Die Welt hinter der Illusion

Für kleinere, in sich abgeschlossene Geschichten
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Cassiopeia
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von Cassiopeia »

Weiße Halle
Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

Foryn konnte es immer noch kaum fassen, dass Prinzessin Yelana wirklich wieder zurück war. Es war ein Wunder, es konnte nur ein Wunder sein. So lange hatte er dafür gebetet.
Er lächelte leicht, als er ihre Frage hörte. "Ihr wart sehr jung damals. Wir haben eine besondere Art zu reisen, Hoheit. Wir reisen mit dem Licht. Nehmt meine Hand und ich zeige es euch. In wenigen Augenblicken sind wir vor dem Palast."
Er hielt ihr seine Hand hin und hoffte, sie würde sie ergreifen, so oft hatte er sie früher, als sie noch klein gewesen war, von einem Ort zum anderen gebracht. Nur dieses eine Mal hatte er nicht aufgepasst...

Yaél verschmolz mit dem Licht als hätte er nie etwas anderes getan. Es schien unglaublich, plötzlich war alles wieder da und er wusste, dass er wieder wirklich er selbst war. Eine tiefe Ruhe war in ihm. Seine Suche war beendet. Erst hatte er Yelana wieder gefunden, dann hatten sie den Weg zurück gefunden. Jetzt musste er seinen Vater davon überzeugen, dass er die Wahrheit sprach und sich nicht einsperren ließ.
Er blickte zu Gentros, der sich neben ihm wieder materialisierte. Er würde sich für den Mann einsetzen müssen, dieser hatte schließlich den Befehl des Königs missachtet. Das konnte ihn das Leben kosten.
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vojka
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von vojka »

Lilienstadt
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Kurz runzelte Yelana die Stirn, dann erinnerte sie sich, auch wenn es eher ein Schimmer eines Gefühles war, dass sie diese Art des Reisens kannte. Vertrauensvoll griff sie nach Foryns Hand. „Bring mich zu meinem Vater“, sagte sie leise, auch wenn Angst deutlich aus ihrer Stimme sprach.

Stadt der Tausend Lichter
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Gentros hoffte, dass nun wo der Prinz wieder da war, Frieden ins Land einkehren würde. Er war des Kämpfens müde, hatte nie zum Schwert greifen wollen, es aber gemusst, als der Krieg erneut ausgebrochen war. Nun konnte er nur auf Frieden hoffen, aber dafür würder der Prinz seinen Vater überzeugen müssen, dass er wirklich der war, für wen er sich ausgab.
Gentros zweifelte nicht daran. Er hatte die Augen seines Vater, so hatte dieser früher auch immer geschaut, während der Zeit des Friedens, nun war da nur noch Leere und Kälte und Getros hoffte, dass es Yaél gelingen würde dies beides zu vertreiben und wieder Warmherzigkeit und Güte zurück zu bringen. Und noch mehr hoffte er, dass er das noch würde erleben dürfen.
„Folgt mir mein Prinz“, sagte er leise und schritt raschen Schrittes auf den Palast zu.
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Cassiopeia
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von Cassiopeia »

Lilienstadt
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Foryn entging das leichte Zittern in ihrer Stimme nicht. Sie war gerade drei gewesen, als sie entführt worden war, konnte sie sich überhaupt an etwas erinnern? Sie hatte ihn erkannt, fiel ihm wieder ein. Vielleicht war das ein gutes Zeichen, dass auch ihr Vater sie wieder erkennen würde in seinem Gram? Er hoffte es so sehr.
"Ehe wir den Palast betreten", sagte er und hielt sie etwas zurück, "macht Euch darauf gefasst, dass es nicht so ist wie damals, als die Hallen voller Licht und Freude waren, Hoheit. Dunkelheit ist in das Herz Eures Vaters eingekehrt und hat das Licht vergiftet. Ich fürchte, es steht schlimm um ihn. Er ist ein alter Mann geworden, seit er alles verloren hat, wofür sein Herz schlug, Euch und seine Frau. Ich wollte nur... es kann sein, dass er Euch nicht erkennt", setzte er etwas beschämt hinterher, doch er sah es als seine Pflicht an, sie davor zu warnen.


