Tórshavn - Freitag, 09. Januar

[Therapistin]

Brendan Steward
Ort: Krankenhaus Tórshavn
Datum: Freitag, 09. Januar
Zeit: 14:44 Uhr

Er hatte sich den heutigen Nachmittag extra frei genommen, damit er Kara[/color] abholen und nach Hause bringen konnte. Joshua[/color] hatte es verstanden und ihn besten Gewissens aus dem Ministerium geschickt, da Brendan im Moment ohnehin nicht richtig zur Ruhe kam. Zwar konnte er es weitestgehend verbergen, was in ihm vorging, doch immer klappte das auch nicht.
Nun ging er mit schweren Schritten und laut schlagendem Herzen in das Krankenhaus, in welchem seine Freundin seit Montag lag. Jeden Tag war er da gewesen, wäre am liebsten gar nicht mehr gegangen, doch man hatte es nicht erlaubt. Jetzt endlich würde er sie mitnehmen können, hätte sie zu Hause, wo er sich um sie kümmern konnte – auch wenn er nicht wusste, wie er ihr helfen konnte, für sie da sein konnte...
Mit kalter Miene trat er durch die Gänge, bis er vor ihrer Tür ankam und noch einmal tief durchatmete, die Kälte aus seinem Blick verbannte und nach einem Klopfen seinerseits in das Zimmer ging.

[Tjeika]

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Kara Kharecha
Tórshavn, Krankenhaus
14:48 Uhr, Freitag, 09.01.
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Mit finsterer Miene hatte Kara auf ihrem Bett gesessen. Die Schwestern hatten ihr zwar angeboten, ihr beim Packen zu helfen, doch Kara hatte dies dankend abgelehnt. Sie wollte alleine sein, wollte nicht die Personen um sich herum haben, die bei ihr waren, als sie erfahren hatte, was mit ihrem Kind geschehen war. Zu sehr erinnerten sie sie an das, was sie verloren hatte. Blass war Kara zwar nicht mehr so sehr, wie es am Montag und Dienstag der Fall gewesen war, doch besonders gut fühlte sie sich immer noch nicht - was wohl nicht nur an dem Blutverlust lag, der mittlerweile wieder einigermaßen ausgeglichen war.
Als es an der Krankenzimmertür klopfte, schreckte Kara aus ihren Gedanken hoch. Sonderlich traurig war sie nicht darüber.
"Herein", rief sie etwas lauter und blickte zur Tür, die auch just in diesem Augenblick aufging.
"Brendan", sagte Kara und fühlte sich gleich viel besser, ein kleines Lächeln umspielte sogar ihre Lippen - auch wenn es noch ein wenig gequält wirken musste.

[Therapistin]

Brendan Steward
Ort: Krankenhaus Tórshavn
Datum: Freitag, 09.01.
Zeit: 14:51 Uhr

Als er das Zimmer betrat, saß Kara bereits fertig auf ihrem Bett, die Tasche neben sich, ein trauriger Ausdruck im Gesicht, auch noch, als sich ein leichtes Lächeln darüber legte, durch welches er doch viel zu gut sah, dass ihr alles andere als nach Lächeln zumute war. Dennoch war er froh sie so zu sehen, in den letzten Tagen und vor allem am Montag und Dienstag hatte sie wirklich nicht gut ausgesehen.
"Hey", sagte er und ein liebevolles Lächeln schlich sich in sein Gesicht, welches seine Unsicherheit verbarg. Mit drei Schritte war er bei ihr, hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen und schloss sie dann einfach in seine Arme. Am liebsten hätte er sie nie wieder losgelassen. Als er sich von ihr löste, erschien ihm all das vollkommen irreal, als wären die letzten Tage nicht gewesen. Als hätten sie nicht vor so kurzer Zeit ihr Kind verloren – wenn es auch nicht sein eigenes war.
"Bist du soweit?", fragte er und seufzte lautlos, konnte sich vorstellen, dass Kara so schnell wie möglich von hier weg wollte, zu grausam waren die Erinnerungen an dieses Krankenhaus, an das, was sie hier erfahren hatte.

[Tjeika]

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Kara Kharecha
Tórshavn, Krankenhaus
14:53 Uhr, Freitag, 09.01.
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Vielleicht ein wenig zu schnell war Kara auf den Beinen, nachdem Brendan gefragt hatte, ob sie denn fertig zum Gehen war.
"Ja, kann losgehen", sagte sie schnell und griff nach ihrer Tasche, die Brendan ihr am Dienstag vorbeigebracht hatte.
"Ich bin froh, wenn ich hier raus bin", gab sie dann leise zu und seufzte leise.
Dann nahm sie Brendans Hand und drückte sie kurz, ehe sie ihm ein leises Lächeln schenkte.
"Bitte lass uns gehen!"

[Therapistin]

Brendan Steward
Ort: Krankenhaus Tórshavn
Datum: Freitag, 09.01.
Zeit: 14:55 Uhr

Lächelnd schüttelte Brendan den Kopf, als Kara hastig aufstand und nach der Tasche griff, die neben ihr auf dem Bett stand. Sanft aber fest erwiderte er ihren Händedruck, beugte sich kurz zu ihr, um ihr einen liebevollen Kuss zu geben, dann nahm er ihr die Tasche aus der Hand und trug sie selbst.
Mit dem Ellbogen drücke er die Klinke der Tür herunter und zog sie etwas mühevoll auf, doch schließlich standen sie auf dem Gang und gingen diesen entlang in die Eingangshalle, wo es einen Raum gab, in welchem man apparieren konnte. Er spürte, dass Kara so schnell wie möglich hier heraus wollte und ihm ging es nicht anders. Wieder drückte er ihre Hand wie zur Beruhigung, auch wenn er nicht sagen konnte, ob er sich selbst oder seine Freundin beruhigen wollte.
In der Eingangshalle nickte er der Frau an der Rezeption kurz zu, damit sie Bescheid wusste, dann ging er mit Kara in den Raum und schloss sie dort vorsichtig in seine Arme, die Tasche baumelte sachte an ihrem Rücken herab?
"Bereit?", fragte er leise und als er das leichte Nicken an seiner Schulter vernahm, konzentrierte er sich und apparierte ins Nichts hinein, nur um Sekunden später vor der Villa in London wieder aufzutauchen.