Die Welt hinter der Illusion

[Cassiopeia]

Lissabon
Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

"Sicher?", hakte er nach und sah sie etwas skeptisch an. "Wenn nicht... sag es bitte. Du siehst nämlich nicht so aus, als ob wirklich alles okay ist." Aber er bedrängte sie nicht weiter, zog an seiner Zigarette und legte sich auf die Seite, um sie weiterhin an zusehen. Irgendetwas stimmte nicht, aber was?

[vojka]

Lissabon
Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

„Ich weiß nicht was los ist“, sagte sie und drehte sich auf die Seite und sah aufs Meer hinaus, sie konnte Janis in diesem Moment nicht ansehen, wollte nicht den Vorwurf in seinen Augen sehen, dass sie ihm nicht offen sagte was los war.

[Cassiopeia]

Lissabon
Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

Janis seufzte, nahm es aber so hin, mehr konnte er kaum tun. Er sah noch einen Augenblick auf den Rücken, ehe er sich selbst auf den Rücken legte und die Zigarette in den Sand steckte. Er war müde vom schwimmen und schloss die Augen, er würde Merle nicht helfen, wenn er sie weiter drängte mit ihm zu sprechen. Das musste sie von sich aus tun.

[vojka]

Lissabon
Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

Nach einer Weile in welcher Merles Gedanken nur so durch ihren Kopf gerast waren drehte sie sich wieder zu Janis um, weil dieser nichts mehr sagte. Aber lag nur da, die Augen geschlossen der Atem gleichmäßig. Scheinbar war er eingeschlafen.
Sie seufzte, setzte sich auf und umschloss ihre Beine mit den Armen, den Blick wieder starr auf das Meer gerichtet. Ihre Gedanken wanderte zu Yela. Wo war sie nur, wie bekamen sie sie wieder und wer waren die Männer die sie verfolgten? Ihr behagte das ganze nicht.
Plötzlich war da nicht mehr das Meer was sie sah, sondern etwas anderes. Einen Raum, welcher in ein düsteres Licht getaucht war. Sie hörte leise Stimmen, die wohl aus einem Nebenraum kamen und sich stritten. Was war hier los, wo war sie, warum saß sie nicht mehr am Strand von Portugal? War ihre Magie wieder mit ihr durchgegangen.
„Wie konntest du Yaél und Yelana aus den Augen verlieren? Sie beherrschen ihre Magie kaum. Wie sollen wir nun an das Schwert kommen? In der Wohnung war es nicht und das Amulett bekommen wir auch nicht von dieser blöden Puppe.“
Die Stimmen näherten sich und Merle bekam an, hoffentlich bemerkten sie sie nicht.
„Es tut mir ja leid, Necon, aber ich habe gesehen wie sie in einen Zug in den Norden stiegen und als der Zug losgefahren war und ich nach ihnen suchte, waren sie nicht mehr da. Was hätte ich machen sollen?“, wollte die andere Stimme wissen, während sich die Tür öffnete.
„Zirus, lass deine Ausflüchte sein, hilf mir lieber den Zauber zu aktivieren der auf ihnen liegt, damit wir sie finden können und dann sollten wir weiter versuchend das Amulett zu bekommen“, sagte der Mann der wohl Nevon hieß. Als Merle ihren Blick hob, erstarrte sie. Der eine von ihnen kam ihr bekannt vor, es war der Mann vom Bahnhof, weshalb sie die Bahn verlassen hatten, also waren sie wirklich verfolgt worden. Sie schluckte.
Als die Männer auf sie zukamen schrie sie leise auf und saß plötzlich wieder am Strand von Portugal am ganzen Körper zitternd.

[Cassiopeia]

Lissabon
Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

Etwas weckte ihn und mit einem Herzschlag war er wach, als er erkannte, dass es ein Schrei gewesen war. Nicht irgendein Schrei. Merles Schrei.
In einer fließenden Bewegung setzte er sich auf und für einen Moment sah er wieder das kleine Mädchen bei sich im Bett sitzen, die Arme um die Beine geschlungen, welches ihn ängstlich ansah.
"Ist gut, Yelana, wir sind hier sicher", sagter er leise, ohne sich bewusst zu sein, dass er ihren wahren Namen benutzte. Vorsichtig rückte er näher und legte ihr einen Arm um die Schultern, wie er es schon so oft getan hatte, so oft in einem früheren Leben. Alles andere hatte er ausgeblendet, es gab nur sie beide. "Was ist passiert?", wollte er behutsam wissen ohne von ihrer Seite zu weichen.