Stadt der Tausend Lichter
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Yaél hielt einen Augenblick inne. Der Palast, groß und mächtig erhob er sich, stolz und... kalt. Einst war er ein Ort der Wärme, der Geborgenheit gewesen, doch diese Wärme hatte diese Mauern verlassen. Was würde ihn dort drinnen erwarten? War es wirklich so klug gewesen, zurück zu kehren? Doch nun gab es kein Zurück mehr, er musste seinem Vater und seiner Mutter gegenüber treten. Sie mussten erkennen, dass er wieder da war, ehe ihre Verfolger ihre Spur wieder aufnahmen.
Ihre Verfolger! Hastig sah er sich um, doch da war niemand. Er hatte die beiden schon fast wieder vergessen, wo waren sie nun? So viele Fragen...
"Werdet Ihr zu mir stehen?", fragte er Gentros, der neben ihm ging. "Wenn... wenn dieses Treffen schlecht ausgeht... werdet Ihr dennoch zu mir stehen?"
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vojka
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von vojka »

Lilienstadt
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Yelana schloss für einen Moment die Augen. „Danke Foryn... ich werde das schon schaffen, auch wenn mein Aufzug wohl wenig standesgemäß ist“, versuchte sie zu scherzen, aber ihr war gerade nicht wirklich nach Scherzen zu mute. Sie hatte Angst, Angst vor ihrem einst so geliebten Vater, vor dessen Reaktion. Sie schluckte, hoffte, er würde sie nicht gleich mit zaubern hinaus werfen, denn auch wenn sie in der letzten Zeit viel dazu gelernt hatte, verteidigen würde sie sich kaum können. Und sie hatte Angst davor, dass er genau das tun würde, immerhin sah sie ihrer Mutter fast zum Verwechseln ähnlich, wenn sie den Worten Foryns Glauben schenken konnte.


Stadt der Tausend Lichter
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Gentros sah einen Moment zum Palast empor, einem Palast in welchem er einst gerne gedient hatte, aber dies war vor langer Zeit gewesen.
So sah er schließlich zu Yaél und neigte sein Haupt. „Einst schwor ich eurem Vater ewige Treue, aber den Mann, dem ich diese Treue schwor, den gibt es seit langer Zeit nicht mehr, mein Prinz. Ihr seid nun meine Hoffnung, die Hoffnung des ganzes Volkes, auch wenn diese noch nichts von eurer Rückkehr wissen. Schenkt diesem Land wieder Frieden und ich werde euch auf diesem Weg ewig treu zur Seite stehen, bis zu meinem letzten Atemzug.“
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Cassiopeia
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von Cassiopeia »

Lilienstadt
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Foryn schenkte ihr ein kleines Lächeln. "Ihr könntet in Lumpen vor mich treten, Hoheit. Für mich wärt Ihr dennoch Prinzessin Yelana, daran wird sich auch nie etwas ändern, bis Ihr selbst auf dem Thron sitzt. Seid Ihr bereit?" Natürlich würde er sie vorgehen lassen, er war schließlich nur der Diener, niemals ging er vor den Hoheiten. Aber er ahnte, wovor die Prinzessin sich fürchtete und seine Hand war stets nahe des Schwertknaufes, auch wenn der Gedanke ungemein schmerzte, sie vor ihrem eigenen Vater beschützen zu müssen.
Sie betraten den Palast, Foryn führte sie einige Gänge entlang, bis sie vor dem Thronsaal standen.
"Erlaubt mir, vor zu gehen und Euch als ... Besuch... anzukündigen. Es wird auch so ein Schock für den König sein."


Stadt der Tausend Lichter
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Yaél lächelte und legte dem alten Mann die Hand auf die Schulter. "Ich danke Euch, Gentros. Ihr wart uns stets treu und ich weiß, ich kann mich auf Euch verlassen. Ich werde zusammen mit Prinzessin Yelana alles in unserer Macht stehende tun, um diesen Krieg zu beenden. Aber das wird nicht einfach, wir entstammen verfeindeten Königshäusern. Es wird sehr schwierig und gefährlich. Vielleicht werdet Ihr Euch sogar gegen meinen Vater stellen müssen..." Er schluckte kurz bei dem Gedanken, ehe er den Kopf schüttelte. "Es ist mir eine Ehre, Euch an meiner Seite zu wissen, Gentros. Nun lasst uns gehen, ehe wir hier Wurzeln schlagen." Der Palast, sein Zuhause, der ihm nun so kalt und fremd vorkam. Liebe gab es in diesen Hallen nicht mehr und eine tiefe Traurigkeit erfasste ihn.
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vojka
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von vojka »

