Institut Georgien - Spaziergang - 20. Oktober

[Therapistin]

Kimberley "Kim" Robinson
Ort: Innenhof, Institut Georgien
Datum: Mittwoch, 20. Oktober
Zeit: 23:05 Uhr

Seit einer Viertelstunde suchte Kims nun schon nach Misha, doch weder im Gästetrakt hatte sie ihn gefunden, noch irgendwo im Innenhof bei den anderen. Sie hatte dabei noch einen weiteren Trinkspruch Giorgis mitbekommen und da sie nicht unhöflich sein wollte, hatte sie erneut mitgetrunken. Jetzt, wo sie um die Burg herum ging, bereute sie es, alles schien sich zu drehen, doch sie ging einfach weiter, sie musste ihn einfach finden, musste ihm doch sagen, dass sie ihn mehr mochte, als es in den letzten Tagen den Anschein gemacht hatte.
Nicht weit von sich erkannte sie einen Pavillon und meinte, Bewegung darin zu sehen. Voller Hoffnung lief sie darauf zu, doch als sie die beiden Gestalten darin erkannte, erstarrte sie. Es war Misha – aber er war nicht alleine.
Wäre Kim nüchtern gewesen, wäre sie jetzt einfach davon gerannt und Misha und Maika hätten niemals erfahren, dass sie hier gewesen war. Nun war sie wie erstarrt, blickte in die Mitte des Pavillons, wo die beiden sich küssten. Wie sehr nur wünschte sie sich, sie wäre an der Stelle der Kanadierin, doch sie war zu spät gekommen.
Enttäuschung vermischte sich mit Wut, sodass sie schließlich lautstark die wenigen Stufen in den Pavillon trat und zusah, wie die beiden auseinander schreckten. Verdammt, jetzt wusste sie nichts zu sagen, doch ihr Blick musste Bände sprechen. Innerlich fluchte sie über sich selbst, als sie mit einem leisen "Verdammt!" die Treppen wieder hinunter stieg in dem Vorhaben, sich in ihrem Zimmer zu verkriechen und nie wieder heraus zu kommen.

[vojka]

Misha Kareljin
Ort: Innenhof, Institut Georgien
Datum: Mittwvoch, 20. Oktober
Zeit: 23:09 Uhr

Der Kuss war schön. Maikas Lippen passten sich genau den seinen an. Aber ehe er den Kuss noch vertiefen konnte, hörte er, wie jemand lautstark zu ihnen trat und er schreckte etwas zurück. Verdammt, was machte Kim hier? Und wieso sah sie ihn mit einer Mischung aus Wut und Verletztheit an?
Er war erstarrt, verstand sie nicht und als sie sich umdrehte und weglief spürte er, wie jemand einen Dolch in seine Brust stieß, genau dorthin, wo sein Herz war, welches in viele kleine Einzelteile zersprang. Aber rühren konnte er sich noch immer nicht.

[Cassiopeia]

Maika Cooley
Ort: Innenhof, Institut Georgien
Datum: Mittwoch, 20. Oktober
Zeit: 23:11 Uhr

Erschrocken fast fuhr Maika zurück und sah Kim dann ertappt an. Hatte sie also doch richtig gelegen mit ihrer Vermutung.
"Na los, Misha", sagte sie nun beinahe lächelnd, Mishas Gesicht sprach Bände. Sie legte eine Hand auf seinen Arm umd drehte ihn mit leichten Druck zum Ausgang.
"Lauf ihr nach. Schieb die Schuld auf mich, wenn du willst, aber lass sie nicht so gehen, sondern sag ihr die Wahrheit." Noch ein kleiner Stupser in Kims Richtung, Maika hoffte nur, dass die beiden das halbwegs klären konnten, es wäre sehr schade wenn nicht.

