“