Lilienstadt
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Yelana nickte, als Foryn bat vorgehen zu dürfen um sie anzukündigen. So hätte sie vielleicht noch wenige Sekunden Zeit um sich zu sammeln, auch wenn die Wachen auf den Gängen sie nur noch nervöser machten, vor allem die verstohlenen Blicke von ihnen.
Schließlich öffnete sich die Tür erneut und Foryn nickte ihr zu, so straffte sie ihre Schultern, hob den Kopf und trat zumindest äußerlich selbstbewusst in den Thronsaal ein. Er war pompös und kam ihr vertraut und fremd zu gleich vor, wie das ganze Schloss. Es sah noch genauso aus wie damals, aber etwas entschiedenes fehlte. Die Wärme und Herzlichkeit, die Lebenslust, die Fröhlichkeit, die sie kannte waren gänzlich verschwunden. Früher wirkte alles schön und sonnig, farbenfroh und obwohl es noch die selbe Einrichtung war, die Wände die selbe Farbe hatten, sogar die selben Bilder an den Wänden hingen, wirkte nun alles düster und grau.
Aber diese Gedanken schob sie nun beiseite, während sie auf ihren Vater zu ging, der sie nicht einmal ansah, obwohl er wusste, das er Besuch bekam.
Als sie schließlich nur noch wenige Schritte vom Thron entfernt war, musste sie sich zusammen reißen diesem Mann nicht sofort in die Arme zu laufen. Erst jetzt spürte sie, wie sehr sie ihn vermisst hatte. Wie sehr sie dieses Gefühl Eltern zu haben vermisst hatte, etwas was sie glaubte nicht zu kennen, aber nun, nun strömten die Gefühle von einst mit einem Mal alle auf sie ein.
„Vater“, sagte sie leise, sanft und fast schon flehend, während sie zu ihm sah. „Vater, ich bin endlich wieder zurückgekehrt.“



Stadt der Tausend Lichter
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Gentros nickte. „Dessen bin ich mir bewusst Hoheit, aber ich werde euch folgen und wenn dies meinen Tod bedeutet“, sagte er und schritt hinter diesem durch die langen Gänge des Schlosses.
„Möchtet ihr direkt zu ihm, oder soll ich euch ankündigen“, wollte er leise wissen, als sie vor dem Thronsaal angekommen waren.
Nun hieß es hoffen, hoffen das alles gut ging und nicht gleich Köpfe rollen würden, wobei seiner wohl einer der ersten sein würde.
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Cassiopeia
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Re: Die Welt hinter der Illusion

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Lilienstadt
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Besuch sollte also kommen. Ausgerechnet heute, am Tag ihres Verschwindens. Nein, er wollte keinen Besuch empfangen, doch er hatte keine Nerven, dies mit Foryn zu diskutieren. Unter anderen Umständen hätte er keinerlei Widerworte geduldet. Doch Foryn hatte auf diesen Besuch bestanden und er selbst war zu schwach, sich dagegen zu wehren.
Eine junge Frau betrat den Saal, wie er aus den Augenwinkeln erkannte, ohne richtig hin zu sehen. Eine Bittstellerin? Nicht auch noch das, dachte er und sammelte bereits den Atem, sie aus dem Saal werfen zu lassen, als er ihre Stimme hörte.
Er meinte, sein Herz müsste stehen bleiben.
Er hob den Kopf und sah sie an. Ihre seltsame Kleidung nahm er gar nicht wahr, er sah nur ihr Gesicht. Ihre Augen, ihr Haar, ein Ebenbild der Frau, die er einst voller Liebe geheiratet hatte und die den Verlust ihrer einzigen Tochter nicht verkraftet hatte.
Mit zitternder Hand versuchte er ein paar Gegenzauber, doch die Figur blieb dieselbe.
"Bleib stehen! Wer bist du, mich so zu täuschen?! Zeige dein wahres Gesicht!", rief er zornig und seine Stimme bebte, die Augen dunkel vor Schmerz. Wann er sich hingestellt hatte, wusste er nicht, doch nun sah er die Frau unverhohlen wütend und gekränkt an.