[vojka]

Misha Kareljin
Ort: Innenhof, Institut Georgien
Datum: Mittwvoch, 20. Oktober
Zeit: 23:13 Uhr

Misha nickte und sah Maika einen Moment an, als käme sie vom Mars. „Ja, die Wahrheit sagen, du hast wohl Recht“, sagte er und lief dann schnell in die Richtung, in welche Kim verschwunden war.
„Kim, warte“ rief er, doch die junge Frau lief einfach weiter. „Kim, bitte, warte“, rief und beschleunigte seine Schritte noch einmal, ignorierte dabei den Schwindel, der sich in seinem Kopf ausbreitete. Verdammter Alkohol.
„Kim“, rief er erneut und war froh, dass er sie am Arm erwischte und zu sich umdrehen konnte.

[Therapistin]

Kimberley "Kim" Robinson
Ort: Innenhof, Institut Georgien
Datum: Mittwoch, 20. Oktober
Zeit: 23:14 Uhr

Sie hörte seine Stimme hinter sich, wie er sie bat, zu warten, doch Kim lief einfach weiter, sie hätte ohnehin nichts zu sagen gewusst und sie wollte nicht, dass Misha sie weinen sah. Ihre Schritte waren erstaunlich sicher trotz des Alkohols, doch sie war ungewöhnlich langsam, sodass es sie selbst kaum wunderte, als sie spürte, wie Misha nach ihrem Arm griff und sie zu sich herum drehte. Der Schwung ließ sie an seine Brust fallen, doch sie schlug hart dagegen, um sich abzustoßen.
"Lass mich los", fauchte sie und riss ihren Arm aus seinem Griff, schwankte dabei bedrohlich, hielt sich aber auf den Beinen. Vom Laufen war ihr übel, doch sie ignorierte es einfach, sie wollte nicht schwach sein, nicht jetzt.

[vojka]

Misha Kareljin
Ort: Innenhof, Institut Georgien
Datum: Mittwvoch, 20. Oktober
Zeit: 23:15 Uhr

Misha schluckte, als er Kims Tränen sah, ließ die Schläge einfach so über sich ergehen, auch wenn es ihm weh tat, wenn auch nicht körperlich. „Nicht, denk an deine Schulter“, meinte er sanft und senkte leicht den Blick. Irgendwie wusste er nicht, was er sagen sollte.
„Warum weinst du?“, wollte er leise wissen und verfluchte sich gleichzeitig für seine Worte. Aber irgendwie war es das erste gewesen, was ihm durch den Kopf gegangen war.

[Therapistin]

Kimberley "Kim" Robinson
Ort: Innenhof, Institut Georgien
Datum: Mittwoch, 20. Oktober
Zeit: 23:16 Uhr

Finster blickte sie Misha an. Als ob es ihn interessierte, was mit ihrer Schulter war, als ob er sich auf irgendeine Weise für sie interessieren könnte. Sie war bloß eine Nephilim wie so viele andere und sie arbeiteten beide bloß an dem gleichen Auftrag, mehr war da nicht – auch wenn sie sich so sehr wünschte, es wäre so.
"Das fragst du nicht wirklich, oder?", fragte sie ungläubig und hob eine Augenbraue. Sie war blind gewesen, so blind zu glauben, er würde sie mögen. Stattdessen hatte sich ihr Alptraum bewahrheitet. "Verdammt, Misha, ich wollte diejenige sein, die du heute Nacht..." küsst, wollte sie sagen, schaffte es jedoch nicht. Nicht einmal jetzt konnte sie ehrlich sein, sollte sie es nicht gerade jetzt sein können? Stattdessen stand sie hier und verfluchte sich selbst, Misha und Maika in Gedanken.
"Geh und küss deine Kanadierin, aber lass mich in Ruhe", murmelte sie nun mit schwacher Stimme, plötzlich schien all ihre Energie verschwunden, all die Wut verraucht und zurück blieb nichts als Traurigkeit und Enttäuschung.