[vojka]

Lissabon
Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

Merle schüttelte den den Kopf. „Wir sind nicht sicher Yaél, sie werden uns finden, auf uns oder dem Schwert ich weiß es nicht genau, liegt ein Zauber, den sie aktivieren wollen um uns zu finden“, sagte sie und erzählte ihm dann so gut sie es in ihrem Zustand konnte, was sie eben gesehen hatte. „Plötzlich sind sie auf mich zu gekommen, dann war ich wieder hier“, schloss sie und vergrub ihren Kopf an Janis Schulter. „Ich hab Angst Yaél, ich will zurück nach Lilienstadt“, murmelte sie ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein.

[Cassiopeia]

Lissabon
Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

Was sie ihm erzählte, beunruhigte Janis immer mehr. "Also verfolgen sie uns und versuchen, an das Medaillon von Yela zu gelangen. Sie brauchen Schwert und Puppe, wollen uns aber daran hindern, dieses Geheimnis selbst zu nutzen...", murmelte er, während er seine Arme enger um seine Freundin legte.
"Wir werden zurück kehren, Yelana. Bald. Du hast Recht, wir sind nirgends sicher, egal ob hier oder zuhause. Zuhause wird es wohl noch gefährlicher. Aber wir müssen zurück. Es muss einfach einen Weg geben zurück nach Lilienstadt und die Stadt der Tausend Lichter. Wir werden sie wieder sehen."
Er spürte den plötzlichen Drang, nach seinem Schwert zu sehen, welches momentan in ein Buch verwandelt war.
"Yelana... sieh mal", sagte er leise und blickte gebannt auf das Buch, welches angefangen hatte in einem blauen Schimmer zu leuchten.

[vojka]

Lissabon
Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

Merle runzelte die Stirn. Stadt der tausend Lichter? Irgendwie glaubte sie diesen ungewöhnlichen Namen schon einmal gehört zu haben und woher kam Lilienstadt auf einmal? Aber sie war sich sicher, dass sie genau dort geboren worden war.
Aber sie schob diese Gedanken erst einmal zur Seite, als Janis sie aufforderte in die Richtung des Buches zu sehen.
„Wa....“, wollte sie wissen und klammerte sich ängstlich an Janis. „Yaél was ist das? Was geht hier vor?“

[Cassiopeia]

Lissabon
Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

"Es ruft uns... mich... nach Hause", sagte er leise, ohne sich im geringsten darüber zu wundern, dass er sich an seine Geburtstätte erinnern konnte und auch Lilienstadt ihm keineswegs fremd erschien.
Nach Hause... er streckte die Hand aus, spürte das verlangende Ziehen, die Sehnsucht, endlich an den Ort zurück zu kehren, aus dem er so lange ausgesperrt war. Im letzten Moment jedoch zog er die Hand zurück als habe er sich verbrannt. Sie konnten nicht einfach so ohne jegliche Vorbereitung zurück kehren, noch dazu in Strandkleidung.

[vojka]

Lissabon
Dienstag 26. Oktober 2010
Vormittag

Merle nickte, sie glaubte Janis ohne nach zudenken. „Hol du unsere Sachen, ich packe hier zusammen, beeil dich, wer weiß wie lange es aktiv ist und ob die anderen es auch spüren können und vielleicht herkommen. Lauf Yaél“, sagte sie und sprang auf ihre Beine zog sich ihre Kleidung, mit welcher sie zum Strand gekommen war wieder an und fing an die Sachen zusammen zu suchen.
Weg war die Angst vor der unbekannten Welt, welches einst ihre Heimat gewesen war. Sie wollte dorthin, sofort. Hoffentlich beeilte sich Janis.