Stadt der Tausend Lichter
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Er folgte Gentros durch die Gänge, ein seltsames Gefühl der Vertrautheit und der Fremde machte sich in ihm breit. Als sie den Thronsaal erreichten, waren seine Hände schweißnass vor Nervosität.
"Kündige mich an. Wenn ich einfach so vor ihn trete fürchte ich, er wird mich auf der Stelle töten."
Gentros nickte und als er zurück kehrte, schlug Yaél das Herz bis zum Hals.
"Ihr könnt Eintreten, mein Prinz."
Yaél sammelte sich noch einen Atemzug lang, dann übertrat er die goldene Schwelle des Thronsaales, in welchem sein Vater auf Samt gebettet saß.
Im ersten Impuls wollte er Gantros entsetzt und fragend ansehen. Das war sein Vater? Er hatte ihn jung und lebendig, mit dunklem Haar, gebräunter Haut und einem steten Lachen im Gesicht im Gedächtnis. Nun jedoch saß ein alter, blasser, schwacher Mann auf den Thron, der kaum zu ihm aufsah, als er eintrat.
"Mein... König", brachte er mühevoll heraus. Er schaffte es nicht, gleich im ersten Satz 'Vater' zu sagen, so hatte er sein Leben lang einen anderen Mann bezeichnet. "Vor mehr als zwanzig Jahren entführte man mich und Prinzessin Yelana und brachte uns in die Nebenwelt. Heute... heute gelang uns mithilfe des Schwertes die Rückkehr. Ich... ich bin zurück... Vater. Ich bin es, Yaél. Ich lebe und ich bin zurück."
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vojka
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von vojka »

Lilienstadt
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Als ihr Vater aufstand und scheinbar einen Zauber auf sie schickte. Sie schluckte, rührte sich aber nicht, sie konnte es einfach nicht.
„Das ist mein wahres Gesicht, Vater“, sagte sie und hoffte, dass er ihr irgendwann glauben würde.
„Ich würde dich nie täuschen. Ich konnte erst heute zu dir zurückkehren, ich wurde in die Welt der normalen Menschen gebracht und wusste nichts von dieser Welt. Erst als ich durch einen Zufall Yaél traf, kehrten sowohl seine als auch meine Erinnerungen zurück und wir konnten durch einen Zufall heute hier her reisen“. Sie versuchte es so gut sie konnte zu erklären, hoffte, er hörte ihr überhaupt zu, glaubte ihr, denn sie wollte nur eines, ihren Vater wieder, ihre Familie und dann so schnell wie möglich zu Yanis.


Stadt der Tausend Lichter
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Pascheyo saß auf seinem Thron und dachte über die Nachricht welche er vor einer Weile bekommen hatte nach. Wieder war jemand aufgetaucht der sich für seinen verschwundenen und toten Sohn ausgab, aber er hatte nicht mehr die Kraft dies zu überprüfen. Zu viele hatten bereits den Weg zu ihm gesucht und sich als Yaél ausgegeben und er wollte keinen dieser Scharlatane mehr sehen, weshalb er den Befehl gegeben hatte, diesen gleich ins Gefängnis zu werfen.
Als sich die Palasttür öffnete und Gentros eintrat hob er leicht den Blick. „Ist er im Verließ“, wollte er mit kalter Stimme wissen.
„Nein, mein König, er wünscht euch zu sprechen, ich versichere euch, es ist Yaél, er hat sogar dessen Schwert“, meinte Gentros und sah seinen König bittend an.
Pascheyo wollte wütend aufspringen und den Wachen befehlen Gentros wegen Befehlsverweigerung sofort zu verhaften, aber etwas hielt ihn zurück.
Was war, wenn es dieses Mal doch die Wahrheit war, wenn der Mann wirklich sein Sohn war, auch wenn es sehr unwahrscheinlich war. Würde er sich nicht ewig fragen ob er einen Fehler begangen hatte?
„Darüber werden wir noch reden. Führt ihn herein“, meinte der König zu seinem Untergebenen, aber er hatte nicht länger die Kraft den Blick zu heben, wollte dem jungen Mann nicht entgegen sehen und doch wieder nur enttäuscht werden.
Erst als er die Stimme hörte, sah er leicht hoch. Vor ihm stand ein Mann in seltsamer Kleidung, die er schon sehr lange nicht mehr in seinem Reich gesehen hatte, da die Verbindungen zu Welt der anderen verschlossen war, seit dem Tag wo der Prinz von Anor und die Prinzessin von Delaya verschwunden waren.
Langsam stand er auf, versuchte so imposant und einschüchternd wie möglich zu wirken, während er dem Fremden entgegen sah. „Mein Sohn starb im Alter von fünf Jahren“, sagte er kalt und unbarmherzig. „Was auch immer du dir von dieser Komödie erhoffst, so wirst du es nicht erreichen. Geh oder du landest doch noch in unserem dunkelsten Verließ.“
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Lilienstadt
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Valenkos Augen blitzten auf, als er den Namen hörte. "Sowohl der Prinz von Anor, als auch die Prinzessin von Delaya sind tot. Wie kannst du es wagen, hier vor mich zu treten, seinen Namen zu nennen und dich als meine Tochter auszugeben? Noch ein Wort und ich lasse dich fest nehmen. Bringe mir einen Beweis, dass du wirklich Yelana, Prinzessin von Delaya, Tochter von Valenko, bist und du bist frei. Bis dahin..." Er gab einem der Wachen einen Wink, diese Hochstaplerin würde für ihre Dreistigkeit bezahlen. Wenn sie nur nicht so ungemein ähnlich wie ihre Mutter aussah... vielleicht hinderte ihn allein das, auf der Stelle die Todesstrafe auszusprechen.
Er wandte sich ab, ihr Gesicht anzusehen erschien ihm mit einem Mal unerträglich.