[vojka]

Misha Kareljin
Ort: Innenhof, Institut Georgien
Datum: Mittwvoch, 20. Oktober
Zeit: 23:17 Uhr

Misha sah Kim fassungslos an. Machte sie ihm wirklich Vorwürfe? „Was willst du Kimberley?“, wollte er wütend wissen.
„Du gehst mir seit Tagen aus dem Weg, wenn wir uns begegnen dann reden wir doch nicht miteinander. Ich weiß, ich war wahrscheinlich ähnlich. Aber ich verlor wenigstens nicht mein Lächeln, wenn ich dich ansah, wie du vorhin, als du auf das Fest kamst. Und du willst mir nun Vorwürfe machen? Warum? Weil ich dir nicht hinterher trauere, egal was mein Herz sagt?“, meinte er bitter und drehte sich um. Sie sollte nicht sehen, dass ihm nun selbst Tränen kamen. Verdammt.

[Therapistin]

Kimberley "Kim" Robinson
Ort: Innenhof, Institut Georgien
Datum: Mittwoch, 20. Oktober
Zeit: 23:18 Uhr

"Willst du wissen, warum ich dir aus dem Weg gehe?", schrie Kim mit schriller Stimme, sollte doch jeder hören, was sie zu sagen hatte, das war ihr in diesem Moment herzlich egal. "Ich will nicht ständig sehen müssen, dass du mich niemals so mögen wirst, wie ich es gerne hätte. Für dich bin ich bloß die kleine, tasmanische Nephilim, die zufälligerweise am gleichen Auftrag arbeitet. Blöderweise hat diese kleine, tasmanische Nephilim sich offenbar in dich verguckt und ist zu feige, es dir zu sagen. Und jetzt ist es zu spät dazu, du hast Maika, da ist kein Platz für... mich." Ihre Stimme wurde immer leiser, bis sie nicht einmal sicher war, ob sie überhaupt noch laut sprach oder nur dachte.
"Ich kann das nicht abstellen, Misha", flüsterte sie, ohne ihn anzublicken. "Also gucke ich nicht hin oder sage etwas dazu. Dann tut es nicht so weh." Sie wollte gehen, doch ihre Beine gehorchten ihr nicht, sie wollte schreien, doch die Stimme versagte ihr, sie wollte weinen, doch nicht einmal das klappte mehr.

[vojka]

Misha Kareljin
Ort: Innenhof, Institut Georgien
Datum: Mittwvoch, 20. Oktober
Zeit: 23:21 Uhr

Misha erstarrte, als Kim ihn erst anschrie, wollte er zurück schreien, aber er schwieg, als sie sagte, dass sie ihn mögen würde, wollte er sofort sagen, dass auch er sie mehr mochte, als gut für ihn war, aber auch da schwieg er, konnte es einfach nicht sagen, da sich ein Kloß in seinem Hals gebildet hatte. Als sie sagte, sie könne es nicht abstellen, kam zumindest eine kleine Reaktion von ihm, denn er drehte sich wieder zu ihr. Nun war es ihm egal, ob sie seine Tränen sah. Nun wo er ihr Verhalten endlich verstand.
Er versuchte etwas zu sagen, aber noch immer wollte seine Stimme ihm nicht gehorchen. So überlegte er gar nicht lange, war sich sicher, dass er das, wenn er nüchtern gewesen wäre, nie getan hätte. Aber er war nicht nüchtern, so zog er sie kurzerhand zu sich in seine Arme und umschloss sie liebevoll. Mit einem Finger seiner rechten Hand hob er leicht ihr Kinn und dann legte er einfach seine Lippen auf die ihren und küsste sie.
Er schmeckte so viel anders als der Kuss mit Maika, der noch nicht einmal eine halbe Stunde her war. Dies hier fühlte sich so viel besser an, vor allem als ein wahrer Sturm in seinem Magen los brach und er wusste, dass er Kim nicht würde gehen lassen, nicht ohne zu kämpfen, nicht wo er nun wusste, dass auch sie ihn mochte.