Stadt der Tausend Lichter
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Er war noch immer ein imposanter, ein stolzer Mann. Doch leider auch ein gebrochener, verbitterter Mann. Es schmerzte, ihn so zu sehen und für einen Moment blitzte das Gesicht des lachenden, warmherzigen Mannes vor Yaéls innerem Auge auf. Doch die barsche Stimme ließ die Seifenblase zerplatzen, ehe sie zu schillern begonnen hatte.
"Nein! Vater! Ich... ich bin es wirklich, ich kann es beweisen! Das Schwert... die Pferdezucht, mein Reitunfall mit vier, die Lagerfeuer, der treue Diener Gentros, der einst Kammerdiener war. Das Reisen mit dem Licht, die Halle der Farben... ich erinnere mich wieder, nachdem so lange mein Gedächtnis blockiert war, damit Yelana und ich nicht zurück finden. Wir sind zusammen her gekommen, wir-" lieben uns, wollte er sagen, ließ es aber unausgesprochen. Verzweiflung machte sich in ihm breit, wie konnte er nur beweisen, dass er wirklich Yaél war, seines Vaters Sohn?
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vojka
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Re: Die Welt hinter der Illusion

Beitrag von vojka »

Lilienstadt
Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

Merle merkte, wie sich ihr Herz zusammen zog, als sie die harten Worte hörte, aber konnte sie es ihm verübeln? Solange war sei verschwunden gewesen und nun tauchte sie hier auf und behauptete sie zu sein. Wer konnte ihr das schon glauben?
„Wenn Mama und du mich abends ins Bett gebracht habt, hat sie mir immer ein Lied vorgesungen“, sagte sie leise und schloss für einen Moment die Augen, denn dies war eine der schönsten Erinnerungen die sie wieder bekommen hatte.
„Königskinder waren sie, Köningskinder bleiben sie! Ihr altes Lied erklingt im Abendwind: Wer wahrhaft liebt ist so ein Königskind! Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb. Sie konnten zusammen nicht kommen...“, sie sang leise weiter, während sie auf ihren Vater zu lief und ihm eine Hand entgegen hielt, in der Hoffnung er würde sie ergreifen. Sie hatte dieses Lied als Kind geliebt, auch wenn es sehr traurig war und irgendwie erinnerte es sie etwas an Yanis und sie, wobei sie hoffte, dass ihre Beziehung nicht so endete, wie die der beiden Königskinder im Lied.
Als sie fertig gesungen hatte, atmete sie noch einmal tief durch. „Gerne hätte ich Yela dabei gehabt, aber sie wurde mir vor wenigen Tagen von den Männern, die mich damals entführten gestohlen. Sie brachen in meine Wohnung in der anderen Welt ein, während ich nicht zu Hause war.“
Sie hoffte, dass er ihr glaubte, sie wollte doch nur ihren Vater wieder haben, zumindest einen Teil Familie endlich spüren, nun wo sie tief in sich wusste, wie es war eine Familie zu haben.


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Dienstag 26. Oktober 2010
Mittag

„Lügen“, rief Pascheyo wütend und trat einen Schritt auf Yaél zu, die Hand ausgestreckt stieß er ihn mit einem Magie Impuls mehrere Meter zurück. „Das Schwert hast du gestohlen und die anderen Dinge, die hast du gehört, du bist gut informiert, aber auch die anderen war dies. Zeig mir deine Schulterblatt Betrüger“, sagte er, denn dort hatte sein Sohn einen recht markanten Leberfleck gehabt, von welchem niemand wusste, der nicht direkt mit dem Prinzen zutun gehabt hatte.
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